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- Divine Guardian -



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In diesen Thread gehören die Storylines, die in Trex (der Hauptstadt von Rassun) spielen.

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22.04.2015 15:01 Divine Guardian ist offline E-Mail an Divine Guardian senden Homepage von Divine Guardian Beiträge von Divine Guardian suchen Nehmen Sie Divine Guardian in Ihre Freundesliste auf Fügen Sie Divine Guardian in Ihre Kontaktliste ein
- Ikaron Kuat -



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Greyward - Kopfzerbrechen (Anfang) Auf diesen Beitrag antworten Zitatantwort auf diesen Beitrag erstellen Diesen Beitrag editieren/löschen Diesen Beitrag einem Moderator melden       Zum Anfang der Seite springen

In einer weit, weit entfernten Galaxie...
Die Siebte, ein geheimes Team von Söldnern der Firma Greyward, wurde damit beauftragt, ein entflohenes Testsubjekt aus den Laboren ihrer Arbeitgeber wieder einzufangen.


[Lagrange-Punkt zwischen Zrasstis und Rassun]
[Robert Johnson - Ikaron Kuat - Gregory Percival Plainshire - S3-H3R - Ðrœmo Tarkheé - Brek Sim'mons - Lev Neyhardt - Pat Æronaught]

Die Sterne des Askan-Nebels entzerrten sich von Schlieren zu nadelstichkleinen Punkten. Das Schiff fiel aus dem Hyperraum, das Ziel seiner Reise in greifbarer Nähe. Allem Anschein nach eine lange Reise: Die wohl ursprünglich aerodynamische Hülle war von Auswüchsen verunstaltet, und der einst glänzend weiße Anstrich konnte jene Farbe nur noch im Auschlussverfahren für sich beanspruchen. Auf einer besonders verkohlten Sektion der Hülle zog sich ein scharlachroter Schriftzug in geradlinigem Aurebesh entlang: Rupture.
Die Sublichttriebwerke gleißten auf und das Schiff begann, sich den Schwerkraftbrunnen des Mondes von Zrasstis herabzustürzen.

° Seeeehr geehrte Damen und Herren, wir haben unser Ziel soeben erreicht und werden in etwa einer halben Stunde in Trex landen. Bitte bleiben sie so lange angeschnallt! Vielen Dank, dass sie sich für Robert Johnson Spacelines entschieden haben. °
Im geräumigen Cockpit der Korvette drehte sich Ikaron von Kuat in seinem Sessel in Richtung des Piloten um. Die Brücke nahm jede Annahme, die man anhand des Äußeren getroffen hatte, und stellte sie auf den Kopf. Ultramoderne Displays rankten sich an den Wänden entlang. Einzelne Arbeitsstationen standen frei im Raum, jede umgeben von den nötigen Konsolen und mit äußerst gemütlichen Sesseln ausgestattet. Der Boden, der sichtbare Teil der Wand und die Decke waren mit schneeweißen Kacheln belegt, die von kräftigen Lichtern zum Schimmern gebracht wurden. "Diese Ansagen wären witziger, wenn du sie nicht jedes verdammte Mal machen würdest. Wir haben nicht mal Damen an Board!", meinte Ikaron. Johnson, der sich im Pilotensitz fläzte, konnte nur ein schwaches Glucksen hervorbringen. "Man muss Spaß haben, wo man kann! Wer weiß, wie viel Gelegenheit zum Scherzen wir noch haben werden, wenn die Mission in vollem Gange ist. Und wenn du nicht mehr deine ganze "Arbeitszeit" damit verbringst, in diesem Sessel herumzulümmeln, könnte deinem hübschen Gesicht ja was zustoßen. Genieß es, so lange es hält." Darauf konnte - oder wollte - Kuat nicht weiter eingehen. Die Rupture näherte sich gemächlich der Hauptstadt des Mondes, Trex.

Die Tür der Brücke glitt auseinander, als ein weiteres Mitglied des Teams eintrat. Gregory Percival Plainshire räusperte sich leise. "Sind meine Fähigkeiten von Nöten, um die Flugkontrolle davon zu überzeugen dass wir in Frieden kommen? Laut dem neuesten AskaNet Newsflash ist der Konflikt ziwchen den Thronfolgern kurz davor, ein altmodischer Zivilkrieg zu werden. Wäre verständlich, wenn die Jungs da unten etwas nervös sind, denkt ihr nicht?"

Johnson überprüfte eines der vor ihm in die Konsole eingelassenen Displays. "So sehr ich dir auch gerne beim Arbeiten zusehe, unsere Transpondercodes sehen ziemlich solide aus. Wir sind ein Händler aus..." - eine kurze Pause, während der Pilot sich die Aussprache des fremden Planeten zusammenreimte - "Natria? Irgendein Firmenkonglomerat. Sollte eine Formalität sein, laut Dokumenten sind wir fast jeden Monat hier." Plainshire zuckte mit den Schulter und ließ sich in einen der freien Sessel sinken. "Dann verstecke ich mich hier mal vor Lev. Ihr wisst ja, wie er kurz vor Landungen ist."

Plötzlich richtete sich der schimmernd silberne Slicerdroide auf, der bisher bewegungslos auf dem Boden in der Ecke der Brücke gelegen hatte. ° Verbindung zu lokalem Netz aufgebaut. Sie haben: EINE neue Nachricht. Betreff: Ablösung für Johnson, Absender: Banthafarm Grau (Kodewort erkannt: Greyward/Projekt Beyond Grey) °

"Ah, eine neue Nachricht unserer geliebten Bosse, S3-H3R? Finde am Besten den Captain und übermittle ihm die komplette Nachricht, ja?", erwiderte Kuat dem Roboter. Der Droide erhob sich auf sein Repulsorkissen und schwebte lautlos in Richtung Quartiere. Auf dem Weg dorthin begegnete er Ðrœmo Tarkheé und zwengte sich gegen die Wand, um dem stillen Koloss Durchgang zu gewähren. "S3.", grüßte Dromo den Droiden und ging dann weiter in Richtung Waffenkammer. Der Droide setze seine Reise fort und am Quartier des Kommandierenden angekommen, öffnete sich die Tür vor ihm. Brek Sim'mons Raum war vollgestopft mit Karten, Berichten und Trophäen alter Kämpfe, wie dem Helm einer königlichen Wache von Tahl. ° Sir, eine Nachricht ist angekommen. Die Abwechsl- ° "Jaja, ich weiß Bescheid. Johnson soll abgelöst werden, wir hören das alte Lied schon seit drei Monaten. Was gibt's denn Neues?" Der strenge Blick des narbenübersäten Bothaners ruhte auf dem Droiden. ° Die Ablösung, Sir. Der Agent befindet sich bereits auf Rassun und erwartet unsere Landung. ° "Ah, haben die Bürokraten es doch tatsächlich geschafft. Nun gut. Ich nehme an, die Akten liegen bei? Schick die medizinisch relevanten Teile an Lev und mir den Rest. Mal gespannt, was der Neue so drauf hat." S3 verließ den Raum in Richtung Lazarett, und Brek lehnte sich in seinem imposanten Sessel zurück. Der Schwanz des Bothaners zuckte nervös. Er war kein Fan von Änderungen in seinem Team, und Johnson war einer der Verlässlicheren gewesen. Allerdings schien es, als ob der Pilot an einer anderen Stelle vom Projekt Beyond Grey benötigt wurde. Und wenn die Projektleiter etwas wollten, bekamen sie es auch. Der Pilot war ja eigentlich nur als Ersatz für Varner rekrutiert worden, aber hatte sich als ein gutes Mitglied erwiesen. Sein Blick fiel wieder auf die vor ihm liegenden Dokumente.
Der Umstand, dass auf Rassun ein Bürgerkrieg kurz vor dem Ausbruch stand, erinnerte ihn nur zu sehr an das Gemetzel von Ixtl, wo er gezwungen wurde ein komplettes anderes Team von Beyond Grey zum Schweigen zu bringen. Er fragte sich bis heute, was jenes Team dazu gebracht hatte Greyward zu verraten. Schließlich waren sie sich der Konsequenzen sicherlich bewusst gewesen? Der Captain seufzte. Laut Johnson waren sie kurz vor der Landung: Zeit, sich diese Gedanken aus dem Kopf zu schlagen und sich auf die bevorstehende Mission vorzubereiten.

Die verwahrlost aussehende Rupture landete in einer der Einzelbuchten auf Trexs Raumhafen. Die Hauptstadt des geteilten Königreichs war ebenso geteilt: Der Raumhafen unter der Kontrolle von Thronfolgerin Jul Anna von Rassu. Ihr älterer Bruder, Prinz Baro Anders von Rassu, der gegen die matrilineare Erbfolge protestierte, hatte im Gegensatz dazu die Kontrolle über das Zentrum der Stadt: Verwaltungskomplexe, der alte Palast und der größte kommerzielle Bezirk Trexs.
Die breite Hangarampe der Rupture fuhr herunter und gab den Blick frei auf Lev Neyhardt, der den Boden der Bucht betrat, sobald die Rampe komplett ausgefahren war. Sein hochgeklappter Trenchcoat schützte sein kantiges Gesicht vor dem aufgewirbelten Staub: Trex schwitzte unter der unterdrückerischen Hitze der Dürreperiode, die zur Mittagszeit die meisten Menschen in die willkommene Kühle ihres Heims trieb. Von den allgegenwärtigen Wachen, die lieber im Schatten der durchlüfteten Bars ruhen würden zu den Händlern, denen der Schweiß in Strömen herunterließ während sie versuchten sich gegenseitig zum Kauf ihrer Waren zu überreden, herrschte hier jedoch trotzdem ein belebtes Treiben.

Mittlerweile hatte sich das komplette Team am Boden der Rampe versammelt und in einem Grüppchen angeordnet. Pat Æronaught, der Sprengstoffexperte-in-Residenz, fummelte an einer Thermalgranate herum. Ein missbilligender Blick seines Captains brachte ihn zu einem abrupten Stopp und er packte die Granate weg.

Simmons warf einen schrägen Blick auf die Sammlung von (un-)menschlichem Abschaum vor ihm.
"Hört ausnahmsweise mal zu, ja? Die Lage hier ist heißer als ein Qat Chrystacer Lavawurm. Der Bruder der Thronfolgerin hat es sich in den Kopf gesetzt, der neue König zu werden. Er hat den Nachhalt bei den Oberschichten und jüngeren Adligen, während seine Schwester unerfahren ist, aber den Rückhalt des Volkes und der traditionsbedachteren Adligen hat. Die Beiden liefern sich seit Monaten einen kalten Krieg. Was zu jeder Menge Chaos geführt hat, welches vermutlich der Grund ist, dass Proband Theta sich diese Gegend als Wampahöhle ausgesucht hat. Die Zweite hat seine Spur zuletzt verzeichnet, als er mit dem gestohlenen Creditchip Passage von Coruscant hierher gekauft hat. Sein Fehler, aber wir wissen alle, warum der Proband wirklich gefährlich ist. Also Augen auf, Mund zu. Außerdem werden wir im Laufe des Tages von unserem neuen Mitglied kontaktiert werden, als Ablösung für Johnson. Die Codephrase ist 'Die Zwillingssonnen von Tatooine sind die Eier von Kraytdrachen'. Anscheinend werden wir dann auch das Halsband bekommen, mit dem wir Theta ruhig stellen können. Fragen? War nur'n Scherz, ich weiß ja dass das schon zu viel Information für euch Javahirne ist. Baut einfach keine Scheiße. Wenn Einer von euch ein "hässliches Gebäude" aus Spaß sprengt und damit einen Zivilkrieg auslöst der unser Ziel davonkommen lässt..." Beim letzten Satz war Breks Blick auf Aeronaught und Kuat sitzen geblieben. "Wenn du das Ding selbst gesehen hättest, wärst du auch-", fing Kuat an zu protestieren, doch ein scharfes Zischen des Captain brachte ihn zum Schweigen.

"Genug Geplänkel. Wir müssen die Spur wieder aufnehmen. Teilt euch auf und lasst mich wissen, wenn ihr etwas gefunden habt. Robert, warte hier auf deine Ablösung. Greg, du und Pat überquert den Sektor und seht nach, was ihr den Leuten bei den Archiven oder der Polizei abknöpfen könnt. Die Firmen, mit denen wir hier zusammenarbeiteen, haben uns Ausweispapiere für den Checkpunkt gestellt. Keine Not, ein Loch in die Mauer zu sprengen, oder was auch immer hier dafür durchgeht, Pat. Lev, check die Krankenhäuser für Spuren von Theta. Ðrœmo, nimm unsere DNA-Probe von Theta und siehe nach, ob deine Scanner etwas hergeben. Kuat... reparier endlich mal das Achternrepulsorkissen der Rupture, ja?"

Das Team checkte seine von Dromo individuell zugeschnitte Ausrüstung, und nach und nach brachen die Jäger auf, bis nur noch der Captain, Johnson und Kuat übrig blieben. Johnson und Kuat hatten eine geflüsterte Unterhaltung angefangen. Brek trat zu ihnen und wandte sich an Kuat "Du hast die Nummer von Thetas Passagierschiff, richtig? Gib mir die Landebucht, vielleicht finde ich noch etwas. Man kann nie wissen." Kuat fingerte an seiner Jacke herum, bis er eine dünne Disk fand und reichte sie an den Captain weiter. "Das Schiff ist seit zwei Wochen abgereist, Captain. Ich würde mir keine große Hoffnungen machen."

Der Captain brummte zustimmend und brach auf, während Johnson Kuat zurück ins Schiff führte. Während Kuat an einer Konsole arbeitete, unterhielt er sich mit dem Piloten."Proband Theta, hm? Warum hat man uns geschickt, um ihn zu jagen, und nicht das Team, dem er wieder entwischt ist? Schließlich sollten die am Besten wissen, wie man mit ihm umgeht.", meinte Robert zu Ike. "Naja, Theta ist Macht-sensitiv, richtig? Das macht ihn gleichzeitig wertvoll und gefährlich. Die Zweite hat ihn... sichergestellt, entführt, was auch immer. Ich erinnere mich noch aus meiner Zeit in der Forschungsabteilung, dass es hieß er wäre unser vielversprechenster Proband." Ike verzog sein Gesicht. "Wer weiß, was sie mit ihm alles angestellt haben in seiner Zeit dort. Was wir wissen, ist dass er aus seinem Labor entkommen ist. Irgendwo auf Coruscant. Wer weiß, auf welche Weise? Vielleicht hat er das Team ausgelöscht, vielleicht zum Verrat gebracht?" "Wenn du das so sagst, bin ich ja fast froh, von hier wegzukommen. Macht-empfängliche Leute, Mann. Da geht es mir jedes Mal kalt den Rücken runter. Lass uns von was schönerem Reden, ja?" Robert lächelte Johnson an.

