Eskalon |
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Rettung der Gefangenen (4) |
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[Eskalon – Ruine]
[Saron Dantra, Kas Calwein, Samuel Gillespee, Isaron und Dawlish Borsheer]
Die Worte von Isaron rissen Saron aus seinen Gedanken. Er hatte darüber nachgedacht, was die dunklen Jedi wohl mit den Gefangenen anstellen würden. Da ihm allerdings immer grausamere Sachen eingefallen sind, die dunkle Jedi benutzen können, um jemanden zu brechen, war er ganz froh, dass Isaron da war, um ihn zurück zum hier und jetzt zu holen.
Sie schritten nun einen, wie Saron es vorkam, noch dunkleren Gang entlang als vorher. Er hatte andauernd das ungute Gefühl, beobachtet zu werden. Ständig drehte er sich um, doch hinter ihm war nur Dawlish, der das Schlusslicht der Gruppe bildete. Nachdem Dawlish ihm, nachdem er sich zum ungefähr zehnten mal umgedreht hatte, einen genervten Blick zugeworfen hatte, weil er immer zusammenzuckte, wenn Saron herumfuhr, hörte Saron damit auf, sich andauernd umzugucken.
Doch das Gefühl blieb.
Es war so dunkel, dass man kaum seine Hand sah, wenn man sie direkt vor seinen Augen hielt.
Nach einigen weiteren Minuten flüsterte Isaron plötzlich: "Hier in der Nähe ist jemand. Ich spüre die dunkle Seite."
Saron’s Körper spannte sich und lockerte sich daraufhin wieder. Er ging in die Knie und hatte bereits sein Lichtschwert gezückt. Mit der Macht tastete er sich langsam vor, um die in der Nähe liegenden Gegner zu erspüren. Er nahm zwar war, dass hier jemand anderes war, abgesehen von seinen Mitstreitern, aber er konnte weder erspüren wo, noch wie viele es waren.
Es war, als würden sie sich von ihnen abschirmen… Und das mit Absicht. Sie wussten, dass sie hier waren!
Direkt vor ihm in der Dunkelheit hörte man ein Zischen und vier Rote Klingen kamen zum Vorschein. Instinktiv hatte Saron bereits sein eigenes gezündet und stürzte an Kas vorbei auf die erste Klinge zu. Durch die entzündeten Lichtschwerter, die den Raum erhellten, konnte man sich besser zurechtfinden, doch Saron war so konzentriert und in der Macht vertieft, dass er auch ohne dem Licht hätte sehen können, wo seine Verbündeten, und viel wichtiger, wo seine Feinde waren. Er parierte, griff wieder an, parierte wieder und griff wieder an. Erst langsam bemerkte er, dass er dem dunklen Jedi nicht nur ebenbürtig war, sondern ohne größere Probleme auch die Oberhand gewinnen konnte. Langsam trieb Saron seinen Gegner in die Enge. Auf einmal jedoch kamen zwei weitere Gegner ins Spiel. Er hatte sich so auf seinen ersten Gegner fixiert, dass er die anderen beiden nicht mitbekam. Er wollte gerade den finalen Schlag auf seinen ersten Gegner ausführen, als eine weitere rote Klinge den schlag parierte. Bevor sich Saron auf die beiden neuen Angreifer einstellen konnte, schlug einer der beiden mit einer Faust zu und traf Saron, der zu langsam reagierte, im Gesicht. Der Kopf wurde von der Kraft nach hinten gerissen, er verlor sein Gleichgewicht und stürzte. Der Gegner holte aus, um ihn endgültig zu erledigen. Er riss sein Schwert hinter den Kopf und wollte sein Schwert nieder sausen lassen. Saron ließ kurzerhand sein Fuß nach oben schnellen und traf seinen Feind hart im Unterleib, sodass ihm die Luft wegblieb. Saron selbst nutze die Zeit, um sich nach rechts zu rollen und auf die Beine zu kommen. Er blickte sich um, um zu sehen, wie es um seine Kameraden stand. Sofort entdeckte er einen dunklen Jedi, der auf dem Boden lag und sich nicht mehr rührte. Isaron, Dawlish und Samuel kämpften mit den zwei anderen dunklen Jedi.
Die drei weiteren, den einen, der, wie Saron auffiel, ziemlich klein war und gegen den Saron fast gewonnen hätte und die beiden Neuankömmlinge, kamen nun auf ihn zu. Doch wie aus dem Nichts tauchte sein Meister hinter ihnen auf und rammte sein Lichtschwert dem Kleinsten in den Rücken. Der Keuchte, ging in die Knie und kippte um. Einer der beiden anderen griff nun sofort Kas an und beschäftigte ihn.
Doch einer ging noch weiter auf ihn zu.
Sie beiden Kontrahenten umkreisten sich und versuchten, eine Lücke in der Defensive des anderen zu finden. Schließlich stieß sein Gegner mit seinem Schwert zu. Saron wich aus und schlug nach den Arm des Lichtschwertführenden, den er jedoch verfehlte, da sein Feind ihn blitzschnell zurückzog. Als nächstes ging Saron in die Offensive. Er täuschte einen Schlag von rechts unten nach oben an, drehte im letzten Moment aber noch das Handgelenk und steuerte seine Klinge auf das Linke Bein des Gegners an. Sein Gegner fiel auf die Finte herein, hatte aber so gute Reaktionen, dass er schnell einen Ausfallschritt mit dem angegriffenen Bein machte, sodass der Schlag daneben ging.
So ging es dann immer weiter. Saron war mal in der Offensive, nahe dran, seinen Gegner zu entwaffnen und kurz darauf war er selber in der Zwickmühle.
Plötzlich bemerkte Saron, dass die Hiebe seines Gegners immer schwächer wurden. Er selbst brauchte nun alle seinen Kraftreserven auf und schlug mit doppelter Härte auf seinen Gegner ein. Langsam, Stück für Stück, gewann er an Boden. Noch ein weiterer harter Schlag von rechts nach links, den sein Gegner mit bereits zitternden Armen und Händen zu parieren versuchte, ließ das Lichtschwert des dunklen Jedi quer durch den Raum fliegen. Saron machte einen weiteren Schritt auf ihn zu und platzierte einen perfekten Faustschlag, von unten nach oben ausgeführt, gegen das Kinn seines Gegners. Den hob die Wucht des Schlages vom Boden und flog einige Meter weit nach hinten, bis ihn die Mauer stoppte. Sein Kinn viel auf seine Brust. Er war bewusstlos. Saron sah sich um. Sein Meister hatte den Gegner, den er von Saron abgelenkt hatte, niedergeschlagen und kümmerte sich jetzt mit den vier anderen Jedi um den letzten Feind, den sie nach kurzem überwanden.
Sofort darauf kam Kas zu Saron, der zitternd und schwitzend an einer Mauer halt gesucht hatte. "Gut gemacht, Padawan.", sagte Kas mit einem Lächeln. "Alles in Ordnung?" Saron nickte und da er zu erschöpft war um zu sprechen, deutete er mit einer fahrigen Geste auf die anderen. "Oh, denen geht’s auch gut. Samuel hat zwar ein paar Schürfungen, aber sonst…" Er grinste.
" Dieser Lärm dürfte ausgereicht haben, um noch weitere von denen anzulocken", sagte Isaron und nickte zu eine der Leichen. "Wir müssen weiter!" - "Wartet… der da…" Saron deutete auf den, der bewusstlos war. "Er lebt noch. Er… er könnte uns verraten, wo die Gefangenen sind."
Isaron musterte den dunklen Jedi. "Ich frage mich, ob er überhaupt noch was weiss, wenn er wieder aufwacht. Du hast ganze Arbeit geleistet. Aber wir können ihn auch nicht hier lassen. Er wird die anderen alarmieren. Und töten können wir ihn nicht. Das widerspricht dem Kodex. Also gut, nehmen wir ihn mit. Einen Versuch ist es wert."
[Saron Dantra, Kas Calwein, Isaron, Samuel Gillespee, Dawlish Borsheer und ein bewusstloser dunkler Jedi]
[Eskalon - Ruine]
__________________ Saron Dantra
Jedi-Padawan (von Kas Calwein)
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04.05.2008 09:10 |
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Rettung der Gefangenen (5) |
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[Eskalon – Versteck der dunklen Jedi]
[Isaron, Saron Dantra, Dawlish Borsheer, Kas Calwein, Samuel Gillespee]
"Kriegen sie den wieder hin?", fragte Isaron interessiert während Dawlish über dem bewusstlosem Jedi kniete. " Nette Wunde. Ich kann ihn aufpeppeln damit er uns sagt was er weiß, aber bei dem Blutverlust bleibt er keine 10 Minuten wach.", sagte Dawlish.
"Zehn Minuten sollten reichen. Tun sie, was sie können.", antwortete Isaron kühl. Dawlish nickte knapp, dann legte er seine Hand auf die Stirn des dunklen Jedi und griff nach der Macht.
Hustend erwachte der dunkle Jedi und spuckte etwas Blut auf den Boden zwischen seinen Beinen. Dawlish griff erneut nach der Macht und hielt den Schmerz, der den Mann wieder Ohnmächtig werden lassen konnte, in Schach, damit er klar denken konnte. "Der Zellentrakt. Wo ist der Zellentrakt?", fragte Isaron kalt.
"Von mir erfahrt ihr garnichts ihr dreckigen -", doch bevor er weiter reden konnte hatte Isaron Dawlish zugenickt, und dieser entfernte die Hand von der Stirn des dunklen Jedi. Kurz sah Dawlish wie sich die Augen des Mannes angesichts des plötzlich eintretenden Schmerzes weiteten, dann, bevor er schreien konnte, lies er die Macht wieder fließen und bewahrte ihn vor dem Schmerz. "Wir haben viel Zeit...", sagte Isaron, immernoch ohne Mitgefühl in der Stimme. Wiederwillig wies der dunkle Jedi auf die Tür, die Rechts von ihm lag. "Sagt er die Wahrheit?", fragte Saron misstrauisch. Dawlish nickte. Solange er den Mann direkt berührte konnte er spüren wann man ihn anlog. Noch einmal Griff er nach der Macht und lies sie durch den Körper des dunklen Jedi fließen – dann sackte er Ohnmächtig zusammen. Dawlish zog eien Verband aus seinem kleinen Medikit hervor und begann die Wunde des Mannes zu verbinden, damit er nicht verblutete. Isaron beschwerte sich lautstark übe Dawlishs „Zeitverschwendung“, doch der lies sich nicht aus der Ruhe bringen. Als sie sich schließlich auf den Weg in den nächsten Gang machten. Einer der Meister blieb stehen. Dawlish erkannte in ihm den Mann, den er mit hergebracht hatte, Suamo Tainen. "Ich höre etwas. [speak], sagte er und lauschte. Alle blieben stehen und lauschten. Tatsächlich drang etwas durch die Macht an Dawlishs Ohr. Er konnte es kaum verstehen, die Stimme brüllte offenbar, doch gleichzeitig blieb sie auf eine Merkwürdige Weise leise. [speak]Es ist Sitijis!", sagte Meister Calwein, der neben Isaron stand, und sah auf. " Es kommt aus dieser Richtung!" sagte er und wies in eine Abbiegung nach links. Die Jedi liefen den Gang entlang, der immer lauter werdenden Stimme entgegen, und gelangten schließlich in einen großen Saal, in dem sich 4 Wege trafen. Dawlish hörte, das die Stimme verstummt war, dafür spürte er wie sich mehrere Präsenzen aus allen Richtungen näherten. Offenbar waren sie der Grund, warum die Stimme von Meister Astares verstummt war, und Dawlish hoffte das er freiwillig aufgehört hatte zu rufen. Meister Isaron schien die herannahenden dunklen Jedi Ebenfalls gespürt zu haben. Er schob Calwein und dessen Schüler in den Gang Richtung Zellen, aus dem die wenigstens dunklen Jedi zu kommen schienen. Dann packte er Gillespee und sagte. "Wir nehmen den Nordgang, der Rest hält den Westausgang!" und verschwand mit Samuel zu dem Gang, aus dem die zweitmeisten jedi kamen. Dawlish, Tainen und die beiden Jedi-Ritter rannten zum Westausgang der Halle, gerade noch rechtzeitig um die dunklen Jedi die in die Halle strömten aufs herzlichste zu Empfangen: Lichtschwerter flammten auf, und ehe sich die Angreifer versahen hatten Dawlishs und Meister Tainens Klingen bereits ihre ersten zwei Opfer gefordert. Dawlish trat einen Schritt zurück, um im Geenge am Eingang nicht versehentlich einen anderen Jedi zu treffen, und sobald der dunkle Jedi ihm gefolgt war sprang Dawlish mit einem Hechtsprung vorwärts, rutschte zwischen den Beinen seines Nemesis hindurch, stieß sich mit den inzwischen nach hinten gedrehten Füßen ab und stürze sich auf seinen Gegner, der seinen schlag nur knapp Blocken konnte. Blitzschnell setzte Dawlish nach; wieder und wieder prügelte er auf die Verteidigung des dunklen Jedi ein und lies dann absichtlich eine Lücke in seiner eigenen offen. Der Gegenschlag kam, Dawlish der darauf vorbereitet war stieß sein Schwert beiseite. Es rutschte dem dunklen Jedi aus der Hand und noch ehe er überhaupt erstaunt gucken konnte hatte Dawlish sein Lichtschwert zwischen seine Rippen gerammt. Dawlish drehte sich um und sah gerade noch wie einer der Ritter zu Boden ging. Der Gegner des Ritters stieß sein Schwert dem seinem am Boden liegendem Feind in die Brust, bevor Dawlish reagieren konnte. Ein Machtstoß traf den dunklen Jedi und warf ihn über den Ritter. Noch während der dunkle Jedi im Flug war lies Dawlish seine Klinge herabsausen und traf genau die rechte Niere seines Feindes; Dieser blieb regungslos liegen. Meister Tainen, der ebenfalls zwei weitere dunkle Jedi besiegt hatte, kämpfte gerade zusammen mit dem zweiten Ritter gegen drei dunkle Jedi, von denen einer gerade die Klinge des Ritters zu spüren bekam. Dawlish blieb allein mit den vier verbliebenen dunklen Jedi. Die Macht umrankte ihn, und er lief zu akrobatischer höchstform auf um all die Schläge seine Genger abzuwehren – kam jedoch nicht ein einziges Mal zum Gegenangriff. Neben ihm spürte er wie Meister Tainen den letzten der drei dunklen Jedi niederstreckte und sich auf die restlichen vier stürzte. Der Ritter warf sich auf einen, der gerade zum Angriff angesetzt hatte, und erwischte ihn auf dem kalten Fuß. Blitzschnell stieß er sein Lichtschwert bis zum Griff in den Rücken des dunklen Jedi. Auch Tainen hatte die volle Aufmerksamkeit eines der Jedi gewonnen und sah sich nun in einen erbitterten Zweikampf verwickelt- Folglich hatte Dawlish nur noch zwei Gegner, von denen einer auf den Ritter losging. Dawlish wehrte einige Schläge seines Gegners ab, hörte wie neben ihm Tainens Klinge die Kehle eines dunklen Jedi zerschnitt und griff nach der Macht. Der Leblose Körper des dunklen Jedi fiel in die andere Richtung – Dawlish setzte all seine Kraft in einen Hieb und sein Gegner, der zurückweichen musste, stolperte über die Leiche seines Kollegen. Noch im Flug traf Dawlishs Fuß ihn am Kopf und versank in eine tiefe Ohnmacht. Er deaktivierte sein Lichtschwert und sah den Ritter, der eine Verletzung am Arm hatte, seinen Gegner aber niedergestreckt hatte. Sie gingen in die Mitte der Halle zurück, wo Meister Calwein und sein Sschüler schon warteten. Letzerer hatte einen langen Riss in der Robe, die den ganzen Ärmel entlang reichte und zweifellos von der Berührung eines Lichtschwerts herrührte. Isaron und Gillespee rannten herbei. "Verluste?", fragte Isaron sofort. Meister Calwein schüttelte den Kopf, doch der Ritter neben Dawlish sagte: "Spilehat ist tot, Sir". Isaron sah hienüber zu der Leiche des Ritters und sah Dawlish mit einem Anflug von Hoffnung an, doch der schüttelte traurig den Kopf. "Nun dann... wir wollen keine Zeit verlieren!", sagte er und rannte in die Richtung, in der sie die Zellen vermuteten.
