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Zum Ende der Seite springen Taran-Wüste
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- Divine Guardian -



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Geschlecht: Divine Guardian ist männlich
Beiträge: 1.039

Taran-Wüste Auf diesen Beitrag antworten Zitatantwort auf diesen Beitrag erstellen Diesen Beitrag editieren/löschen Diesen Beitrag einem Moderator melden       Zum Anfang der Seite springen

In diesen Thread gehören die Storylines, die in der Wüste von Taran spielen ...

__________________



09.01.2006 16:26 Divine Guardian ist offline E-Mail an Divine Guardian senden Homepage von Divine Guardian Beiträge von Divine Guardian suchen Nehmen Sie Divine Guardian in Ihre Freundesliste auf Fügen Sie Divine Guardian in Ihre Kontaktliste ein
- Jackob Anderson -



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Geschlecht: Jackob Anderson ist männlich
Beiträge: 11

Die Wüstenjäger (Anfang) Auf diesen Beitrag antworten Zitatantwort auf diesen Beitrag erstellen Diesen Beitrag editieren/löschen Diesen Beitrag einem Moderator melden       Zum Anfang der Seite springen

[OFF-TOPIC: Wegen temporären Ausfallens meiner motorischen Fähigkeiten gab es eine gewisse Problematik bei der Erstellung dieses Beitrags - daher die ungewollte Kürze ...]

[Taran - Taran-Wüste]
[Jackob Anderson - Alicia Crunx - Matthew Ramius - Aeron Gates]

Dort standen sie nun. Inmitten einer gewaltigen Wüstenlandschaft. Jackob drehte sich ein mal um sich selbst. In jeder Richtung war das gleiche zu sehen. Sand und noch mehr Sand. Langsam stieg Verzweiflung in ihm auf. Die vier Jedi schwiegen und die ganze Situation wurde langsam etwas unangenehm. Wie üblich unterbrach Jackob das allgemeine Schweigen.

"Ich habe das dumpfe Gefühl, dass wir uns verirrt haben."

Die anderen schwiegen immer noch. Jackob hatte versucht die bedrückte Stimmung etwas zu heben, doch er war gescheitert.

"Rumstehen und nichts tun bringt uns nicht weiter."

"Aber planlos durch die Gegend zu laufen noch weniger. Wir haben keinerlei Anhaltspunkt wohin wir laufen könnten." entgegnete Aeron

"Ich schlage vor wir bleiben die Nacht beim Schiff und schauen im Morgengrauen wie wir weiter kommen. Es ist schon zu Spät jetzt noch aufzubrechen." brachte Matthew ein.

Der Vorschlag von Matthew fand großen Anklang bei den Jedi. Keiner hatte Lust jetzt noch aufzubrechen. Die Strapatzen der letzten Tage nagten an ihrer Leistungsfähigkeit. Jackob gingen noch ein mal die Erlebnisse durch den Kopf, die er seit seiner Ankunft auf Eskalon hatte. Er hatte sich seinen Alltag hier ganz anders vorgestellt. Ein Außenposten der Jedi, hinter der Galaxiengrenze. Hier hatte er mehr erlebt als während seiner Ausbildungszeit auf Coruscant. Eskalon hatte sich verändert. Verändert seit damals. So viel war geschehen und doch konnte er so wenig begreifen. Eine Hand auf seiner Schulter riss ihn aus seinen Gedanken. Er musste nicht ein mal hinsehen um zu wissen, dass es Alicia war. Jackob nahm ihre Hand und hielt sie fest. Er drehte sich zu ihr. Ihr wunderschönes Lächeln hebte seine Stimmung wieder und doch bedrückte es ihn.

"Komm lass uns ins Schiff gehen, Aeron und Matthew sind schon reingegangen." schlug Alicia vor.

"Nach dir." Jackob lies ihre Hand wieder los und die beiden gingen ins Schiff.

Die vier Jedi legten sich sofort schlafen. Allen war die Müdigkeit deutlich anzuerkennen. Er wußte nicht wie sie aus dieser Situation wieder rauskommen sollten, doch er vertraute auf die Fähigkeiten seiner Mitstreiter. Er schlief ein.
Die Nacht verging und Jackob hatte unruhig geschlafen. Kein Wunder bei den Umständen. Aeron und Matthew packten einige Sachen zusammen. Alicia hatte wie Jackob noch geschlafen und war gerade dabei die Müdigkeit loszuwerden.

"Lasst uns einfach in Richtung der Fata Morgana gehen...entweder ist es eine oder wirklich eine Stadt. Wenn es nur eine Fata Morgana ist können wir ja wieder zurück zum Schiff und weiter überlegen." schlug Jackob vor. Die anderen nickten kurz.

So einfach wie Jackob sich das vorgestellt hatte wurde es aber nicht. Sie bewegten sich schon einige Stunden auf ihr Ziel zu ohne Erfolg. Der Weg schien endlos und die Umgebung hatte sich immer noch nicht verändert. Die glühende Mittagssonne brannte ihnen im Nacken und machte das Vorrankommen erschwerlich.

"Da vorne!" rief Matthew plötzlich und deutete auf eine Felsformation, die einige Kilometer entfernt war. Zugegeben es war nicht etwas das ihnen helfen konnte aber immerhin hatte sich die Umgebung verändert und das allein reichte ihnen um sich die Sache näher anzusehen. Eine kühle Brise kam auf wirbelte einige Sandkörner in ihre Richtung auf. Jackob streckte die Arme zu beiden Seiten aus um den vollen Umfang der Brise zu spüren. Die kleinen Sandkörner trafen seinen Körper, bis die Brise nachlies. Jackob setzte dazu an weiterzugehen. Die anderen waren schon einige Schritte vor ihm. Er machte einen Schritt vorwärts und hielt sofort wieder inne.

"Moment mal...habt ihr das auch gehört?" die anderen Jedi drehten sich um und schauten Jackob etwas verwundert an.

"Was gehört?" fragte Aeron. Jackob machte ihm mit einer kurzen Handbewegung klar kurz still zu sein. Er tastete die Umgebung mit Hilfe der Macht ab und lauschte in die Ferne. Nichts...

"Das hast du dir sicher eingebildet Jackob, komm wir gehen weiter." warf Alicia ein.

"Du hast Recht, ich bin wohl ziemlich fertig." antwortete Jackob.

Die Jedi waren wieder unterwegs, doch Jackob ging dieses Geräusch nicht aus dem Kopf. Was war es gewesen. Es war ein leises Summen in der Ferne. Zu leise um es zuordnen zu können. Jackob schüttelte den Kopf. Es machte keinen Sinn daran zu denken. Die anderen schleppten sich mit Müh und Not vorwärts. Die vier Jedi hatten viele Abenteuer durchgestanden, doch keines war so wie dieses. Jedes mal hatten sie einen Gegner vor sich den sie besiegen konnten. Dieses Mal war es ein Kampf mit sich selbst gegen Hunger, Durst und Erschöpfung. Was sie jetzt brauchten war ein Wunder.
Jackob riss die Augen auf...das konnte nicht wahr sein...er musste handeln, sofort.

"Runter auf den Boden!" schrie er. Alicia wurde von Matthew mit sich auf den Boden geworfen. Er handelte sofort und hatte dies wohl seiner Militärerfahrung zu verdanken. Aeron drehte sich um, weil er nicht sofort verstand. Aeron war unfähig sich zu bewegen bei dem Anblick der sich ihm bot. Jackob handelte sofort. Er sprang auf, lief zu Aeron und riss ihn mit sich auf den Boden. Die Klingen der Schwerter verfehlten sie nur haarscharf.
Die Angreifer waren überall. Zwei Dutzend Wüstenschiffe, die etwas über dem Boden schwebten, hatten sie von hinten attackiert und umzingelten sie nun. Auf den Wüstenschiffen befanden sich schlanke, hochgewachsene und in Tücher eingewickelte Gestalten, die Krumsäbel als Waffe trugen. Ihre Waffen schienen aus bloßem Metall zu sein, doch Jackob sah sofort, dass die Angreifer es gut verstanden ihre Waffe zu führen. Die Wüstenleute begannen den Angriff. Je sechs Angreifer stürmten auf einen der Jedi zu.

"Kommt zusammen!" schrie Matthew. Die Jedi zogen ihre Lichtschwerter und liefen alle auf einen Fleck. Rücken an Rücken stellten sie sich im Kreis auf und ihre Gegner umzingelten sie langsam.

"Ich hab da ein ziemlich mieses Gefühl." sagte Jackob und musterte die Wüstenleute genau.

"Hat jemand einen Plan?" fragte Alicia.

Der Angriff kam schnell und unerwartet. Die Wüstenleute hatten einen Kreis um sie gebildet und einen kleinen Durchgang freigemacht, durch den einer der Angreifer mit seinem Wüstenschiff hindurchraste und direkt auf die Jedi zusteuerte. Der Angreifer kam immer näher. Jede Bewegung, jeder Atemzug brachte ihn fast um den Verstand. Er sah den Angreifer kommen und wußte genau, dass er nicht mehr ausweichen konnte. Sein ganzes Leben, alle guten und schlechten Erlebnisse, jeder intensive Moment spielte sich vor seinen Augen ab. Erst jetzt merkte er wie wichtig ihm sein Leben und noch viel mehr das seiner Freunde war. Freunde. Jackob konnte seine drei Gefährten Freunde nennen. Alles war ihm so wichtig geworden, Eskalon, Aeron, Matthew...Alicia...von allen Dingen die er zu lieben gelernt hatte war Alicia das wichtigste in seinem Leben. Es durfte einfach nicht vorbei sein. Nicht jetzt, nicht in diesem Moment. Es gab so viel, das er ihr noch sagen wollte...
Der kalte Stahl durchschnitt ihn mühelos. Jackob presste die Hände auf die Wunde und hielt sie dann hoch um sie zu betrachten. Warmes, dunkelrotes Blut tropfte von seinen Fingern auf den heißen Sand. Jackob fiel auf die Knie und blickte hinter sich. Der nächste Angreifer hatte Matthew getroffen, dann Aeron und zu letzt Alicia. Seine Knie konnten das Gewicht seines Körpers nicht mehr tragen und gaben nach. Ein letztes Mal streckte Jackob seine Hand aus um Alicia's Finger zu berühren und sie streckte ihm ihre Hand entgegen. Ihre blutverschmierten Finger berührten sich noch ein letztes Mal bevor die brennende Sonne einer unheimlichen Kälte wich...