Einige Zeit später brach plötzlich ein schriller Alarm auf der Brücke aus. Es dauerte einige kostbare Sekunden, bis die richtige Konsole gefunden wurde."Warst du das?", rief Johnson zu Kuat. "Nein, verdammt! Das muss ein echter Alarm sein! Ah, hab's gefunden. Oh, Dreck. Das ist Sim'mons Vitalmonitor - irgendwas ist mit Ihm passiert, seine Werte spielen verrückt!", brabbelte Ike, sobald er die Ursache des Alarms verstanden hatte. Robert hatte währenddessen seine Kampfausrüstung aufgespürt und angezogen. "Ich werde ihn holen gehen, ruf den Rest des Teams zusammen und sei mein Ass im Ärmel, falls etwas schief geht, ja?" Ike sah von der rot pulsierenden Konsole auf. "Robert... pass auf, ja?" "Hey, ich habe deinen Schrottkasten bisher ohne Absturz geflogen, wie schwer kann schon eine Rettungsmission dagegen sein?", erwiderte Robert ungerührt, bis sich schließlich ein schiefes Grinsen durchbrach und er aus der Tür hetzte.
Ikaron begann Nachrichten zu tippen, um dem Rest des Team Bescheid zu geben.

Zehn Minuten danach war auch er in mehr oder weniger (definitiv weniger) korrekt angebrachter Schutzweste und Waffe zur letzten Position des Captains aufgebrochen. Er befürchtete das Schlimmste. Der Vitalmonitor sendete überhaupt keine Signale mehr, was nichts Gutes bedeuten konnte. Kaum hatte er die Landebucht verlassen, vermeldete S3-H3R über Komm einen weiteren Alarm. "Verflucht, wen hat es jetzt erwischt?", keuchte der Schiffsdesigner, was ihn zum Stehenbleiben zwang. In seinen HUD-Kontaktlinsen leuchtete der Name Robert Johnson in einem tiefen Orange auf - kritische Kondition. Immerhin ergaben diese Daten wenigstens Sinn. Was kein sehr großer Trost war, den Umständen ensprechend. Mittlerweile hatte S3 es auch geschafft, alle Teammitglieder im Komm zusammenzuschalten. "Jemand... erledigt uns einen nach dem anderen! Bringt euch in... Deckung, oder so!", presste Kuat aus seiner Lunge hervor. Er hatte wieder angefangen zu rennen. Vielleicht konnte er mit seinem Medpack etwas für Robert tun. Die Stimmen der Anderen, die nach weiteren Information fragten oder sich koordinierten, traten immer weiter in den Hintergrund.

Schließlich schlitterte er um eine Ecke, und was er sah ließ ihm trotz der Hitze das Blut in den Adern gefrieren. So viel Blut... Rob lag in einer ausweitenden Blutlache. Blut spritzte in Intervallen aus einer Halswunde, aber der Anblick der Schusswunden im Bauch war fast genau so schlimm. Ike leitete ein Bild der Szene an das Team weiter, bevor er sich neben Rob kniete. Lev meldete sich zu wort mit den Worten, dass er bald zur Stelle wäre.

Jemand kam ihm zuvor.

Ike bemerkte die fremde Präsenz erst, als sie sich gegenüber hinkniete. Er sprang auf seine Beine und zog seine Waffe. "Wenn dir deine miserable Existenz etwas wert ist, trete sofort von ihm z-" "Die Zwillingssonnen von Tatooine sind die Eier von Kraytdrachen.", rezitierte die (wie Ikaron jetzt bewusst wurde) Frau in kompletter Ruhe. Was er gerade gehört hatte, war die Codephrase der Ablösung. Augenscheinlich uninteressiert an Kuat, hatte die Frau im schwarzen Overall bereits begonnen, Johnson aus einer großen Reisetasche zu verarzten. Kuat war trotzdem aufmerksam: Es schien ein wenig zu praktisch, dass sie genau dann auftauchen sollte, wenn Robert in Gefahr war zu sterben. Vielleicht war sie es, die ihn angeschossen hatte? Andererseits schien sie Johnson keinen weiteren Schaden zuzfügen - für einen Assassinen höchst ineffzient. Ein absichtliches Manöver, um sein Vertrauen zu gewinnen? Oh man, ich sollte mir selber zuhören. Ich klinge wie Greg!

Das Geräusch eines heranfahrenden Vehikels ließ beide aufblicken. "Das sollte der Rest meines Teams sein", murmelte Kuat. Die rythmischen Ströme aus Johnsons Hals hatten sich zu einem ärmlichen Rinnsal verlaufen, bevor die Frau die Wunde bandagiert hatte. Kuat begann sich zu fragen, wo der Captain abgeblieben war. Hatten die mysteriösen Angreifer ihn entführt? Laut seinem implantierten Vitalmonitor müsste er genau hier sein, doch keine Spur.

Der nahende Speeder glitt halsbrecherisch um die Ecke, Dromo ganze Arbeit am Rad leistend um nicht mit etwas zu kollidieren. Noch bevor das Fahrzeug zum Stehen gekommen war sprang Neyhardt von der Ladefläche und hastete zum bewusstlosen Piloten. Auch er hatte jetzt eine übergroße Tasche dabei, die allem Anschein nach mit medizinischen Utensilien gefüllt war. Als ob das Lazarett auf der Rupture noch nicht vollgestopft genug wäre. "Die örtliche Klinik war sehr... zuvorkommend.", meinte Gregory gut gelaunt, während er ein Tablettenfläschchen aufdrehte und sich einen Teil des Inhalts einwarf. Lev war währenddessen mithilfe Pats dabei, Johnson auf die Seite zu legen und der Frau barsche Befehle zu geben, wie Johnson auf die Ladefläche des Speeders zu legen sei. Kuat fühlte sich zum ersten Mal seit seiner eigenen Ankunft so, als könne er frei atmen. Als die anderen Mitglieder nach dem Captain fragten, konnte er nur mit den Schultern zucken.

"Wir müssen so schnell wie möglich zum Schiff zurück, Roberts Leben hängt am seidenen Faden!", warnte der Arzt und trieb die Anderen an, sich auf den Speeder zu quetschen. Als die Frau sich hinten an die Ladeleiste hängte, erntete sie einen schrägen Blick. "Und was genau denken Sie, dass Sie hier machen? Wir sind Ihnen dankbar für ihre Hilfe und so, aber das wars, ja?", ließ Plainshire vernehmen, bevor Kuat eine Erklärung abgeben konnte.

Die Unbekannte wiederholte nonchalant die Codephrase und fügte hinzu "Mein Name ist Elliot Juniper, und ich bin eure neue Pilotin." Mit einem mitleidigen Blick auf den übel zugerichteten Johnson fügte sie hinzu: "Und es sieht so aus, als hättet ihr eine dringend nötig."

Kuat starrte während des Austauschs starr auf etwas, das er im Dreck der Straße gefunden und gerade aufgehoben hatte: Den blutigen Vitalmonitor des Captains. Und mit ihm die Antwort auf die Frage, was mit Brek Sim'mon geschehen war.

[Ikaron Kuat - Gregory Percival Plainshire - S3-H3R - Ðrœmo Tarkheé - Lev Neyhardt - Pat Æronaught - Elliot Juniper]
[Trex - Rassun]

__________________
Ikaron Kuat
Greyward (Ingenieur-Agent)


alias Danian Ganymed

20.06.2015 21:56 Ikaron Kuat ist offline E-Mail an Ikaron Kuat senden Beiträge von Ikaron Kuat suchen Nehmen Sie Ikaron Kuat in Ihre Freundesliste auf
- Lev Neyhardt -



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[Trex – Rassun]
[Robert Johnson - Ikaron Kuat - Gregory Percival Plainshire - S3-H3R - Ðrœmo Tarkheé - Brek Sim'mons - Lev Neyhardt - Pat Æronaught]

"Genug Geplänkel. Wir müssen die Spur wieder aufnehmen. Teilt euch auf und lasst mich wissen, wenn ihr etwas gefunden habt. Robert, warte hier auf deine Ablösung. Greg, du und Pat überquert den Sektor und seht nach, was ihr den Leuten bei den Archiven oder der Polizei abknöpfen könnt. Die Firmen, mit denen wir hier zusammenarbeiteen, haben uns Ausweispapiere für den Checkpunkt gestellt. Keine Not, ein Loch in die Mauer zu sprengen, oder was auch immer hier dafür durchgeht, Pat. Lev, check die Krankenhäuser für Spuren von Theta. Ðrœmo, nimm unsere DNA-Probe von Theta und siehe nach, ob deine Scanner etwas hergeben. Kuat... reparier endlich mal das Achternrepulsorkissen der Rupture, ja?"
Als der Captain die Aufgaben in gewohntem Befehlston verteilt hatte, sah er sein Team erwartungsvoll an. Lev kratzte sich am Kopf und runzelte die Stirn.
"Und was machst du solange?"
Der Bothaner blickte den Arzt müde an.
"Neyhardt, halt die Klappe und mach einfach nur, was ich dir sage, kapiert?"
Lev schob die Unterlippe vor und zuckte mit den Schultern.
"Ist ja gut, ist ja gut...", entgegnete er beschwichtigend.
"Hab’ nur gedacht, es wäre gut zu wissen, wenn jeder weiß, was der andere tut. Man weiß ja nie, was passiert."
"Er delegiert offensichtlich", sprach Greg und klopfte Lev im Vorbeigehen auf die Schulter.
"Wie ein verwöhntes Prinzesschen, nicht wahr? Komm mit, du bekommst noch einen neuen Ausweis von mir."
Lev folgte dem ehemaligen Anwalt zurück in die Rupture in eine kleine Kabine. Im Vergleich zu den anderen Bordmitgliedern hatte er relativ viel Platz, stellte er erneut fest, als er sich fluchend das Bein an einem Stuhl anstieß. Dafür roch es nicht ständig nach Desinfiktionsmitteln und statt einer Behandlungsliege hatten die anderen ein richtiges Bett.
"Hier, du Tollpatsch, dein Arztausweis", erklärte Greg und drückte Lev einen in Lederumschlag gehüllten Papierausweis in die Hand.
Der Arzt musterte seine neue Identität spektisch.
"Axl Swice? Wirklich?", er sah den Anwalt fragend an und wollte möglichst beleidigt aussehen, doch das schiefe Grinsen verdarb ihm seine Bemühungen. Greg zog die Augenbrauen an und verschränkte die Hände hinter seinem Rücken.
"Ach", seufzte Lev resignierend. "Der von Ottataskr gefiel mir besser. Auf dem Bild hier sieht meine Nase so groß aus."
"Das liegt daran, dass du so eine große Nase hast."
"Ich hoffe, ich darf dir mal das Gesicht nähen."
Lev steckte sich den Ausweis in die Hosentasche.
"Apropos Gesicht nähen. Ich sollte Dromo aufsuchen und meine Ausrüstung holen, bevor unser Prinzesschen zum Drachen wird. Bis später."
Lev drehte sich um, stieß sich das Bein erneut am Stuhl an und verließ den Raum.
"Und danke für die Arbeit!", rief er noch. "Ich hoffe, du bekommst nie Kinder, bei deinen scheiß Namen!"

Auf dem Weg zur Klinik pfiff Lev vergnügt eine gerade ausgedachte Melodie und nachdem er außer Sichtweite der Rupture war, fiel er in einen Schlendergang. Bei der Hitze, so begründete er, sollte man sich nicht so beeilen. Selbst, wenn dieser Mond ein absolut uninteressantes Drecksloch war, gab es vorerst keinen Grund zur Sorge. Selbst Dromo schien gut drauf zu sein, denn er hatte Lev immerhin mit einem stummen Nicken begrüßt und sogar Brek Simmons schien nicht all zu schlechte Laune zu haben. Dass er dem Team Javahirne zugestanden hatte, hieß, dass er heute einen lustigen Tag hatte und die lustigen Tage mit ihm, waren seit dem Gefängniseinbruch auf Coruscant sehr rar geworden. Aber was hatte der Captain schon erwartet? Natürlich würde früher oder später jemand anfangen, zu singen. Gemeinsame Vergangenheit hin oder her, warum nicht Varner? Aber Lev wusste, wie sein Captain darüber dachte. Als er es angesprochen hatte, dass Varner ohnehin nicht unbedingt in Sachen Loyalität glänzte, hat der Bothaner Lev beinahe den Kiefer gebrochen. Er tat immer noch etwas weh beim Kauen. Aber das störte Lev heute nicht, denn heute war ein guter Tag. Und gute Tage zeichneten sich vor allem durch wenig Arbeit aus. Man konnte sich ja bei seiner Arbeit als Söldner nie richtig sicher sein, wann mal wieder jemand schwer verletzt wurde, aber heute standen die Chancen dafür ziemlich gering. Sie suchten ein Kind. Nicht älter als dreizehn, machtbegabt, ja, aber bei dem, was Lev über die Fähigkeiten von Machtnutzern wusste, gab es bei denen keine Schwerverletzte. Und bei Toten hatte man als Arzt keine Arbeit. Ja, heute war ein guter Tag.

"Und welche Vereinigung schickt Sie, Doktor... Swice?"
Die Rezeptionistin sah Lev fragend an. Und sah nicht sonderlich überzeugt aus.
"Das sagte ich doch bereits.", antwortete der Arzt seufzend.
"Vom intergalaktischen Prüfungsausschuss der klinischen Institutionen. Aus Coronet."
Die Rezeptionistin schob ihre dicken Brillengläser auf ihrem runzligen Gesicht zurecht, starrte auf ihren Bildschirm und legte die Stirn in Falten, während sie den Mund dabei weit offen ließ.
"Coronet, Coronet..."
"Jaaa, genau", sprach Lev und rollte seine Fingerspitzen immer hektischer auf der Theke ab, um seine Ungeduld zu demonstrieren.
"Im Corellia-Sektor, der nach dem Planeten benannt ist. Also, ich muss ja schon sagen, wenn ihr nichts vom intergalaktischen Prüfungsaufschuss der klinischen Institutionen gehört habt, dann ist fällt es mir schwer, hier tatsächlich gänzlich unvoreingenommen..."
"Aaaah, tatsächlich."
Die Miene der Rezeptionistin erhellte sich, als sie offenbar die von Greg erstellte Onlinepräsenz des fiktiven Ausschusses fand.
"Ich habe davon aber tatsächlich noch nie etwas gehört, Doktor Swice."
Sie tippte sich mit einem Kugelschreiber gegen die geschürzten Lippen und schien nachzudenken.
"Einen Moment bitte, ich rufe den Klinikleiter an"
Na großartig, dachte Lev. Eine weitere Wette verloren. Er fuhr mit seiner Hand in die Tasche seines Trenchcoats, aktivierte den Umleitungssender und signalisierte Greg per Vibrationsfunk.
"Herr Borel?"
Die Rezeptionistin sah plötzlich besorgt aus. Das gefiel Lev nicht.
"Was ist mit Ihrer Stimme los?", fragte sie mütterlich.
"Och, Sie hören sich aber überhaupt nicht gut an! Was, erkältet, sagen sie? Bei der Hitze? Och. Da haben sie sich wohl etwas vepebbelt."
Etwas was?
"Ja genau, dann ruhen Sie sich mal schön aus. Was? Ach, nein, wenn es Ihnen nicht so gut geht, schonen Sie Ihre Stimme. Ich kümmere mich darum. Wiederhören und gute Besserung!"
Etwas verwirrt beobachtete Lev die Rezeptionistin, die das Telefon auflegte und ihn dann wieder mit offenem Mund ansah.
"Krank.", erklärte sie. "Dann mache ich das. Könnte ich bitte Ihren Ausweis sehen?"
Lev gab ihr den frisch gefälschten Ausweis und setzte seinen genervtesten Gesichtsausdruck auf.
Die Rezeptionistin grinste und reichte das Papier wieder zurück.
"Alles klar, dann sehen Sie sich mal um. Brauchen Sie meine Hilfe? Irgendwelche Auskünfte?"
"Was ist so lustig an meinem Ausweis, dass Sie so schelmisch grinsen?"
"Ihre Nase wirkt so groß auf diesem Bild!"
Der Gesichtsausdruck gelang und Lev zog wortlos von dannen.