[Isaron, Samuel Gillespee, Saron Dantra, Kas Calwein, Dawlish Borsheer, 2 NPC-Jedi]
[Eskalon – Versteck der dunklen Jedi - Zellenbereich]
__________________ Dawlish Borsheer
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01.07.2008 00:28 |
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Rettung der Gefangenen (6) |
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[Eskalon – Versteck der dunklen Jedi - Zellenbereich]
[Dawlish Borsheer – Isaron – Kas Calwein – Saron Dantra – Samuel Gillespee – 2 NPC Jedi]
Endlich hatten sie erfahren, wo die anderen Jedi gefangen gehalten wurden. Isaron, der große grüne Jedi-Meister, war bei dem Erhalt dieser Information nicht gerade den Richtlinien der Jedi gefolgt. Den dunkle Jedi, dem sie diese Informationen heraus gequetscht hatten, hatte er eiskalt zurückgelassen. Samuel blickte gerade noch rechtzeitig auf, als der große Falleen um eine Ecke bog. Die Tunnel waren dunkel und am Boden sammelte sich das Wasser, welches stetig von der Decke tropfte. Ein leichtes blaues schimmern konnte man in den Pfützen vor dem Seitengang erkennen, in den der Jedi-Rat abgezweigt war. Samuel packte das Lichtschwert fester. Es war ein unangenehmes Gefühl. Das Lichtschwert hatte Ecken und kanten, wo es das seine nicht hatte. Es schnitt ihm auf ungewöhnliche Weise ins Fleisch. Es war für einen Sulustaner gebaut. Samuels Hand war zu groß dafür. Doch war es das beste, was er hatte finden können.
Ein Energiekraftfeld hinderte sie am weitergehen. Das also hatte das blaue Leuchten erzeugt. "Ich sehe hier keinerlei Kontrollen, Meister. Wie können wir es deaktivieren?"
"Nur weil du etwas nicht sehen kannst, bedeutet es nicht, dass es nicht da ist, junger Padawan. Sieh zu und lerne." Isaron hatte das Wort ergriffen, noch bevor Kas, den Saron eigentlich gefragt hatte, antworten konnte.
"Ja, Meister Isaron hat recht. Pass jetzt gut auf." Stimmte er statt dessen dem Jedi-Rat zu und wandte sich zu dem Energieschild. Samuel und Dawlish taten es den beiden gleich. Er spürte, wie die Macht den Raum erfüllte. Er hatte zwar schon beim Kampf vorhin gemerkt, wie stark Isaron es vermochte, die Macht an sich zu binden, aber was dieser nun durch sich hindurch fließen ließ war beeindruckend. Er konzentrierte sich auf das Energiefeld und stellte sich vor, wie es leicht zu flackern begann und sich dann deaktivierte. Es dauerte nicht lange und das Kraftfeld war deaktiviert. Vorsichtig und langsam schob sich Dawlish als erster in den Raum. Er wandte kurz den Kopf und war auf einmal verschwunden. Saron hielt es nicht mehr länger aus und stürmte ebenfalls in den Raum, noch bevor Kas ihn zurückhalten konnte. Samuel und zwei weitere Jedi-Ritter. Dessen Namen er nicht kannte, hielten sich zurück und gaben Rückendeckung. Plötzlich erschien am Rande seiner Wahrnehmung eine vertraute Präsenz. "Wartet hier, ich muss etwas überprüfen", wies er die beiden Jedi an und ging in die gleiche Richtung, in die auch die anderen Jedi verschwunden waren. Schock und Schmerz überkamen ihn, als er um die Ecke kam. Die Jedi, die Gefangenen, lagen schlaff am Boden. Ihre Gesichter aschfahl. Er entdeckte das weiß blonde Haar von Jocelyne und eilte zu ihr. Sie gab sich spürbar mühe, ihn in der Macht zu berühren. Sanft hob er die Jedi auf und machte sich auf, aus dem Verließ hinaus zum Shuttle. Doch noch bevor er durch den Durchgang war, hielt ihn eine Hand an der Schulter fest. "Ich sollte mich besser gleich um sie kümmern. Es könnte zu spät sein, bis wir das Shuttle erreichen." Dawlish legte eine Hand auf Jocelynes Stirn und ließ die Macht fließen. Samuel verstand nicht viel von den Heiltechniken um andere zu heilen und wartete daher geduldig ab.
"Setz mich ab, schließlich haben die mir nicht meine Beine genommen. Ich kann selber gehen", säuselte eine schwache Stimme in sein Ohr. Jocelyne hatte die Augen geöffnet und starrte ihm direkt in die seinigen. Vorsichtig setzte er sie ab und wollte sie gerade loslassen, als sie leicht einknickte. "Ich werde wohl doch eine Stütze brauchen", meinte sie und schlang ihren Arm um Samuel. Meister Borsheer kümmerte sich bereits um die anderen Jedi, denen es ähnlich ging wie Jocelyne und nach einiger Zeit gab Isaron den rückzugs Befehl.
[Alica Crunx – Dawlish Borsheer – Isaron – Jion Craven – Jocelyne Frost – Kas Calwein – Matthew Ramius – Qui Larenn - Saron Dantra – Samuel Gillespee – Sitijis Astares – Zeaver Alleor – 2 NPC Jedi]
[Eskalon - Versteck der dunklen Jedi - Zellenbereich]
__________________ Samuel Gillespee
Jedi-Ritter
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09.07.2008 18:42 |
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Rettung der Gefangenen (7) |
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[Eskalon – Versteck der dunklen Jedi – Zellenbereich]
[Dawlish Borsheer – Saron Dantra – Matthew Raimus – Qui Larren – Zeaver Alloer – Isaron]
Dawlish hatte alle Hände voll zu tun mit der medizinischen Erstversorgung der befreiten Jedi. Die dunklen Jedi waren alles andere als behutsam mit ihren Gefangenen umgegangen und so musste Dawlish Prellungen, Schrammen und Kratzer verarzten wo er es nur konnte. Alle Jedi schienen zwar ziemlich neben sich zu stehen, konnten aber laufen, und so löste sich die Gruppe allmählich auf. Niemand wollte lange hier verweilen, und so gingen viele Jedi einzeln zum Ausgang. Samuel Gillespee hatte sich die Jedi namens Frost geschnappt, die noch sehr wackelig auf den Füßen war und sie zum Shuttle gebracht, und auch Meister Tainen und Meister Calwein waren verschwunden. Gerade hatte er eine üble Schramme am Rücken von Matthew Raimus verarztet, da fiel ihm etwas auf. Die Jedi waren nicht komplett. Meister Astares und sein Schüler fehlten – das wusste Dawlish, da Calwein angekündigt hatte, er wolle die anderen Zellen nach ihm durchsuchen, doch trotzdem waren es zu wenige. Einer fehlte. Bedrückt hielt Dawlish inne. Offenbar hatte es doch einen Verlust auf dieser Mission gegeben. Er schüttelte den Kopf und legte noch einmal seine Hand auf Raimus' Rücken, dann stand er auf und sah sich um. Alle Jedi waren wach und Reisefertig. "Borsheer? Sind sie mit allen fertig?", fragte Isaron, der eher missbilligend zugesehen hatte wie Dawlish die Jedi versorgte. "Alle sind Reisefähig und wach. Nichtsdestotrotz will ich einige von ihnen in der Krankenstation behandeln wenn wir wieder im Tempel sind. Besonders die Wunde von Craven muss mit Bacta behandelt werden, und der Kratzer an-"
"Schon gut, schon gut.", unterbrach ihm Isaron. "Ich werde jetzt die restlichen Jedi hier rausbringen.", sagte er und sah Dawlish herausfordernd an, als wüsste er ganz genau das Dawlish nicht vorhatte mitzukommen. "Ich werde noch hierbleiben. Offenbar ist Meisterin Crunx nicht hier. Ich werde nachsehen ob es mir gelingt ihre ... nun, sterblichen Überreste zu bergen.", sagte er verbittert. Isaron sah ihn missbilligend an, sagte aber nichts. "Soll ich ihnen diesen Ritter dalassen? Wie war doch gleich sein Name... Scravin? Kevin?"
"Er heißt Scravin, Meister. Und nein, ich komme schon klar.", antwortete Dawlish. Isaron nickte ihm knapp zu und stützte Jion Craven beim Gehen, der eine Platzwunde am Kopf und eine große Abschürfung am Rücken hatte.
Stille senkte sich über den Zellenbereich des Verstecks, kaum hatte Isaron den Raum mit den restlichen Jedi verlassen. Dawlish blieb ruhig und konzentrierte sich auf die Präsenzen der Macht an diesem Ort. Er fühlte einige dunkle Jedi in einem Raum, nicht weit von den Zellen. Dann zuckte ein Signal durch die Macht. Überrascht sah Dawlish in die Richtung in dem der Raum liegen musste. Er hatte freigesetzte Kräfte gespürt. Entfesselten Zorn; doch das war nicht möglich. Solche Kräfte walteten nur in einem Kampf. Ob die dunklen Jedi eine Art Trainingshalle hatten? Wohl kaum. Dawlish beschloss, sich die Sache näher anzusehen und schlich sich mucksmäuschenstill durch den Gang. Die uralten, steinernen Wände waren schattenbehangen und die abgebrochenen Felsstückchen in den Wänden formten Muster und Symbole in dem schwachen Licht. Einmal glaubte Dawlish sogar ein Gesicht erkannt zu haben. Vorsichtig sah er um den Türlosen Bogen, der in den Raum führte, der wohl der Trainingsraum sein sollte. Dawlish hüllte sich in die Macht um unerkannt zu bleiben. In dem Raum stand ein dunkler Jedi und sah zu zwei weitere sich ein erbittertes Lichtschwertduell lieferten. Wie Dawlish es erwartet hatte: Lediglich ein Trainingsraum.
Einer der dunklen Jedi führte einen Stoß aus, der seinen Gegner in der Mitte durchgeteilt hätte, doch der Mann, der bisher nur zugesehen hatte hob auf einmal die Hände und schoss leuchtend helle Machtblitze auf den angreifenden dunklen Jedi ab. Dawlish wurde stutzig. Hier stimme doch etwas nicht! Wenn dies ein Training war, hätte der dunkle Jedi, der zusah, nicht eingreifen müssen, da entweder Trainingslichtschwerter verwendet wurden oder der Angreifer kurz vor dem Körper des Genger gestoppt hätte. Der dunkle Jedi der von den Blitzen getroffen wurde flog mit dem Rücken an die Wand und rutschte an ihr herunter. Nein, nein. Die dunkle Jedi. Dawlish erkannte ihr langes Haar und ihren Körperbau zweifelsfrei als den einer Frau. "Misch dich nicht ein!", keifte die Frau mit merkwürdig wutverzerrter Stimme. Jetzt erkannte Dawlish eine weitere Eigenart an ihr: Sie trug keine schwarze Robe, wie ihre Ordensgenossen um sie herum, sondern die braune Robe eines Jedi. Ob sie sie einem getöteten Jedi abgenommen hatte? Trug sie dieses symbolische Kleidungsstück als eine Trophäe für ihren bisher schrecklichsten Mord? Unfassbar!
"Aber ich bin doch der Veranstalter dieses Spektakels. Ich darf das.", sagte der Mann dem Kampf zugesehen hatte und lächelte grimmig. Dawlish konnte von seiner verdeckten Position nicht genau sehen was die Frau tat, doch er spürte wie sie nach der Macht griff und sah das Steine auf den alten dunklen Jedi zuflogen, der die ganze Zeit zusah. Noch während die Steine im Flug waren stürmte die Frau auf den anderen dunklen Jedi zu, der sich gerade erst wieder in Angriffsposition stellen konnte. Ein einziger Angriff, und sein Lichtschwert flog durch den Raum und die Frau setzte zum finalen Schlag an, tat das aber mit einem Zorn, der Dawlish zweifeln lies, das es sich hier tatsächlich um eine Übung handelte. Wieder zuckten Blitze durch den Raum, und die Frau wurde an die Stelle geworfen, an der sie Steine herausgebrochen hatte. Blut schoss aus ihrer Schulter hervor, als sie gegen eine der Spitzen Steine geschleudert wurde, doch sie hob ihrerseits die Hände und schickte Machtblitze zurück. "Ausgezeichnet. Wie ich sehe, machen wir Fortschritte.", sagte der alte dunkle Jedi und fing die Blitze einfach auf. Sie hinterließen nicht die geringste Spur in seiner Handfläche. Als das Licht der Blitze verloschen war und Dawlish nicht mehr blinzeln musste hatte er freie Sicht auf die Frau, die an einer Wand in seiner Nähe gepresst stand.
Er erkannte sie. In diesem Raum hatte nie ein Training stattgefunden – es war eine Art Gehirnwäsche mit der man versucht hatte Meisterin Crunx zur dunklen Seite zu bekehren! Erschrocken japste Dawlish nach Luft – ein Fehler, den er sofort bezahlen musste.