[Jackob Anderson - Alicia Crunx - Matthew Ramius - Aeron Gates]
[Taran - Taran-Wüste]

__________________
Jackob Anderson
Jedi-Ritter


22.05.2006 21:44 Jackob Anderson ist offline E-Mail an Jackob Anderson senden Charakterprofil von Jackob Anderson öffnen Beiträge von Jackob Anderson suchen Nehmen Sie Jackob Anderson in Ihre Freundesliste auf Fügen Sie Jackob Anderson in Ihre Kontaktliste ein
- Matthew Ramius -



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Geschlecht: Matthew Ramius ist männlich
Beiträge: 31

Die Wüstenjäger (1) Auf diesen Beitrag antworten Zitatantwort auf diesen Beitrag erstellen Diesen Beitrag editieren/löschen Diesen Beitrag einem Moderator melden       Zum Anfang der Seite springen

[Taran - Taran-Wüste - Dorf der Wüstenjäger]
[Matthew Ramius]



    Er war allein, nur die Dunkelheit, die alles verzehrende schwärze, ein paar Wombratten, die sich in das Lager der Angreifer verirrt hatten und Ungeziefer welches sich an den Ausscheidungen vorhergehender Insassen labte waren die einzigen, mit denen er sich unterhalten konnte. Es waren Tage vergangen seit dem man sie in der Wüste überfallen hatte. Das letzte woran er sich erinnern konnte war, das er heftigen Widerstand geleistet hatte, weshalb man ihn wohl auch in dieses urinverseuchte Höllenloch gesperrt hatte und nicht in eine andere Zelle. Die Wände waren sehr massiv, zu massiv um auch nur an einen Ausbruch zu denken und die Tür war auch nicht gerade aus Flimsiplast gefertigt worden, obwohl der Verschlussmechanismus recht simpel war und für einen Jedi keine große Herausforderung darstellte. Die Wachen hinter der Tür bereiten ihm da schon mehr Sorgen, da diese Bewaffnet waren und nachdem er einigen von ihnen bei seiner Einkerkerung den Unterkiefer gebrochen hatte, jetzt besser denn je auf ihn aufpassen würden. Man hatte ihn wie ein wildes und nicht zu bändigendes Tier an die Wände dieser Zelle gekettet um sicherzugehen das er keinem, der die Zelle betrat Schaden zufügte. Ab und zu kam ein Wächter herein und ließ seiner sadistischen Ader freien Lauf, doch er tat ihnen nie den gefallen zu schreien. Im Normalfall hätte er sich gegen solch eine Behandlung gewehrt, doch die Ketten machten dies zu einem Ding der Unmöglichkeit, mit der Macht hätte er sich befreien können doch er war einfach noch zu erschöpft um auf sie zuzugreifen. Zu seinem Bedauern achteten die Wachen immer auf einen größeren Abstand zwischen ihm und sich selbst, weshalb sie ihn nur aus der Ferne Quälten.

    Wie es den anderen wohl geht?

    Ein Poltern und Krachen riss ihn aus seinen Gedanken und lenkte ihn ein wenig von seinen jetzigen schmerzen ab.

    “Ich habe gesagt ihr sollt mich runterlassen ihr verfluchten Bastarde einer Huttenschlampe.“

    Ein von Schmerzen erfüllter Aufschrei durchschnitt die Stille.

    “Na los kommt und holt euch noch mehr ab.“

    Ein kleineres Handgemenge war zu vernehmen, Schreie, sowie ein unnatürliches Krachen welches immer wieder an seiner Tür ertönte, danach folgte Stille. Die Tür wurde geöffnete und Licht durchflutete seine kleine Zelle. Er zuckte merklich zusammen da er soviel Licht auf einmal nicht mehr gewöhnt war, doch seine Augen ließen ihn nicht im stich und hatten sich nach ein paar Sekunden an das Licht gewöhnt. Zwei größere stämmige Wächter hatte den Raum betreten, ihrem Aussehen zu folge mussten sie in einen harten Kampf verwickelt gewesen sein. Drei weitere Wächter betraten den Raum und warfen einen zugeschnürten Sack, der krachend auf dem Boden landete, in die Mitte des Raumes, danach verließen sie eilig wieder seine Zelle. Neugierig beobachtete er den Sack, welcher sich zu bewegen begann. Die Seile die den Sack nur notdürftig verschlossen hielten lösten sich und dem Sack entstieg eine ziemlich zornig dreinblickende und allem Anschein nach mehr als missgestimmte junge Frau. Sie ging zur Tür und drosch so stark sie konnte auf diese ein.

    “Lasst mich hier gefälligst raus, das könnt ihr nicht machen. Ihr mieses Wurmzerfressenes Madenpack. Wenn ich euch in die Finger bekomme und ich mit euch fertig bin wird der Tot selbst um eure armen Seelen betten.“

    Sie trat noch einmal voller Zorn und Energie gegen das Tor, danach wandte sie sich ab und tastete sich an der Wand entlang in eine Ecke der Zelle. Sie lehnte sich an die Wand und schloss die Augen.

    Ja etwas Schlaf würde mir auch nicht schaden. dachte er und bettete sich auf dem harten Boden zur Ruhe.

    Er hatte erst ein paar stunden geruht als ihn ein grausig klingender Schrei aus seinem Schlaf riss. Noch etwas verschlafen öffnete er die Augen und sah sich um. Sein Blick blieb an der Tür haften, die Tür stand sperrangelweit offen und von den Wächtern die diese bewachten war auch keine Spur zu sehen. Erneut durchschnitt ein entsetzlicher Schrei die Stille der Nacht. Er sah sich weiter um und entdeckte einen der Wüstenjäger. Er war etwas größer als die anderen und auch seine Kleidung ließ darauf schließen, dass er einen höheren Rang im Stamm innehatte. Er musste sich aufgrund der enormen Dunkelheit anstrengen um erkennen zu können was dieser tat. Er sah wie er der Frau, die vergebens versuchte sich zu wehren, die Kleider vom leibe Riss. Seine Hände glitten tiefer und versuchte die Beine der Frau auseinander zu zwängen. Sein Blut begann zu kochen als er dies sah. Er sprang auf und wollte auf den Jäger losgehen, doch seine Ketten hielten ihn Kurz vor dem Ziel davon ab. Der Jäger schien dies bemerkt zu haben und wandte sich blitzschnell um und verpasste ihm einen solch harten Schlag, dass er gegen die nächste Wand krachte. Matthew versuchte die Macht einzusetzen um den Jäger von ihr wegzulocken doch es gelang ihm nicht.

    Ich kann die Macht noch nicht wieder auf Gegner wirken lassen aber vielleicht kann ich sie auf mich wirken lassen.

    Er schloss die Augen und griff so tief in die Macht, wie es ihm in seinem geschwächten Zustand möglich war. Er versuchte nicht den Jäger mit der Macht zu überrumpeln, stattdessen sog er soviel Energie wie nur möglich in sich selbst und konzentrierte diese Muskeln. Er riss und zerrte and den Ketten wie ein Wahnsinniger und er hatte Erfolg, denn eine der Ketten löste sich aus der Verankerung in der Wand. Er schwang die Kette wie eine Peitsche und wie eine Peitsche legte sie sich um den Hals des Jägers als dieser versuchte sich an der sich noch immer krampfhaft währenden Frau zu vergehen. Er riss ihn mit einem Ruck der Kette zurück, so dass der Jäger nun in seiner Reichweite war. Er stürzte sich auf ihn und bediente sich der lose gewordenen Kette um ihm die Luft abzuschnüren. Ein kurzer Knacken verriet ihm das er seinen Kehlkopf gebrochen hatte oder was immer diese Kreatur auch anstelle eines Kehlkopfes hatte. Der Körper des Jägers erschlaffte, und er sackte völlig kraftlos in sich zusammen.

    “Geht es euch gut?“ fragte er

    Tränen rannen ihr über das Gesicht und sie zitterte am ganzen Körper. Ihre Kleidung war vollkommen von diesem Jäger zerfetzt worden. Er durchstöberte die Leiche des toten Jägers und entnahm ihm seine Waffe als auch den Schlüssel für die Ketten die ihn gefangen hielten. Nachdem er sich von den Ketten befreit hatte wandte er sich noch einmal der jungen Frau zu. Sie wich vor ihm zurück und verkroch sich tiefer in die Ecke der Zelle. Er wollte ihr sagen, dass es ihm leid tat was ihr widerfahren war, das alles gut werden würde, doch er konnte es nicht. Es entsprach einfach nicht seiner Natur. Er zog seine Tunika aus und warf sie ihr zu.

    “Ich werde jetzt von hier verschwinden, entweder ihr bleibt hier und heult weiter oder ihr kommt mit mir.“

    Sie zog sich die Tunika an schluchzte noch einmal und stand auf. Er konnte den Hass in ihr spüren und nach seinem Empfinden war er gerechtfertigt.

    “Was habt ihr vor?“

    Ein Lächeln huschte über sein Gesicht. Sie war jetzt wieder die Frau, die man zu ihm gesperrt hatte, Stark, leidenschaftlich, wild und kämpferisch. All das hatte er in der ersten Sekunde gespürt als sie in seine Zelle geworfen worden war.

    “Wir werden uns mit Waffen eindecken und danach meine Freunde befreien und …“

    “… jeder der sich uns in den Weg stellt wird ein blutiges Ende finden“ vollendete sie seinen Satz und obwohl er etwas anderes sagen wollte schwieg er und nickte.

    Er warf vorsichtig einen Blick um die Ecke um ihre Lage zu analysieren. Er konnte nur fünf Wachen im inneren Hof ausmachen, was mehr als günstig für sie war. Er entschloss sich dazu am linken Rand der Mauer entlang zu schleichen immer geschützt durch einen dunklen Schatten. Sie hatten bereits die hälfte des Weges zur anderen Seite der Halle zurückgelegt, als seine Begleiterin einen geflochtenen Holzkorb umstieß und dieser in die Mitte des Raumes rollte. Zwei der Wächter waren neugierig geworden und kamen nun auf sie zu. Matthew presste sich flacher an die Wand um keine Aufmerksamkeit auf sich zu ziehen. Er wollte seine Begleiterin gerade dazu anhalten, das selbe zu tun doch als er sich zu ihr umdrehte bemerkte er das sie es bereits getan hatte.

    Sie scheint das schon öfters gemacht zu haben.