Die Klinik war beschäftigt, groß und unübersichtlich aber genau das machte Lev die Arbeit leichter, ungesehen ins Archiv einzudringen, nachdem er die Kinderstation besucht hatte und keiner der Patienten auf die Beschreibung von Theta passte. Während seines Umherstreifens durch das Gebäude hat er sich noch beiläufig das ein oder andere Betäubungsmittel, sterilisierte Nadeln, Antiseptika und ein kleines Erste-Hilfe-Kit in seine Umhängetasche gesteckt. Die Archive waren zwar abgeschlossen gewesen, aber eine Putzfrau war so freundlich gewesen, ihn hereinzulassen, nachdem er freundlich gefragt hatte. Die Archive der Klinik erwiesen sich als unordentlich und genau so unübersichtlich wie der Rest des Gebäudes und so dauerte es noch eine Weile, bis Lem die richtigen Mappen gefunden hatte. Er verstand nicht, weshalb die Einträge der Patienten nicht einfach digitial aufbewahrt wurden, aber erstens wunderte ihn auf diesem rückständigen Mond sowieso nichts sonderlich und zweitens konnte er sich nicht beklagen, denn immerhin musste er sich dadurch nicht noch in ein Computersystem hacken. Tatsächlich wurde er fündig, zumindest relativ, im Bezug auf die dürftige Beschreibung Thetas. Kind, männlich, Glatze, 11 Standardjahre, braune Augen, Schürf- und Prellwunden, Kopfverletzung. War zwar schon zwei Wochen her und außer „Kopfverletzung“ stand nichts, wie „Loch in der Schädelplatte“ dabei, aber das war die relevanteste Beschreibung, die Lev finden konnte.
"Hm", murmelte Lev und überflog das Datenblatt.
"Kein Name, noch nichtmal eine Visite. Das ist ein vielbeschäftigtes, überbelegtes Krankenhaus, aber... oh. Blutige Entlassung. Das macht Sinn. Sie hatten wohl nicht einmal Zeit gehabt, Theta zu untersuchen. Die Frage ist bloß, wie oder durch wen Theta ins Krankenhaus kam."
Plötzlich blinkte in Lev’s Kontaktlinsen-HUD das Nachrichtensymbol auf. Was war denn jetzt wieder los? Er öffnete die Nachricht.
° Brek Simmons – Vitalmonitor spinnt - möglicherweise Notfall - Johnson unterwegs – Koordinaten X2308/Y5603 aufsuchen °
Genervt eilte Lev aus der Klinik, ohne auf die fragende Rezeptionistin einzugehen. Er schaltete mit ein paar knappen Fingerbewegungen vor seinem Gesicht auf die Herzschlagansicht des Bothaners.
Der Herzschlag befand sich in einem kritischen Bereich – viel zu schnell! Lev schaltete auf den Gruppenkanal.
" Jemand... erledigt uns einen nach dem anderen!", hörte er Ike jappsen. "Bringt euch in... Deckung, oder so!"
Tatsächlich. Während Breks Vitalmonitor überhaupt kein Signal mehr anzeigte, verfärbte sich der Zustand von Robert Johnson. Kritisch.
"Scheiße!", fluchte Lev in sein Komm und fing an zu rennen.
"Könntet ihr bitte aufhören, euch zu verletzen? Verdammt, denkt hier niemand auch mal an mich? Ich bin auf dem Weg! Kann mich irgendjemand aufgabeln?"

Dromo schien auch nicht mehr zu wissen, jedenfalls gab er keine Antwort, nachdem er Lev mit dem Speeder abgeholt hatte und zu den angegebenen Koordinaten losdüste. Bei dem Tempo fiel es Lev jedoch allgemein schwer, noch zu atmen, da ihm der Gegenwind sofort in die Lungen getrieben wurde, wenn er auch nur seinen Mund öffnete. Als Dromo das Ziel schließlich erreichte, sprang Lev sofort ab und eilte, wenn auch etwas torkelnd, auf den am Boden liegenden Robert zu. Er warf sofort seine Tasche ab und kramte das gestohlene Erste-Hilfe-Kit hervor. Die Wunden waren bereits bandagiert. Erst jetzt bemerkte Lev die mit Blut besudelte brünette Frau, die neben dem Piloten stand.
Sie sah den Arzt mit einer Seelenruhe an, die in Anbetracht der allgemeinen Panik der Situation geradezu bizarr wirkte.
"Das war ich", sprach sie mit kühler Stimme.
"Was waren sie?", krächzte Lev und überprüfte den Verband um Roberts Hals.
"Das Aufreißen oder das verbinden? Und sagen Sie mir bitte nicht beides, ich hasse Witze."
Ohne auf eine Antwort zu warten, drehte er sich um.
"Pat? Pat, schwing deinen Arsch hier rüber, Robert muss auf die Lagefläche. Schnell! Ihm bleibt nicht viel Zeit!"
Er sah zu der Frau, die immer noch bei ihnen stand.
"Kann ich helfen?", fragte sie.
"Dem Verband nach zu urteilen haben Sie den Erste-Hilfe-Kurs für Kindergartenkinder besucht.", antwortete Lev.
"Wissen Sie, wie man Personen in Erste-Hilfe-Fällen hochhievt? Ja? Dann packen Sie mit an! Eins, zwei... scheiße, halt, nicht so schnell, Sie wollen ihn ja doch umbringen!"

Lev wusch sich die Hände und kehrte zur Crew zurück in den Besprechungsraum. Man konnte ihm seine Erschöpfung anmerken, auch wenn er sein Bestes tat, sie zu verstecken. Seine Augenlider zuckten nervös und sein Atem ging schwer.
"Bevor ihr fragt", fing er an und trocknete sich die Hände an seinem Hemd ab.
"Ja, er wird leben. Aber keine Ahnung, ob er reden oder gar aufwachen wird. Ich habe ihn in ein künstliches Koma gelegt, ich werde euch nicht genauer erklären warum, versteht ihr eh’ nicht. Um mich kurz zu fassen: sein Kehlkopf wurde böse beschädigt, er hat eine ganze Menge Blut verloren und sein Gehirn hat für eine kurze Weile komplett ausgesetzt. Für’s Erste ist sein Zustand stabil, aber wir sollten es vermeiden, mit ihm irgendwohin zu fliegen."
Er schwieg und sah betreten zur Seite. Niemand sprach. Seine Magen verengte sich. Was jetzt? Brek war weg und der einzige, der möglicherweise etwas über dessen Verschwinden wusste, befand sich im Koma. Lev sah zu der Frau, die sich als Elliot Juniper vorgestellt hatte herüber.
"Und du bist unsere neue Pilotin?", fragte er sie.
"So ein Zufall, dass du ausgerechnet heute und in diesem Moment zu uns gestoßen bist, was? Nennt man das bei euch einen fliegenden Wechsel oder wie?"
Sie sah ihn kalt an, ohne mit der Wimper zu zucken.
"Wir müssen Captain Brekk Simmons finden", sprach sie mit ernster Stimme.
"Ich habe einen Plan."
Alle außer Dromo verzogen ihre Gesichter zu einem spöttischen Lächeln.

[ Ikaron Kuat - Gregory Percival Plainshire - Ðrœmo Tarkheé - Lev Neyhardt - Pat Æronaught - Elliot Juniper]
[Trex – Rassun - Rapture]

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22.06.2015 22:32 Lev Neyhardt ist offline E-Mail an Lev Neyhardt senden Beiträge von Lev Neyhardt suchen Nehmen Sie Lev Neyhardt in Ihre Freundesliste auf
- Gregory P. Plainshire -



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[Rassun - Trex]
[Greg Plainshire]

Gregory Plainshire trat mit genervter Miene aus den aufgeschwungenen Doppeltüren des Wolkentaxis, mit dem er vom Archiv zum Polizeipräsidium gefahren war. Der Verkehr war furchtbar gewesen. Pat und Er hatten sich das Taxi geteilt, und letzterer war früher ausgestiegen um sich, wie vom Captain befohlen, im Stadtarchiv umzusehen. Er bekommt natürlich den einfachen Job, sagte eine Stimme in seinem Kopf. Als wollte er im vorbeigehen eine Fliege verscheuchen, schüttelte Greg kurz den Kopf, um die Stimme zu verscheuchen. Die Stimme war immer da. Stets sprach sie in seinen Kopf hinein, als wäre es seine eigene. Natürlich muss mal wieder ich zur Polizei und aus den Beamten etwas rauskitzeln, sagte die Stimme.
Doch das war normal. Das waren bloß seine Gedanken. Jeder konnte seine eigenen Gedanken hören. Oder etwa nicht? Greg war nie in einem anderen Kopf als seinem eigenen gewesen, also konnte er nicht wissen ob es normal war, so zu denken. Ein Haufen hoch gebildeter Ärzte auf seinem Heimatplaneten vertrat sehr vehement die Meinung, sein Kopf sei unnormal. Doch die waren geschmiert. Bestochen. Verschworen., sagte er sich. Was die sagten, musste längst nicht wahr sein.
Ein kleines Leuchtschild am Gebäude gegenüber erregte seine Aufmerksamkeit. Polizei, stand darauf. Er hatte sein Ziel erreicht. Dann wollen wir mal, sagte die Stimme, und Greg beschleunigte seine Schritte. Mit einem lockeren Schwung drückte er auf den Knopf des automatischen Türöffners und die schwere Stahltür schwang pflichtbewusst beiseite. Greg schloss kurz die Augen, um sich in seine Rolle zu vertiefen, dann öffnete er sie wieder, legte ein einnehmendes Lächeln auf und trat ein. Ab jetzt bist du wieder ein Anwalt, sagte er sich. Ein einfacher Anwalt, der Informationen für einen seiner Klienten besorgt, sagte die Stimme. Greg verbrachte einen kurzen Augenblick damit, so zu tun als klopfe er den Staub der Straße von seiner feinen Kleidung, während er sich in Wirklichkeit unauffällig umsah. Der Eingangsbereich war recht hübsch eingerichtet. Hinter drei Schaltern, die halbkreisförmig gegenüber der Tür angeordnet waren saßen Beamte und arbeiteten an großen Terminals. Hinter ihnen stand eine Tür einen Spalt breit offen und gewährte einen kleinen Blick in ein belebtes Großraumbüro, in dem geschäftig wirkende Menschen mit Datapads in den Händen umherwuselten. Rechts und links des Eingangs führten je eine Treppe nach unten und nach oben, und neben dem Treppenaufgang prangte ein kleiner Rahmen mit einer Auflistung der Stockwerke und der jeweiligen Abteilungen. Unauffällig machte Greg einige Schritte auf eine der Treppen zu, als wollte er den Bereich vor der Tür freigeben, und bückte sich dann, um sich die Schuhe neu zu binden. Aufmerksam studierte er dabei die Liste der Stockwerke. Es durfte auf keinen Fall so aussehen, als sei er zum ersten Mal in diesem Gebäude. Seine Tarnung sah vor, sich als ortskundiger Anwalt auszugeben, um das Misstrauen der Polizisten nicht zu wecken. Jede Information konnte wichtig sein.
Als Greg sich wieder erhob ließ er den Blick durch den Raum schweifen. Zwischen den Schaltern standen große Kübel mit Zimmerpflanzen, ganz rechts stand ein Wasserspender mit Pappbechern und links befand sich eine Tür, die wohl zu den Toiletten führte. Die Schalter waren aus hellem Holz gefertigt und verliehen dem Raum eine für ein Polizeipräsidium ungewöhnlich freundliche Atmosphäre. Gregs Blick wandte sich den Beamten hinter den Schaltern zu. Am Schalter ganz links saß eine auffallend hübsche junge Frau, deren brünettes Haar ihr einem glänzenden Strom über die Schulter fiel. Sie hatte ein ebenmäßiges, spitzes Gesicht, volle Lippen und blickte aus hellgrünen Augen mäßig interessiert auf ihr Terminal. Gregs blick schweifte weiter. Die Dame am mittleren Schalter war im Vergleich zu ihrer Kollegin in höchstem Maße unauffällig. Sie hatte etwa schulterlanges blondes Haar, das brüchig, strohig und glanzlos auf ihren Schultern lag und ihre unscheinbare Erscheinung noch verstärkte. Ihre stahlblauen Augen lugten ungewöhnlich vergrößert hinter einer großen Brille hervor und ihr schmales Gesicht verlieh ihr, in Kombination mit ihrer hellen Hautfarbe, ein ungesund fahles Aussehen. Scheinbar um ihre natürliche Erscheinung zu verdecken hatte sie ihre Augen dunkel geschminkt, eine lange, goldene Kette mit einem großen Edelsteinanhänger umgelegt und ihre Lippen mit einem glänzenden, tiefrotem Lippenstift nachgezogen. Hinter dem dritten Schalter saß ein Polizist, der jedes Klischee über Sicherheitsbeamte zu erfüllen schien, das in der Galaxis kursierte. Er war schwer übergewichtig, kahlköpfig und hatte ein puterrotes Gesicht mit einem mächtigen, wehenden Schnauzbart. Auf dem Hemd seiner Uniform prangte ein großer, dunkler Soßenfleck und in der Hand hielt der Mann ein mit Zucker bestäubtes Stück Gebäck, dass leise und unauffällig seinen Schreibtisch mit Zucker berieselte, während der Mann gedankenverloren auf sein Terminal starrte.
Greg musste nicht lange überlegen. Der dicke Mann war sicherlich ein penibler, auf die Vorschriften bedachter und erfahrener Polizist, der sich so leicht nicht übers Ohr hauen ließ, also wandte er sich den beiden Frauen zu und entschied sich für die am mittleren Schalter. Wenn sie ihr Aussehen so bewusst betonte, dann gewiss um sich mit ihrer bildhübschen Kollegin messen zu können, und ein angeschlagenes Selbstbewusstsein war eine Kerbe, in die ein jeder Anwalt geschickt einzuschlagen wusste. Greg verbreiterter sein Lächeln noch ein wenig und trat an den Schalter. Die Frau, die ihn erst jetzt zu bemerken schien, erschrak. Ein kurzes Scheppern war zu hören, dann verzog die Frau das Gesicht und rutschte auf ihrem Stuhl zurück. Greg vermutete, dass sie eine Tasse oder ein Glas umgeworfen hatte, konnte jedoch den Schreibtisch aus diesem Blickwinken nicht sehen, ohne sich über den Schalter zu beugen. Ein wenig zusätzliche Zerstreutheit seitens der Beamtin würde seinem Zweck durchaus dienlich sein, überlegte Greg.
Oder war es die Stimme?