"Wer ist da auf dem Flur?", fragte der alte dunkle Jedi erregt und blickte Dawlish in das eine Auge, das um den Torbogen lugte. "Oh, ich ähm...", stotterte Dawlish vor sich hin und schluckte sein Angst herunter, was ihm nicht ganz gelang. Er war niemals jemanden begegnet der solche Techniken wie Machtblitze beherrschte."Ich habe nur die dunklen Jedi im Zellentrakt verarztet und einer von denen braucht eine neue Niere. Ich dachte hier ist vielleicht jemand bereitfür eine spontane transplanta-", brabbelte er hilflos vor sich hin und gestikulierte in Richtung der Zellen. Ihm war sofort klar das der Mann nicht ein Wort von dem glauben würde was er da fabrizierte, daher wunderte es ihn auch nicht das der dunkle Jedi ein Lichtschwert zog und sich auf Dawlish stürzte, der gerade rechtzeitig wegrollte und in den Raum gelangte, während der alte Mann draußen im Flur zum stehen kam. Endlich entdeckte Dawlish das, was er gesucht hatte: Ein kleiner Knopf neben dem Torbogen. Auf der anderen Seite hatte es keinen gegeben; eine Tatsache, die Dawlish für sich nutzen konnte. Er drückte den Knopf und tatsächlich fuhr aus einem Schlitz im Torbogen eine gesicherte Durastahltür hervor und schloss fest mit der Steinmauer ab. Der dunkle Jedi war ausgesperrt, und der zweite, der gerade zu seinem Lichtschwert hechtete, bekam Dawlishs Fuß ab und flog gegen eine Wand. Sofort rannte er zu Meisterin Crunx und besah sich ihre Wunde. Sie war tief – der Stein hatte sich bis auf das Schlüsselbein gebohrt und die Wunde blutete stark.
"Wir müssen hier raus, Crunx! Können sie laufen?", fragte Dawlish und sah Alicia in die Augen. "Hallo? Meisterin Crunx!", sagte er und schnippte vor ihren Augen mit den Fingern, um ihre Aufmerksamkeit zu erregen. Nichts geschah – alles was Dawlish sah war ein unheil verheißendes, rotes Leuchten in Alicias Augen.
[Alicia Crunx – Dawlish Borsheer]
[ Eskalon – Versteck der dunklen Jedi - Trainingraum]
__________________ Dawlish Borsheer
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18.07.2008 16:54 |
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Rettung der Gefangenen (8) |
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[Eskalon - Versteck der Dunklen Jedi]
[Alicia Crunx - zwei unbekannte DJs - Dawlish Borsheer]
Alicia war nicht länger imstande, Freund von Feind zu unterscheiden. In ihr brodelte ein Hass, der jede Form der kognitiven Reflexion unterband. Ihr unter Drogeneinfluss stehender Körper hatte bereits ein Stadium erreicht, in dem er nur noch von Trieben und Instinkten gesteuert wurde. Der Schmerz, den die Wunde an ihrer Schulter verursachte, intensivierte den rauschähnlichen Zustand in ihrem Kopf. Es war Wut, ungezügelte Raserei – und es breitete sich in ihr aus wie ein Virus. Jede Zelle ihres Körpers schien vor Zorn zu explodieren.
Der Kel'Dor vor ihr, dessen groteskes Gesicht von einer schwarzen Maske größtenteils verdeckt wurde, sah ihr tief in die Augen und wich augenblicklich einen Schritt zurück. Der Daumen seiner vierfringrigen Hand ruhte auf dem Aktivatorknopf seines Lichtschwerts – bereit, in Sekundenschnelle die gelbe Plasmaklinge zu zünden und Alicia den Todesstoß zu versetzen. Doch dazu würde sie es nicht kommen lassen. Dieser hässliche, gelbhäutige Wicht hatte sich die falsche Gegnerin ausgesucht.
Ehe der aprikotfarbene Jedi reagieren konnte, hatte sie ihm schon einen Tritt gegen die Brust verpasst, der ihn einige Meter weit durch den Raum wirbeln ließ. Der leicht zerkratzte Griff ihres Lichtschwerts, der ihr zuvor durch die Wucht eines Machtblitzes aus der Hand gerissen worden war, hob sklavisch vom Boden ab und landete federweich in ihrer Handfläche. Knisternd blitzte die eisblaue Klinge auf.
"Ich bin nicht Euer Feind", beteuerte der Kel'Dor. "Ich bin gekommen, um Euch hier rauszuholen!"
Die Worte des Jedi drangen an ihr Ohr, ergaben allerdings keinen Sinn. Für Alicia waren sie nicht mehr als ein Rauschen oder Phrasen einer fremden Sprache. Es waren Laute, die jeder Bedeutung entbehrten.
Als Alicia langsamen Schrittes auf ihren Kontrahenten zuging, erklang ein Zischen, gefolgt von knisternden Geräuschen. Die schwere Durastahltür, die der braun gewandete Jedi vor wenigen Atemzügen geschlossen hatte, glühte gelblich auf und begann gleichsam zu bröckeln und zu schmelzen. Eine rote Lichtschwertklinge bohrte sich durch das stabile Metall und deutete eine langsame Kreisbewegung an.
Der Kel'Dor beobachtete den Vorgang und schenkte Alicia kurzzeitig keine Aufmerksamkeit.
Ein fataler Fehler.
Alicia stürzte sich auf ihn und ließ ihre tödliche Waffe in einer sauberen Abwärtsbewegung auf ihn niedersausen. Gerade noch rechtzeitig erwachte die gelbe Klinge seines Lichtschwerts und rettete ihm das Leben. Eine Welle der Überraschung ging von dem Jedi aus; offenbar hatte er den Aktivator gedrückt, ehe sein Verstand entschieden hatte, dass er dies auch wollte.
"Ich bin nicht hier, um Euch zu bekämpfen!", rief er über den Lärm der beiden funkensprühenden Plasmastrahlen hinweg.
Der Dunkle Jedi, den Alicia zuvor bekämpft hatte und der von dem Kel'Dor nicht getötet, sondern lediglich gegen eine Wand geschleudert worden war, rappelte sich nun auf und zündete sein scharlachrotes Lichtschwert. Als er auf die beiden sich duellierenden Jedi zugerannt kam, fegte Alicia ihren gelbhäutigen Widersacher mit einem Machtstoß von den Beinen, wandte sich dem Dunklen Jedi zu und vollführte mit ihrem Lichtschwert eine horizontale Bewegung. Der Abtrünnige konnte seine Geschwindigkeit nicht rechtzeitig drosseln und wurde etwa auf Gürtelhöhe entzweigeschnitten.
Gerade wollte Alicia sich ihrem zweiten Gegner widmen, als dieser ihr eine Hand an den Hinterkopf legte und irgendetwas mit ihr anstellte. Das Brodeln in ihrem Innern und der Druck in ihrem Kopf ließen augenblicklich nach. Der Zorn verebbte – wenn auch nur ansatzweise. Jedenfalls schwand die Beneblung weit genug, um ihren Verstand in ausreichendem Maße zu reanimieren.
Dawlish Borsheer. Das waren die ersten Worte, die ihr wieder einfielen. Der Name des Jedi, den sie beinahe in eine Blockflöte verwandelt hätte.
Sie drehte sich zu ihm um und gab ihm mit einem Nicken zu verstehen, dass sie nicht länger eine Gefahr für ihn darstellen würde. Gleichzeitig erkannte sie, dass der Heilungsprozess keineswegs ohne Folgen gelieben war. Borsheer hatte den Effekt der Droge nicht gelindert, sondern teilweise absorbiert. Dieser Vorgang hatte den Jedi-Meister erheblich geschwächt. Und zu allem Übel spürte Alicia, dass der Effekt bereits nachließ und das Brodeln zurückkehrte.
Plötzlich hörte sie schweres Metall auf harten Stein schlagen.
Der Dunkle Jedi, den Brosheer ausgesperrt hatte, kletterte durch ein annähernd rundes Loch in der Durastahltür. Da die Ränder des Schnitts noch immer glühten, ging er die Sache vorsichtig an.
Alicia reagierte instinktiv. Zunächst drückte sie den Dunklen Jedi mithilfe der Macht nach unten, so dass sein Gesäß am glühenden Metall festkochte. Der Mann kreischte gequält. Anschließend betätigte sie – ebenfalls durch die Macht – den Schalter neben der Tür. Geschwind schoß die Durastahlplatte hoch in die Decke und zerquetschte den Dunklen Jedi, dessen Arme und Beine zu beiden Seiten aus dem geschnittenen Loch hinausragten.
Borsheer wandte angeekelt den Blick ab. Alicia hingegen betrachtete das Geschehen mit reger Faszination. Ein Kribbeln durchfuhr ihren Körper und ein Grinsen schlich sich auf ihr Gesicht. Auf unergründliche Weise hatte es sich gut angefühlt, den alten Mann zu töten. Irgendwie elektrisierend. Für einen kurzen Augenblick hatte sie sich ihm überlegen befunden.
Die Wirkung der Droge erstarkte von Sekunde zu Sekunde. Borsheer schien es ebenfalls zu spüren.
Zusammen verließen sie die Halle und folgten dem Weg, den die anderen Jedi genommen hatten ...
[Alicia Crunx - Dawlish Borsheer]
[Eskalon - Versteck der Dunklen Jedi]
__________________ Alicia Crunx
Jedi-Hüterin (ohne Padawan)
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23.07.2008 13:27 |
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Rettung der Gefangenen (Ende) |
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[Eskalon – Versteck der dunklen Jedi]
[Kas Calwein]
Da fehlte noch wer am Shuttle. Sitijis und sein Schüler Danian. Er hatte sich allein auf den Weg gemacht, er wollte nicht die ganze Gruppe hinter sich herschleifen. Sowohl Dawlish und später auch noch Samuel hatte er Bescheid gesagt, da er befürchtete, der Kel’Dor könnte ihn über seine Arbeit vergessen. Und in einer Ruine wo es von dunklen Jedi nur so wimmelte, wäre er nicht gerne allein zurück gelassen.
"So mein Freund, wo bist du?", murmelte er, als er wieder in den Zellentrakt kam. Sofort war wieder in bläuliches Leuchten getaucht, was Kas ans Archiv erinnerte. Aber in den anderen Zellen warn niemand. Er griff mit der Macht aus, spürte aber nur die vertrauten Jedi am Shuttle.
//Hallo Kas.//
Kas wirbelte herum. Es dauerte, bis er merkte, dass jemand über die Macht zu ihm sprach.
//Deco!// Saron hatte Recht gehabt.
//Ganz Recht, Krüppel//
//Wo bist du?//, fragte Kas wütend ins Leere.
//In der Ruine. Aber es wäre töricht dir zu sagen wo genau. Ich bin auch nur zu Besuch, wenn man das so sagen kann.//
Warum nahm er überhaupt Kontakt zu Kas auf. Wollte er ihn verhöhnen?
//Ich will dich nicht in den sicheren Tod locken Kas. – Noch nicht. Meine Warnung hast du ja erhalten, du brauchst nur an dir herunter zuschauen.//
Dieser Dreckskerl!
//Aber weil ich ja spüre wie sehr dich das alles aufregt und du mich ja unbedingt wieder sehen musst: Ich suche Hale. Aber diese stümperhaften Möchtegern-Siths die ich bisher hier getroffen habe kennen sie nicht.//
Endlich mal ein Triumph. Kas wusste wo Hale war. Auch wenn es ihm schleierhaft war, was Deco mit ihr wollte. Arme Hale, hoffentlich würde er das nie herausfinden. Sofort hörte er auf daran zu denken. Deco konnte schon seine Stimmung spüren, vielleicht war er auch im Stande seine genauen Gedanken zu lesen. Das schien er allerdings nicht zu können.
//Was willst du mit ihr?//
//Ich brauche sie – ebenso wie ich das Lichtschwert von Worse brauche. Aber das habe ich ja schon…//
Moment mal! Er erinnerte sich jetzt zum ersten Mal genau an die letzten Augenblicke im Archiv zurück: Deco war an Worse’ Lichtschwert gekommen und hatte ihm damit Arm und Bein abgeschlagen. Anschließend war Kas in Ohnmacht gefallen und Deco spurlos verschwunden. Aber als er wieder wachte war es immer noch an seinem Gürtel. Er hatte es mehrmals überdeutlich gespürt. Vor Hales Wohnung oder auch vorhin in der Ruine wo es von alleine in seine Hand gekommen war. War es überhaupt Worse’ Lichtschwert?
Nur ein Weg das herauszufinden. Mit der mechanischen Hand nahm er die Waffe vom Gürtel und aktivierte die Klinge. Kaum hatte sich die todbringende Waffe zischend ausgefahren und gab das charakteristische Summen von sich, als ein stechender Schmerz Kas Rücken durchzog. Sofort schaltete er die Waffe ab. Das musste Worse’ Schwert sein. Schon wieder so etwas Mysteriöses bei diesem Schwert.
Doch dafür war keine Zeit, er musste sich auf wichtigeres konzentrieren. Wo war Sitijis? Wenn die anderen Gefangenen schon in so übler Verfassung waren, befürchtete er das schlimmste. Aber hier war niemand mehr. Er ließ den Blick noch einmal durch den Trakt schweifen. Dann sah er in der hintersten Ecke endlich einen abzweigenden Gang, aus dem ein leichtes Blaues schimmern kam. Noch mehr Zellen.
Dann, hinten im Gang, war eine Zelle endlich wieder besetzt. Und dort saßen dann auch leicht abwesend Sitijis und sein Padawan Danian. Kas staunte über Danians Äußeres. Er konnte ihn keiner Spezies zuordnen, besonders auffallend war der lange Hals. Das erste was er im neuen Archiv nachforschen würde stand fest. Wenn Sitijis es nicht wusste.
Er ging auf die Zelle zu. Scheinbar konnten die beiden Gefangenen hören, denn als er sich nähert sahen sie zuerst auf, als Sitijis dann seinen Kollegen erkannte sprang er begeistert auf.
"KAS!"
"In Person", antwortete er. "Gut ich einigermaßen wohlbehalten wieder zu sehen. Als ich davon gehört habe, dass ihr in der Klemme steckt habe ich mich den andere angeschlossen."
"Uns geht es sogar relativ gut, davon abgesehen, dass uns ein wenig langweilig ist, nach dem „Ich sehe was, was du nicht siehst“ seinen Reiz hier drinnen verloren hat. Wer ist noch dabei?"
"Saron, mein Padawan, aber auch Ratsmitglied Isaron oder der Heiler Dawlish Borsheer. Wir hätten euch fast übersehen, ich bin allein noch mal zurück um euch rauszuholen."
Er musterte die Laserwand und überlegte, wie er das Ding knacken konnte. Sie war anders als die Modelle im anderen Trakt.
Sitijis war während dieser Pause auch etwas aufgefallen.
" Sag mal, versteckst du den Archivdroiden unter deiner Robe oder ist das dein Arm?"
Kas hob die linke Hand.
"Das? Oh, das ist eine lange Geschichte. Der Archivdroid ist es nicht, aber mein linkes Bein ist auch in solcher Verfassung."
Sitijis seufzte.
"Nie kann man dich alleine lassen ohne, dass du was anstellst."
"Wer im Glashaus sitzt sollte nicht mit Steinen werfen", konterte Kas.
"Ich sehe, die Arbeit mit mir hat ihren Einfluss auf dich", sagte Sitijis selbstzufrieden grinsend. "Aber jetzt hol uns hier raus. Hast du in deinen Arm zufälligerweise einen Büchsenöffner eingebaut?"
"Nein, aber hier neben der Zellenwand, im toten Winkel für euch, ist ein Kontrollpanel."
Er beobachtete die Tasten und Lämpchen genau. Ein Knopf hatte die Beschriftung Deaktivierung der Laserwand unter sich. Kas betätigte ihn. Ein warnendes Summen ertönte und eine rote Lampe blinkte auf.