    Die zwei Wächter kamen näher. Matthew gab ihr durch ein leichtes Kopfnicken zu verstehen das sie sich den Rechten und er sich den Linken vornehmen würde. Sie gab noch ein kurzes bestätigendes Nicken von sich und wandte sich dann ihrem Gegner zu. Seine Arme schossen aus dem Dunkel, packten den Wächter und zogen ihn in den Schatten. Ein leises knack war alles was zu hören war als er ihm das Genick brach. Er legte den leblosen Körper behutsam auf den Boden, um jeglichen Lärm zu vermeiden, danach durchstöberte er die Kleidung des Wächters nach etwas Brauchbarem, doch leider hatte nichts Brauchbares bei sich. Seine Begleiterin hingegen hatte mehr Erfolg, der Wächter dem sie das Genick gebrochen hatte, hatte einen leichten Dolch bei sich, den sie nun an sich nahm.

    “Die anderen drei müssen wir auch noch ausschalten bevor sie anfangen unsere beiden Freunde hier zu vermissen.“, er deutete kurz auf die im Schatten liegenden Leichen.

    “Das gibt uns Zeit und wir gehen der Gefahr eines Alarms aus dem Weg.“ sagte sie

    Er war mehr als nur beeindruckt von ihr. Er sah sie an doch es war so dunkel, dass er nur ihre Umrisse erkennen konnte. Er musste wissen wie gut sie wirklich war, weshalb er ihr eine kurze und knappe Abfolge von militärischen Zeichen gab, die nur innerhalb des Militärs verwendet wurden. Sie nickte nur einmal kurz und machte sich danach auf den Weg zu ihrem Ziel, einen der drei Jäger am äußeren Rand des Schattens. Ein Lächeln legte sich auf seine Lippen als er sah wie sie sich von hinten an ihr Ziel heran pirschte, den Dolch nahm und ihn von hinten durch die Lungen erstach, so dass er ohne einen Ton von sich geben zu können in ihre Arme glitt. Nur eine Sekunde später war die Leiche im Schatten verschwunden und nicht mehr sichtbar.

    Dann bin ich wohl jetzt am Zug.

    Er schlich sich so leise er konnte an den vierten Wächter heran. Er würde ihn schnell und schmerzlos sterben lassen, doch zu seinem Pech schien ihn der letzte Jäger bemerkt zu haben und lief auf ihn und seinen Kameraden zu. Er brüllte seinem Wächtergenossen in irgendeiner Sprache die er nicht verstand eine Warnung zu, woraufhin sich sein Ziel umdrehte und ihm direkt in die Augen sah. Ihm blieben nur Sekunden um zu handeln doch er nutzte jede einzelne. Er hieb dem Wächter, welcher verdutzt vor ihm stand, mit einem angespannten Handballen ins Gesicht. Wäre der Wächter ein Mensch gewesen so hätte er ihm jetzt die Nase ins Gehirn gerammt, was seinen sofortigen Tod zur Folge gehabt hätte, doch er war nicht menschlich, weshalb er laut kreischend nach hinten umfiel. Er ließ dem Jäger keine Zeit um sich wieder aufzurichten, sondern brach ihm das Genick, als er mit seinem Stiefel die Kehle des Jägers zwischen sich und dem Boden zerrieb. Ein leises Gurgelgeräusch war hinter ihm zu vernehmen. Er drehte sich Blitzschnell um und sah wie seine Begleiterin dem letzten Wächter die Kehle, mit dem Dolch durchtrennte. Bevor sie die letzten beiden Wächter in einem Korb verstauten, um ihre Spuren zu verwischen, entwaffneten sie diese. Matthew hatte sich das Schwert des Angreifers genommen, dem seine Begleiterin die Kehle durchtrennt hatte. Es war weder sehr schwer noch war es zu leicht und trotz der Krümmung war es perfekt ausbalanciert worden.

    Eine perfekte Waffe. dachte er bewundernd.

    Er sah noch einmal hinüber zu seiner Begleiterin die nun ihren Dolch gegen ein etwas kürzeres Schwert, als das seine getauscht hatte. Langsam und immer im Schatten bleibend kam sie auf ihn zu.

    “Wir sollten von hier verschwinden und uns ein halbwegs sicheres Versteck suchen, von wo aus wir operieren können.“

    Dem konnte er nur zustimmen. Doch die Frage war, wo sollten sie solch einen Posten einrichten. Als ob sie seine Gedanken gelesen hätte deute Sie auf ein zwei Etagen höher liegendes Zimmer, von wo aus man alles überblicken konnte und bei Gefahr auch eine Flucht nach unten möglich war. Ein Lächeln huschte über seine Lippen.

    Sie ist verdammt gut.

    Sie schlichen sich durch die Schatten an der Wand entlang und kletterten mit etwas Anstrengung, an einigen Streben nach oben um nicht entdeckt zu werden. Sie wollte sich gerade auf die nächste Etage ziehen doch er hielt sie davon ab und gab ihr mit ein paar Handzeichen zu verstehen, dass dort oben ein Wächter oder ein anderer Angehöriger dieses Stammes seine Runden drehte. Nach mehreren Minuten des Wartens wagte er einen kurzen Blick über die Brüstung. Es war niemand zu sehen. Er zog sich auf die zweite Ebene und sicherte einen Gang der tiefer in den Gebäudekomplex führte. Seine Begleiterin gab ihm ein Zeichen das sie vorgehen und den nächsten Bereich sichern würde. Sie wechselten sich immer ab beim Absichern von Weggabelungen und Zugängen. Zuerst gab er ihr Rückendeckung und sicherte einen Zugang ab und danach sie während er vorrückte. Nach kurzer Zeit hatten sie ihr Ziel erreicht. Vorsichtig öffnete er die Tür und spähte hinein. Er konnte niemanden entdecken doch seine Begleiterin schien ein Ziel in Sicht zu haben denn sie gab ihm zu verstehen das in ihrem ausgesuchten Versteck zwei Personen waren die ausgeschaltet werden mussten. Nach einer kurzen lautlosen Kommunikation entschieden sie sich dafür den Raum gemeinsam zu stürmen. Die Wächter hatten sie nicht einmal ansatzweise kommen sehen, erst als ihre Schwerter ihre Leiber durchbohrten und sie schlaff in sich zusammen fielen, erkannten sie was geschehen war.

    “Sie sind gut. Vielleicht können wir sie ja für unseren nächsten Einsatz gebrauchen.“ sagte Sie.

    Er fuhr innerlich zusammen als er das hörte. Was hatte sie da eben gesagt.

    “Wer sind Sie und für wen Arbeiten Sie und was ist euer Auftrag.“ fragte er etwas misstrauisch.

    Sie trat aus dem Schatten und zum ersten Mal konnte er sie richtig sehen ohne dass Dunkelheit sie umgab oder ein Gegner zwischen ihnen war. Sie war eine sehr junge, schlanke und athletisch gebaute Frau, mit solch Feuerrotem Haar, das die Flammen der Kerzen dagegen wie leuchtende Insekten wirkten die ihre Königin umgaben.

    “Captain Cora, Mitglied der republikanischen Flotte. Mein Auftrag unterliegt strengster Geheimhaltung. Und Euer Name ist?“

    “Matthew Ramius, Jedi-Padawan und ich habe nicht den Wunsch ein Teil einer weiteren Mission der Republik zu sein.“

    Ihre Augen blitzten kurz auf als sie seinen Namen vernahm, danach wandte Sie sich von ihm ab und begann in einer Truhe herum zu wühlen.

    “Und warum das nicht.“

    “Ich habe meine Gründe und es wäre besser wenn sie nicht nach diesen Fragen würden.“

    “Helfen Sie mir mal?“ fragte sie in einem halb bittenden und halb befehlenden Tonfall.

    Etwas neugierig trat er näher und sah was sie versuchte so verzweifelt aus dem Korb zu ziehen. Fleisch, ein paar Früchte und etwas Wasser waren in der Kiste. Er half ihr alles auf dem Tisch zu platzieren danach sah er sich die anderen Kisten und Truhen an, die in diesem Raum standen, in denen jedoch nur Waffen und ein paar kleinere Vorräte zu finden waren.

    “Waffenlager!? Wenn ja, warum das Essen?“ fragte er verdutzt in den Raum.

    “Vermutlich Verpflegung für unsere beiden Freunde da, damit sie ihren Posten nicht verlassen müssen, wenn sie etwas zu essen oder zu trinken wollen.“ sie nickte kurz in die Richtung der beiden soeben verstorbenen Wächter.

    “Vermutlich …“

    Er sah zu ihr hinüber und bemerkte, dass sie sich schon über das Fleisch und das Obst her machte.

    “Und das nennen Sie sportlich?“

    “Nein das nenne ich Stärkung und Essen.“ sagte sie mit einem leichten Grinsen.

    Er setzte sich zu ihr und griff ebenfalls nach dem Essen. Es war nicht so gut wie das Kantinenessen des Tempels doch es hatte seinen eigenen Reiz.

    Außerdem habe ich seit Tagen nichts Richtiges mehr gegessen.

    Sie sprachen nicht, sie saßen sich nur Auge in Auge gegenüber und genossen das Essen und das kühle Wasser, welches ihre Lebenskräfte wieder etwas erfrischte. Sie hatten gerade ihr Mahl beendet und den Rest wieder verstaut, als plötzlich Schritte zu vernehmen waren. Er begab sich zur Tür, alle seine Muskeln spannten sich.