"Entschuldigung", sagte die Frau und errötete leicht. Nun, mit einem Anflug von rosa im Gesicht, sah sie gleich viel hübscher aus. "Wie kann ich ihnen denn helfen, Sir?"
Greg lehnte sich mit den Armen auf den Schalter und betrachtete die Frau lächelnd. "Ich hatte gehofft – ", begann er, "dass sie mir einige Informationen zu einer verschwundenen Person geben könnten. Der Kleine ist ein wichtiger Zeuge in einem meiner Fälle und ist zuhause ausgerissen."
"Oh, sie sind Anwalt?", sagte die Frau überrascht und sah ihn prüfend an. Greg, dessen Kleidung und Auftreten gewiss denen eines Anwalts entsprachen, lächelte unbeirrt weiter über den Schalter. "Ja", bestätigte er ihre Vermutung. "Allerdings nicht aus der Stadt. Meine Kanzlei ist ein ganzes Stück entfernt von hier, in Norvex". Den Namen hatte er auf dem Weg zum Archiv auf einem Straßenschild gelesen. Er hoffte, das Norvex weit genug entfernt war, um zu erklären, warum die Frau ihn nie zuvor gesehen hatte.
"Dann müssen sie mit den Polizisten in Norvex sprechen, Sir…", begann die Frau verhalten, doch Greg unterbrach sie.
"Die haben schon hierher geschrieben und ein paar Akten angefordert, der Antrag müsste schon vor zwei Tagen hier angekommen sein, aber sie wissen ja wie das mit dem offiziellen Weg so ist. Hören sie, der Fall ist wirklich wichtig, und ich glaube, der Junge wurde bereits aufgelesen. Sagen sie mir doch nur, ob sie einen umherstreifenden Jungen aufgelesen haben, und ich bin schon wieder weg."
Unsicher betrachtete die Frau Gregs freundliches Lächeln. "Na gut", willigte sie schließlich ein und lächelte schüchtern zurück. Greg zwinkerte ihr nach wie vor lächelnd zu. Ihre blauen Augen wandten sich dem Terminal zu und sie drückte ein paar Tasten. "Tut mir Leid, hier ist nichts", sagte sie enttäuscht und sag wieder zu Greg auf, dessen Lächeln nun etwas nachlies.
"Und haben sie Berichte über einen kleinen Jungen, der durch die Stadt streift?"
"Nun, das kann ich von hier aus nicht einsehen, aber die Kollegen bei den Vermisstenmeldungen sammeln aus den täglichen Berichten der Streifenpolizisten alles heraus, was auf vermisste hindeutet. Vielleicht haben sie da Glück. Die Abteilung ist im – "
"- dritten Stock, ich weiß. Ich danke ihnen vielmals."
Greg stieg eine der Treppen hinauf bis in den dritten Stock und unterhielt sich mit einem hageren Mann Mitte fünfzig, der ihm die Geschichte mit dem wertvollen Zeugen in einem wichtigen Fall sofort abkaufte. "Passiert häufig. ", sagte er, während er ein Datapad beiseiteschob um besser an sein Terminal heran zu kommen. "Die Kinder sehen was schlimmes und laufen dann davon. Ärgerlich sowas".
"Gewiss", sagte Greg beiläufig und hielt den Blick auf das Terminal des Polizisten geheftet, auf dem nun eine Stadtkarte zu sehen war.
"‘n paar Männer haben wohl unten in Downtown n streunendes Kind gesehen.", las er eine Meldung vor, die mit einer Sichtungsmeldung auf der Karte verknüpft war. "Ungewöhnlich. Normalerweise sind die eher am Stadtrand und betteln da bei den reichen Leuten, verstehn’se?"
Greg nickte knapp und hielt den Blick auf die Stadtkarte gerichtet. "Und die anderen beiden Markierungen?", fragte er.
"Das gleiche, aber ein paar Tage vorher. Einer am Raumhafen – ", er deutete auf die Stelle der Karte – " und eine weiter nördlich."
Die Spur war hauchdünn, aber vielleicht ein Anhaltspunkt. Downtown also, sagte die Stimme. Dann began sein Kommgerät zu vibrieren und lenkte ihn von seiner Aufgabe ab.
"Entschuldigen sie", sagte Greg lächelnd zu dem Polizisten und zog sein Kommgerät aus der Tasche.
° Brek Simmons – Vitalmonitor spinnt - möglicherweise Notfall - Johnson unterwegs – Koordinaten X2308/Y5603 aufsuchen °

[Rassun – Trex – Polizeirevier]


[Rassun – Rapture]

Es war Abend geworden. Greg saß auf einem Stuhl in seinem karg eingerichteten Quartier und schwenkte ein Glas Whisky, während er mit Kennermiene den verbliebenen Inhalt begutachtete. Das Quartier war, wie alle Quartiere auf der Rupture, durchaus geräumig. In dem Raum hatten ein Bett, ein Schrank, ein mittelgroßer Schreibtisch, zwei Stühle und ein kleiner Sessel platz gefunden. Auf dem Tisch stand die frisch entkorkte Flasche Whiskey, auf dem Sessel saß Greg und nippte vorsichtig an dem Getränk. Mit geschlossenen Augen genoss er das sanfte, holzige Aroma des Getränks, als er plötzlich das zischen der Tür vernahm. Ruckartig drehte er den Kopf und öffnete die Augen. In der Tür stand Lev Neyhardt und sah ihn an.
"Mal wieder einen Trinken, Saufnase?", sagte er spöttisch. Greg hielt ihm zur Antwort sein halbvolles Glas entgegen, als wollte er ihm zuprosten.
"Danke, ich nehm gern einen", sagte Lev, trat ein und griff nach einem weiteren Glas, das auf dem Schrank stand.
"Ich wollte eigentlich sagen das ich austrinken muss bevor ich deine blöden Sprüche ertrage, Neyhardt"
Lev ignorierte den Kommentar, lies sich auf einen der Stühle fallen und griff nach der Flasche. Greg nahm einen Schluck und sah dann wieder zu Lev hinüber.
"Johnson schläft noch?" fragte er, diesmal in deutlich besorgterem Tonfall.
"Wie ein vollgeschissenes Baby.", antwortete Lev und nahm einen großen Schluck Whiskey.
"Wird er auch noch 'ne ganze Weile. In der Stadt was herausgefunden?"
Greg zuckte lustlos die Schultern. "Ein obdachloser Junge in Downtown wurde der Polizei gemeldet. Könnte einen Blick wert sein. Der Bengel kennt hier ja niemanden, da liegt es Nahe das er irgendwo herumlungert und den Leuten auffällt."
Lev nickte mäßig interessiert. "Und was hältst du von dieser Elliot?"
"Zu hübsch für dich. "
Lev sah ihn an und schnaubte verächtlich. "Was du von ihrem Auftritt hältst, Arschloch"
Greg lächelte kurz, weil er es geschafft hatte Lev zu ärgern, dann nahm er wieder einen Schluck Whiskey und wurde ernster. "Hast du mitbekommen, wie schnell sie so plötzlich aus dem Nichts aufgetaucht ist und Johnson den Verband sofort angelegt hat? Das, mein Freund ist richtig professionelle Erste Hilfe!"

Lev nickte vielsagend. "Wir sollten sie ihm Auge - "
"Guten Abend, die Herren", ertönte eine Frauenstimme von der Tür her. Erschrocken wandten die beiden sich um. Hinter der immer noch offenen Quartiertür kam Elliot Juniper hervor und blickte in den Raum. Zweifellos hatte sie im Gang gestanden und gelauscht.
"Miss Juniper", grüßte Greg mit übertriebener und vollkommen unaufrichtiger Höflichkeit und prostete ihr, wie zuvor Lev, zu.
"Ich hatte mich schon gefragt wo sie beide stecken. Die anderen sitzen in der Lounge und sie, Dr. Neyhardt, hatte ich in der Krankenstation vermutet."
Greg wandte seinen Blick zu Lev. Elliot musste, bevor Greyward sie in ihr Team geschickt hatte, gewiss einiges über das Team gelesen haben und somit sehr genau wissen, dass Lev keinen Doktortitel hatte. Das sie ihn trotzdem so ansprach war entweder eine Würdigung seiner Fähikeiten oder blanker Hohn. Greg zweifelte kein bisschen daran, dass es sich um letzteres handelte.
"Johnsons Zustand ist stabil, also habe ich mich eine Weile zu meinem – ", er stockte kurz, als blieben ihm die nächsten Worte auf dem Weg zur Zunge im Halse stecken.
" – alten Freund Greg gesetzt".
"Genug der Plauderei", unterbrach Greg das Gespräch und sah wieder zu Elliot. "Wenn sie das ganze Schiff nach uns absuchen, dann wird ja sicher etwas passiert sein." – demonstrativ erhob er sich halb aus seinem Sessel, als wollte er sofort losstürmen – "was gibt es denn so wichtiges?"
"Oh, es ist nichts passiert. Ich habe nur - ", begann Elliot, doch ihr Tonfall verriet, dass sie sich ertappt fühlte, und Greg setzte gnadenlos nach. " – nur ein wenig herumgeschnüffelt?"

Elliot sah ihn aus ihren kalten Augen heraus an und rümpfte die Nase. "Ich darf doch?", fragte sie plötzlich mit fester Stimme und deutete nebenbei auf die Whiskeyflasche. Greg lächelte ihr zu. "Gewiss, gewiss.", sagte er und stand auf, um ein drittes Glas aus dem Schrank zu holen. Als er sich mit dem gefüllten Glas wieder umdrehte, saß Eliott neben dem schmunzelnden Lev in seinem Sessel und blickte Greg kokett an. Gut gespielt, Mädchen, meldete sich die Stimme. Kommentarlos reichte Greg das soeben befüllte Glas an Elliot und setzte sich neben Lev auf den verbliebenen Stuhl.
"Wer hat hier eigentlich das Sage, wenn Simmons nicht da ist?", fragte Elliot an die beiden Männer gewandt. "Die anderen scheinen sich da nicht sicher zu sein..."
"Niemand ist sich da sicher.", warf Lev ein. "Wir haben hier keine strikte Rangordnung. Wenn sie einen Vorgesetzten wollen, gehen sie zum Militär".
"Dann werde ich mich morgen mit zwei weiteren Männern auf die Suche nach Simmons machen.", sagte Elliot entschieden. Greg und Lev blickten sich an. Sie wird, hatte sie gesagt. Keine Frage, kein Vorschlag. Vollendete Tatsachen. Wie zuvor im Besprechungsraum, als Lev zum ersten Mal aus der Krankenstation gekommen war, sprach sie entschieden und autoritär.
"Ah, ihr Plan, den sie vorhin erwähnten?", fragte Greg. Sein spöttischer Unterton entging ihr gewiss nicht, doch sie lies sich auf kein zweites Wortgefecht mit ihm ein und fuhr unbeirrt fort.
"Sie, Dr. Neyhardt, bleiben doch sicher bei ihrem Patienten, nicht wahr?", fragte sie an Lev gewandt. Das sie es diesmal in eine Frage verpackte täuschte weder Greg noch Lev darüber hinweg, dass sie eigentlich einen Befehl erteilte. Levs Miene wurde finster und er schien nach Widerworten zu suchen, fand aber anscheinend keine.
"Ja", presste er schließlich zwischen zusammengepressten Zähnen hervor.
"Und sie, Greg, werden gewiss der Spur von Proband Theta folgen wollen. Mr Kuat hat bereits angeboten, sie zu begleiten."

Greg war sich absolut sicher, dass Ike das nicht getan hatte. Mit Sicherheit hatte sie dieses Angebot erfunden, um ihm vorschreiben zu können mit wem er wohin zu gehen hatte.
"Wie nett von ihm", sagte Greg mit seiner Anwaltstimme, die absolut nicht danach klang als ob er jemals irgendetwas 'nett' gefunden hätte. "Für gewöhnlich überbringt er mir derlei Angebote selbst, ohne sie durch – ", er lächte süffisant und betonte das nächste Wort mit hochgenuss – " Dritte an mich heranzutragen.".
Lev schmunzelte erneut in sein Whiskyglas hinein, doch wie zuvor lies Elliot diesen Seitenhieb unkommentiert. "Dann ist ja alles klar!", sagte sie und strahlte die beiden mit einem falschen Grinsen an.
"Ich werde mit Pat und Dromo also morgen früh aufbrechen. Ich wünsche ihnen viel Erfolg und eine gute Nacht!", sagte sie, stellte ihr unberührtes Glas beiseite und sprang auf.
"Oh, auch ihnen eine angenehme Nachtruhe, Ms. Juniper. Ich hoffe doch der Drink hat ihnen zugesagt?", stichelte Greg weiter. Elliot ignorierte ihn auch dieses Mal und wandte sich zum gehen. "Was genau war noch ihr Plan, Ms. Juniper? Ich hatte eben im Besprechungsraum nicht alle Details mitbekommen, fürchte ich.", sagte Greg und drehte sich auf seinem Stuhl um, damit er sie im Blick behalten konnte. Elliot hielt kurz inne, und Greg hatte das Gefühl sie überlege ob sie einfach weiter gehen könne, als hätte sie ihn nicht gehört.
"Das war - ", sagte sie, ohne sich zu den beiden umzudrehen. " weil ich gar keine Details genannt hatte."
Ohne eine Antwort abzuwarten rauschte sie aus dem Zimmer und Greg hörte, wie ihre Schritte draußen im Korridor leiser wurden. Eine kurze Weile herrschte Stille.

"im Auge behalten", schloss Lev schließlich den Satz, den er gut zehn Minuten zuvor begonnen hatte. Greg lachte leise, nahm sein Glas und stieß mit Lev an.

[Lev Neyhardt – Greg Plainshire]
[Rassun – Rapture]


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22.09.2015 17:00 Gregory P. Plainshire ist offline E-Mail an Gregory P. Plainshire senden Beiträge von Gregory P. Plainshire suchen Nehmen Sie Gregory P. Plainshire in Ihre Freundesliste auf
- Ðrœmo Tarkheé -



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[Rassun - Trex - an Bord der Rupture]
[Ðrœmo Tarkheé]

Sand zwischen seinen Zehen, klebrig von Blut. Eine Schnittwunde am Oberarm. Lauter blaue Flecken am Brustkorb. Eine Beule am Kopf ... Er schaut nach unten. Das Schwert wiegt schwer in seiner Hand. Vor ihm ein enthaupteter Torso. Der Kopf liegt in anderthalb Metern Entfernung im Dreck und starrt mit leerem Blick gen Kuppeldecke. Ðrœmo schaut ebenfalls nach oben. Die steinerne Decke und die dahinterliegende Freiheit sind so weit entfernt, dass er sie kaum auszumachen vermag. Jubelschreie und Buh-Rufe. Es riecht nach Eisen, Schweiß und gegrilltem Fleisch. Ðrœmo spannt seine Muskeln an und stößt einen triumphalen Schrei aus. Die Leute stehen drauf. Sein Bizeps lässt Frauenherzen schwach werden. Seine Männlichkeit inspiriert die Herrenriegen.

Hier unten kämpft er jeden Tag ums blanke Überleben. Doch niemand schert sich darum. Für die Leute dort oben ist es bloß ein nachmittägliches Spektakel. Eine Alternative zum faden Unterhaltungsprogramm des Holonet. Sie sehen in ihm nicht den Mitmenschen, den Sohn oder Freund eines anderen. Die Arena verwandelt ihn in etwas Sachliches. In ein Ding. Eine Ikone. Hier unten im Dreck, umgeben von hohen Mauern, von Kriegern und Bestien, die ihm den Tod bringen sollen, ist er kein Mensch, der atmet, lebt und hofft. Nichts dergleichen. Nur eine Art Maschine, die einem simplen Zweck dient und zu funktionieren hat.