"Vielleicht hilft eine frontal auswirkende Kraft auf die Paneloberfläche", murmelte er.
"Bitte was?", meldetet sich Danian erstmals zu Wort.
Kas sah ihn an und hob den mechanischen Arm.
"Ich will mal draufhauen und sehen was passiert."
Gesagt, getan. Es knallte einmal und das Blech war eingedellt.
Starke Kraft. Das Kraftfeld flackerte tatsächlich auf und löste sich kurz darauf auf. Sofort standen Sitijis und Danian auf, der Archivist fasste sich jedoch sofort ans Kreuz.
"Nichts wie raus hier", sagte Danian.
"Kas", sagte Sitijis mit einem Glänzen in den Augen, "Weißt du worauf ich mich am meisten freue? Auf unser stilles Archiv."
Wie bringe ich’s ihm nur schonend bei?, dachte Kas zur selben Zeit.
[Kas Calwein – Sitijis Astares – Danian Ganymed]
[Eskalon – Versteck der dunklen Jedi]
__________________ Kas Calwein
Jedi-Archivist
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15.09.2008 19:47 |
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Die Vergangenheit holt jeden ein (Anfang) |
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[Eskalon – Versteck der dunklen Jedi – Zellenbereich]
[Jocelyne Frost – Samuel Gillespee]
Jedi wurden von klein auf trainiert, Schmerzen zu akzeptieren und Wunden zu heilen. Jocelyne war nie die beste in diesem Gebiet gewesen. Doch die Wunden die ihr von den dunklen Jedi zugeführt waren, brannten sich förmlich unter ihre Haut direkt ihn ihr Schmerz Zentrum. Es kostete sie viel Kraft sich zu konzentrieren und ließ sich hauptsächlich von Samuel aus diesem Versteck führen. Nach einer Weile Spürte sie eine Veränderung in Samuel, "Was ist los?" – "Ein paar dunkle Jedi. Ich werde dich kurz hier lassen."
Sie spürte den kalten Steinboden unter sich und die nasse, steinerne Wand an ihrem Rücken. Die Kälte fühlte sich gut an und linderte ihre Schmerzen. In einiger Entfernung hörte sie das aufeinander treffen von Lichtschwertern. Sie war zu schwach um sich mit der Macht zu verbinden und zu kraftlos um sich nach den Geräuschen umzusehen. Eines der Lichtschwerter erlosch abrupt und kurze Zeit später vernahm sie das charakteristische Zischen einer sich einziehenden Klinge. Der Kampf war vorbei. Schritte näherten sich. Wer auch immer gewonnen hatte, war jetzt auf den Weg zu ihr. Jocelyne nahm ihre letzte Kraft zusammen und raffte sich auf. Sie stützte sich gegen die Wand und blickte in die Richtung aus der die Schritte kamen. Wenn dies schon das Ende sein sollte, wollte sie diesem wenigstens aufrecht begegnen. Verschwommen sah sie eine Gestalt auf sich zukommen. Er hatte zwei Lichtschwerter in den Händen. Als er Jocelyne sah hakte er das eine an seinen Gürtel ein. Es war Samuel Gillespee. "Ich bin es nur Jocelyne. Du solltest dich ausruhen. Komm, ich bringe dich zum Tempel."
Jocelyne spürte wie sie hoch gehoben wurde. Kurze Zeit später wurde es schwarz.
Ein leises Summen holte sie aus dem Schlaf. Als sie die Augen öffnete wurde sie von einem grellen Licht geblendet. Sie zwang sich dazu, die Augen offen zu halten und sich an diese Helligkeit zu gewöhnen. Der gesamte Raum war in sterilem weiß Gehalten. Es waren mit Sicherheit viele Droiden dazu nötig, diesen Raum sauber zu halten. Ein zarter Duft von Aramis, einer teuren Blumensorte die auf Kuat heimisch war, stieg ihr in die Nase. Nach und nach wurde sich Jocelyne bewusst, dass sie auf der Med-Station im Jedi Tempel war. Fre'scon Mhal, der Jedi Meisterheiler, stand stumm neben ihr.
"Wie ich sehe, geht es ihnen besser, Jedi Frost."
"Ja. Ich wusste nicht, dass wir im Jedi Tempel so teure Blumen wie Aramis halten."
"Verzeihung, das ist eine neue Theorie der Heiler im Tempel. Wir denken, der Körper heilt schneller, wenn sich alle Sinne auf ruhe und Frieden einstellen können. Da sie von Kuat sind, haben wir Aramis Duftstoff in die Luftfilter getan."
"Oh. Das, äh, ändert natürlich alles. Muss ich noch zur Beobachtung bei ihnen bleiben, oder kann ich gehen?"
" Sie können Jederzeit gehen, Jedi Frost. Jedoch würde ich es vorziehen, sie noch einige Zeit hier zu behalten."
Jocelyne stand vorsichtig auf und begab sich zur Erfrischungszelle. Sie fühlte sich wohl genug um die Med-Station zu verlassen. Sie wanderte einige Zeit durch den Tempel, bevor sie sich dazu durch rang, bei Samuel vorbei zu schauen.
Die Gänge und Räume des Tempels kamen ihr immer noch surreal vor, welche einen krassen Gegensatz zu den Tunneln und Hallen des aus stein gehauenem Unterschlupf der dunklen Jedi hier auf Eskalon waren. Die Sterilität die der Tempel vermittelte machte es ihr schwer, den Weg zu Samuels Quartier zu finden. Langsam bezweifelte sie, dass Meister Yoda bei seiner Entscheidung, sie nach Eskalon zu schicken, klar bei verstand gewesen war. Doch eine der auffälligsten Eigenschaften des verschrobenen kleinen Jedi-Meisters war es andere Jedi an die Grenzen ihrer Möglichkeiten und darüber hinaus zu treiben. Vielleicht hatte Meister Yoda ja doch recht und sie benötigte einfach nur noch ein bisschen mehr Zeit um sich einzuleben. Sie hatte gerade eine weitere Tür passiert als sich eine weitere vor ihr öffnete. Es war Samuels Quartier. Munter und fröhlich, sie versuchte sich vergeblich daran zu erinnern, wann sie ihn das letzte mal fröhlich gesehen hatte, stand er in der Tür. Es war seltsam so seltsam ihn gut gelaunt zu sehen, dass sie kein Wort hervor brachte. Plötzlich wurde ihr bewusst das er auf sie einredete. "Joc?" drang die Frage zu ihr durch und er näherte sich ihr. "Was? Entschuldige, ich war ganz in Gedanken. Was hast du mich gefragt?" – "Ich bin erleichtert zu sehen, dass es dir wieder besser geht. Komm rein. Wie fühlst du dich?" setzte er nach und deutete auf eines der Sitzkissen. "Danke, es wird langsam wieder. Mir kommt das alles hier noch ziemlich unwirklich vor. Warscheinlich eine Nachwirkung der Droge," sie ließ ihren blick über die spärliche Einrichtung schweifen "ich will nicht lange um den heißen Brei herum reden. Ich habe eine Bitte an dich." Samuel schien etwas zu ahnen und fragte vorsichtig: "Wie groß genau soll der Gefallen den sein?" Jocelyne holte etwas weiter aus. "Du weist doch bestimmt noch, wie wir beide auf Coruscant hin und wieder aus dem Tempel ausgebüchst sind, als wir noch keinen Meister hatten. Damals hast du einen Wundervollen Stein gefunden, welchen du mir später geschenkt hattest. Den habe ich in mein Lichtschwert eingebaut. Bevor du etwas sagst, ich weis dass Eigentum verboten ist, aber es hat halt doch einen gewissen persönlichen Wert für mich. Ich habe es bei einer Mission hier auf Eskalon verloren als wir einen Changely verfolgt hatten. Irgendwo in den Randgebieten habe ich es verloren. Würdest du mir helfen, mein Lichtschwert wieder zu finden?" Samuel schwieg lange Zeit, bevor er ihr eine Antwort gab. Doch sie war erleichtert als er ihr bestätigte behilfreich zu sein. "Worauf warten wir noch. Am besten wir begeben uns sofort zu dem Ort an dem du es verloren hast." Samuel stand auf und reichte ihr die Hand um Jocelyne auf zu helfen.
[Jocelyne Frost, Samuel Gillespee]
[Eskalon – Jedi-Tempel – Samuels Quartier]
__________________ Jocelyne Frost
Jedi-Ritter
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20.11.2008 20:35 |
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Die Kinder von Eskalon (1) |
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[Eskalon City – Hochgerichtshof – Gerichtssaal 5]
[Sitijis Astares – Danian Ganymed – Richter – Staatsanwalt]
Sitijis atmete tief die saubere, kühle Luft des Gerichtsgebäudes ein. Mit versteinerter Mine starrte er die kunstvolle Holztäfelung an, die sich die ganze Wand des langen Flures entlangzog, von dem die Türen in die Gerichtssäle führten. Auf dem Stuhl neben ihm wartete Danian, den langen Hals bedrückt an die Wand hinter ihm gelegt.
Dabei hat der Tag nichtmal schlecht angefangen, dachte Sitijis während er so da saß und geradeaus stierte.
Kaum waren Danian und er aus der Ruine im Dschungel zurückgekehrt, hatten sie sich vom Arzt untersuchen lassen und ausgeschlafen. Noch früh am nächsten Morgen hatten Kas, Danian und Sitijis drei neue Regale und eine ganze Schiffsladung neue Holobücher wieder eingeräumt, bis meister Isaron in das Archiv kam und Sitijis und seinen Padawan zu sich zitierte.
"Es liegt eine Anklage gegen sie beide vor…", hatte er mit strenger Mine gesagt. Derlei Diskrepanzen war man als Jedi nicht unbedingt gewohnt, denn innerhalb der Republik besaßen sie gesonderte Rechte. Auf Eskalon hingegen war es durchaus legitim einen Hüter des Friedens und der Gerechtigkeit zur Rechenschaft zu ziehen.
"Was sollen wir den getan haben?", hatte Sitijis recht unbeeindruckt erwidert ohne seine Arbeit zu unterbrechen.
"Schwere Körperverletzung, Hausfriedensbruch, Beschädigung von öffentlichem Eigentum in besonders Schwerem Falle in Tateinheit mit Befreieung eines staatlichen Gefangenen", hatte Isaron trocken abgelesen, und Sitijis hätte um ein Haar die brandneue Ausgabe von „Pilze und Pflanzen des Mid Rims“ fallen gelassen.
"Akte V 0457, Das Volk gegen Sitijis Astares und Danian Ganymed. Hauptverhandlung wegen Befreiung eines staatlichen Gefangenen in Tateinheit mit Beschädigung öffentlichen Eigentums in besonders schwerem Falle, Gerichtssaal 5, bitte", kam eine kalte Stimme aus dem Lautsprecher über Sitijis Kopf und riss ihn aus seinen Gedanken. Ausdruckslos sah er, wie die beiden Gerichtsdiener, die sie flankierten, sich dazu anschickten, ihn an den Armen zu packen und mitzuschleifen. Der Gerichtsdiener der es bei Sitijis versuchte war ein grimmig dreinblickender Mensch. Näher als zwanzig Zentimeter kam er mit seiner Hand jedoch nicht an Sitijis’ Arm heran. Wütend wandte er alle seine Kraft auf um gegen das unsichtbare Etwas anzudrücken, doch Sitijis blieb ausdruckslos und merkte nur an "Ich kann selbst aufstehen, danke" und erhob sich.
"Erhebung der Anklage gegen Sitijis Astares und Danian Ganymed", verlas der Staatsanwalt als die beiden auf ihren Stühlen vor dem höher gelegenen Stuhl des Richter saßen und der Richter namens Farlow hinter eben jenem Platz genommen hatte. Der Raum war geräumig und bis unter die Decke vollgestopft mit Journalisten und Reportern, die angesichts der Story, die sich ihnen bot, hellauf begeistert waren. Die Wände des Raums waren mit der selben schlichtweg hässlichen Täfelung bedeckt wie schon im Flur, nur das hier die Tapete kein warmes Ocker, sondern ein nahezu steriles Weiß zeigte. Links von den beiden Angeklagten fand sich der Stuhl für den Verteidiger. Da die beiden sich selbst verteidigten, war der Platz unbesetzt. Rechts von ihnen thronte ein älterer Mensch mit Glatze und blutunterlaufenem, grimmigem Gesicht: Staatsanwalt Grey.
"Sie sind also Sitijis Astares…", murmelte der Richter in das Mikrofon auf seinem Tisch.
"Schon eine ganze Weile, ja.", antwortete Sitijis. Der Richter blickte ihn ob dieser doch recht unpassenden Antwort über den Rand seiner Brille hinweg an. Ebenso wie Staatsanwalt Grey war auch Farlow ein älterer Mensch, jedoch war sein haar noch existend und von einem so tiefen Schwarz wie die Robe, die er ebenso wie Grey trug. Sein Gesicht war nicht Blutunterlaufen, jedoch nicht weniger grimmig. Es folgte eine, wie Sitijis fand, stinklangweilige Verlesung ihrer Rechte, ihrer Personalien und der Anklagepunkte.
"Ihnen wird zur Last gelegt das sie vor gerade mal vierundzwanzig Stunden in ein gesichertes Gefängnis im Südlichen Bezirk von Eskalon City eingedrungen sind und einem Gefangenen Bothaner die Flucht ermöglicht haben. Letzterer wurde wegen eines Attentats gefangen gehalten und zählt damit als Hochsicherheitsgefangener.", sagte der Staatsanwalt anklagend. "Wie äußern sie sich dazu?"
"Naja, ich könnte es mit der Tatsache versuchen das ich mich zur Tatzeit in der Obhut einiger abtrünniger Jedi befand und ein Typ Zaraka Y 390 Kraftfeld mich sicher daran gehindert hätte ihren Bothaner freizulassen.", antwortete Sitijis trocken und ohne den Staatsanwalt auch nur eines Blickes zu würdigen.
"In Gefangenschaft?", stieß Grey hervor und blickte feixte ins Publikum. "Naürlich. Und wer bitte soll das beweisen?", sagte er mit, Sitijis hätte es nicht für möglich gehalten, noch geschwollenerem Kopf als zuvor.
"Ich habe ein Missionsprotokoll und die Aussagen von etwa 20 Jedi, die an der Missionsplanung beteiligt waren, und weiteren 12 die aktiv an ihr beteiligt waren.", sagte Sitijis, noch immer mit ruhiger Stimme. Grey lachte schallend und falsch in die jäh eingetretene Stille hinein. "Damit", sagte er schließlich und blickte ihn griesgrämig an. "Damit wollen sie etwas beweisen? Mit den Aussagen ihrer Ordensbrüder, die loyal zu ihnen stehen wollen sie beweisen das sie zur Tatzeit nicht im Gefängnis waren?". Nun war es an Sitijis zu lachen, auch wenn seines noch viel gezwungener war, jedoch viel weniger danach aussah.