    Komm noch etwas näher…


[Matthew Ramius - Captain Cora - es sind Schritte zu hören]
[Taran - Taran-Wüste - Dorf der Wüstenjäger]

__________________
Matthew Ramius
Jedi-Padawan (von Zeaver Aellor)


05.06.2006 13:59 Matthew Ramius ist offline E-Mail an Matthew Ramius senden Charakterprofil von Matthew Ramius öffnen Beiträge von Matthew Ramius suchen Nehmen Sie Matthew Ramius in Ihre Freundesliste auf
- Aeron Gates -



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Geschlecht: Aeron Gates ist männlich
Beiträge: 17

Die Wüstenjäger (2) Auf diesen Beitrag antworten Zitatantwort auf diesen Beitrag erstellen Diesen Beitrag editieren/löschen Diesen Beitrag einem Moderator melden       Zum Anfang der Seite springen

[Taran - Festung der Wüstenjäger]
[Aeron Gates]

Ein Poltern riss Aeron aus der Dunkelheit. Sein Kopf schmerzte und die frischen Wunden brannten wie Feuer in seinem Körper. Nur mühsam kehrten die Erinnerungen in sein Gedächtnis zurück; die schwebenden Wüstenschiffe, die Klingen schwingenden Wüstenjäger, die Schreie, die Wunden ... seine Freunde!
Panik stieg in Aeron hoch - Waren seine drei Begleiter noch am Leben? Ging es ihnen gut? Er wollte aufstehen, doch schwere Ketten an seinen Handgelenken hinderten ihn daran. Langsam schloss er die Augen und zählte innerlich bis zehn, verbannte alle Gedanken aus seinem Kopf und machte der Macht Platz, sich zu entfalten. Er konzentrierte die gesammelte Energie auf die Kette an seiner rechten Hand, wollte sie zerreißen ... doch es geschah nicht! Die Kette bewegte sich lediglich ein bisschen in seine Richtung. Erst jetzt wurde ihm seine Müdigkeit klar, erst jetzt erkannte er, wie schwach sowohl sein Körper als auch sein Geist waren. Die letzte Nahrung, die er zu sich genommen hatte, war an dem Morgen vor der Firmenunion auf Natria gewesen. Hinzu kamen der Kampf gegen die Attentäter, das Duell mit Dorian, der Vorfall in der Höhle, das Luftgefecht danach, der Absturz in der Wüste und der kurze Kampf mit den Wüstenjägern ... ein normaler Mensch stände nun schon am Abgrund seiner Existenz.
Vorsichtig tastete Aeron sich durch den dunklen Raum, überprüfte die Reichweite seiner Ketten. Die kleinste Bewegung bereitete ihm größte Schwierigkeiten. Schließlich erreichten seine Finger ein Stück Stoff - es war grob und dennoch weich - dasselbe Material, aus dem die Jedi-Roben gefertigt waren. Als er den Druck auf den Stoff erhöhte, konnte er einen Körper darunter spüren ... er war also nicht allein! Oder war diese Person bereits tot? Langsam tastete er sich weiter fort und erreichte ein Stück nackte Haut ... sie war noch warm; die Person lebte also noch. Nachdem er die nackte Taille (der Stoff war an dieser Stelle zerrissen und blutdurchtränkt) und den Brustbereich genaustens untersucht hatte, war er sich sicher: bei dieser Person handelte es sich um ein weibliches Wesen; Haare, Anzahl der Gliedmaßen und andere Merkmale ließen auf die Spezies MENSCH schließen.
Seine Untersuchung blieb nicht ohne Folgen, denn die Frau begann, sich zu bewegen und stöhnende Laute von sich zu geben. Mit sanften Schlägen auf ihre Wange weckte er sie. Kaum war sie wieder bei Bewusstsein, da breitete sich auch schon die Panik in ihr aus; wie wild schlug sie um sich und versuchte - genau wie er zuvor - aufzustehen ... ebenfalls vergeblich. Dann, nachdem sie erkannt hatte, dass Flucht unmöglich war, beruhigte sie sich langsam.

"Alicia, ganz ruhig, ich bin es nur ... Aeron."

"Aeron?"
, hörte er sie weinerlich sprechen.

Im nächsten Moment spürte er ihre Wange an der seinen; ihre langen, seidigen Haare fielen ihm ins Gesicht und verteilten ihren Duft in seiner Nase. Nach einer halben Ewigkeit in dieser Stellung meldete sich ihre Stimme wieder an seinem Ohr: "Wo sind wir?"

Aeron's Gedanken kehrten in die Realität, in den dunklen Raum, zurück. Sowohl der Boden als auch die Wände waren aus einem Material gefertigt, das an Holz UND Stein erinnerte - er wichtigste Aspekt war dabei die Undurchdringbarkeit des Materials. Und dennoch schien das Gebäude sehr instabil zu sein; lautes Knarren und Ächzen der Steinholz-Konstruktion war zu vernehmen. Bei jeder Windbö wankte das Gebäude (Aeron wusste nicht, in was für einem Bau sie sich befanden, doch eines stand fest: die Erbauer waren keine preisgekrönten Architekten gewesen).

"Mir ist so kalt", flüsterte Alicia und hüllte sich mit ihrem Umhang ein.

Aeron war diese Aussage unverständlich - sie befanden sich in einer Wüste ... so heiß, dass ihm der Schweiß den Nacken hinunterlief. Er hob seine Hand und hielt ihr den Handrücken an die Stirn, woraufhin eine Hitzewelle seinen Arm durchfuhr.

"Du hast Fieber", erklärte er ihr besorgt.

"Fieber, wie konnte das passieren?"

"Wundbrand"
, meinte er und schob ihre Robe nach oben, bis ihr Bauch und eine hässliche, rosafarbene Wunde frei lagen.

Als Aeron den Stoff, der durch Blut und Eiter an der Wunde klebte, entfernte, krümmte Alicia sich unter Qualen und schrie sich die Seele aus dem Leib. Wut und der Wunsch nach Rache stieg in Aeron an. Sein Geist war viel zu schwach, sich jetzt noch an die Ideale der Jedi zu halten. Die Macht hatte ihm stets geistige Stärke gegeben, doch seine Wut gab ihm physische Kraft!
Rasch überprüfte er seinen Gürtel; wie erwartet fehlte das Lichtschwert und auch die Ledertaschen, die mit Gürtelclips befestigt gewesen waren, hatte man ihm abgenommen. Nur die Nahrungskapseln und das Medi-Kit an seinem Rücken waren ihm geblieben.

"Höre zu, Alicia, ich werde deine Wunde jetzt mit Alkohol desinfizieren und dir einen Verband anlegen. Vorher muss ich mir die Wunde allerdings noch ansehen ... das wird sicherlich wehtun." Er riss ein Stück seiner Robe ab, knotete es zusammen und steckte es ihr dann in den Mund. "Damit du dir nichts tust."

Vorsichtig betastete Aeron die Wunde; sie war klebrig und heiß, doch etwas anderes war ihm viel wichtiger.

"Dein Bauch ist weich ... das ist gut. Die Chance, dass du innere Blutungen hast, sinkt damit. Du hast Glück, der Schnitt ist nicht besonders tief ... dafür umso länger."

Er öffnete das Medi-Kit und entnahm ihm einen länglichen Streifen. Er zog die Schutzfolie ab und tastete sich zu Alicia's Bauch vor. Dann klebte er den Alkoholstreifen auf die Wunde und griff nach dem Verband, um sich von dem dumpfen Schrei abzulenken, der durch den Stoffknoten zu vernehmen war. Nachdem er ihr den Verband angelegt hatte, nahm er ihr den Knoten aus dem Mund, gab ihr zwei Nahrungskonzentrate und legte ihr zusätzlich zu ihrem auch noch seinen Umhang um. Alicia stieß ein leises "Danke" aus und Ruhe kehrte in die Zelle ein.

* * *

Nach einiger Zeit - Aeron konnte nicht sagen, ob es eine Minute oder ein Jahr gewesen war - wurde er wieder von einem Poltern geweckt. Die massive Schiebetür ihrer Zelle wurde aufgeschoben und grelles Sonnenlicht flutete den Raum. Er hatte das Gefühl, seine Augen brannten ... nur langsam gewöhnten sie sich an das Licht, bis zwei Schemen im Türrahmen auszumachen waren. Wie erwartet waren es zwei Wüstenjäger; beide hoch gewachsen, dürr und in lange Leinentücher gewickelt sahen sie aus, wie wandelnde Mumien. Der eine hatte eine Kette in der Hand, an deren Ende eine Fessel befestigt war, die zu groß für einen menschlichen Arm war. Der andere war mit leeren Händen gekommen.

"Was wollt ihr von uns?", fragte Aeron in gezwungen freundlicher Stimmlage.

"Aaachzejaac!", schrie ihn der Equipmentlose an.

Grazil kam er in den Raum gelaufen und blieb gerade noch außerhalb ihrer Reichweite stehen.

"Clach zechec?", fragte er und zeigte auf die wimmernde Alicia.

"Es tut mir leid; ich verstehe kein Wort", antwortete Aeron ... wollten sie verhandeln?

Der Equipmentlose sah den Kettenhalter für einen kurzen Moment an, gab ihm irgendetwas zu verstehen und holte dann einen Schlüssel aus seiner Robe, mit dem er Alicia von ihren Ketten befreite.

"Ihr lasst uns frei?", fragte Aeron hoffnungsvoll.

Zwar verstand der Wüstenjäger kein Basic, doch er verstand Aeron's Tonfall; er schüttelte den Kopf - ein intergalaktisches Zeichen für NEIN. Im nächsten Moment umklammerte der Wüstenjäger Alicia's Knöchel und zog sie über den Boden in Richtung Tür.

"Ihr Verräter!", rief Aeron und riss an seinen Ketten, doch sein Körper war einfach zu schwach. Qualvoll musste er mitansehen, wie sie ihr die große Kette an den Hals legten ... begleitet von ihren verzweifelten Schreien.

"Clach zeches", wandte sich der Equipmentlose an seinen Partner und führte seine Gefangene ab.

Der ehemalige Kettenhalter verschwand für kurze Zeit, kehrte dann mit einer kleinen Truhe in den Händen zurück, verbeugte sich kurz vor Aeron und überreichte ihm das Geschenk. Dann entfernte er sich wieder, doch bevor sich die Schiebetür schloss, trat Aeron die Truhe in den Türrahmen, wodurch ein kleiner Spalt offen blieb ... glücklicherweise unbemerkt. Dadurch bekam er gleich zwei Vorteile: Licht und eine Fluchtmöglichkeit, sollte er seine Fesseln öffnen können. Doch noch war ihm dies nicht gelungen ... und seine jetzige Situation ließ nicht viel zu; selbst die Macht war sehr schwach an diesem Ort.

Mal sehen, was wir da haben ...

Die Fesseln waren mit einem simplen Schließmechanismus versehen. Aeron schloss die Augen und ließ seine mentalen Fühler in das Schloss sinken, erkannte ein Element nach dem anderen, bis er gefunden hatte, was er suchte ... einen kleinen Haken. Er konzentrierte die alles verbindende Energie und drückte gegen den Haken ... doch er musste schwächer als erwartet sein, denn sein Ziel wolte sich nicht von der Stelle bewegen.

Mist, er klemmt ...

Langsam atmete er ein und aus, ließ Schmerz und Stress von sich ab und versuchte es erneut ... dieses Mal konnte er etwas hören - ein Schaben ... und dann ein Klicken. Die Kette an seinem rechten Arm viel mit lautem Getöse zu Boden. Eine Welle der Freude durchfuhr seinen Körper aufgrund des kleinen Erfolgs. Plötzlich fühlte er sich wieder wie ein Schüler, der über jeden Erfolg - und wenn er noch so klein war - Glück und Stolz empfand. Das Lösen der zweiten Kette fiel ihm schon um einiges leichter, doch der Schmerz seiner Wunden nahm nicht ab. Jedoch gab es eine Wunde in ihm, die ihm viel größere Schmerzen bereitete ... Alicia!