Und das Schlimmste daran: Einst ist er einer von ihnen gewesen. Ein Teil der Masse. Genauso ungerührt angesichts der Schicksale, die auf dem rauen Sand entschieden und allzu oft beendet werden. Wie jeder andere hat auch er seine Favoriten und Idole gehabt – und die Aussicht darauf, deren verhasste Widersacher auf blutrünstige Weise sterben zu sehen, hat ihn einst in Euphorie versetzt. Heute kann er sich an dieses Gefühl der Ekstase nicht mehr erinnern. Er kennt nur noch das Leben als Gladiator. Wasser, billiger Wein und dröges Brot. Training bis zum Umfallen. Angst, Schmerz, Tod. Viel Sand, viel Blut. Ein Dasein als verurteilter Straftäter, der seinen Anspruch auf Freiheit und das Erblicken des nächsten Tages verwirkt hat und nur deshalb noch am Leben gelassen worden ist, um dem Amüsement der Massen zu dienen.

Plötzlich bebt die Erde unter seinen Füßen, und ein Windstoß wischt über seinen nackten Rücken. Das Publikum hält kollektiv den Atem an.

Kein gutes Zeichen.

Ðrœmo wirbelt herum. Hebt den Blick. Reißt die Augen auf. Festigt den Griff um das Heft seines Schwerts. Geht leicht in die Knie.

Vor ihm ragt eine furchterregende Kreatur etwa drei oder vier Meter in die Höhe. Er starrt geradewegs in ein Maul voller ellenlanger, messerscharfer Reißzähne. Ein heißer, widerwärtiger Atem schlägt ihm entgegen. Vier gelbe Augen starren ihn gierig an. Zäher Speichel tropft auf den Sand der Arena. Eine lange, rote Zunge lechzt nach ihm. In dem Maul sind noch Reste eines anderen Gladiators zu erkennen. Sieht ganz nach Bruton aus. Armer Teufel! War ein zäher Bursche. Aber sein Gegner war offensichtlich zäher. Im Körper der Kreatur stecken noch etliche Pfeile, Messer und sogar eine Axt mit geborstenem Griff, doch das scheint sie nicht zu stören. Auch sieht es ganz so aus, als habe irgendjemand vergeblich versucht, dem Biest mittels einer dicken Kette aus gehärtetem Stahl Herr zu werden. Wo zum Teufel haben die Betreiber der "Spiele" bloß dieses Monster aufgegabelt?

Unter lauten Buh-Rufen macht Ðrœmo kehrt und nimmt die Beine in die Hand. An einem Ort wie diesem bringt Wegrennen normalerweise nichts, denn das Spektakel wird ohnehin so lange fortgesetzt und der Schwierigkeitsgrad so lange erhöht, bis endlich jemand stirbt ... der Gladiator oder seine Gegner. Doch Ðrœmo sieht ein, dass ihm eine offene Auseinandersetzung mit diesem Viech, zumindest unter den gegebenen Umständen, einen sicheren Tod bescheren wird. Da ist es besser, sich vorerst zurückzuziehen und auf die richtige Gelegenheit zu warten – egal was das Publikum darüber denkt.

Während er um sein Leben rennt, nimmt er aus dem Augenwinkel eine Bewegung wahr. Es ist ein anderer Gladiator. Größer und sogar noch muskulöser als Ðrœmo. Ein Mann namens Anares. Fieser Zeitgenosse. Würde Ðrœmo am liebsten lebendig häuten. Oder Schlimmeres. Jetzt sieht er herüber und hebt seinen Speer. Er wird doch nicht etwa versuchen, seinem Rivalen das Leben zu retten, indem er für ihn diese Bestie erledigt?

Nein, natürlich nicht. Ganz im Gegenteil. Anares wirft seinen Speer und platziert ihn direkt zwischen Ðrœmos Füßen. Diesem gelingt es nicht rechtzeitig, dem Wurfspieß auszuweichen. Er stürzt. Sein Kiefer knirscht beim Aufprall. Die geprellte Rippe gibt endgültig nach und bricht. Eine Menge Sand wird aufgewirbelt. Wo ist das Schwert!? Das Publikum ist völlig aus dem Häuschen. Ist dies das unverhoffte Ende eines Champions?

Wut und Angst jagen durch Ðrœmos Adern. Seine Sicht ist durch die vielen Sandkörner getrübt. Er wühlt mit beiden Händen nach seiner Waffe, doch er greift wieder und wieder ins Leere.

Hinter ihm ein wildes Stampfen. Die Erde bebt. Etwas Feuchtes klatscht gegen seine Wade. Der Geifer seines Verfolgers. Ein ohrenbetäubendes Gebrüll lässt seine Ohren klingeln.

Ðrœmo erkennt, dass sein letztes Stündlein geschlagen hat. Es gelingt ihm gerade noch, sich auf den Rücken zu drehen und einen entsetzten Schrei auszustoßen, als die Bestie ihn erreicht und über ihn herfällt ...


* * *

Ein elektronischer Signalton war zu hören, und scharlachrote Photorezeptoren erwachten zum Leben. Das Betriebssystem bootete. Die wichtigsten Datenpakete wurden in den Cache geladen. Nach und nach wurden Subsysteme aus dem Standby-Modus geholt. Die Erinnerungen an den Albtraum wurden analysiert, kategorisiert, und dann vom temporären Speicher auf eine Festplatte überschrieben. Schließlich aktivierte eine Kombination aus proteinhaltiger Nährlösung und elektrischen Impulsen das Muskelgewebe.

Schwerfällig schwang Ðrœmo die Beine über die Bettkante. Man hörte, wie Metall auf Metall stieß, als seine Fußsohlen den Boden berührten, und anschließend das Surren von Servomotoren, als er sich von seiner Pritsche erhob. Mit einem Griff an die Hüfte löste er das dicke Stromkabel, das seine Akkumulatoren während der Schlafphase mit neuer Energie gespeist hatte.

Es war recht dunkel in seinem Quartier, welches man ihm – eher provisorisch – in einem kleinen Raum eingerichtet hatte, der eigentlich für die technische Wartung des Schiffs vorgesehen war. Es gab kein Fenster, und die Deckenleuchten waren ausgeschaltet. Nur die kleinen Lämpchen der vielen Geräte, die überall herumstanden, spendeten ein Minimum an Licht. Doch das machte für Ðrœmo keinen Unterschied. Er sah in dieser Dunkelheit immer noch besser als die meisten Menschen bei klarem Sonnenschein.

Als er durch das Quartier schritt, um seine Kleidung aufzuheben, kam er an einem Werkzeugschrank vorbei, dessen metallene Oberfläche so blank poliert war, dass man diese als Spiegel hätte nutzen können. Die plötzliche Bewegung im peripheren Sichtfeld weckte seine Aufmerksamkeit. Er trat näher und betrachtete sein Spiegelbild ... jene Scheußlichkeit. Nichts übrig von dem gutaussehenden Mann, der ihm einst jeden Morgen entgegengeblickt hatte. Seine Albträume waren das Einzige, das ihm von seiner Menschlichkeit geblieben war. Die Explosion hatte ihm alles genommen. Ihretwegen waren seine Augäpfel verdampft. Deshalb hatte er nun künstliche Augen. Und auch seinen Unterkiefer hatte die Druckwelle abgerissen. Ein Vokabulator reagierte nun auf die Impulse, die von seinem Gehirn an die Nervenenden in seinem Gesicht geschickt wurden, und übernahm für ihn das Artikulieren.

Ðrœmo griff ein Tuch und verbarg damit den Großteil seines entstellten Gesichts, einschließlich des klaffenden Lochs unterhalb seines Jochbeins. Der Großteil seiner Knochen war durch metallische Replikate ersetzt worden, und anstelle beider Beine und seines rechten Arms, die bei der Explosion nicht nur amputiert, sondern obendrein auch noch in tausend kleine Stücke zerrissen worden waren, besaß er nun bionische High-Tech-Prothesen, bei deren Entwurf und Fabrikation man allerdings keinen Wert darauf gelegt hatte, sie so echt wie möglich aussehen zu lassen. Stattdessen waren sie robust und zweckgemäß. Furchteinflößend.

Er war weder Mensch noch Droide. Nein, er war ein Ungetüm, ein Ding aus Fleisch und Metall, aus Nerven und Schaltkreisen, aus Blut und Schmieröl. Die meisten Organe waren entnommen worden, weil sie entweder irreparabel geschädigt worden oder ganz einfach nicht mehr von Nöten waren. Stattdessen übernahmen nun synthetische Replikate die Extraktion des Sauerstoffs aus der Luft, die Filterung seines Blutes sowie die Versorgung seines Körpers mit Energie und allen nötigen Nährstoffen. Sogar sein Gehirn war im hinteren Teil des Schädels durch ein kleines Robohirn erweitert worden, das ihm erlaubte, Verbindung zum Holonet und anderen verfügbaren Netzwerken herzustellen oder Berechnungen anzustellen, für die selbst ein Mathematik-Genie eine Ewigkeit benötigt hätte. Außerdem diente es dazu, seine Sensorik zu koordinieren. Denn seit seiner Verwandlung empfing er so viele neue Sinneseindrücke, dass es ihm zu Beginn beinahe den Verstand geraubt hätte. Die Ärzte hatten dies vorausgesehen und deshalb seine Wahrnehmung zunächst auf normale, menschliche Verhältnisse herunterkalibriert. Aber nach und nach hatten sie Schalter um Schalter umgelegt und Ðrœmo dadurch eine Welt gezeigt, die er bis dahin nicht für möglich gehalten hätte. Seine Photorezeptoren nahmen nicht nur das "normale" Farbspektrum wahr, sondern ebenso auch ultraviolettes und infrarotes Licht sowie alle weiteren Frequenzen, einschließlich Röntgen- und Gammastrahlen, Mikro- und Radiowellen sowie Terahertzstrahlung. Kein Mensch konnte sich auch nur im Entferntesten vorstellen, wie er die Welt durch seine neuen Augen sah. Begriffe wie "farbenfroh" trafen es nicht ansatzweise.

Und da war noch so viel mehr. Bei der Explosion war sein Gehör vollständig zerstört worden, weshalb ihn die Ärzte auch an dieser Stelle mit der neusten Technik hergerichtet hatten. Jetzt hörte er die Darmaktivitäten kleiner Nagetiere ebenso deutlich wie Kilometer entferntes Gelächter. Ultra- und Infraschall waren ein Teil seines Alltags geworden. Wenn er sich konzentrierte, nahm er sogar die internen Vorgänge elektronischer Geräte akustisch wahr. Doch das war überhaupt nicht nötig, denn man hatte ihn mit einem zusätzlichen Sinn ausgestattet, der es ihm ermöglichte, elektromagnetische Resonanzen und elektrische Kapazitäten zu erspüren. Nichts blieb ihm verborgen. Hatte sein Gegenüber einen erhöhten Herzschlag, bemerkte er dies sofort. Olfaktorische und gustatorische Scanner, die nun dort saßen, wo sich einst Nase und Zunge befunden hatten, hielten pausenlos die chemische Zusammensetzung der Luft im Auge und detektierten den kleinsten Unterschied im Geruch anderer Personen. Pheromone, Angstschweiß und sonstige Odores waren ein offenes Buch für ihn. Bei Bedarf wäre er sogar imstande gewesen, auf diese Weise eine Schwangerschaft, den Konsum von Drogen oder eine Krebserkrankung zu diagnostizieren. Und dank seiner Umgebungssensoren konnte er exakte Auskünfte darüber geben, wie viele Personen sich in den Nebenräumen befanden und ob diese bewaffnet oder verwundet waren.

Doch trotz all dieser neuen und unvorstellbaren Eindrücke kam er sich dennoch gefühllos vor, blind und taub, abgeschnitten von der Welt, die ihn umgab. Wie ein stiller Beobachter – in der Lage, alles zu sehen und zu hören, aber unfähig zur sozialen oder emotionalen Interaktion mit seinem Umfeld. Jetzt war er ein laufender Fels, eine Art Golem. Eine Maschine. Ja genau, das traf es am besten. Er war eine Maschine. Lebte nicht, funktionierte nur noch. Ein verbesserter Kaffeekocher. Mehr nicht. Man konnte ihn problemlos in eine Reihe mit Kühlschränken und Waschmaschinen stellen.

Er war Teil des Equipments.

* * *

Als Ðrœmo die Brücke der Rupture betrat, machte sich niemand die Mühe, ihn zu begrüßen. Jedermann an Bord wusste, dass er nicht der Gesprächigste war und keinen großen Wert auf Smalltalk legte. Es musste ihn auch niemand über die aktuelle Sachlage in Kenntnis setzen, denn noch ehe sich die Tür hinter ihm schließen konnte, hatte sein Robohirn auch schon eine Verbindung zum Bordcomputer aufgebaut und Ðrœmo auf den neusten Stand der Dinge gebracht.

Ihr Auftrag, der sie in den entlegenen Askan-Sektor auf einen kleinen Mond namens Rassun entführt hatte, schien sehr simpel, verglichen mit einigen ihrer früheren Einsätze. Eine Zielperson lokalisieren, einfangen und zurückbringen. Nichts Besonderes. Eigentlich kinderleicht. Doch schon kurz nach ihrer Ankunft überschlugen sich plötzlich die Ereignisse. Der Captain schien in einen Hinterhalt geraten zu sein, dann war er plötzlich spurlos verschwunden. Als Nächstes wurde der Pilot Johnson schwer verletzt. Zwei Mitglieder ihres Teams waren damit innerhalb weniger Augenblicke für unbestimmte Zeit ausgefallen. Dafür hatten sie zeitgleich einen Neuzugang erhalten, mit dem die Crew allem Anschein nach nicht sonderlich zufrieden schien, was Ðrœmo jedoch beim besten Willen nicht nachvollziehen konnte, denn bisher hatte sich Elliot Juniper durchaus als kompetent und effizient erwiesen. Allerdings war ihm die deutliche Veränderung im Hormonhaushalt seiner Kollegen nicht entgangen. Demnach handelte es sich hier wahrscheinlich um so eine Männer-Frauen-Sache ... Eines der vielen Dinge, die er seit seiner Wiedergeburt als Cyborg nicht mehr verstand. Aber das spielte keine Rolle. Es gab Wichtigeres zu tun. Ihr Auftrag hatte sich schlagartig verändert. Nicht nur, dass sie nach wie vor den Probanden Theta aufspüren mussten. Jetzt galt es außerdem herauszufinden, was mit dem Captain geschehen war, ob dieser noch lebte, und wenn ja, wo er sich nun aufhielt.

Elliot Juniper hatte nach ihrem Auftauchen sogleich das Ruder an sich gerissen. Keine schlechte Sache, befand Ðrœmo. Sie schien als Führungspersönlichkeit weit besser geeignet als der Rest der Crew. Und niemand schien es zu wagen, ihr Paroli zu bieten. Neyhardt blieb an Bord der Rupture, in seiner natürlichen Funktion als Arzt. Der schwerverletzte Johnson brauchte nun eine medizinische 24-Stunden-Versorgung. Plainshire und Kuat waren auf die erneute Suche nach Proband Theta angesetzt worden und würden vermutlich der Spur nachgehen, die Ersterer am gestrigen Tage entdeckt hatte. Und Ðrœmos Auftrag lautete, zusammen mit Pat Æronaught und der Neuen nach dem verschwundenen Captain zu suchen.