"Wieso sollte ich das beweisen wollen?", fragte er aalglatt.
"HA!", machte Grey und stand jetzt tatsächlich von seinem Stuhl auf.
"Haben sie es gehört, euer Ehren? Ein Geständnis!", doch Sitijis unterbrach ihn mit erhobener Hand. "Ich habe keinerlei Straftat zugegeben.", stellte er genauso ruhig wie zuvor richtig.
"Ich habe nur erwähnt das ich nicht hier bin um meine Unschuld zu beweisen.".
"Was reden sie da?", brauste Grey auf und fixierte Stitijis mit seinen großen, blutunterlaufenen Augen.
"Was soll das bedeuten?"
"Das sie die Grundlage des Rechtssystems übersehen zu haben scheinen", sagte Sitijis, hob den Kopf und blickte den Staatsanwalt zum ersten mal in die Augen. Seine Mine war unverändert.
"Die Unschuldsvermutung, euer Ehren. Unschuldig bis zum Beweis der Schuld", wandte sich Sitijis jetzt an den Richter, der ihn recht verdattert ansah.
"Es ist nicht meine Aufgabe meine Unschuld festzustellen, oder? Im Gegenteil ist es Aufgabe des Gerichts meine Schuld, sofern sie denn vorliegt, zu beweisen."
Auf diese gut gewählten Worte folgte dröhnenden Stille.
[Sitijis Astares – Danian Ganymed – Richter Farlow – Staatsanwalt Grey]
[Eskalon City – Hochgerichtshof – Gerichtssaal 5]
__________________ Sitijis Astares
Jedi-Archivist (Meister von Danian Ganymed)
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13.02.2009 19:17 |
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Die Kinder von Eskalon (2) |
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[ Eskalon City – Hochgerichtshof – Gerichtssaal 5 ]
[ Sitijis Astares – Danian Ganymed – Richter – Staatsanwalt ]
Danian saß ausdruckslos auf der Anklagebank, während Sitijis den Staatsanwalt schredderte. Der junge Jedi war in Gedanken vertieft, und bemerkte kaum, was um ihn herum geschah.
*Vor 15 Stunden*
Danian kam auf die Krankenstation gestürzt.
"Wo ist er?", fragte er hastig die nächste Person, die ihm begegnete.
"Wo ist wer?", konterte sein Gegenüber. Es war ein etwas älterer Jediheiler, der kaum noch Haare hatte, aber dafür eine beruhigende Wirkung auf Danian.
"Mein Meister! Also, mein früherer Meister jedenfalls... Seit wir ihn gerettet haben, ist er bewusstlos gewesen. Ich hab’ gehört, er ist aufgewacht. Kann ich ihn sprechen? Sein Name ist Krelnor."
Nachdem man das Söldnerschiff über Gorian gelandet hatte, konnten die Insassen nur noch bewusstlos geborgen werden. Allerdings sagte der Arzt, die Erholung wäre nicht gefährdet, nur langwierig. Danians Meister war während der Mission zu der Ruine aufgewacht, hatte man ihm erzählt. Natürlich war sein nächstes Ziel die Krankenstation gewesen.
Doch hier erwartete ihn nur eine schlimme Nachricht:
"Junge, ich muss dir was trauriges erzählen...", sagte der alte Heiler, nachdem er mit einem Anderen geredt hatte und eine Akte in der Hand hielt. "Dein Meister ist nicht mehr hier... Er sitzt im Gefängnis!" Nach dieser Hiobsbotschaft musste sich Danian erst mal setzen.
"Warum? Und seit wann kann man Jedi verhaften?"
"Er wurde für... ah, hier stehts, Einbruch in Staatsgebäude verhaftet... wow, angeblich ist er beim ESD eingebrochen!"
"Aber wie soll er das gemacht haben?! Er war doch krank... diese Anklage ist eine Lüge!" Der Heiler sah Danian traurig mit seinen wässrigen Augen an.
"Mein Junge, nicht alles ist fair... vielleicht musst du das noch lernen, aber es gibt Leute, denen zählt ein Leben nichts und schon gar nicht das Leben eines Jedi. Wenn man ihnen in die Quere kommt, dann..." Der unheilvolle Satz blieb in der Luft hängen... trotzdem lief Danian ein Schauer über Rücken. Verhaftet!
"Meister, sie haben mir aber noch nicht die Frage beantwortet: Seit wann kann man Jedi verhaften?! Davon habe ich noch nie gehört..."
"Ja, mein Junge, das wusste ich auch nicht. Anscheinend gibt es eine Lücke in dem Vertrag mit der Republik, die es Eskalon erlaubt, Jedi zu verhaften.
Schließlich geniesst Eskalon zur Zeit noch einige Privilegien. Unsere Archivare haben aber alles überprüft. Anscheinend wurde diese Lücke von einem neuen Gesetz zur verursacht.
Wenn wir das gewusst hätten, hätte man ja nie den Orden hier angesiedelt, aber jetzt ist es schon zu spät. Tut mir Leid, aber ich muss jetzt wieder gehen!
Viel Glück noch, versuch doch mal, ihn zu besuchen, hm?" Mit diesen Worten drehte sich der Alte um und schlurfte zum Bett eines Jedi, der offfensichtlich bewusstlos war... Danian hatte grade auch nicht schlechte Lust, jemanden bewusstlos zu schlagen. Stattdessen griff er an sein Lichtschwert und versuchte sich zu beruhigen... Ausflippen half jetzt auch keinem.
Ich mache mich besser auf den Weg zu meinem Quartier, hier kann ich nichts mehr tun.
Danian betrat sein Quartier. Es war nichts besonderes, graue Wände, ein extragroßes Bett, zwei Stühle und ein Terminal. Oh, und mindestens fünfzehn Bücher über die verschiedenen Völker der Galaxie. Er hatte es noch nicht aufgegeben, seinesgleichen zu suchen. Irgendwann würde er sie finden! Danian setzte sich auf den Stuhl vor dem Terminal. Er hatte eine neue Nachricht von Sitijis:
° Kurzer! Komm doch mal im Archiv vorbei... wir haben was zu tun! °
Nachdem die Nachricht zu Ende war, stellte Danian das Terminal aus und musterte die Wand... Er hatte jetzt einen neuen Meister. Wohin würde das alles führen? Langsam hatte er das Gefühl, nicht mehr durchzublicken. Wer war er? Wo kam er her? Alles folgte Schlag auf Schlag... Und er war mittendrin, wie zwischen Hammer und Amboss.
Er stand auf und machte sich auf den Weg zum Archiv, um Sitijis von den Neuigkeiten zu erzählen, auch wenn sie nichts tun konnten, um Krelnor zu helfen. Hm... wir könnten das Gefängnis stürmen. Obwohl das natürlich kein guter Weg ist, um die Unschuld von Krelnor zu beweisen. Ich denke, ich schau mir mal die Pläne vom dem Ding an. Wer weiß...
*Gegenwart*
Der hässliche (Doch, Danian fand diesen aufgeblasenen Zwerg wirklich hässlich) Staatsanwalt hatte die Sprache noch nicht wieder gefunden... Zu überrascht war er. Damit hatte er niocht gerechnet... Dies versprach ein interressanter Fall zu werden. Bestimmt würde er eine Belohnung einheimsen können, wenn er diese “Fiedenshüter” hinter Schloss und Riegel bringen könnte!
Sitijis wirkte immer noch eiskalt.
Wie macht er das bloß?, fragte sich Danian. Er selbst könnte nich so ruhig bleiben... am liebsten würde er jetzt sein Lichtschwert ziehen und ein bisschen “üben”... am Besten an Grey! Jedenfalls hielt er besser die Klappe und ließ Sitijis das Ganze erledigen.
Grey hatte anscheinend die Sprache wiedergefunden, und hatte jetzt die Initiative:
"Nun, “Jedi”, das lässt sich bewerkstelligen! Ich rufe hiermit meinen ersten Zeugen auf, Benedict Troy. Er ist ein Wärter im Gefängnis, und hat selbst gesehen, wie die Beiden hier den Bothaner befreit haben."
Troy betrat den Saal. Er sah sich ein wenig nervös um, so als suche er jemanden, und lief dann nach vorne in den Zeugenstand, rechts vom Richter. Grey startete die Befragung:
"Sind sie Benedict Troy, Wärter im Gefängnis von Eskalon?"
Danain verdrehte geistig die Augen. Was war denn das für eine Frage? Es war doch klar, wer dieser Mann war... verfluchte Bürokratie!
"N-Natürlich bin ich das!", stotterte Troy ins Mikrofon.
" Haben sie gesehen , wie diese beiden Leute", dabei deutete Grey auf Sitjis und Danian, "Wie diese beiden Leute einen Gefangenen befreit haben?"
"Ähm... Ja, ich denke schon, ich meine, ja! Ja! Ich erkenne sie... Vor allem den Großen da... Ja, sie haben den Gefangenen befreit."
”Der Große da”... Danian hatte schon wesentlich unfreundlichere Namen gehabt. Ja, auch Jedi-Jünglinge konnten gemein sein. Aber trotzdem, irgendwas stimmte nicht mit dem “Zeugen”. Vermutlich war er bedroht worden, oder gekauft worden. Er war viel zu nervös... Aber der Richter war natürlich blind. womit man zu der entscheidenden Frage kam: War auch er gekauft?
//Was haltet ihr davon, Meister?//, sandte Danian in der Macht die Frage an Sitjis.
Doch bevor dieser antworten konnte, beantragte Grey eine Pause, vermutlich, um die Worte des Zeugen wirken zu lassen.
[ Sitijis Astares – Danian Ganymed – Richter – Staatsanwalt ]
[ Eskalon City – Hochgerichtshof – Gerichtssaal 5 ]
__________________ Danian Ganymed
Jedi-Padawan (von Sitijis Astares)
Sig/Avatar by Pation
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23.03.2009 18:08 |
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Die Kinder von Eskalon (3) |
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[Eskalon – Hochgerichtshof – Gerichtssaal 5]
[Danian Ganymed – Sitijis Astares]
"Es sieht gar nicht mal so schlecht aus. Der Zeuge ist wackelig in seiner Aussage und das er gekauft wurde merken die Geschworenen sicher auf anhieb."
Langsam schritt Sitijis in dem kleinen Raum, in den man sie für die Pause gebracht hatte. Zu Sitjis’ Ärgernis war auch dieser Raum tadellos weiß gestrichen und mit der Holztäfelung versehen, die ihn langsam aber sicher aggressiv machte. Sitijis bemerkte das besorgte Gesicht seines Padawan, der still auf einem Stuhl saß, doch bevor er ermunternde Worte finden konnte (was ihm wahrscheinlich ohnehin nicht gelungen wäre) rief ein Gerichtsdiener sie zurück in den Verhandlungssaal.
"Mr Troy." begann Sitijis und ging zu dem Zeugen, der hibbelig wirkte und ungeduldig auf seinem Stuhl herumzappelte. "Wenn sie mich und meinen Schüler gesehen haben, können sie sicher die Kleidung beschreiben, die wir an jenem Tag angehabt haben sollen, oder?", fragte er und sah Troy durchdringend an. Er spürte den Geist des Mannes, die Angst, die er davor hatte hier zu Lügen. Kein Zweifel: Er war bestochen oder bedroht worden um hier gegen sie Auszusagen. Nur von wem? Wer wollte Danian und Sitijis unbedingt aus dem Weg haben? Sie waren nur zwei von etlichen Jedi auf dem Planeten, und wer die Jedi besiegen wollte, würde bessere Methoden finden müssen als gefälschte Gerichtsverfahren – und da traf es Sitijis wie ein Schlag.
"Ähm… sie trugen… äh… ähnliche Kleidung wie jetzt. Ja genau, das übliche Jedi-Outfit eben!", stotterte Troy unsicher und vermied es weiterhin Sitijis in die Augen zu blicken. Sitijis war das recht gleichgültig – er brauche keinen Augenkontakt zu ihm um in seinem schwachen Geist zu lesen wie in einem Buch. Wie er erwartet hatte. Die Kinder von Eskalon. Danian und er schienen der mysteriösen Sekte, die die Jedi von Eskalon vertreiben wollte, zu nah gekommen zu sein. Sitijis war sich nun sicher das er sich in dem kläglichen Versuch der Sekte befand, ihn und seinen Padawan aus dem Weg zu räumen. Doch genug gerätselt. Er hatte einen Prozess zu gewinnen.
"Mr Troy. Ihnen ist sicher bekannt das sie hier unter Eid stehen?"
"Äh… ja"
"Und sie wissen auch das es eine Straftat ist, vor Gericht zu lügen?"
"Ja, aber…"
"Und ihnen ist bekannt das die Mindeststrafe für einen Meineid hier auf Eskalon bei einer Freiheitsstrafe von einem Jahr liegt?"
Sitijis hatte die Hände auf die Armlehnen des Zeugenstandes gelehnt und sah Troy ohne eine Rührung im Gesicht an. Er spürte wie dem Mann vor ihm die Willenskraft schwand.
"Einspruch", rief Grey und sprang auf, doch der Richter ignorierte ihn und sah interessiert zu wie Sitijis weiter auf den Zeugen einging.
"Einen Meineid hat man erst begangen wenn man den Zeugenstand verlässt, Mr. Troy. Alles, was sie vorher richtig stellen, ist keine Straftat."
Troy begann etwas unverständliches zu stammeln, doch Sitijis lies nicht locker.
"Haben sie etwas richtig zu stellen?", fragte er gerade heraus, doch Grey sprang mit eben jener Geistesgegenwärtigkeit auf, die Sitjis befürchtet hatte, und rief durch den Saal:
"Einspruch! Der Verteidiger verlangt von dem Zeugen sich selbst einer Straftat zu bezichtigen, was gemäß Paragraph 9 der Strafprozessordnung nicht zu seinen Pflichten als Zeuge gilt.".
"Stattgegeben. Sie müssen auf die Frage des Verteidigers nicht antworten, Mr.Troy.", sagte der Richter und Troy nickte knapp.
Auch wenn Sitijis’ Mine unverändert blieb war deutlich zu erkennen das er verärgert war. "Keine weiteren Fragen", brummte er und setzte sich wieder.
"Dann vernehmen wir den ersten Zeugen der Verteidigung. Gerichtsdiener? Ein „Isaron“, bitte.", sagte der Richter und entsandte damit einen der kriecherisch wirkenden Beamten vor die Tür. Statt ihm betrat Isaron jedoch wenige Minuten den Raum – ohne Begleitung. Der Richter nahm keine Notiz davon und belehrte den genervt wirkenden Jedi-Meister über seine Rechte. Sitijis stand auf und verbeugte sich leicht, wie es üblich war wenn man einem Ratsmitglied gegenüber stand. "Meister Isaron", begrüßte er den Zeugen und ging in Richtung Zeugenstand. "Können sie bestätigen das mein Schüler und ich gemeinsam mit ihnen die letzten Tage auf einer Mission verbracht haben?", fragte er schlicht.
"Dafür verbürge ich mich.", antwortete Isaron ebenso knapp. Sitijis blickte in die Reihen der Geschworenen. "Keine weiteren Fragen", sagte er und setzte sich.