"Tchatem?", es war einer der Wüstenjäger; Aeron konnte an seiner Stimme erkennen, dass es keiner der beiden vorherigen Besucher war.

Er lehnte sich mit dem Rücken an die Schiebetür; sein Atem stockte, sein Blut gefror ... würde er den Unbekannten überwältigen können? Doch er bekam keine Zeit, um sich diese Frage zu beantworten, denn die Tür bewegte sich bereits. Eine umwickelte, lang-gliedrige Hand umfasste die Türkante und vergrößerte den Spalt, durch den das helle Sonnenlicht herein schien. Jede Sekunde dehnte sich zu einer Ewigkeit, das holz-artige Material der Tür knarrte bei jedem Zentimeter. Nun konnte Aeron den Schatten des Jägers an der gegenüber liegenden Wand erkennen, konnte jede Bewegung sehen ... konte sie VORAUS sehen! Im nächsten Moment schwang der Jedi-Meister sich um die Türkante, gab einen heftigen Tritt in den Magen seines Gegners ab und zog ihn an den Schultern in die Zelle, um ihn unbemerkt außer Gefecht zu setzen. Doch der Wüstenjäger hatte gute Reflexe, denn schon wenige Sekundenbruchteile später spürte Aeron einen Fuß an seiner Brust ... und dann den Boden, auf dem er auftraf. Sterne flimmerten vor seinen Augen und sein Sichtfeld verengte sich immer mehr. Er musste wach bleiben ... und er musste siegen! Das Leben seiner Gefährten hing vielleicht davon ab! Schon schnellte sein rechtes Bein nach vorne und riss dem Jäger die seinen weg ... und ein weiterer Körper landete auf dem Boden. Dürren Finger legten sich um seinen Hals und drückten ihm die Luft ab; sein Sichtfeld flackerte, wurde unscharf. Er versetzte seinem Gegner einen Schlag ins Gesicht und Schmerz durchfuhr seine Hand.

"Mann, hast du einen dicken Schädel!"

"Ze khad!"
, speite sein Gegenüber.

"Natürlich, wie du meinst ..."

Aeron stieß sich mit den Beinen vom Boden ab und drückte sich mit den Armen nach oben; Wut stärkte seine Muskeln. Immer noch im Handstand gretschte er die Beine und traf den Kopf des Wüstenjägers, der gerade im Begriff gewesen war, sich aufzurichten. Jedes Gefühl wich aus seinen überstrapazierten Armen; sie knickten ein und sein Körper fiel auf den am Boden liegenden Jäger. Ein weiterer Schlag, zwei Tritte und die Sache war erledigt.

"Tut mir leid, Kumpel. Ich weiß, dass du es nicht böse gemeint hast ...", kommentierte Aeron seinen Verdacht - er musste unbedingt mit Matthew reden, bevor dieser den gesamten Gebäudekomplex ausrottete.

Vorsorglich kettete er den Jäger an die Wand, hob die Truhe auf und trat in die Freiheit ... in die relative Freiheit. Unsicher nahm er das Gebäude in Augenschein: auf den in Felsgestein geschlagenen Grundstein war ein rechteckiges Bauwerk errichtet worden. Im Zentrum befand sich ein großer, sonnenbeschienener Innenhof, der vom Boden bis ins acht Etagen höhere Dach reichte (welches an der Stelle, an der sich der Innenhof befand, offen war) und so den bewohnbaren Bereich auf vier Gebäudeflügel beschränkte, die auf der Innenseite mit Balkonen erreichbar waren. Diese Balkone führten in jeder Etage einmal um den Innenhof herum; jeder Raum war dadurch einfach zu erreichen. Eine der vier Seiten bildete ein größeres Gebäude, eine Art Königshaus, das am prunkvollsten anmutete - wenn man hier überhaupt von PRUNK reden konnte. Das Dach war kunstvoll geschwungen ... hätte er nicht von den Bewohnern gewusst, wäre Aeron gewiss beeindruckt gewesen, doch sein Seele war leer und sein Geist benebelt.

Wo bist du!?, schickte Aeron seinen Ruf in die Ferne ... wo war Alicia?

Ich bin hier, antwortete jemand, doch es war nicht Alicia ... es war Jackob!

// Geht es dir gut? //, fragte Aeron und stellte eine Machtverbindung her.

// Wie man's nimmt ... //

// Ich komme so schnell es geht ... //

// Du bist frei? //
, Jackob's Erstaunen war selbst durch die schwache Machtverbindung zu spüren.

// Ja ... //, die Machtverbindung brach ab.

Jetzt wusste er wenigstens, dass es Jackob gut ging; vielleicht galt dasselbe für Matthew, doch wo hatten sie Alicia hingebracht und was hatten sie mit ihr angestellt?

Darauf bedacht kein Geräusch zu erzeugen, schlich er über den Balkon und sah über das Geländer hinab in den Innenhof - um aufgrund seiner physischen Schwäche nicht das Gleichgewicht zu verlieren, ergriff er einen der schiefen Stützbalken. Das holzige Material knarrte und ächzte - so wie es das ganze Gebäude tat; er hatte das unangenehme Gefühl, der Bau könne jeden Moment einstürzen. Dennoch war es verhältnismäßig ruhig an diesem Ort; eine Etage unter ihm konnte er einen Wüstenjäger ausmachen - jedenfalls alles unterhalb der Schultern. Er schien den Raum, vor dem er stand, zu bewachen ... die einzige sichtbare Wache. Aeron vermutete, dass sich in diesem Raum ein gefährliches Tier oder ein schwer zu bändigender Gefangener befand. Zwei weitere Jäger befanden sich im Innenhof und wuschen einen rötlichen Steinquader, der Ähnlichkeit mit einem Altar aufwies. Sonst konnte er niemanden sehen; vielleicht waren die Jäger wieder auf der Jagd?

"Neb tchak", riss ihn eine Stimme aus seinen Gedanken.

Nicht schon wieder, ging es ihm durch den Kopf, als er ganz plötzlich ein Gurgeln hörte, das mit einem leisen Rumsen erstarb ... dann herrschte wieder Stille. Unsicher schlich Aeron weiter über den Balkon, die Augen wachsam auf seine Umgebung gerichtet. Was hatte den Jäger so abrupt verstummen lassen? Vor ihm stand eine Tür offen; der Raum dahinter war dunkel und schien bedrohlich ... und er meinte, Stimmen zu hören. Vorsichtig spähte er in die Dunkelheit, sein Atem setzte aus, sein Herz beschleunigte auf Lichtgeschwindigkeit ... und plötzlich erschienen zwei Hände und zogen ihn in das finstere Zimmer.

"Komm her, du Bastard, hol dir deinen Verdienst ab!", schrie jemand und setzte zum Schlag an ... es war Matthew.

"Nein, Matt, ich bin es ... Aeron!", erwiderte Aeron, wodurch sich der Schlag des Padawans abschwächte ... nicht stoppte!

Die Wucht des Hiebs reichte dennoch aus, um ihn zu Boden zu werfen. Eine helfende Hand wurde ihm gereicht und half ihm wieder auf.

"Sorry, Aeron, hab dich zu spät erkannt", entschuldigte sich Matthew und fasste sich an den Hinterkopf.

Die dritte Person im Raum, eine gutaussehende, junge Frau mit feurigem Haar, trat vor und reichte ihm die Hand.

"Cora, Captain der Galaktischen Republik."

"Sehr erfreut, Aeron Gates, Jedi-Meister ..."

"Jedi-Meister!?"
, unterbrach sie ihn, "Wie habt Ihr das geschafft mit DEN Reflexen?"

"Ich bin ... naja, sagen wir, ich bin nicht ganz in Form. Was macht die Republik in diesem Gundark-Nest?"

"Vergiss es"
, schaltete Matthew sich mit einem Seufzer ein, "Sie meint, es sei ..."

"Top Secret"
, beendete Cora seinen Satz, "Genau."

Ihre Kleidung war zerrissen, ihre Haut mit blauen Flecken übersät und ihre Augen waren, genau wie die seinen, gerötet. Ihr Erscheinungsbild erinnerte ihn schmerzhaft an seine Partnerin ... Alicia. Der alte Aeron hatte recht gehabt: seine Gefühle für Alicia waren stärker, als er zugeben wollte. Die hoffnungslose Situation hatte es ihm mehr als deutlich gemacht ... und jetzt war es möglich, dass er sie nie wieder sehen würde.

"Wie geht es den anderen?", fragte Matthew wie aufs Stichwort, "Hast du etwas von ihnen gehört?"

"Jackob hat mir über die Macht mitgeteilt, dass es ihm gut geht und Alicia ..."
Aeron hielt inne.

"Was ist mit ihr?", hakte Matthew nach.

"Sie ist lebensgefährlich verletzt und totkrank. Die Jäger haben sie verschleppt ... ich weiß nicht, wo sie ist und ich kann sie in der Macht nicht ausmachen."

"Das wird schon wieder"
, tröstete Matt ihn, als er die Tränen in seinen Augen sah, "SIE wird schon wieder."

Aeron dankte Matt innerlich für seine Unterstützung ... er hatte mit ihm nicht nur einen Begleiter und Partner, sondern auch einen Freund und eine Vaterfigur gewonnen. Wieder einmal kam ihm dieses angenehme Gefühl, nicht allein zu sein ... es stimmte, er hatte Freunde. Jackob, Alicia und Matthew würden ihm immer beistehen. Zusammen vermochten sie alles zu tun ... alles!

"Wir brauchen einen Plan", wechselte Cora das Thema, "Oder habt ihr beiden vergessen, dass wir uns immer noch in Gefangenschaft befinden?"

"Gut, dass du das ansprichst: ich glaube nämlich, dass die Wüstenjäger nicht so barbarisch sind, wie anfangs angenommen. Ich denke, sie haben eine stark ausgeprägte Kultur, sie haben mir gezeigt, dass ihnen das Wort SOZIAL nicht fremd ist UND ich glaube, ich habe ihre Sprache verstanden."

"Was!? Du kannst mit ihnen reden?"
, fragte Matthew ungläubig.