Sie begannen ihre Suche am frühen Morgen, an ebenjener Stelle, wo Simmons zuletzt geortet worden war. Mithilfe seiner Geruchssensoren nahm Ðrœmo die Witterung des Bothaners auf. Dann ging es los. Die Spur führte sie quer durch die Stadt, mit vermeintlich wahllosen Richtungswechseln. Es schien fast so, als habe Simmons' Entführer (oder sein Retter?) gewusst, dass man ihm folgen würde, und dementsprechend versucht, seine Spur zu verwischen. Doch hatte dieser jemand Ðrœmos Fähigkeiten arg unterschätzt.

Nach ein paar Stunden, in denen sie mehrere Örtlichkeiten – darunter einen Kramer, eine Speeder-Vermietung und einen Elektrofachhändler – genauer unter die Lupe genommen hatten, erreichten sie schließlich eine düstere Spelunke, vor der ein halbes Dutzend Swoop-Bikes geparkt standen. Es war inzwischen später Nachmittag, und die Sonne hatte bereits ihren unaufhaltsamen Weg gen Horizont angetreten. Die Seitenstraße, in die die Spur des Captains sie nun geführt hatte, war verlassen und lag im Zwielicht. Eine Laterne erwachte soeben zum Leben. Es roch nach stark gewürztem und geringfügig angebranntem Essen. Ðrœmo konnte hören, wie in einer der Wohnungen im zweiten Stock des Gebäudes zu seiner Rechten ein Mann und eine Frau über ihre unterschiedlichen Auffassungen stritten, wie eine ordentliche Beziehung zu führen und zu pflegen sei. Er stoppte den Speeder und schwang sich vom Fahrersitz. Das Kopfsteinpflaster knirschte unter seinen Füßen.

"Oh Herr, lass es keine weitere Sackgasse sein", murmelte Pat.

Ein Junge kam weinend die Straße entlanggerannt. Er ignorierte die drei Fremden, eilte an ihnen vorbei und verschwand in einer Gasse. Kurz darauf tauchten zwei weitere Jungen auf, mit erhobenen Stöcken aus Holz sowie einer Mischung aus Häme und Erregtheit im Gesicht. Als sie Ðrœmo erblickten, blieben sie jedoch wie angewurzelt stehen, wichen langsam ein paar Schritte zurück und liefen schließlich in dieselbe Richtung davon, aus der sie gekommen waren.

Pat schmunzelte. "Eines Tages wird man ein Buch über dich schreiben, Ðrœmo. Der Heiland von Askan. Er rettete die Unschuldigen, schuf Frieden in der Welt, verwandelte Wasser in Blut und teilte den Leib seiner Feinde."

Juniper verdrehte die Augen. "Ich hatte mich schon gefragt, wer von euch der obligatorische Möchtegern-Komiker der Truppe ist …"

"Ich schätze mal, Ðrœmo stand ganz oben in Ihrer Liste der Verdächtigen, was? Tja, tut mir leid, Sie enttäuschen zu müssen. Unser Großer ist eher der Pantomime-Typ. Sie müssten mal seine Grimassen sehen."

Ðrœmo drehte sich zu ihm um und starrte ihn an. Wortlos.

"Hey, war nur Spaß!"

Sie betraten die Spelunke. Das Innere war düster und roch zu gleichen Teilen nach Alkohol und Tabakqualm. Jedenfalls für eine gewöhnliche Nase. Ðrœmo nahm zusätzlich den Geruch des Holzes und Leders wahr, aus welchem die abgewetzten Möbel bestanden, ebenso wie den Geruch von Metall, Glas, altem Fett, Erbrochenem und Tibanna-Gas. Ganz zu schweigen von einer Vielzahl unterschiedlicher Körpergerüche.

Eine Horde ruppiger Gesellen – vermutlich die Besitzer der Swoop-Bikes – lungerte im Halbdunkel herum. Ein bärtiger Kerl hinterm Tresen, der gerade dazu ansetzte, einen Schluck von seinem frisch gezapften Ale zu trinken, hielt mitten in der Bewegung inne und ließ langsam sein Glas sinken. Entweder genehmigte sich hier der Barkeeper auch gern mal einen, oder diese Bar war zurzeit herrenlos. Ðrœmo tippte auf Letzteres.

Der Bärtige, bei dem es sich scheinbar um den Anführer der Gruppe handelte, holte einen schweren Schläger hervor und deutete damit auf die Neuankömmlinge. "Droiden sind hier nicht erwünscht." Er ließ den vorderen Teil seines Schlägers immer wieder in die offene Hand fallen.

Ðrœmo blieb stehen. "Ich bin kein Droide."

Er registrierte, dass seine unnatürlich tiefe und elektronisch verzerrte Stimme zweien eine Gänsehaut bereitete, dreien einen Schauder über den Rücken jagte und bei einem sogar Angstschweiß auslöste.

Doch dann übernahm das Testosteron wieder die Oberhand über die Kerle.

"Ich reiß dir die Schaltkreise raus und stopf sie dir in dein verdammtes Maul, du Clown!", brüstete sich der Kopf der Bande und kam um den Tresen herum.

"Scheiße, Mann!", rief ein anderer und sprang auf. "Schau dir seinen linken Arm an. Scheint aus Fleisch und Blut zu bestehen. Das ist so'n beschissener Cyborg-Bastard!"

Auch ohne zusätzliche Sinne konnte man deutlich spüren, wie die Atmosphäre in dem engen, düsteren Raum schlagartig kippte. Die Männer sahen ihn bösartig an. Sie stellten ihre Drinks ab und richteten sich langsam von ihren Stühlen und Hockern auf. Einer legte seine Jacke ab und ergriff eine leere Flasche. Ein anderer zückte sein Messer.

Juniper machte Anstalten, Ðrœmo zur Hilfe zu kommen, doch Pat packte sie wortlos an der Schulter und bedachte sie mit einem Blick, der zu sagen schien: "Ach nein, lassen Sie nur. Der schafft das schon."

Die Kerle kamen langsam näher und umzingelten Ðrœmo. Dieser blieb völlig ruhig und hielt ihre Adrenalinwerte im Auge, um erkennen zu können, wer von ihnen wann zum Angriff ansetzen würde. Ohne dass sie es merkten, analysierte er sie auf verborgene Waffen und potentielle Schwachstellen. Doch vorschnelles Handeln war wie immer die größte und nützlichste aller Schwächen.

Derjenige, der sich hinter Ðrœmo positioniert hatte – und deshalb wohl am sichersten fühlte –, ging als Erster auf ihn los. Mit einem rechten Haken zielte er auf Ðrœmos Genick. Dieser neigte den Kopf jedoch im richtigen Augenblick leicht zur Seite und entging damit einem Knockout. Der Angreifer, dessen Hieb unerwartet ins Leere traf, geriet ins Straucheln, vollführte eine halbe Pirouette und ruderte mit den Armen. Ehe er sich wieder fangen konnte, hob Ðrœmo eines seiner metallenen Beine und trat dem Rowdy so kräftig ins Kreuz, dass dieser zusammenklappte wie ein Buch – entgegen seiner eigentlichen Anatomie und begleitet von einem widerlichen Knirschen. Plötzlich berührten sich der Hinterkopf und die Fersen des Mannes, und das Spiel war für ihn vorzeitig beendet.

Damit hatte sich das zahlenmäßige Verhältnis um fünf Prozent zu Ðrœmos Gunsten verändert. Nicht dass er es nötig gehabt hätte, sich über die Zahl seiner Gegner Sorgen zu machen … aber er behielt gerne den Überblick über alle relevanten Variablen und deren Auswirkungen auf den Status Quo. Das Berechnen von Wahrscheinlichkeiten und Verhältnissen war zu einer Art Hobby geworden. Allerdings konnte der Rest des Teams seiner neuen Leidenschaft leider nicht viel abgewinnen, weshalb er es sich abgewöhnt hatte, sie über ihre Chancen aufzuklären. Und so blieben die vielen Zahlen eine Marotte, die er still und heimlich in seinem Kopf pflegte.

"Ahhh!" Seinen Kollegen tot in der makabren Sandwich-Stellung zu sehen, schien einem der Männer die Sicherungen durchbrennen zu lassen. Der Nikto ballte die Hand zur Faust und attackierte Ðrœmo von der Seite. Dieser fing die heransausende Faust mit seiner bionischen Hand ab und formte seinerseits eine Faust. Der Mann schrie fürchterlich auf und ging langsam in die Knie. Als Ðrœmo ihn losließ, war die Hand des Mannes verschwunden, und ein Potpourri aus Fleisch, Blut und Knochensplittern klatschte zwischen ihnen auf den Boden. Da bereits der nächste Kandidat im Anmarsch war und Ðrœmo seine Dinge nur ungern unvollendet ließ, trat er dem Mann am Boden kurzerhand von unten gegen den Kopf und ließ auf diese Weise auch noch sein Gesicht verschwinden. Dann widmete er sich dem dritten Angreifer, einem Koorivar, indem er dessen Arm packte und diesen mit einer raschen Bewegung – samt Messer und Schultergelenk – ausriss, um den Mann anschließend durch seine eigene Hand und sein eigenes Messer sterben zu lassen.

Spätestens jetzt schien der Kleinste in der Runde, ein Advozse, genug gesehen zu haben. Er rannte kreischend an Juniper und Pat vorbei zur Tür und verließ die Spelunke. Zwei der drei verbliebenen Männer trafen eine weitaus weniger weise Entscheidung, indem sie versuchten, Ðrœmo im Teamwork zu überwältigen. Die beiden ließen sich am ehesten als "Dick und Doof" beschreiben. Ein massiger Besalisk und ein dürrer Frenk. Ersterer schlang von hinten seine vier kräftigen Arme um Ðrœmo, während der andere sich mit einem tödlichen Elektroschocker näherte. Eine dumme Idee, wie sich bald herausstellte! Denn als der Frenk den Elektroschocker an Ðrœmos Brust ansetzte, um ihn zu grillen, hatte er in seiner Unwissenheit nicht bedacht, dass der Körper des Cyborg auf spezielle Weise isoliert und geerdet war, damit die Elektronik in seinem Inneren durch Stromstöße nicht geschädigt wurde. Anstatt in Ðrœmos Brust zu fahren und ihn zu rösten, wanderte der Strom an seinem metallenen Exo-Skelett entlang und verpasste dem Besalisken einen tödlichen Stoß, der kurz erzitterte und dann leblos zu Boden sank. Noch ehe der Frenk seinen Fehler ganz begriffen hatte, trat Ðrœmo auf ihn zu, packte seinen Kopf und übte einen solchen Druck von oben aus, dass der gesamte Körper des Wichts wie eine Ziehharmonika zusammengestaucht wurde und anschließend nur noch die Hälfte seiner ursprünglichen Höhe maß.

"Keinen Schritt weiter", rief der Bärtige, der als Einziger verblieben war. Er hatte sich in den hinteren Teil der Bar zurückgezogen, hielt einen Blaster in der Hand und richtete ihn auf Ðrœmo, der nach seiner Ziehharmonika-Aktion nun auf einem Knie ruhte. "Sieh deinem Ende ins Auge, du Freak!"

Der Mann feuerte. Doch Ðrœmo hob den Arm, aktiverte den etwa fünfzig mal fünzig Zentimeter großen Deflektorschild, den man in seinem Handrücken verbaut hatte, und wehrte den Schuss ab. Anstelle von Ðrœmos Kopf wurde eine angebrochene Flasche Ale auf dem Tresen in ihre Bestandteile aufgelöst.

Ehe der Mann einen zweiten Schuss abfeuern konnte, streckte Ðrœmo ihm seine Hand entgegen und nutzte die Miniaturversion eines Traktorstrahls in seiner Handfläche, um seinem Gegner die Waffe zu entreißen. Dann gab er mit dieser einen einzigen präzisen Schuss ab und erledigte den Kerl, ohne ihm etwaige letzte Worte zu gewähren.

Gerade als die Angelegenheit geregelt schien, öffnete sich am hinteren Ende der Bar eine Tür, und drei weitere wutentbrannte Rowdies betraten den Raum. Ðrœmo fackelte nicht lange, erhöhte den Energiepegel in seinem bionischen rechten Arm und nutzte ein kleines Repulsor-Aggregat in seiner Handfläche, um die Männer – ohne sie zu berühren – von ihren Füßen zu reißen und mit einer solchen Wucht gegen die Wand zu schmettern, dass sie allesamt bewusstlos zu Boden fielen.

Auf einmal war es mucksmäuschenstill.

Ðrœmo erhob sich und richtete die eben ergaunerte Pistole auf eine Tür zu seiner Rechten, die zu den Toiletten führte. Gleichzeitig wandte er sich seinen beiden Begleitern zu, die es sich auf der anderen Seite des Raums in einer Sitzecke derweil gemütlich gemacht hatten.

"Fertig?", fragte Pat.

"Gleich", erwiderte Ðrœmo knapp.

Plötzlich flog die Toilettentür auf und ein Barabel stürmte mit erhobenem Vibromesser herein. Ohne auch nur in seine Richtung zu schauen, verpasste Ðrœmo ihm einen Blasterblitz exakt zwischen die Augen. Der Schuss riss den Mann von den Füßen und ließ ihn mit lautem Krachen zu Boden gehen. Dann warf Ðrœmo die Waffe achtlos zu Boden und strich seine Kleidung glatt.

"Fertig."

Er schaute sich im Raum um und benutzte eine Vielzahl von Scannern, auf der Suche nach Hinweisen hinsichtlich des möglichen Verbleibs ihres Captains. Er entdeckte Fingerabdrücke, die Überreste von Geruchsstoffen in der Luft, ein paar vereinzelte Haare und Hautpartikel ...

Juniper trat neben ihn. "Etwas gefunden?"

Ðrœmo bedeutete ihr mit einer einfachen Handbewegung, einen Moment zu warten.

"Au ja!", rief Pat, der die Geste nicht verstanden zu haben schien oder sich absichtlich blöd stellte. "Jetzt kommt die Pantomime!"

[Ðrœmo Tarkheé - Pat Æronaught - Elliot Juniper]
[Rassun - Trex]

Eine kurze Anmerkung:
Ich weiß, Ðrœmo klingt hier ein bisschen wie ein Übermensch. Aber keine Sorge, seine neuen "Superkräfte" kommen auch mit einer ganzen Reihe herber Nachteile daher, die für mich den eigentlichen Spaßfaktor dieses Charakters ausmachen werden :D Sorry, dass ich die Handlung unserer Quest nicht allzu sehr weitergebracht habe. Wie schon andernorts erwähnt, hing ich ein bisschen fest. Ich wollte jetzt nicht länger den "Betrieb" aufhalten, deshalb habe ich mich dazu entschlossen, an dieser Stelle einen Cut zu machen und erst mal wieder euch das Spielfeld zu überlassen. (Alicia und Aeron warten ja bereits auf mich.) Und ich dachte mir, dass es ohnehin sinnvoll wäre, in meinem ersten Beitrag zunächst einmal den Schwerpunkt auf meinen Charakter zu legen, damit ihr ihn in euren Beiträgen einfacher verwenden könnt. In meinem nächsten Ðrœmo-Posting kommt dann ein bisschen mehr Story und ein bisschen weniger Charakterisierung. Aber nach und nach werde ich auch die Hintergrundgeschichte von Ðrœmo näher beleuchten ... wie es dazu kam, dass er Gladiator wurde, wie er freigekauft wurde, wie es zu der Explosion kam, aufgrund derer er nun ein Cyborg ist etc.