Grey löcherte Isaron förmlich mit Fragen über die Mission und sein Verhältnis zu den beiden Angeklagten. Isaron antwortete jedes Mal aufrichtig und knapp, wobei er nach einer Weile einen gewissen genervten Unterton nicht unterdrücken konnte. Als man Isaron schließlich aus dem Zeugenstand entließ wirkte Grey mindestens so genervt wie Isaron, wenn nicht noch mehr. Sitijis hatte die ganze Zeit über die Geschworenen und den Richter beobachtet. Beide schienen nur oberflächlich an Isarons Antworten interessiert. Vermutlich hatte man auch sie erpresst.
"Nun… kommen wir zu Beweisstück 4, euer Ehren.", sagte Grey mit triumphierender Mine und sah den Richter an, der auf einen Knopf drückte und damit einen Holoprojektor aktivierte, der das Bild von zwei Personen im Raum erzeugte. Die beiden trugen Gewänder wie ein Jedi und hatten die Kapuzen aufgesetzt, während sie durch Gitterstäbe mit einem Bothaner sprachen. Die auffallende Körpergröße des rechten Jedi war so deutlich zu sehen, das Sitijis Grey gar nicht erst du Wort kommen lies sondern sofort aufsprang. Ein Überwachungsvideo zu fälschen ist unter derlei Umständen ein Kinderspiel, doch es reicht aus um die Beweislage so zu manipulieren, das der Richter berechtigt ist die Höchststrafe zu verhängen.
"Ich beantrage eine Verhandlungspause", sagte Sitijis Laut um das gemurmel der Journalisten zu übertönen. Kurz darauf führte man ihn und Danian wieder in den kleinen Raum nebenan…
[Danian Ganymed – Sitijis Astares]
[Eskalon – Hochgerichtshof – Gerichtssaal 5]
__________________ Sitijis Astares
Jedi-Archivist (Meister von Danian Ganymed)
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30.03.2009 21:42 |
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Die Kinder von Eskalon (4) |
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[ Eskalon City – Hochgerichtshof – Isolationszelle]
[ Sitijis Astares – Danian Ganymed]
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"Jetzt müssen wir uns entscheiden...", sagte Sitijis.
Danian und er waren wieder mal in dem kleinen Warteraum. Es führte nur eine Tür heraus, und vor dieser Tür standen zwei Wärter. Allerdings waren diese eher dekorativ, denn natürlich hatte man den Jedi die Waffen nicht abgenommen. Wer würde schon vermuten, dass die Hüter des Gesetzes aus dem Gericht fliehen würden? Danian war sich nicht sicher, was er jetzt tun, sagen oder gar denken sollte! Fliehen, und dabei das Gesetz brechen, von dem er immer behauptet hatte, es zu beschützen? Oder bleiben, und eine Farce miterleben? Denn es war offensichtlich, dass sie das Verbrechen nicht begangen haben konnten!
Grossartig, ein Dilemma! Als ob ich nicht schon mein Tagespensum an Philosophie gehabt hätte!
Tja, ein Dilemma... eine Wahl musste getroffen werden. Und keine davon war gut! Aber die Jedi gedachten nicht, aufzugeben.
"Schneiden wir den Boden auf oder gehen wir durch die Tür?", antwortete Danian lächelnd.
"Wir nehmen die Tür, denke ich. Geht schneller und schließlich wissen wir nicht, was unter uns ist... Außerdem möchte ich mich zu gerne für den tollen Service bedanken!"
Gesagt, getan. 5 Minuten später lagen die Wächter (betäubt) auf dem Boden, und die Party konnte steigen. Zuerst musste Krelnor gefunden werden, der sich vermutlich auch noch im Gerichtsgebäude befand. Am nächten Bildschirm blieb Danian stehen.
"Mal sehn, ob wir etwas herausbekommen können...", sagte er zu seinem neuen Meister.
Nach einigen Minuten war er im System eingeloggt...
Tatsächlich, da stand es:
Gerichtsfall V 0456
Krelnor Raven
Verurteilt für Einruch in staatliches Eigentum in besonders schwerem Falle
Allerdings sagte ihm das nicht, wo Krelnor sich befand... also musste er zu anderen Mitteln greifen.
Warum muss ich mich immer irgendwo reinhacken? Ist das ein Fluch oder so?!
Nach einigen Minuten, die Sitijis damit verbracht hatte, auf und ab zu gehen (Von vereinzelten “Beeil dich, Kurzer” mal abgesehen), bekam Danian schließlich das Gewollte:
Überführung in Staatsgefängnis um 1600 angeordnet
Übergangsverwahrung in 01-17
01-17 stand vermutlich für eine Zelle, also lud er sich noch einen Plan vom Gebäude herunter und speicherte ihn auf einem Datapad. Gerade als er sich umdrehte, dröhnte eine Lautsprecherdurchsage durchs Gebäude:
° ALARM! GEFANGENE VERSUCHEN ZU FLIEHEN! GEBÄUDEABSCHOTTUNG EINGELEITET! °
"Na super, jetzt haben wir halb Eskalon am Hals!", fluchte Danian.
Heute lief aber auch ALLES schief! Eine Uhr an der Wand zeigte die Uhrzeit an, 15:45 galaktischer Standardzeit. Es blieb nicht mehr viel Zeit, um Krelnor zu retten. Die Jedi hasteten los. Sie mussten 2 Stockwerke überwinden, um in den Hauptzellenblock zu kommen. Der erste Aufzug, an dem sie vorbeikamen, war außer Betrieb, also rannten sie weiter zur Treppe.
"Da kommt jemand!", warnte Sitijis.
Schnell duckten die beiden Jedi sich um die Ecke. Es sollte nicht mehr Verletzte geben als notwendig...
Leider bog die Person gerade in den Gang der Flüchtigen ein. Plötzlich vernahm man das charakteristische Brummen eines Lichtschwerts, aber nur kurz. Hatte er sich getäuscht? Danian fuhr herum.
Was zum... ?! Das war keiner von uns!
Denn auch sein Meister hatte sein Lichtschwert noch im Gürtel. Besser gesagt, er hatte es im Gürtel gehabt. Jetzt waren beide Jedi bereit, zu reagieren. Ob Freund... oder Feind.
Dann blieb die unbekannte Person stehen. Oder besser gesagt, die umbekannten Personen. Anscheinend waren es doch mehrere. Eigentlich Wachmänner auf Patrouille... Aber seit wann hatten Wachmänner Lichtschwerter? Plötzlich fiel das Licht aus und es wurde stockfinster. Turbolifte weigerten sich zu funktionieren, alle Lichter gingen aus, und alle Türen verschlossen sich automatisch.
Die “Wachmannschaft” lief um die Ecke - nur war es natürlich leider keine Wachmannschaft.
ES WAREN DUNKLE JEDI!
Deren Lichtschwerter fuhren zischend aus, und zum vorher hörbaren Brummen kam der typische Ozongestank hinzu. In das Rote Licht mischten sich jetzt auch grüne und silberne Töne, als Sitijis und Danian zu den Waffen griffen.
"Was soll das? Was habt ihr hier verloren?", rief Danian den Angreifern noch entgegen, bevor das Scharmützel begann.
Er bekam natürlich keine Antwort.
Hm.. Ich glaube, ich weiß, was sie hier verloren haben.. Oder besser... wen. Verdammt, ich konnte sie noch nicht einmal zählen!
Anhand der roten Klingen konnte er eine grobe Schätzung abgeben, es waren ungefähr vier oder fünf. Vermutlich waren noch einige in der Dunkelheit verborgen und warteten nur auf eine Gelegenheit, zuzuschlagen.
***
Zissssssssssssss. Die Klingen, Rot und Silber, tanzten umeinander.
Danian konnte einen weiteren Schlag abwehren. Nach 5 Minuten waren weder er noch sein Gegner im Vorteil, aber Sitijis erledigte gerade seinen Zweiten Gegner. Es erschien merkwürdig, dass die dunklen Jedi, obwohl sie in letzter Zeit solche Verluste hatten, sich bis hierher wagten! Sie mussten mächtige Hilfe haben...
Nachdem Danian seinen Gegner durch einen gekonnten Schlag gegen Hand (der Gegner parierte nur knapp) den Feind aus dem Gleichgewicht gebracht hatte, zog er sein Lichtschwert nach oben, um seinen Feind endgültig in die ewigen Jagdgründe zu schicken. Doch bevor der DJ ins Gras biss, wurde Danians Klinge von einem weiteren Gegner blockiert. Dieser Gegner sah aus wie ein gewöhnlicher Dunkler Jedi aus... aber er hatte etwas Bestimmendes an sich. Vermutlich der Anführer des Trupps, der auf eine solche Gelegenheit nur gewartet hatte! Anscheinend befahl er jetzt den Rückzug, denn alle Anderen Gegner (Auch Danians Beinahe-Opfer) rannten in die Richtung zurück, aus der sie gekommen waren. Der Kontrahent schaltete sein Lichtschwert ab. Der junge Padawan konnte sich gerade noch fragen, warum er das tat, bis ihn eine mächtige Schockwelle von den Füßen riss. Aha, der legte es auf einem mentalen Kampf an! Vermutlich, um den Anderen den Rückzug zu ermöglichen... aber warum zogen sich die Feinde zurück? Danian war ziemlich erschöpft, und Sitijis blutete mittlerweile aus einigen (wenn auch oberflächlichen) Wunden. Sie waren immer noch zu Zweit, und sollten es schaffen, den Dunklen Jedi auszuschalten... oder hatte der etwa schon eine Möglichkeit zur Flucht gefunden? Plötzlich bemerkte Danian einen stechenden Schmerz im Arm.
Nicht schon wieder!, dachte sich der Padawan, als er die Spritze sah, die aus seinem Arm ragte.
Vermutlich die Droge. Wo bekamen die Typen das überhaupt her? Die verteilten das ja wie Werbeplakate! Danian konnte nur hoffen, dass die Droge bei ihm ähnliches schwach wirkte wie das Letzte Mal. Der DJ war mittlerweile in einer schwarzen Wolke verschwunden. Sitijis war anscheinend von der Schockwelle übel gegen die Wand gestoßen worden, er rappelte sich gerade auf.
"Die dunklen Jedi haben grade wohl nen schlechten Lauf, was?", meinte Danian.
"Den Kampf haben wir gewonnen, aber der Krieg ist noch nicht gewonnen!", wurde er von Astares ermahnt.
Jetzt galt es unbedingt Krelnor zu finden. Vermutlich war auch er ein Ziel der DJ, die Jedi mussten also schneller sein.
"Lass uns gehen, Kurzer! Wir haben keine Zeit zu verlieren!"
***
Die Gänge wurden plötzlich wieder mit Licht gefüllt. Allerdings war es das rot-dämmrige Licht des Notstroms. Immer wieder musste das Duo Türen aufschneiden, aber sonst verlief der Weg ohne besondere Ereignisse. Zehn Minuten später, die Beide größtenteils schweigend hinter sich gebracht hatten, standen sie vor Krelnors Zelle.
"Okay, hoffen wir das Beste!", sagte Sitijis, als sie die Tür bearbeiteten.
"Das hat aber lange gedauert! Und keine Angst, ich lebe noch...", schallte es ihnen entgegen.
Krel’nor war noch da - und am Leben! Danian konnte das seltene Glück kaum fassen. Endlich ging mal etwas nicht schief!
"Lasst uns verschwinden, Meister! Es treiben sich dunkle Jedi hier herum. Wir können reden, wenn ihr in Sicherheit seid..."
Auch wenn Ganymed darauf brannte, alles zu erfahren, musste er das Ganze doch leider verschieben.. Wie immer!
Zusammen mit Krelnor hasteten die beiden Jedi aus der Zelle.
Plötzlich knickte Krelnor ein.
"Was ist los, Meister?", fragte Danian hastig.
Die Flure waren immer noch nur Rot beleuchtet. Krelnor antwortete nicht... er röchelte und fiel vollends zu Boden.
Was zum... ?! fluchte der junge Padawan in Gedanken.
Er sah den Gang zurück: Dort stand eine schattenhafte Gestalt, die sich jetzt umwandte und davonstahl. Danian drehte sich wieder um: Er wollte sich lieber um Krelnor kümmern.
Als er den am Boden liegenden Ex-Jedi untersuchte, merkte er, dass Sitijis schon den Gang zurück rannte.
"Danian, bring ihn zum Tempel! Ich komme nach, sobald ich den Attentäter gefunden habe!"
Und weg war er. Währenddessen lag Krelnor eindeutig im Sterben: Er hatte einen Blasterschuss direkt in Rücken bekommen. Hier konnte Ganymed ihm nicht helfen, er musste ihn zum Tempel bringen, und zwar schnell.
Womit habe ich das verdient?, fragte er sich seufzend.
Seit er auf Eskalon war, ging alles drunter und drüber!
[ Sitijis Astares – Danian Ganymed - Krelnor Raven ]
[ Eskalon City – Hochgerichtshof]
__________________ Danian Ganymed
Jedi-Padawan (von Sitijis Astares)
Sig/Avatar by Pation
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16.06.2009 18:58 |
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Die Kinder von Eskalon (5) |
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[Eskalon – Hochgerichtshof]
[Sitijis Astares]
Diese verdammte Droge. Sitijis hörte jedes Mal, wenn er in die Nähe eines dunklen Jedi kam, die andere Seite der Macht nach ihm schreien. Er fühlte wie Zorn und Hass in ihm hochstiegen wenn er sich gegen ein rotes Lichtschwert wehrte.
Und was noch viel schlimmer war: Der Ruf der dunklen Seite machte ihn langsam – nahezu träge. Er hatte drei Beinahe-Treffer abbekommen und innerhalb von fast zehn Minuten nur zwei ausgeschaltete Gegner zu vermelden. Für seine - eigentlich deutlich besseren - Leistungen mit dem Lichtschwert ein absolutes Rekordtief.
Jammern hilft nix, ermahnte der Jedi-Meister sich und rannte weiter den Gang entlang.
Diesen Attentäter würde er sich schon noch kaufen. Der Mord an Danians altem Meister war wohl die endgültige Bestätigung von dem, was er schon vermutet hatte.
Diese Sekte steckte dahinter: Die Kinder von Eskalon. Sie waren das einzige Bindeglied das ihn, Danian und dessen alten Meister verband. Diese Erkenntnis war jedoch alles andere als beruhigend, denn sie bedeutete nur dass diese Sekte noch weit mehr Macht über Eskalon hatte als sie sich je erträumt hatten. Drei Jedi entgegen eines wasserdichten Alibis verurteilen zu lassen war ein Zeichen von etwas, das man getrost als „vollkommene Kontrolle“ bezeichnen konnte. Diese Sekte hatte Eskalon untergraben und hielt es fest in der Hand, und sie riskierten hier offenbar ihre Deckung, nur um drei Jedi loszuwerden, die eine kleine Begegnung mit einem ihrer Mittelsmänner für die Drecksarbeit hatten. Irgendetwas von dem, was Sitijis, Danian und Meister Raven gehört hatten wollte die Sekte offenbar lieber vertuschen.