"Natürlich NICHT, aber ich habe einen Sinn hinter dem gefunden, was sie bisher zu mir gesagt haben: als die Jäger in die Zelle kamen, die ich mir mit Alicia teilte, fragte er CLACH ZECHEC und zeigte dabei auf Alicia. Später wandte er sich mit CLACH ZECHES an seinen Kameraden. Ich vermute, CLACH bedeutet FRAU oder SIE und die Formen von ZECH- bedeuten HEILEN. Die Endung C steht für die zweite Person Singular, also DU, und die Endung S für die dritte Person Singular, also ER, SIE oder ES."

"Und was willst du uns damit sagen?"
, fragte Cora, immer noch verwirrt.

"Der Jäger fragte mich: HAST DU SIE GEHEILT und später sagte er zu seinem Partner: ER HAT SIE GEHEILT. Daraufhin gaben sie mir ein Geschenk, eine Truhe."

"Du meinst, sie waren dir dankbar dafür, dass du Alicia geheilt hast?"
, verfolgte Matthew seinen Gedanken zu Ende.

"Das ist Unsinn!", warf Cora ein, "Das sind Tiere, keine Menschen!"

"Nein, sie sind keine Tiere. Sie sind Jäger ... warum sie jagen, ist mir noch nicht klar - vielleicht um sich zu ernähren, vielleicht auch nicht."

"Einer von ihnen wollte mich vergewaltigen!"
, meinte sie siegessicher, "Was sagst du dazu?"

"Nicht für jede Rasse ist dieser Akt etwas Intimes. Es gibt viele Völker, in denen es vor den Augen des ganzen Stammes getan wird. Manchmal sogar mehrere Männchen gleichzeitig an einem Weibchen, oftmals auch in blutigen Ritualen. Es ist ein natürlicher Trieb zur Sicherung des eigenen Gens; und du bist nunmal rein und unbefleckt."

"Aber ich habe es ihm nicht erlaubt!"
, verteidigte Cora sich.

"In vielen Völkern haben ranghohe Stammesmitglieder das Privileg, sich ihre Partner auszusuchen, ohne sie vorher um Erlaubnis zu fragen ... das Recht des Stärkeren eben."

"Könnten wir bitte wieder zum eigentlichen Thema zurückkehren?"
, fragte Matthew sichtlich genervt, "Danke."

Ein Rascheln, das von dem Balkon kam, ließ die drei erstarren. Hatte man sie gehört? Hatte man ihren Ausbruch bemerkt? Matthew hielt den Zeigefinger an seine Lippen und gab Aeron einen glänzenden Krummsäbel. Dieser war schwerer, als er für möglich gehalten hatte, und zog seine Arme gen Boden. Nur unter äußerster Anstrengung konnte er ihn oben halten.

"Hört zu", erklärte er den anderen beiden im Flüsterton, "Greift NUR an, wenn ihr angegriffen werdet, verstanden?"

"Wir werden sehen"
, zischte Cora.

Lange Schatten schlängelten sich über den Balkon und erreichten die Tür; Schritte polterten auf den Dielen, Säbel klirrten ... und dann kamen sie. Es waren fünf Jäger - alle in Leinen gehüllt und mit metallähnlichen Platten gerüstet. Mit ihren zwei Metern überragten sie die beiden Jedi und ihre Begleiterin um Längen; die extrem langen, dürren Arme verstärkten den angsteinflößenden Anblick. Wie ihre Stammesbrüder zuvor bewegten auch sie sich grazil und elegant auf ihren stabilen Beinen. Rasch und dennoch vorsichtig näherten sie sich dem Trio und formten einen Keil, der sie auseinander treiben sollte.

"Dicht zusammen bleiben", hauchte Matthew.

"Ich werde es zuerst mit Diplomatie versuchen", antwortete Aeron und wandte sich dem führenden Jäger zu, "Tchatem."

Die fünf Angreifer waren sichtlich verwundert darüber, einen Fremden ihre Sprache sprechen zu hören. Aeron hoffte, das Richtige gesagt zu haben ... er hatte das Wort bei dem Jäger gehört, der nun in seiner Zelle angekettet war, und hoffte, dass es HALLO bedeutete.

"Tchatem ... lacec ono lacis?"

Was sollte er darauf antworten? Alles, was er wusste, war, dass es sich eindeutig um eine Frage handelte. LACEC war ein Verb in der zweiten Person Singular ... der Jäger fragte ihn also, ob er irgendetwas tat ... doch was? LACIS hatte sicherlich etwas mit LACEC zu tun ... da fiel ihm ein, was am ehesten zutraf: SPRICHST DU UNSERE SPRACHE? Sollte dies stimmen, bedeutete ONO soviel wie UNS oder UNSERE und LACIS musste das Nomen zu dem Verb LACEC sein - Sprache und sprechen ... ganz einfach und völlig einleuchtend.

Aeron schüttelte den Kopf, doch sein Gegenüber reagierte nicht, also antwortete er mit: "Nein."

"Aaachzejaac!" Der Wüstenjäger beugte sich leicht nach vorne und brüllte ihn zornig an, wodurch er noch viel bedrohlicher wirkte ... er war wütend.

Wer weiß, was NEIN in ihrer Sprache bedeutet ... wieso habe ich nicht daran gedacht?

Doch nun war es zu spät; die Jäger starteten ihren Angriff ... NEIN schien ein sehr beleidigendes Wort zu sein. Der Anführer trat einen Schritt vor und ließ seine Klinge nach unten gleiten, zwingte Aeron damit zum Ausweichen. Nun stand er auf der einen Seite, Matthew und Cora auf der anderen Seite der Jäger - die Keilformation hatte also ihren Zeck erfüllt. Die Gruppe teilte sich sofort auf: die zwei Jäger, die ihm am nächsten waren, traten an ihn heran, während sich die anderen drei um Matt und Cora kümmerten. Zwei Säbel wirbelten durch die Luft auf ihn zu; er hatte weder Zeit noch Raum, um ihnen auszuweichen, was ihn zum Gegenangriff zwang. Als die Klingen aufeinander trafen, spürte Aeron die Erschütterung in seinem Arm, die ihm beinahe einen Knochen gebrochen hätte. Diese Jäger waren kräftig ... ohne Tricks würde er sie nicht besiegen können, da war er sich sicher. Also griff er nach der Macht und war überrascht darüber, dass es ihm gleich auf Anhieb gelang. Das Adrenalin stärkte seinen Körper und seinen Geist - vielleicht hatte er ja doch eine Chance. Sein Machtstoß traf die beiden Angreifer auf der Brust und warf sie zu Boden. Aeron sprang ihnen hinterher und rammte sein Schwert ... in die Dielen; sein Gegner hatte sich bereits wieder erhoben. Und da folgte auch schon der nächste Angriff; Aeron hechtete außer Reichweite der Klinge und richtete sich auf. Jetzt war es an ihm, anzugreifen. Er hob den Säbel über seinen Kopf, machte einen Ausfallschritt und ließ die Klinge nach unten sausen. Zwar wich der Jäger mit einem gekonnten Sprung aus, doch das Metall schnitt in seine Ferse.

"Rakhar ec!", spie der Wüstenjäger und fasste sich an seine blutige Ferse.

"Versuch's doch!", antwortete Aeron auf die Morddrohung ... jedenfalls glaubte er das.

Er säuberte die Klinge an einem Vorhang und richtete sie dann wieder auf seine Gegner. Sollten sie doch kommen; er war bereit. Der Verletzte machte einen Schritt auf ihn zu, doch seine angeschnittene Ferse gab nach und er fiel zu Boden; sein Säbel landete zwei Meter vor ihm. Bevor er diese jedoch erreichen konnte, schlug Aeron mit der flachen Seite seiner Klinge gegen den Kopf des am Boden liegenden Jägers und setzte ihn damit außer Gefecht. Matthew hatte ebenfalls einen der Angreifer besiegt, allerdings würde dieser nicht mehr aufstehen. Der Anführer der Jäger wirbelte mit seinen beiden Klingen durch die Luft und griff seine beiden Opfer mit tödlicher Präzision an. Die Wucht seines Schlages beförderte Matthew auf den Boden, wo er sofort von einem anderen Jäger attackiert wurde. Nun konnte sich der Anführer ganz auf Cora konzentrieren. Seine Säbel vollführten mehrere Kreisbewegungen, die ihn wie einen tödlichen Schmetterling aussehen ließen und näherten sich der Republikanerin. In dem verzweifelten Versuch, sich zu schützen, schlug sie nach den Klingen, wodurch beide Kämpfenden eine Waffe verloren. Jetzt war sie ihm schutzlos ausgeliefert ... und das wusste er genau. Er vollführte eine weitere Kreisbewegung, um mehr Schwung zu bekommen und rammte seine Klinge in den Bauch der jungen Frau, nagelte sie damit an die Wand. Ein gequälter Schrei erfüllte den Raum und Matthew, ganz von seinem Gegner abgelenkt, realisierte erst jetzt, was geschehen war. Der Anführer der Wüstenjäger zog die Klinge aus der Wunde und presste seine Hand auf Cora's Bauch. Ihr Blut lief in Strömen über seine Hand, was ihn zu stimulieren schien, und befleckte den Boden.

"Du Bastard!", rief Matthew und rannte auf den Anführer zu.

Dieses Mal war er es, der eine Kreisbewegung vollführte, und trennte ihm damit den Kopf ab. Ein ehrfürchtiges Geräusch war zu hören und die überlebenden Jäger warfen ihre Waffen weg, verbeugten sich vor Matt. Doch dieser hatte keine Zeit, Cora starb und er konnte es nicht verhindern.

"Matt, du musst", ein Husten unterbrach ihre letzten Worte, "Nimm den Daten-Zylinder, der sich in meiner Tasche befindet. Auf ihm ist meine Mission gespeichert ... du musst sie ... sie ... zu Ende bringen."

Das Leben wich aus ihrem geschundenen Körper; sie war tot. Stille herrschte in dem dunklen Raum, während Matthew der Zylinder an sich nahm und betrachtete. Dann schloss er ihre Augen, legte sie auf den Boden und deckte sie mit einem Vorhang zu, den er von der Wand riss.

"Die Macht sei mit dir, wo immer du jetzt bist.", flüsterte Matthew und legte seine Hand auf ihre Stirn.

Trommeln durchbrachen die Stille, erst eine, dann zwei und dann immer mehr, bis das Getöse den Boden vebrieren ließ.

"Neeeein! Lasst sie los, ihre Schweine! Neeeein!", konnte man eine männlich Stimme schreien hören, "Ich werde euch alle töten, wenn ihr etwas geschieht!"