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12.10.2015 23:27 Ðrœmo Tarkheé ist offline E-Mail an Ðrœmo Tarkheé senden Beiträge von Ðrœmo Tarkheé suchen Nehmen Sie Ðrœmo Tarkheé in Ihre Freundesliste auf
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[Rassun - Trex - An Board der Rupture]
[Ikaron von Kuat - Gregory Percival Plainshire]

"Hast du eigentlich Elliot angeboten, mich bei der Suche nach Theta zu begleiten?"
Ikaron riss sich aus seinen Gedanken, während er den letzten Löffel Brei herunterschluckte. Hatte ich? "Öhm. Nicht dass ich mich erinnere? Nicht sicher. Wir haben gestern in der Lounge kurz geredet, aber..." Gregory winkte ab. "Schon gut, vergiss es. Du bist ein hoffnungsloser Fall." Ike zuckte mit den Schultern. "Berufsrisiko. Also dann, was suchen wir heute ab?" "Ich dachte mir, wir sehen uns mal den Basar an." Ikaron kratzte seine Schale aus und erhob sich. "Alles klar, in fünf Minuten bei der Laderampe?" Gregory nickte zurück.

Zehn Minuten später (Ike hatte Probleme gehabt, ein sauberes T-Shirt in seiner Kabine aufzutreiben) machte sich das Duo auf den Weg in Richtung König-Balsemar-Platz, der an zwei Tagen im Monat Downtown Trex zur größten Ansammlung von Händlern im Sektor machte.
Das Wetter gab sich beste Mühe, sich die Reklassifizierung des Mondes zum Wüstenplaneten zu verdienen. "Glaubst du wirklich, wir finden den Jungen auf dem Basar?", fragte Ike seinen Partner. "Vermutlich nicht, aber das ist auch nicht der Plan. Wir wollen versuchen, Kontakt zur örtlichen Unterwelt aufzunehmen und für unsere Suche zu rekrutieren. Schließlich wird einer von ihnen seine Finger in der Entführung haben.", erläuterte Gregory. "Wobei natürlich die Frage bleibt, warum irgendein mittelmäßiger Schmuggler sich den Captain unter den Nagel reißen will. Geschweige denn einen kleinen Jungen." Dabei deutete Ikaron auf eine Gruppe von verwahrlosten Kindern, die in einer Sackgasse Fußball spielten. "Ist ja nicht so, als ob Kinder hier Mangelware sind." - "Aber wie wir beide wissen, ist Theta nicht irgendein Junge." - "Als ob auf diesem Hinterwäldlerplaneten jemand was von...", dabei sprach Kuat etwas leiser, "Beyond Grey gehört hat." Gregory zuckte mit den Schultern. "Vielleicht hat ihnen ja ein Vögelein etwas gezwitschert?" Das gab Ikaron zu denken. Verrat in der Firma? In seiner Erfahrung war Greyward stets eine monolithische Organisation gewesen. Hatte Gregory im Feld andere Erfahrungen gemacht? "Du meinst Verrat? Wie kommst du darauf?", fragte er laut. "Wenn du alle denkbaren Szenarien durchspielst, bleiben nicht viele Optionen übrig. Dass der Captain und unser Ziel auf einmal verschwinden, findest du nicht extrem verdächtig? Im Moment ist die Frage eher, ob der Captain Opfer oder Täter ist. Und natürlich wer genau in Greyward sich etwas davon verspricht." Ikaron nickte.

Die Straße hatte sich mittlerweile zu einer weiß gepflasterten Allee erweitert, und die ersten Stände waren bereits in Sicht. Das Beige, Grau und Weiß der Häuser wich kräftigen Primärfarben, von denen Jede versuchte, heller und stärker zu scheinen als die der Nachbarstände. Ein Stand in Scharlachrot verkaufte Wasser aus irgendwelchen Bergen, der Verkäufer des grün-und-gelb gestreiften Stand daneben tat sein Bestes, die Bummler von der Notwendigkeit eines Staubsaugerdroidens zu überzeugen, und es wurden Delikatessen aus dem ganzen Nebel angepriesen. Ikaron und Gregory kamen langsamer voran - man musste sich durch die Menschenmenge regelrecht kämpfen. Der angepriesene Staubsauger sah kaum so aus, als ob er sich durch einen Raum schleppen könnte - geschweige denn diesen zu säubern. Aber dennoch sah Ike drei Käufe innerhalb der fünf Minuten, in denen er am Stand vorbeiging. Es lässt sich einiges sagen für gute alte Überredungskunst, dachte er sich. Er warf einen Seitenblick auf seinen Begleiter. In der Hinsicht ist mir Gregory weit überlegen. Ich könnte nicht mal einen Fischer dazu überreden, aufs Meer zu fahren.
Gregory berührte Ike leicht an der Schulter und nickte in Richtung einer Cantina oder etwas ähnlichem, vor dem zwei Rassuner herumlungerten. Unter ihrer Kleidung konnte man mit ein wenig Mühe die Formen von Karabinern ausmachen. "Ausgucke?" Gregory nickte. Ikaron wurde sich das Gewicht seiner Blasterpistole an seinem Gürtel bewusst. "Wenn sie draußen Wachen haben, könnte sich ein Blick lohnen. Sieht ein wenig nach einer Schmugglerkaschemme aus.", sagte Gregory. "Dann mal los.", meinte Ikaron ohne großen Enthusiasmus.

Sobald Ikaron und Gregory sich der Tür näherten, regten sich die lungernden Wachen und schenkten den beiden ihre Aufmerksamkeit. Für Ikaron waren Wachen schon immer Bestandteil seines Lebens gewesen - von den freundlichen Sicherheitsleuten in den Kuat Drive Yards zu den schweigenden, starr geradeaus blickenden Söldnern in Greywards Forschungsabteilung. Den Großteil seines Wissens über Feuergefechte hatte Ikaron einem der Leibwächter seines Vaters zu verdanken. Deshalb richtete er sich ein wenig auf und murmelte zu Gregory: "Geh' vor, ich schau mal ob ich hier etwas Intel sammeln kann." Greg nickte den Wachen zu und diese wichen beiseite, um ihm Zutritt zu gewähren.
Ike lehnte sich währenddessen gegen die Wand der Cantina und versuchte, möglichst gelangweilt zu wirken. Er beobachtete die vorbeiziehenden Mengen. Rassun bestand zum Großteil aus gewaltigen Wäldern, aber die Hauptstadt selbst lag in einem staubtrockenen Plateau, fast schon eine Steppe. Daher waren die Besucher aus den Wäldern recht leicht an ihrer sehr verhüllenden Kleidung zu erkennen. Und jeder von ihnen trug eine Wasserflasche bei sich. Die Einwohner des Plateaus oder der Hauptstadt selbst bevorzugten dagegen leichte Kleidung, unter der deren bronzene Haut hervorschimmerte.
Die beiden Wachen schienen Waldsleute zu sein, oder bevorzugten zumindest deren Kleidung als Tarnung für ihre Waffen. "Ihr seid nicht von hier?", sagte er beiläufig. Die Jüngere der beiden Wachen, gerade noch so als Erwachsener beschreibbar (inklusive der klagseligen Anfänge eines Bartes), antwortete: "Ich würde sagen das stimmt, aber dem Augenschein nach zu schließen kommt ihr von weit, weit entfernter her." Wir sind in der Tat ein wenig auffällig. Wir sollten uns auf dem Rückweg ein paar örtliche Outfits schnappen. Ike grinste. "Das ist wahr, ja." Er stieß sich von der Wand ab und streckte der Wache die Hand entgegen. "Minos Solus, Schmuggler der besten Sorte." Die Wache schlug ein. "Jarek. Einfach nur Jarek." Jarek neigte seinen Kopf, "Was meinst du mit bester Sorte?" Ike gab ein bauchiges Lachen von sich. "Die Sorte, die Fragen stellt und dann einen ausgibt, natürlich." - "Ah." Verständnis zeigte sich in Jareks Gesicht, und die ältere Wache, ein ergrauter alter Mann, legte ihm eine Hand auf die Schulter, fast als ob er Jarek daran erinnern wollte, sparsam mit seinem Wissen umzugehen. "Kein Grund, seine Miene zu verziehen. Wir sind neu hier, ich will nur die Lage erkunden, wie man so schön sagt. Ich werde nicht nach besonderen Details oder so bohren." Ike setzte sein gewinndenstes Lächeln auf. "Schließlich sind wir hier alle Geschäftsleute, nicht wahr?" Dieses Mal antwortete der ältere Mann. "Und Unruhen sind schlecht fürs Geschäft, hm?" Ikes Grinsen verbreitete sich. "Exakt! Ich bin hier mit meinem Boss, ich habt den Typen ja gesehen. Anzug und so, richtig Core-Style. Was treibt euch hierher?" Jarek Augen blitzen plötzlich vor Wut. "Ich-" Der Alte hob seine Hand und brachte die junge Wache zum Schweigen. Er sprach selber in seinem ungehetzten Tonfall: "Diese Cantina gehört zu den Interessen unseres... Vorgesetzten. Und da Ihr hier seid, nehmen wir an dass Ihr ihn kennt." Die Augen des Mannes verengten sich zu Schlitzen. "Und seine Einstellung zu exzessiven Fragenstellern." Ike musste unwillkürlich schlucken. Ich habe keinen Schimmer, wer dieser Boss sein soll, und Greg ist in die Höhle des Steinlöwens verschwunden. Gegenüber den beiden Männern hob er seine Hände. "Ich habe keineswegs vor, irgendjemanden zu verärgern. Vor allem nicht euren Boss. Wir suchen nur unseren Freund, einen Bothaner. Wir hatten gehofft, dass-"
Bevor er mehr sagen konnte, stolperte Gregory die Treppe runter und stützte sich an Ikarons Schulter ab - was Beide in einer Staubwolke zu Boden gehen ließ. "Liegst du einfach gerne auf Leuten oder wurdest du durch nen Hutten ersetzt?", presste Ike gequetscht hervor. Plainshire rappelte sich wieder auf, sagte nur "Wir sollten uns vom Acker machen.", und stackste schon davon. Ike klopfte sich den Staub aus den Klamotten, zwinkerte Jarek ein letztes Mal zu, und wollte sich abwenden und Gregory folgen, als sich ein stahlharter Griff um seinen Oberarm legte. Der alte Mann. Er flüsterte in Ikes Ohr: "Wenn Ihr tatsächlich auf der Suche nach Freunden seid, ist der heulende Sultan die falsche Adresse. Ist Euer Anliegen ehrenhaft, findet Euch morgen Mittag an der Ecke von Creus-Allee und Hämmererstraße ein." Ike hatte kaum entschieden, wie er darauf antworten sollte, da stand der alte Mann schon wieder passiv - und gelangweilt - aussehend an seinem alten Posten. Ike blinzelte. Bei der Leere, ist der schnell. Dann machte er sich auf, Gregory einzuholen.

"Ich nehme einfach mal an, dass es großartig lief und wir jetzt genau wissen wo Theta ist.", neckte er den Anwalt. "Ach, halt doch die Fresse." Sichtlich wütend lief Gregory weiter. "Der Typ nennt sich heulender Sultan. Wenn das kein Psychopath ist, verspeise ich einen Droiden." Den Kommentar 'Gerade du müsstest das doch wissen' schluckte Ike lieber mal runter. "Also lief es nicht so gut?", fragte er stattdessen. Greg schnaubte. "Wir können froh sein, dass er uns keine Söldner auf den Hals hetzt. Der gute Sultan war nämlich keineswegs darüber erfreut, dass 'einfache Schmuggler' ohne seine Erlaubnis hier handeln. Naja, ist nicht alles verloren. Ich habe ihm klar gemacht, dass er sich mit uns besser nicht anlegt. Wir müssen jetzt einfach einen seiner Rivalen finden und sie gegeneinander ausspielen. Ich habe da schon ein paar Ideen." - "Ich habe auch etwas herausgefunden", meinte Ike. Gregory warf ihm einen erstaunten Blick zu. "Von den Wachen?" - "Jup. Sie haben mir ein Treffen angeboten. Ich habe das Gefühl, da steckt mehr dahinter als nur ein paar Bier." - "Klingt nach einer Falle." - "Für dich klingt alles nach 'ner Falle." - "Es ist nicht Paranoia wenn-" - "-wenn wirklich jemand hinter dir her ist, bla bla, ich weiß. Lass es uns einfach versuchen, okay? Wir können ja den Rammbock mitnehmen." Bei der Erwähnung von Droemos Spitznamen mussten beide grinsen. Gregory zuckte mit den Schultern. "Einen Versuch ist es wert, schätze ich. Vielleicht haben die Anderen ja auch etwas gefunden?"

GRW


Beim Anblick des anderen Teams meinte Gregory nur lapidar "Das nehme ich zurück."
Ike musste sich das Lachen verkneifen und schüttelte nur mit dem Kopf. "Leute, ihr seht aus als ob..." Hilfesuchend wandte er sich an Plainshire. "Als ob ihr bei einem Hutten-Schönheits-Wettbewerb teilgenommen habt." Befriedigt nickte Ike. Das traf es tatsächlich. Pat humpelte auf einem Bein, Droemos Kleidung war komplett zerfetzt und das Licht aus seinen Augen flackerte an und aus. Junipers gestern noch makellos schwarze Uniform war jetzt eher braun. Das lag vermutlich an der respektablen Menge Matsch, die an jedem hing. Lev kam den Niedergang herunter, um die Rückkehrer willkommen zu heißen, aber beim Anblick des Außenteams brach er in schallendes Lachen aus. "Was-" Er wischte sich eine Träne aus den Augen. "Was habt ihr getan? Wo habt ihr bei dem Wetter Matsch gefunden?!" Die ohnehin schon bedröppelten Gesichtsaudrucke des Trios wurden noch einen Grad beschämter. Die Pilotin sprach zuerst. "Wir hatten eine kleine Auseinandersetzung auf der Suche nach Simmons. Diese verlief recht... gut,", dabei ging ihr ein Schauer über den Rücken, den Ikaron bemerkte. Ah, ein erster Geschmack von Droemos Fähigkeiten, denke ich. "Allerdings lockte diese die örtlichen Gesetzeshüter an. Da wir diese schlecht ebenfalls ausschalten konnten, mussten wir sie vermeiden." - "Ach, und da habt ihr euch beim Schönheitswettbewerb versteckt?", warf Greg hämisch ein. Lev schaute ein wenig verwirrt. Juniper strafte den Anwalt nur mit ihrem Blick und setzte dann fort: "Und gewisse Leute" - dabei warf sie einen scharfen Blick auf Pat - "dachten, es wäre eine hervorragende Idee, sich auf einer Baustelle zu verstecken. Der Rest folgte." Sie hob hilflos ihre Arme, von denen immer noch Matsch auf den Boden tropfte.