Und einen der Geheimniswahrer hatten sie gerade eben loswerden wollen.
Sitijis hatte noch niemanden aus der Macht scheiden spüren, wusste jedoch nicht wie weit er sich dank dieser verdammten Droge auf sein Gefühl verlassen konnte. Immerhin, wenn schon ein einfacher Machtstoß ihn derart gegen eine Wand schleudern ließ…
Da
Hinter der nächsten Ecke erschien sein Ziel: Der Attentäter. Der schwarz gekleidete Mann rannte am anderen Ende des Flures, der ins Freie führte, auf eine Mauer zu und begann an hier heraufzuklettern. Sitijis sprintete los und kam an der etwa drei Meter hohen Mauer an, kurz nachdem der Attentäter hinter ihr verschwunden war. Ohne zu überlegen setzte Sitijis zum Sprung an und glitt einigermaßen kontrolliert über die Mauer. Dahinter war Eskalon City zu sehen:
Sie befanden sich in einer der belebteren Gegenden der Stadt. Menschen und andere Spezies liefen über die Straße, Landgleiter, Speeder-Bikes und Wolkenwagen brummten vorbei, während einige der Insassen sich zu dem Attentäter und dem Jedi, der ihm dicht auf den Fersen war, umdrehten. Sitijis rannte vorbei an den, für die Stadt üblichen, Häuserfassaden auf Ferrobeton und Durastahl, vorbei an Geschäften und Kaufhäusern, Wettbüros und Hotels, bis er schließlich mit einem Hechtsprung den schwarz gekleideten Attentäter erwischte, als dieser gerade einen Haken schlagen wollte.
Mit seinem geballtem Körpergewicht drücke Sitijis den Mann in eine Seitenstraße, als ein Blitz sein Gehirn durchfuhr. Die Macht. Er spürte ganz deutlich eine Erschütterung. Später als üblich begriff er.
"Oh nein, Freundchen!", sagte Sitijis und drückte dem Mann in die Kiefermuskulatur. Sofort öffnete sich seine Mundhöhle und die mit Gift gefüllte Pille schwebte auf Sitjis’ Befehl hinaus.
"Du willst doch nicht gehen bevor uns näher kennen gelernt haben, oder?", fragte der Jedi mit eben der Stimme, die die Folterknechte in alten Holovids immer aufsetzen um andere einzuschüchtern.
"Name?", fragte Sitijis. Keine Antwort. Er drückte fester zu.
"War die Frage zu kompliziert für dich? Oder fehlt dir nur die Motivation um zu antworten?", hakte der Jedi nach.
"Schon gut", sagte der Attentäter mit schmerzverzerrter Stimme und ohne die Lippen bewegen zu können. Sitijis lies ihn los.
"Ich heiße Gordon Louis. Kopfgeldjäger.", sagte der Mann krächzend und nach Luft schnappend.
"Soweit war ich auch schon.", murrte Sitijis.
"Ich weiß sogar für wen du arbeitest. Falls du es je aus dieser Gasse schaffst, bestell den Kindern von Eskalon einen schönen Gruß von mir.", sagte Sitijis und sah dem Attentäter in die Augen.
Er war gar nicht so jung wie er vorher ausgesehen hatte. Sein Gesicht war von einigen Falten geziert und das dünne Haar erbleichte bereits. Die ebenso dünnen Augenbrauen brachten die großen, braunen Glubschaugen viel zu sehr zur Geltung. Daran änderte nicht einmal die bis ins Gesicht gezogene Kapuze des schwarzen Pullovers etwas. Sitijis holte gerade Luft um ihm die nächste Frage zu stellen, doch Gordy, wie Sitijis ihn für sich mittlerweile nannte, kam ihm zuvor.
"Kinder von Eskalon? Sind sie verrückt? Ich arbeite für die Horikson Engineering Company. Ihr Jedi habt Baupläne für den neusten Speeder-Bike antrieb der Firma gestohlen, also hat man mich, inoffiziell natürlich, beauftragt euch umzulegen."
Sitijis Jedi-Fähigkeiten gingen weit genug um zu erkennen dass der Mann nicht log. Diese Sekte verwischte ihre Spuren äußerst gut, doch endlich hatten sie neben der Rodianischen Kopfgeldjägerföderation nun einen neuen Namen: Horikson Engineering. Wie auch immer, irgendwie musste diese Firma mit der Sekte zusammenhängen. Aber wie…
Eine Erschütterung in der Macht durchbrach seinen Gedankenstrom. Er spürte wie jemand sich für immer von der Macht trennte, wie ein lebendes Wesen die letzte Luft aus seinen Lungen presste und für ewig zum schweigen gebracht wurde.
"Raven", sagte Sitjis bedrückt. Er musste zurück zu Danian. Er stand schließlich genauso auf der Abschussliste der Sekte wie Meister Raven und war mindestens genauso sehr in Gefahr.
"Was… was werdet ihr… mit mir machen?", stammelte Gordy ängstlich als er Sitijis bleiche, aber unveränderte Mine sah. Sitijis riss sich noch kurz zusammen.
"Was soll die Giftkapsel?", fragte er und deutete auf die Pille, de in der Luft neben ihm schwebte.
"Kein Informationsverlust", sagte Gordy und sah Sitijis mit entschlossener Mine an.
"Auftrag ausführen oder Tod. Das gehört zu meinem Service"
Sitijis brummte nur zur Antwort. Wieder keine Spur. Nicht außer einer Firma für Speeder.
"Ich werde jetzt gehen.", sagte er und wandte sich zum Ausgang der Gasse.
"Achja…", der Jedi drehte sich noch einmal um und hob die Hand. Die Giftpile flog schnell wie ein Geschoss wieder in den Mund des Attentäters, der, wie Sitijis gespürt hatte, gerade seinen zweiten Blaster gezogen und auf ihn gerichtet hatte.
"Das war deine", sagte Sitijis und tätschelte dem völlig verdatterten Gordy scheinbar liebevoll den Unterkiefer, wobei er in Wahrheit die Giftpille zwischen dessen Zähnen zerquetschte.
"Angenehmen Tag noch".
[Sitijis Astares – Gordon Louis]
[Eskalon City – Gasse]
__________________ Sitijis Astares
Jedi-Archivist (Meister von Danian Ganymed)
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05.07.2009 13:41 |
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Die Kinder von Eskalon (6) |
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[ Eskalon – Gerichtsgebäude]
[ Danian Ganymed - Sitjis Astares - Krelnor Raven ]
Danian, ich fürchte, es wird nicht nötig sein, mich zum Tempel zu bringen... Ich werde das nicht überleben.
So sehr Danian das Gegenteil hoffte, konnte er seine Augen nicht vor der Wahrheit verschließen: Der Körper des alten Jedi war praktisch von hinten zerfetzt worden. Er lag in einer ständig wachsenden Blutlache, die den halben Korridor ausfüllte... Rot in Rot.
Immer noch hallte der Alarm durch das abgeschottete Gebäude. Es ist brutal, jemanden sterben zu sehen, den man so gut kennt: Noch brutaler ist es, dank der Macht jeden einzelnen schmerzvollen Atemzug mitzufühlen und das Flackern in der Macht zu spüren.
Danian begann, alle seine Macht auf Krelnors Heilung zu verwenden. Das konnte er gut: Heilen. Allerdings nicht genug gut. Dafür hatte es mindestens eines Meisters bedarft. Mindestens.
"Hör mir jetzt zu, Danian! Ich muss dir etwas - ", Krelnor musste husten, " dir etwas wichtiges sagen: Die Antworten auf deine Fragen findest du..."
Er gönnte sich eine Atempause. Mittlerweile war zu erkennen, dass er seine letzte Kraft aufwendete. Danian verstärkte die Verbindung in der Macht. Die folgenden Worte vernahm er halb im Geiste, halb im blutübertströmten Korridor: "Die Antworten habe ich während dem Auftrag versteckt...
Du... du... suche. Suche auf... Lexus nach dem Speicher... Du wirst finden im Klügsten Ort..." Klügster Ort? Was meint er damit?, fragte sich Danian. Aber es ging zuende: Man konnte Krelnor jetzt praktisch als tot bezeichnen. Nur die Macht des Padawans hielt ihn noch am Leben. "Lass.... los... Ich bereue mein Leben nicht. Wir sehen uns auf der Anderen Seite... Padawan.", drang es plötzlich klar durch Danians Kopf.
Widerstrebend löste er sich vom kalten Körper und Krelnor Raven, Jedi-Meister, erlosch in der Macht.
Es war vorbei. Viel zu früh.
Daran sind die Dunklen schuld! Wir sollten sie vernichten! Sie bringen nichts als Leid... nichts... als... Leid... Anfangs wütend, fühlte er jetzt nur noch Trauer. Er blieb sitzen, wo er war. Es war jetzt egal. Es war vorbei. Nutzlos. Alles vergeblich! Allerdings, nicht ganz. Er hatte Hoffnung.
"Wenn du lange und beharrlich genug in die Finsternis blickst, erkennst du den Silberstreif am Horizont."
Dieser Silberstreif war gekommen. Und er würde für ihn kämpfen. Bis zum bitteren Ende!
Schon allein, weil Silber seine Lieblingsfarbe war.
Hmm, wo steckt Meister Astares? Gerade als er sich das fragte, tauchte der auch schon vor ihm auf. "Es... tut mir Leid.", sagte Sitijis, als er den toten Körper Ravens sah.
"Mir auch. Aber es wird denen noch mehr Leid tun, wenn ich mit ihnen fertig bin!"
Sitjis runzelte die Stirn. "Sag so etwas nicht. Hass führt zur Dunklen Seite. Und willst du dein ganzes Leben in schimmligen Kellern verbringen? Dafür bist zu eh zu groß..."
Danian lächelte. "Ihr habt Recht, Meister. Ich werde mich besinnen... Habt ihr etwas über den Attentäter herausgefunden?"
"Ich habe ihn eingeholt und... befragt. Ich kenne den Auftraggeber. Los gehts, Kleiner! Wir haben ein paar Kinder zu fangen. Lassen wir sie büßen!"
[Danian Ganymed - Sitijis Astares]
[ Eskalon]
__________________ Danian Ganymed
Jedi-Padawan (von Sitijis Astares)
Sig/Avatar by Pation
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15.11.2009 00:19 |
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Die Vergangenheit holt jeden Ein (4) |
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[Eskalon – Eskalon City]
[Samuel Gillespee – Jocelyne Frost]
Das waren die Augenblicke im Leben, in denen sie sich lebendig fühlte. Sicherlich würde Meisterin Adale ihre Abwesenheit bemerken. Immerhin war sie für die Sicherheit der 'Ronthos' verantwortlich. Die Speeder rasten nur Zentimeter an ihnen vorbei. Sie versuchte, sich der Macht zu öffnen, wie Meister Aiden es ihr beigebracht hatte. Es gelang ihr kurzzeitig die Gefühle des heran brausenden Speederbike Fahrers zu spüren. Erregung, Hoffnung und Zufriedenheit. Kurz bevor sie die Verbindung verlor spürte sie noch einen Anflug von Furcht, bevor er gegen das nächste Hindernis krachte und der Speeder explodierte. Jocelyne zuckte zurück, erfüllt von dem Gedanken ihn abgelenkt zu haben. Samuel hüpfte die ganze Zeit, während sie an der Rennstrecke saßen von einem Bein auf das andere "Jocelyne, wir müssen zurück zum Tempel, bevor sie unsere Abwesenheit bemerken", doch sie wollte nicht zurück, sie wollte das hier genießen solange es ging. Es erforderte alles an ihrer angeborenen kuatischen aristokratischen Ausstrahlung um Samuel zurecht zu weisen "Es ist egal, wann wir zurückkehren. Sie werden sowieso herausfinden, dass wir weg waren."
Das war ein Stoß vor den Kopf.
Das Klingeln der Tür schreckte Jocelyne aus ihren Gedanken und wand ihre Aufmerksamkeit der Eingangstür des Cafés zu, als ein weiterer Kunde eintrat. Es war ein Veknoid, der sich sofort auf die Theke stürzte und sich etwas bestellte. Sie trank einen weiteren Schluck des mittlerweile kalt geworden Kaff, ehe sie sich wieder auf das Datapad konzentrierte. Samuel hatte inzwischen eine Karte von Eskalon aufgerufen und auf den Bereich der Überfälle hinein gezoomt. "Hier war der erste überfall,[speak] sagte er und drückte auf das Datapad, welches das Bankgebäude sofort grün markierte, [speak]hier der zweite," er berührte wieder das Datapad und das nächste Gebäude färbte sich grün. "Wir drehen uns im Kreis, Sam. Die Tatorte haben wir doch schon einmal überprüft. Alles in einem Fünf Kilometer Radius um das Viertel der Heimatlosen. Es muss noch andere Hinweise geben." Sie drehte das Datapad zu sich und Rief das Video von dem Überfall noch einmal auf, bisher ihre beste Spur. "Die ersten beiden Gestalten sind eindeutig Humanoid. Leider gibt es hier viele Spezies, die einen ähnlichen Körperbau haben. Bei den anderen beiden, bin ich mir nicht ganz sicher, welcher Spezies sie angehören könnten, doch auf jeden Fall gibt es auch von deren Spezies hier auf Eskalon mehr, als dass sie uns auffallen könnten..." – "Sich das Überwachungsholo immer und immer wieder anzusehen wird uns auch nicht wirklich weiter bringen. Wir sollten wieder aktiv nach unseren vier Freunden suchen. Ich schlage vor, wir begeben uns zu dem Ort, wo du dein Lichtschwert verloren hast." unterbrach er sie und stand auf. Sie war gerade im Begriff sich ebenfalls zu erheben als ihr ein Gedanke durch den Kopf schoss, der sie nicht mehr los ließ. "Vier," murmelte sie vor sich hin. Mit neuer Energie schwang sie sich aus der Sitzecke, packte Samuel am Arm und zog ihn nach draußen. "Das ist es, wir müssen zurück zu dem Gebäude, durch dass sie in die Bank eingedrungen sind," erklärte sie ihm hektisch und führte ihn in die entsprechende Richtung.