Aeron war sofort klar, wer geschrien hatte ... Jackob! Er und Matthew sahen sich kurz an und rannten dann zusammen auf den Balkon. Eine Etage unter ihnen versuchten vier Wüstenjäger unter größten Mühen, Jackob festzuhalten. Dieser streckte die Hand nach dem Geländer aus, das ihn von dem Innenhof fünf Etagen tiefer trennte. Langsam sah Aeron über das Geländer und konnte seinen Augen nicht trauen: der Innenhof war voll von Wüstenjägern, die sich alle um den Quader in der Mitte positioniert hatten. Jetzt erkannte er, warum Jackob so laut schrie und sein Herz setzte aus: dort unten stand Alicia! Ein besonders auffällig gekleideter Jäger führte die sich verzweifelt windende Jedi an den Altar, zwang sie kurz davor auf die Knie und drückte ihren Kopf auf den rötlichen Tisch. Aeron wurde schlagartig klar, warum der Quader rot war und WAS er war: es war ein Opferaltar und das Rot war getrocknetes Blut! Er musste etwas tun ... und zwar sofort! Doch das Gebäude war zu hoch und er zu schwach. Er würde einfach auf dem Boden zerplatzen ... doch was konnte er tun? Verzweifelung stieg in ihm hoch; auch Matthew sah sich verzweifelt um. Jackob hörte nicht auf zu schreien; im Gegenteil: er wurde immer lauter. Seine ausgestreckte Hand verkrampfte sich und der Stützbalken vor ihm explodierte in tausend Splittern. Seine Wächter versuchten ihn nach hinten zu ziehen, doch das schürte seinen Zorn noch nur weiter und das Geländer vor ihm löste sich in Staub auf. Währenddessen hielten zwei Jäger Alicia's Schultern auf der Altarskante und der Opfermeister hob einen großen, massiven Stein vom Boden auf.

"Nein!", schrie Jackob, ohne überhaupt zu sehen, was passierte, und zwei weitere Stützbalken pulverisierten.

Der Opfermeister hob dein Stein empor und hielt ihn weit über seinen Kopf, um den Schwung zu erreichen, den er brauchte, um Alicia's Kopf zu zertrümmern. Jackob's Augen verengten sich zu Schlitzen, jeder Muskel seines Körpers zuckte, Adern wuchsen aus seinem Gesicht - der Zorn brodelte in ihm. Aeron hatte Angst um Alicia, doch er hatte auch Angst um Jackob. Würde er der Dunklen Seite verfallen? Er konnte die Veränderung in der Macht spüren, die Welle der Dunklen Macht, die von Jackob ausging.

"Ich sagte, ihr ... sollt ... sie ... lassen!"

Jackob's Hand formte sich zur Faust, die vier Wächter wurden über den Rand des Balkons geschleudert, die ganze Etage explodierte, alles verwandelte sich in Splitter, der Opferstein sauste hinunter und Blut spritzte in Strömen über den Altar.

"Neeeeeeeeeeeeeeeeeeein!"


[Aeron Gates - Alicia Crunx - Jackob Anderson - Matthew Ramius]
[Taran - Festung der Wüstenjäger]

[OFF-TOPIC: Sorry, dass der Beitrag so langweilig erzählt ist, aber ich musste vieles einleiten, wie z.B. die Festung der Wüstenjäger, deren Kultur und Sprache etc. ...]

__________________
Aeron Gates
Jedi-Wächter (ohne Padawan)


05.06.2006 14:38 Aeron Gates ist offline E-Mail an Aeron Gates senden Charakterprofil von Aeron Gates öffnen Beiträge von Aeron Gates suchen Nehmen Sie Aeron Gates in Ihre Freundesliste auf
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Geschlecht: Alicia Crunx ist weiblich
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Die Wüstenjäger (3) Auf diesen Beitrag antworten Zitatantwort auf diesen Beitrag erstellen Diesen Beitrag editieren/löschen Diesen Beitrag einem Moderator melden       Zum Anfang der Seite springen

[Taran - Festung der Wüstenjäger]
[Alicia Crunx]

Heftige Schmerzen weckten Alicia aus ihrer Ohnmacht; ihr Bauch schien zu explodieren. Mühsam öffnete sie die Augen und sah sich um. Man hatte sie in einen spärlich beleuchteten Raum gebracht und auf einen niedrigen Tisch gelegt. In dem dämmrigen Licht mehrerer Kerzen konnte sie Bewegungen ausmachen. Neben ihr waren noch vier weitere Personen in dem grottenähnlichen Raum - sie waren alle in helle Leinentücher gewickelt, lang und dürr ... so wie alle Wüstenjäger, die sie bisher zu Gesicht bekommen hatte. Doch Brust- und Hüftbereich wiesen klare Unterschiede auf; es handelte sich eindeutig um weibliche Wüstenjäger. Die Frauen hatten nasse Stofffetzen in den Händen und wuschen den geschundenen Körper der verletzten Jedi. Eigentlich hatte es einen wohltuenden Effekt, doch immer, wenn sie Alicia's Wunde berührten, durchfuhr sie ein unbeschreiblicher Schmerz, der ihr jedes Mal das Bewusstsein zu nehmen drohte. Erst jetzt fiel ihr auf, dass sie nichts mehr an hatte; zwar hatte sie kaum die Kraft, ihre Augen offen zu halten, doch es reichte, um Schamgefühl zu empfinden. Unter größten Schmerzen versuchte sie sich aufzurichten, doch die Anstrengungen der letzten Tage und ihr Fieber hatten sämtliche Energie aus ihrem Körper aufgebraucht. Wie als wenn sie ihre Gedanken gelesen hätte, entfernte sich eine der Frauen und kehrte mit einem roten Gewand zurück. Übelkeit überkam Alicia, als ihr klar wurde, wie das Gewand rot gefärbt worden war. Nachdem sie der wehrlosen Jedi die Zeremonienkleidung angezogen hatten, frisierten die Wüstenjägerinnen ihre Haare, wie es sonst nur ein preisgekrönter Haar-Stylist vermochte. Doch Alicia's Freude darüber hielt sich in Grenzen, denn sie ahnte bereits, worauf das ganze hinauslief. Plötzlich ertönten Trommeln - erst eine, dann immer mehr. Die Tür wurde geöffnet und drei männliche Jäger betraten den Raum; einer von ihnen trug ein ein prunkvoll verziertes Gewand und eine Maske. Die anderen beiden packten Alicia's Schultern und schleppten sie durch die Tür in einen großen, in Stein geschlagenen Innenhof. Um den rötlichen Altar in der Mitte hatte sich die gesamte Jägerbevölkerung versammelt; sie alle wollten das Spektakel mitansehen, dessen Mittelpunkt sie darstellte.

"Neeeein! Lasst sie los, ihr Schweine! Neeeein!", hörte sie jemanden schreien und spürte drei starke Präsenzen.

Sie hob den Blick und erkannte zwei Jedi, Aeron und Matthew, die besorgt hinabstarrten. Die dritte Präsenz war um einiges stärker und ... dunkler!

"Ich werde euch alle töten, wenn ihr etwas geschieht!" Jackob's Stimme war erfüllt von Zorn und erzeugte in ihr einen Schmerz, der weitaus stärker war, als der ihrer Wunde.

Ein lautes Knacken war zu hören und einer der Stützbalken auf Jackob's Etage zersplitterte; wenig später verschwand auch das Geländer im nirgendwo. Jackob, bitte nicht!, dachte sie, doch die Bitte erreichte ihn nicht. Die Menge, die den Widerstand des Jedi-Ritters bemerkt hatte, brüllte vor Erregung; die Trommeln wurden immer lauter und schneller. Die beiden Wüstenjäger, die immer noch ihre Schultern umklammerten, drückten sie auf die Knie und ihren Oberkörper auf den Opferaltar.

"Nein!", schrie Jackob und pulverisierte zwei weitere Stützbalken.

Alicia konnte seinen inneren Konflikt spüren, die Qualen, die er litt. Der prunkvoll gekleidete Wüstenjäger, ihr Opfermeister, hielt einen großen Stein in Händen und hob ihn weit über seinen Kopf, um ihn auf den ihren zu schmettern ... Jackob schien es durch die Macht zu sehen.

"Ich sagte, ihr ... sollt ... sie ... lassen!"

Im nächsten Moment wurden vier Jäger von Jackob's Etage geschleudert, fielen fünfzehn Meter in die Tiefe und trafen schließlich auf dem felsigen Boden auf. Die gaffende Menge bekam kaum die Chance dazu, ihren Verlust zu betrauern, da ließ der Opfermeister den Stein auf Alicia's Kopf herabfallen. Die Ereignisse in den Höhlen von Natria kamen ihr wieder in den Sinn: ihr dunkles Ebenbild hatte ihr gezeigt, wie sie sterben würde ... doch es war nicht diese Situation gewesen; keine Wüste, sondern Wasser! Doch der Stein kam ihrem Kopf immer näher, ihre Schultern wurden von zwei Jägern an Ort und Stelle gehalten und ihr Geist war nicht mehr dazu in der Lage, auf die Macht zuzugreifen ... das Ende war unausweichlich.

Ein Gewitter der dunklen Seite durchfuhr die Macht und ein wutverzerrter Schrei war zu hören. "Neeeeeeeeeeeeeeeeeeein!"

Die Etage, auf der sich Jackob wenige Sekundenbruchteile zuvor noch befunden hatte, zersplitterte in einer großen Explosion, das Gebäude sackte nach und eine Druckwelle der Macht bahnte sich ihren Weg in den Innenhof, zerfetzte alles, was ihr im Wege stand. Alicia meinte, einen dunklen Schemen in der raumkrümmenden Schockwelle erkennen zu können, als diese auch schon den felsigen Innenhof erreichte. Dunkle Energie erfüllte die Luft, der Opferstein zerbarst, der Opfermeister ebenso. Blut spritzte über den Altar, die Zuschauer schrien verängstigt auf, manche streckten ihre dürren Zeigefinger in Alicia's Richtung - um genau zu sein: auf etwas HINTER IHR. Als sie sich unter großer Anstrengung umdrehte, konnte sie sehen, wie Jackob, der sich nun im Innenhof befand, den Arm ausstreckte und ihre beiden anderen Peiniger mit Machtblitzen eindeckte.

"Ich habe euch gewarnt!", flüsterte er mit einem für ihn untypischen Unterton.