GRW


Ikaron fuhr sich frustriert durch die Haare. Er hatte den ganzen verfluchten Abend damit verbracht, Simmons' verstaubten Vitalmonitor wieder zum Laufen zu bekommen, mit all zu mäßigem Erfolg. Das Blut und der feine Sand hatten sich zu einer lehmartigen Substanz verbunden, die allerlei Unfug mit den elektronischen Komponenten anstellte. Nicht davon zu reden, dass der Chip selbst nicht sanft entfernt worden war. Jedes Mitglied der Siebten hatte einen solchen Chip irgendwo direkt unter der Haut implantiert. Unwillkürlich rieb er seinen linken Unterarm, bevor seine Augen zurück auf den Bildschirm gelenkt wurden: Der Datentransfer vom Chip auf das Terminal war abgeschlossen. Vielleicht würde dieser Algorithmus funktionieren.
"Zeit, deine Geheimnisse preiszugeben.", murmelte er. Er startete die Aufzeichnung: Das normalerweise gestochen scharfe Bild aus den Augen des Chipträgers war unscharf und voller Artefakte.
Trotzdem konnte man erkennen, wie Simmons die Straße entlangging, auf der einige Zeit später Johnson ausbluten würde. Die Gegend war relativ verlassen, einstöckige Wohnhäuser im traditionellen Stil der Hauptstadt. Dann sah Ikaron etwas, dass ihn stutzen ließ. Das ist doch... Auch Simmons hatte es gesehen: Er nahm Geschwindigkeit auf und bog um die Ecke in eine enge Gasse ein. Und stand Angesicht zu Angesicht mit Proband Theta. Simmons zog seinen Blaster, doch Theta hob seine Hand und grub sie in Simmons' Gesicht - und die Aufnahme verlief zu Schneerauschen, machte einen Sprung - plötzlich war der Blaster auf Johnson gerichtet, welcher seine Hände in einer beschwichtigenden Geste erhoben hatte - ein weiterer Sprung - Johnson war am Boden, Simmons wandte sich ab - und die Aufnahme endete endgültig.
"Scheiße, was hab ich da gerade gesehen?". Ikaron war fassunglos. Er startete die Aufnahme erneut. Am Inhalt änderte sich nichts. Schockiert blinzelte Ikaron, während er die möglichen Szenarien durchspielte. Er verglich die Zeit auf dem Chip mit dem Archiv der Rupture. Die Zeitstempel stimmten überein. Vielleicht war während einem der Sprünge der Chip ausgetauscht worden? Nein, unmöglich, zu wenig Zeit und die Chips sind auf ihren Besitzer kalibriert, das wäre dir aufgefallen. Oder? Ikaron wühlte durch das Durcheinander von Dokumenten auf seinem Tisch, ohne Rücksicht auf das resultierende Chaos auf dem Boden. Endlich fand er einen seiner Ausdrucke: Eine Aufzeichnung von Simmons' Parametern. Er hatte bereits einmal kurz drübergesehen, aber nichts Aufsehenerregendes entdeckt. Es war trotzdem wahrscheinlicher, dass er etwas übersehen hatte als dass Simmons einen seiner Kameraden erschießen würde. Ike untersuchte das Blatt genau, konnte aber immer noch nichts finden. Das war's. Führt nichts dran vorbei. Das ändert Alles! Nun blieb natürlich noch die Frage, warum zur Leere Simmons die Seiten gewechselt hatte. Oder wie Theta es geschafft hatte, ihn unter seine Kontrolle zu bekommen. Ihm entwich ein bitteres Lachen. Als ob. Find dich endlich damit ab!

"Finde dich endlich womit ab?"

Ike fiel vom Stuhl - er hatte nicht bemerkt, dass jemand in den Raum getreten war (geschweige denn davon, dass er seine Gedanken laut ausgesprochen hatte). "Oh je, alles okay?", fragte Elliot Juniper besorgt. - "Ja ja, geht schon."
Auf dem Boden liegend, richtete Ike seinen Blick nach oben und beanwortete Junipers Frage: Dass der Captain uns verraten hat. Gregs Theorie ist wahr, und der Verräter ist Simmons selbst! "Uh. Ich hab' ein bisschen am Antrieb herumgewerkelt, aber sieht wohl so aus, als ob ich keine Effizienz mehr rausholen kann." Während er sich aufrappelte, trat Juniper an den Tisch heran und ging durch die Blätter auf dem Tisch, bis ihr Blick auf den Vitalmonitor fiel, der an einer Vielzahl von Kabeln angeschlossen war.
Ikarons Herz setzte für eine Sekunde aus. Frak! Das Video ist noch auf dem Terminalschirm! Ike tat, als wollte er Staub von seinen Klamotten klopfen, "stolperte" dann auf seine Tastatur und beendete damit sein Terminal. Hoffentlich, ohne dass Juniper etwas bemerkte hatte. "Nach Antriebsverbesserungen sieht das hier aber nicht aus.", meinte die Pilotin belustigt. Ikaron wollte vehement alles abstreiten, bevor ihm auffiel, dass sie ein Blatt in der Hand hielt - also nicht das Video meinte. Grad noch mal glatt gegangen. Memo an mich selbst: Alarmton für Gäste einbauen. "Ich habe nebenher auch versucht, das Video des Vitalmonitors wiederherzustellen." "Oh, dabei Glück gehabt?", fragte die Pilotin betont nebenläufig. Ike kratzte sich am Hinterkopf. "Leider nicht wirklich." Zeit den Kauderwelsch rauszuholen. "Sehen Sie, Miss Juniper, das Plasma und das Calciumsulfat haben sich zu einem gipsähnlichen Stoff verbunden, was für die Flexstahlhülle zwar kein Problem war, wissen Sie, wir haben die nämlich damals extra nochmal überzogen mit einer Legierung aus Lattizium - gut für trockene Gegenden - und irgendsoein Metall, dass die Materialdivision grade gefunden hatte, ich glaube es waren Asteroiden in irgendeinem gottverlassenen Outer Rim-System. Aber der Piezoreflektor hat einiges abbekommen, was natürli- Oh, langweilige ich Sie etwa?"
Ike musste sich ein Grinsen verkneifen, als er Junipers Augen glasig werden sah. "Hm? Nein, nein, machen sie ruhig weiter. Die kurze Version reicht aber." "Naja, kurze Rede langer Sinn, der Vitalmonitor ist futsch. Sieht so aus, als müssten wir unsere Informationen auf die gute alte Art und Weise zusammenpuzzeln." "Deswegen bin ich hier", meinte Juniper. "Wir sind jetzt bereit für die Besprechung." - "Welche Besprechung?" - "Nun, wir brauchen noch einen Plan für morgen. Also habe ich eine Besprechung einberufen." - "Hören Sie, wenn sie so weiter machen wird einer der anderen ihnen ein Expressticket nach sieben Fuß unter der Erde besorgen. Wir sind Söldner, keine Lohnsklaven. Wir halten nicht jeden Abend Palaver." Ike erwähnte nicht, wie schmerzlich ihn ihre direkte Führung an seine Tage bei Kuat erinnerten. Wobei er die andauernden Meetings nicht wirklich vermisste.

Bei voller Besatzungszahl war es in der Lounge der Rupture ein wenig eng - vor allem, wenn der große Tisch ausgefahren war. Im Moment lag darauf eine Karte von Trex, auf der mehrere Punkte farbig markiert worden waren.
Juniper hielt das Briefing: "Wir sind unseren Zielen nicht bedeutend näher gekommen. Wir haben nur wenige Spuren: Wir wissen nur, dass Spuren des Captains DNA in der Cantina waren, die ich und mein Team aufgesucht haben. Leider ist diese Spur kalt geworden, während uns die Polizei verfolgt hat. Das heißt allerdings, dass er noch lebt, oder zu jenem Zeitpunkt gelebt hat, was andeutet dass die Kidnapper ihn bei lebendigem Leibe haben wollen. Wir haben ebenfalls eine Holoaufnahme der Bar, die Johnson alleine und unverletzt zeigt. Es kann durchaus sein, das er unter Drohung arbeitet. Wir werden also für unsere Planungszwecke annehmen, dass er lebt und Extraktion benötigt.
Unsere Informationslage in Sachen Theta sieht noch schlechter aus. Wir wissen lediglich, dass er dem örtlichen Kriminellensyndikat"
- ein Nick Richtung Plainshire - "nicht bekannt ist. Ein Treffen mit weiteren Informanten ist anberaumt.[speak] Ike wusste natürlich mehr: Er wusste, dass Simmons und Theta zusammen unterwegs waren. [speak]Unser Plan ist dementsprechend: Droemo, Kuat, Pat und ich werden uns zum Rendevouz begeben, während Dr. Neyhardt und Plainshire sich etwas überlegen, wie wir Theta aufspüren können." Interessant. Glaubte sie wirklich, dass Greg und Lev etwas finden würden, oder wollte sie die beiden nur ausschließen? Verdammte Machtspielchen. "Hat dem noch jemand etwas hinzuzufügen?", fragte Juniper.

Fast Alle fingen gleichzeitig an zu sprechen. "Ich-" "Das ist doch-" "Warum-" "Also, meiner-" Nur Droemo schwieg, wie gewohnt. Dem ist wohl alles Recht, solange er seine Action bekommt. Juniper hob beschwichtigend die Hand. "Bitte, nicht alle auf einmal!" Lev ergriff das Wort: "Wir wissen kaum etwas über das Treffen. Wir können doch nicht einfach irgendeiner dahergelaufenen Wache trauen! Das ganze Team sollte dort sein. Was ist, wenn jemand verletzt wird?" Greg führte weiter aus: "Und wir werden sicherlich nicht hier sitzen und Däumchen drehen." "Das habe ich doch gar nicht gesagt - mein Plan war, dass sie beide nach Theta suchen!", verteidigte Juniper sich. Greg setzte zu einer Antwort an, aber Ike hörte schon nicht mehr zu, sondern lehnte sich zurück und genoss die Stille in seinem Kopf.

Die ganze Situation war auf den Kopf gestellt. Sie waren hierher gekommen und ein verängstigtes Kind wieder einzusammeln. Jetzt war ein Teammitglied schwer verletzt und der Anführer ein Verräter. Und zudem verliefen die Spuren langsam im Sande. Und es war fraglich, wie hilfreich das Treffen mit den Wachen des Sultans sein würde: Was konnten diese schon wissen, was ihr Boss selbst - laut Greg einer der einflussreichsten Verbrecherlords der Stadt - nicht wusste? Bestenfalls wäre das Treffen nutzlos, schlimmstenfalls eine Falle. Allerdings war es nicht so, als ob sie eine Alternative hatten.

GRW


Die Sonne des Myriad-Systems schien erneut bestrebt, die Stadt zu schmelzen. Obwohl Ikaron sich in die kühlen Roben der Waldsleute gehüllt hatte, lief ihm der Schweiß in Strömen herunter. Er stand jetzt seit zwanzig Minuten an der angegeben Stelle, und es hatte sich ihm niemand genähert. War Jarek und seinem Kumpanen etwas zugestoßen?
Aber da kam endlich ein Landspeeder schon auf ihn zu - mit den beiden bekannten Gesichtern als Insassen. "Steigen Sie ein, wir haben nicht viel Zeit", wies der ältere Mann - dessen Namen Ike immer noch nicht kannte - ihn an. Beide Wachen waren wesentlich stärker verhüllt als letztes Mal. Jarek warf einen nervösen Blick nach hinten. "Gibt es ein Problem?" - "Nur wenn wir hier noch länger Zeit verschwenden." Doch bevor Ikaron der Aufforderung nachkommen konnte, zuckte ein Lichtblitz über die Kreuzung und schlug im Fahrzeug ein. Der dunkelgrüne Lack hatte nun ein schwelendes Loch, an dem man dem Metall der Hülle beim Schmelzen zusehen konnte.
Blasterfeuer?! Verdammt, das ist eine- "Falle!", schrie Ike in sein Funkgerät. Er zog seinen Blaster und richtete ihn auf die Insassen des Speeders. Im Hintergrund konnte Ike seine Teammitglieder sehen, die ihre Roben abgeworfen hatten und nach dem Schützen suchten. "Halt! Nicht Schießen! Wir sind auf eurer Seite!", rief ihm Jarek entgegen, während der Alte Anstalten machte, ein Blastergewehr von einem der Hinterbanksitze zu nehmen. Ikes Finger krümmte sich um den Abzug.
"Wir wissen, wo der Bothaner ist!", fügte Jarek panisch hinzu. Es könnte ein Teil des Hinterhalts sein. Du kannst ihnen nicht trauen. "Finger weg vom Blaster", knurrte er den alten Mann an, der erwischt innehielt. Gleichzeitig bewegte er sich näher an den Speeder, um selbst das Minimum an Deckung auszunutzen.
Weitere Blasterschüsse zuckten über die Kreuzung, aber mittlerweile hatte der Rest der Siebten begonnen, das Feuer zu erwidern. Zivilisten schmissen sich zu Boden, um dem Kreuzfeuer zu entgehen. Ein weiterer Landspeeder mit einem auffällig gezackten rot-orangenen Farbschema raste auf die Kreuzung und bremste in einem schleudernden Manöver. Eine Gruppe bewaffneter Leute sprang heraus und benutzte den Speeder als Deckung, um auf das Greyward-Team zu feuern. Jarek riss seine Augen auf. "Die Männer des Sultans haben uns gefunden." Er wandte sich an Ike, der seine Waffe immer noch auf die beiden gerichtet hatte. "Bitte, wir sind in der selben Gefahr. Wir können noch fliehen!" Eine Schweißperle lief Ikaron ins Auge, und er wischte über seine Stirn. Jarek sieht nicht wie ein erfahrener Söldner aus. Und wenn ich hier stehen bleibe, bin ich sehr bald Toast.
Auf der anderen Seite der Kreuzung zerbrach eine Tür, als Dromo einen der Kämpfer dagegenwarf. "Wo ist er?", forderte Ike. Wenn der das Ziel des Treffen vollbringen konnte, wäre Rückzug eine Option. Jarek warf ihm einen Datenchip zu. Ikes Reflexaktion hätte ihn dafür beinahe den Kopf gekostet. Cool bleiben, verdammt! Er steckte den Chip mit der unbeschäftigten Hand in sein Pad, und bekam eine Adresse auf der Karte der Stadt angezeigt - unter Grund - und eine Wegbeschreibung durch die Abflusskanäle. Er wusste zwar nicht, ob die Infos stimmten, aber er hatte keine Wahl. Juniper und die anderen hatten sich in einem der Häuser verbarrikadiert, und ihr Sperrfeuer deckte Dromo, der die Gegner in Schach hielt. Dennoch trafen immer mehr Schüsse die Ike abgewandte Seite des Speeders. Er hob seine Waffe. "Alles klar." Jarek meinte noch "Ihr schuldet uns was. Wir finden euch später.", bevor er sich abwandte und den Landspeeder beschleunigte. Ich habe mich schon gefragt, warum die uns helfen. Ike sprach in sein Funkgerät: "Ziel erfüllt, lasst euch zurückfallen. Rendevouz auf der Rupture!"

[Ikaron von Kuat - Gregory Percival Plainshire - Ðrœmo Tarkheé - Lev Neyhardt - Pat Æronaught - Elliot Juniper]
[Rassun - Trex]


__________________
Ikaron Kuat
Greyward (Ingenieur-Agent)


alias Danian Ganymed

02.09.2016 18:40 Ikaron Kuat ist offline E-Mail an Ikaron Kuat senden Beiträge von Ikaron Kuat suchen Nehmen Sie Ikaron Kuat in Ihre Freundesliste auf
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