Das Gebäude war mittlerweile vom Eskalon Sicherheits Dienst abgesperrt worden und ein gutes Dutzend Spurensicherungs Beamte waren vor Ort. Das ganze entwickelte sich langsam zu einem Wettlauf gegen die Zeit. Falls der ESD die Täter vor ihnen schnappen würde, würde ihr Lichtschwert bei den Beweismitteln landen und sie würde es lange Zeit nicht zu Gesicht bekommen. Ferner würde der ESD wohl die Gefahr, welche das verlorene Lichtschwert noch mit sich hätte ziehen können ebenfalls vor dem Gericht vorbringen und das könnte dann das Aus für den Tempel hier bedeuten. Bis jetzt wurde der Tempel wenigstens von der örtlichen Regierung noch geduldet. Sie sollten sich lieber beeilen. Sie traten an der Absperrung vorbei und begaben sich in den Keller des Gebäudes, wo noch immer das Loch klaffte. Den Spuren des Dreibeins, die Schleifspuren der Beutesäcke und den Spuren, welche Samuel und Jocelyne bei ihrer Verfolgung hinterlassen hatten, waren noch weitere hinzugekommen. Sicherlich waren es die der Spuren sicherer. Doch obwohl hier nun mehr Spuren waren, konnte man die der Kriminellen noch deutlich erkennen, da jede von ihnen eine Schleifspur nach sich zog und so den Fußabdruck fast unkenntlich machte. Aber eben nur fast. Da war es. Es waren fünf Schleifspuren, wie sie erwartet hatte. Das erhöhte die Bande nun schon auf Sechs Mitglieder. Die vier auf dem Video, den unbekannten fünften und noch einer der draußen gestanden und aufgepasst hatte, das niemand kam. Jocelyne kniete sich nieder um die Spuren der Verbrecher besser zu erkennen. "Wie ich es mir gedacht hatte. Hier sind fünf Spuren, auf dem Video waren aber nur vier Leute zu sehen. Vermutlich hat er den Flaschenzug bedient um seinen Kollegen den Rückzug zu sichern. Das hier sind die Spuren unserer vier Freunde vom Holo," sie deutete auf die schwachen Fußspuren im Dreck, "und die hier gehört unserem Mister X. Entweder der Kerl ist extrem Schwer, oder er hat etwas schweres getragen. Ausrüstung vielleicht. Kannst du erkennen, was das für eine Spezies ist? Ich kann nicht sagen, zu welcher Spezies diese Fußabdrücke gehören." Sie hob den Kopf und sah Samuel geradewegs an, doch er schüttelte bereits den Kopf "Nein, sieht so aus als müssten wir wieder das Archiv wälzen." Er holte ein Aufzeichnungsgerät aus seinem Mehrzweckgürtel und richtete es auf die Fußspuren ihres neuen Verdächtigen. "Ich habe, was wir brauchen. Statten wir Meister Astares noch einen Besuch ab." Er richtete sich auf und ging zum Ausgang. Jocelyne verwischte rasch die Spuren ihres unbekannten und eilte ihm dann nach. Der ESD durfte den Wettlauf nicht gewinnen.
[Samuel Gillespee – Jocelyne Frost]
[Eskalon – Eskalon City]
__________________ Jocelyne Frost
Jedi-Ritter
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01.02.2010 16:37 |
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Die Kinder von Eskalon (7) |
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[OFF-TOPIC: Vier Jahre, fünf Monate und fünf Tage seit dem letzen RPG-post! Auf das Wiedererwachen.]
[Ossuarium - Jedi-Tempel Ländereien - Eskalon]
[Krelnor Raven - Sitijis Astares - Danian Ganymed - Verschiedene Jedi]
Wie hatte Alles so schief gehen können? Vor einer Woche, nur für einen kurzen Moment, war die Welt wieder heil gewesen, alle Risse, Beulen und Löcher vergessen. Danian hatte ihn wieder gefunden. Wie er es immer gewusst hatte. Er hätte niemals aufgegeben, nicht so lange er wusste, dass Raven noch da draussen war. Irgendwo. Der junge Jedi hatte immer gewusst, dass er eines Tages seinen Meister finden und retten würde. Dafür hatte er geatmet. Gegessen. Trainiert.
Danian öffnete seine Augen. Dabei wäre es so viel einfacher gewesen, sie für immer geschlossen zu lassen. Nur nicht daran zu denken. Lieber dabei bleiben daran zu denken wie er versagt und ihn damit verraten hatte. Im Stich gelassen. Ihn in den Abgrund fallen gelassen hatte. Von der Klippe gestossen, aus der Luftschleuse gekickt, ihm die Klinge zwischen die Rippen gerammt. Deswegen war alles schief gegangen. Er hatte den Triumph nicht stark genug gewünscht. Kurzum: Erneut versagt.
"Ich würde jetzt sagen, Trauer steht dir nicht. Aber du siehst nicht so aus, also ob du trauern würdest. Eher so, als würdest du dich gerade an deinen Fingernägeln durch eine Grube voller Glassplitter ziehen. Was dir übrigens genausowenig steht." Es tat Sitjis weh, seinen frischen Schüler so offensichtlich leiden zu sehen. Zu viel. Er hoffte, dass sein Kommentar den Kleinen aus seiner Brüterei reissen würde. Was ihm dem grimassenhaften Verzerren von Danians Gesicht nach zu schliessen wohl gelungen war. Er sah sich um. Die Gegend war sehr bewusst als geschmackvoller, harmloser Ort für den Gedenkdienst ausgewählt worden, dachte er sich. Eine sanfte Senke, die den Eindruck erweckte komplett in der rollenden Landschaft Eskalons verloren zu sein - Und doch nur einige Minuten vom Tempel entfernt. In der Mitte...
...starrte Danian auf die schwarze Erde. Normalerweise würde man einen klaren, geschwärzten Kreis sehen, aber heute war es bedeckt von etwas, das bald ein Teil der Landschaft werden würde: Ein Scheiterhaufen, auf dessen oberster Fläche ein in weißes Tuch gehüllter Körper lag. Danian kann sich kaum seines Gegners erwehren, während Sitjis fünf, dann vier Gegner gleichzeitig in Schach hält. Plötzlich ziehen sich die dunklen Jedi zurück und Danian wird von einer Machtwelle von den Füßen gerissen. Ich hätte den zweiten Schlag von weiter oben ansetzen sollen. Wenn ich mit dem linken Fuß zwei Zentimeter weiter vorgedrungen wäre, hätte das dann gereicht. Dann hätte ich die Welle abwehren können und vielleicht wären wir dann aus dem Gerichtskomplex geflohen gewesen. Und er würde noch leben! Die beiden Jedi hasteten durch schummrig rot erleuchtete Gänge. Sie trafen auf eine Tür und schnitten sie auf. Ein gebrechlich wirkender Kel Dor hinkte heraus und wurde vom ungelenken Padawan gestüzt. Plötzlich ertönt ein gedämpfter Schuss und der Kel Dor bricht zusammen. Als ich ihn fand, hat er noch gelebt. Natürlich, er war ein verdammter Jedi-Meister. Kurz nachdem ich ihn finde stirbt er. Ohne mich würde er jetzt vermutlich irgendwelche Sklaven im Outer Rim befreien, nicht hier lieg- DENK. NICHT. DARAN.
Gar keine so schlechte Rede, dachte sich Sitijis. Dafür, dass der vortragende Jedi-Rat Raven wohl niemals in Person getroffen hatte, schaffte der Twi'lek es, nicht nur leere Platitüden zu verbreiten. Ein seltenes Talent heutzutage, wenn es schien dass die meisten Leute nichts Anderes zu sagen hatten. Im Gegensatz zu seinem Padawan, der einfach nur schwieg. Nach Krelnors Tod war es schon schlimm genug gewesen, aber seit dem Debakel bei Horikson... Er hatte schon gesprächigere Wroshyrbäume getroffen.
Stop. Tief durchatmen. Flüchtig fragte Danian sich, was sein Jünglingsmeister wohl dazu sagen würde, dass er dessen Meditationstechniken dermassen missbrauchte. Meine Augen sind offen, doch ich sehe nicht. Meine Ohren hören, aber ich verstehe nicht. Mein Geist ist aufgeschlossen, und der Schlüssel fehlt. Eine Statue wäre empfänglicher als er für den Anblick der Fackel, die an das schnellbrennende Holz gehalten wurde, um den Scheit- Nein. Niemand hätte sterben müssen. Er konnte sich bessern! Nur eine neue Chance, das war alles was er verlangte. Er hätte doch einen halben Meter weiter links stehen können, die Kugel des Attentäters abfangen können! Was war schon das Leben eines Padawans gegen das eines echten, hoch angesehen Meisters? Die meisten Schüler in Danians Klasse hatten ihn ohnehin gehasst. Arroganter Langhals. Schau dich um... Er hat hier nicht einmal gelebt, und doch kamen so viele. Aber zu sehen war hart. Der Bedarf nach Selbstfolterung rang mit der Sucht nach Verleugnung. Ich habe es sogar schon geschafft, sein Andenken in den Schlamm zu ziehen. Ich hatte einen klaren Hinweis, den Namen seiner Mörder, und doch... Und doch habe ich versagt. Erneut. Nicht einmal das Opfer seines Lebens habe ich zu etwas Gutem wandeln können. Wahrscheinlich beraten sie gerade, wie sie mich am unauffälligsten aus dem Orden werfen können. Ich sollte ihnen einfach anbieten mich auch auf den Scheiterhaufen zu werfen.
Danian's Statur bewegte sich zum ersten Mal, seit sie schweigend hier angekommen waren. Sitijis folgte seinem Blick. Der Twi'lek-Rat war zu der kleinen Traube von Räten zurückgekehrt, die ihm wahrscheinlich gerade für seine hervorragende, komplizierte Rede dankten. Die Flammen loderten und leckten am Holz, begannen sich hochzuarbeiten am Haufen, der von der liegenden Figur Ravens getoppt wurde. Ohne Antiox-Atmungsapparat sahen Kel Dor so fremdartig aus. Der Ruß der Flammen fing an, die klar weisse Robe des ehemaligen Meisters zu verfärben. Sitijis warf Danian einen nervösen Blick zu. Der Tradition entsprechend wäre jetzt der Moment für den Padawan des Meisters gekommen (falls dieser im Moment einen lehrte, generell wurde empfohlen währendessen nicht zu sterben. Zu viel Papierkram.) ein paar ausgewählte Worte zu sprechen. Technisch war Danian jetzt bereits Sitjis' Schüler, aber die meisten Leute erwarteten von ihm, etwas zu sagen. Schliesslich war er bei dessem Tod dabei gewesen, und eine der nur drei Personen auf Eskalon, die Raven gekannt hatten (die anderen Personen waren Sitijis und ein älteres Ratsmitglied). Danian machte keinerlei Anstalten, etwas zu unternehmen. Sitjis öffnete gerade seinen Mund um etwas zu sagen, als der junge Padawan vortrat.
"Ich denke, es ist nur gerecht dass jeder hier erfährt wie sehr ich versagte habe. Uns wurde berichtet, wer seinen Assassinen angeheurt hatte. Wir wussten, dass ultimativ die Sekte dahintersteckte, aber wir brauchten Zugang zu ihrer Struktur. Nur wenn wir sie infiltrieren könnten, gäbe es eine Chance, sie unschädlich zu machen. Also machten wir uns auf zur Einzigen auf Horikson Engineering registrierten Addresse in Eskalon City, ein Warenhaus. Wisst ihr, was wir gefunden haben? Kommt schon, ihr seid doch die Jedi. Ihr wisst ALLES. Dann könnt ihr mir sicherlich sagen, was dort war? Nein?" Bitteres, hässliches Lachen. "Natürlich wisst ihr es nicht. Denn Jedi kennen eines nicht: Leere. Das Universum besteht zum Größten Teil aus Leere. Dort gibt es keine Macht. Und das ist Alles, was wir in Horiksons Warenhaus vorfanden. VERDAMMTE LEERE! Nichts war geblieben. Eine komplette Firma, die am Tag zuvor noch normal operiert hatte, vom Erdboden verschluckt. Alle Angestellten: Erfunden oder verschwunden. Einen fanden wir tot. Die glorreichen Jedi, mal wieder zu spät zur Rettung. Wie die Kavallerie die über die Toten auf dem Schlachtfeld reitet, um sich später mit ihrer Teilnahme am Krieg brüsten zu können. Wir haben uns doch so sehr bemüht! Wir gaben unser Bestes! Ach, so schade dass wir sie nicht retten konnten. Na ja, was kann man schon tun, auf zur nächsten Heldentat! Oder wer weiß, vielleicht war ich wieder der Grund, aus dem sie sterben musste. Aber was ist jetzt schon ein weiterer Tod? Ich sollte mehr Scheiterhaufen bauen. Solange ich hier bin, werden sie sicherlich nicht verschwendet werden..."
Sitijis war ernsthaft besorgt. Zuvor war er beunruhigt gewesen. Jetzt machte er sich Sorgen, ob etwas in seinem Padawan zerbrochen war mit dem Tod seines alten Meisters. Ganymed hatte einen Schritt nach vorne gemacht, ein Lachen herausgepresst, und jetzt griff er brennende Holzstücke aus dem Scheiterhaufen und warf sie zurück hinein. Die meisten Besucher waren bereits gegangen, aber diejenigen die noch übrig waren betrachteten die Szene in bedrückter Stille. Er fühlte ihre Blicke auf sich ruhen. Er sollte etwas tun, schienen sie zu sagen. Doch er wusste es besser. Sein Padawan konnte stark sein. Der Kleine musste nur die Chance haben, es herauszufinden.
Danian hatte alles sagen wollen. Er hielt inne und blickte auf seine verbrannten Handflächen. Die gefleckte Haut war schwarz verfärbt, und in einigen Stellen, an denen die Haut weggebrannt war, konnte man das darunter liegende bloße Fleisch sehen. Es fühlte sich gut an, Schmerzen an einem anderen Ort als seinen Gedanken und Erinnerungen zu spüren. Die unendlichen kleinen leisen Stimmen in seinem Hinterkopf wurden still. Zum ersten Mal erlaubte er sich, wirklich zu sehen. Seinen Meister, brennend auf dem Scheiterhaufen. Seinen Meister, am Rand der Feuergrube stehend. Vielleicht... vielleicht war doch nicht alles seine Schuld gewesen. Er war nicht allein. Die Wut auf sich selbst, auf das leere Warenhaus, auf die Jedi, alles verfloss, strömte aus ihm hinaus und verbrannte auf dem Scheiterhaufen. Die Asche regnete auf die Senke hinab wie die Trauer, die auf seinen Schulter lag wie Blei. Doch damit würde er leben müssen. Für seinen alten Lehrer, und für all die Personen, die er im Stich gelassen hatte. Er fühlte Tränen aufwellen.
Er sprach, zum ersten Mal an diesem Tag: "Möget Ihr Eins mit der Macht werden. Möge die Macht eins mit euch werden."
Asche stieg aus der Senke, getrieben von der leichten Brise eines eskalonischen Frühsommers, streunte durch Straßen, wurde hoch hinaus geblasen an den glitzernden Türmen der Stadt vorbei, höher, immer höher, bis in die Bereiche in denen Luft knapp wird und Wind nichts mehr ist als ein Märchen. Doch ein wenig Asche gelang sogar weiter, bis in das Vakuum, in dem mächtige Schiffe kreuzten. Eines von diesen sendete einen Ruf aus, der all diesen Weg zurückverfolgen musste, bis er sein Ziel fand.
Sitijis' Kommlink durchbrach die Stille in der Senke, während ein leichter Regen einsetzte.
[Sitijis Astares - Danian Ganymed]
[Ossuarium - Jedi-Tempel Ländereien - Eskalon]
__________________ Danian Ganymed
Jedi-Padawan (von Sitijis Astares)
Sig/Avatar by Pation
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11.03.2015 12:03 |
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