Drei bewaffnete Jäger traten aus der Menge und stellten sich ihm entgegen. Der erste setzte zum Schlag an, zielte dabei auf Jackob's Kopf. Doch dieser fing die Klinge mit der bloßen Hand auf, entriss dem Krieger seine Waffe und schlug ihm den Griff gegen die Schläfen. Noch bevor der bewusstlose Jäger auf dem Boden aufkam, hatte Jackob den Säbel auf den zweiten geworfen; auch dieser sackte bewegungslos zu Boden. Als der dritte sah, was mit seinen Vorgängern passiert war, ließ er seine Waffe fallen und verbeugte sich vor Jackob. Doch nicht alle waren so einsichtig; langsam wurde der Jedi-Ritter von den Wüstenjägern umzingelt.

"Bitte", spottete Jackob und sah sich unbeteiligt um, "Ich weiß ja, dass ihr primitiv seid ... aber so blöd?"

"Jackob"
, keuchte Alicia in dem vergeblichen Versuch, ihn von weiteren Taten abzuhalten.

Die Angreifer näherten sich dem Jedi-Ritter und erhoben ihre Waffen. Im nächsten Moment begann ein Gemetzel; Jackob bewegte sich wie ein Schatten, während er den todbringenden Klingen auswich oder sie auf seine Angreifer umlenkte. Er sprang in die Luft, trat dabei einem Wüstenjäger gegen den Kopf, der sofort bewusstlos zu Boden fiel, packte einen anderen und warf ihn gegen zwei weitere, die mit klirrenden Säbeln auf ihn zugerannt kamen. Dann streckte er seinen Arm nach einem der Stützbalken aus, riss ihn aus der Verankerung und rief ihn in seine Hand. Mit seiner neuen Waffe schlug er zwei Angreifer bewusstlos, wirbelte dann herum und schoss den Holzpfahl mithilfe der Macht gegen einen weiteren Jäger; dieser wurde durchbohrt, ein zweiter an die Wand genagelt. Kurz bevor ihn die Klinge eines Jägers erreichte, der sich von hinten an ihn herangeschlichen hatte, hechtete Jackob außer Reichweite und verkohlte ihn mit blauen Funken, die aus seinen Fingernägeln spritzten. Im nächsten Moment hob er Trümmerstücke der Etage an, auf der er sich kurz zuvor noch befunden hatte und schleuderte sie auf die tobende Menge; die Zahl der Toten stieg ins Unermessliche. Und damit nicht genug: die Jäger mähten sich ungewollt gegenseitig nieder; immer mehr fielen aus der Reihe und blieben leblos auf dem felsigen Boden liegen. Doch für jeden gefallenen Jäger kamen zwei neue ... schon nach kurzer Zeit war Jackob in dem Berg aus wehenden Leinentüchern nicht mehr auszumachen. Alicia konnte die aufeinander treffenden Klingen hören, die Schreie derer, die ihr Leben ließen ... und dann einen ohrenbetäubenden Lärm, als eine Machtwelle die Wüstenjäger durch den Innenhof und gegen die Gebäudewände schleuderte. Latten brachen aus den Wänden und fielen auf die darunter liegenden Opfer. Ein besonders muskolöser Krieger richtete sich als erster wieder auf und griff den Jedi-Ritter erneut an, doch dieser streckte den Arm aus, ergriff ihn mit der Macht und hob ihn in die Höhe.

"Jackob!", rief Aeron, dem es inzwischen gelungen war, in den Innenhof zu kommen. Unter seinen linken Arm hatte er eine kleine Holztruhe geklemmt, in der Rechten hielt er ein elegant geschwungenes Kurzschwert; Matthew stand direkt neben ihm. Die Stimme des Jedi-Meisters schien Jackob aus einer Art Trance zu holen; er schüttelte den Kopf und sah dem Jedi-Meister in die Augen. Sein Blick wanderte über die verängstigte Menge, bis er den Wüstenjäger erreichte, der immer noch in der Luft baumelte und nach Atem rang. Alicia konnte Unsicherheit in Jackob's Augen sehen; immer wieder pendelte sein Blick zwischen Aeron und dem Jäger.

"Es ist vorbei", meinte Aeron sanft, "Du kannst loslassen ..."

Alicia betete insgeheim, dass Jackob den Kampf aufgab und zur lichten Seite, zur IHR, zurückkehrte. Ihren Tod hätte sie akzeptieren können, doch sie würde es sich nie verzeihen, sollte der Jedi-Ritter wegen ihr in die Dunkelheit stürzen. Jackob sah erneut in die Reihen der Wüstenjäger - die meisten von ihnen hatten ihre Klingen weggeworfen, knieten nieder oder versteckten sich hinter Bruchstücken der zerstörten Etage. Schließlich erkannte Jackob, dass keine Gefahr mehr bestand ... dennoch konnte sie spüren, wie sehr er mit sich kämpfte. Nach Äonen der Stille schloss Jackob die Augen und ließ seine Hand sinken; der muskolöse Wüstenjäger fiel unsanft zu Boden. Im ersten Moment starrten die Jäger ungläubig auf den Jedi-Ritter, glaubten, es sei bloß ein Trick, um sie aus dem Hinterhalt erneut niederzumetzeln ... doch irgendwann kamen auch sie zu dem Entschluss, dass die Gefahr gebannt und der Kampf beendet war. Langsam und unauffällig schlichen sie einer nach dem anderen in ihre Festung, bis die vier Jedi allein in dem Innenhof waren.

Alicia wollte zu Jackob rennen, ihn umarmen, ihm sagen, dass sie mehr als glücklich über seine Läuterung war ... doch sie hatte ihre Kräfte überschätzt und kroch deshalb auf allen Vieren wie ein verletztes Wild auf ihn zu. Als Jackob sie bemerkte, setzte er sich hastig in Bewegung, um ihr dabei zu helfen, sich wieder aufzurichten. Kaum hatte er sie erreicht, schlang sie ihre Arme um seinen Hals und presste ihn an sich. Tränen rannen ihre Wangen hinunter; und auch Jackob hatte zu weinen begonnen. Sie schob ihn etwas von sich weg und küsste ihn dann so leidenschaftlich, dass Matthew sich räusperte. Doch in diesem Moment war ihr alles egal; sollte sie der Orden doch verbannen, weil sie sich nicht an die Ideale der Jedi gehalten hatte - es war ihr egal! Alles, was jetzt für sie zählte, war der Mann, der kurz zuvor seine Existenz riskiert hatte, um ihr das Leben zu retten und dessen Atem sie nun auf ihrem Gesicht spüren konnte. Nach einer halben Ewigkeit der Liebkosung löste sie sich von seinen Lippen und öffnete die Augen; grau-grüne Edelsteine sahen sie besorgt und dennoch zufrieden an. Ihr Blick wanderte an ihm vorbei und traf Aeron, der in einigem Abstand zu ihr stand und sie anstarrte; doch seine Augen strahlten weder Tadel noch Enttäuschung über ihren Mangel an Disziplin aus. Nein, es war etwas anderes, etwas, das nur schwer zu erkennen war ... war es etwa Neid? Sie war sich nicht sicher und so schnell, wie Aeron seinen Blick abgewandt hatte, konnte sie auch nicht weiter in ihn eindringen und die Ursache finden. Unsicheren Schrittes ging sie auf ihn zu und umarmte ihn freundschaftlich ... doch sie hätte genauso gut eine Statue umarmen können; irgendetwas lag ihm auf der Seele.

"Und was machen wir jetzt?", meldete sich Matthew zu Wort; Trauer klang in seiner Stimme wider ... was war geschehen?

"Wir müssen von hier verschwinden", stellte Alicia fest und sah Matt an, "Ist mit Euch alles in Ordnung?"

"Ja ... ja, natürlich ist es das"
, antwortete er, doch Alicia wusste, dass es nicht der Wahrheit entsprach.

"Zuallererst müssen wir unsere Lichtschwerter wieder finden. Wer weiß, wann diese Typen ihre Furcht vergessen und erneut einen Angriff starten; beim nächsten Mal wird uns kein Dunkler Jedi retten können ..."

Bei diesen Worten sah Jackob traurig zu Boden. Alicia trat an ihn heran und legte einen Arm um seine Schultern, küsste ihn dann auf die Wange.

"Und wo sollen wir mit unserer Suche beginnen?", fragte Matthew und kam, wie es für ihn üblich war, sofort auf den Punkt.

"Sie werden sicherlich eine Schatzkammer haben, in der sich auch diese Truhe befunden hat", er klopfte auf das eckige Etwas in seinen Händen, "Und diese Schatzkammer befindet sich garantiert in diesem Hauptflügel."

Die vier Jedi sahen zu dem Gebäude auf, das einem Königshaus ähnelte. An der Stelle, an der Jackob zuvor die Etage gesprengt hatte, war das Gebäude etwas zusammengesackt, hielt jedoch stand ... noch. Zu ihrer Rechten konnte Alicia eine Treppe erkennen, die ins dritte Stockwerk des Königshauses führte. Sie stubste Jackob an und zeigte auf die Eingangsmöglichkeit; er stützte ihre Schulter und führte sie zur Treppe - Aeron und Matthew folgten ohne Widerrede. Erst jetzt wurden ihr wieder die Schmerzen bewusst, die ihre Bauchverletzung verursachte; jeder Schritt entzündete ein Feuer in ihr. Sie konnte Jackob's Bewusstsein in ihrem spüren, wie er sie stärkte und ihr teilweise ihre Schmerzen abnahm - sie verpackte ihre Schmerzen mit Dankbarkeit, was es ihm etwas leichter machte.

Jede Stufe knarrte, als sie sich langsam und vorsichtig nach oben vorarbeiteten. Als sie das Ende erreicht hatten, gelangten sie in einen langen Flur; durch große Fenster fiel Licht herein und ließ den Gang in prächtigen, warmen Farben leuchten. Sie erreichten eine große, hölzerne Tür, deren Knäufe aus einem goldenen Material bestanden. Jackob wollte sie gerade öffnen, als Schritte zu vernehmen waren. Im nächsten Moment waren sie von Wüstenjägern umzingelt. Jeder von ihnen trug einen Speer und richtete ihn auf die kleine Jedi-Gruppe. Aeron machte eine beschwichtigende Geste und gab Jackob zu verstehen, er solle sich ruhig verhalten. "Sie wollen uns nichts tun."

Die große Holztür öffnete sich und gab einen riesigen Thronsaal preis; zu beiden Seiten flankierten jeweils vier gerüstete Wächter den Weg zum Thron. Auf diesem saß ein Wüstenjäger - er war in rote Leinentücher gewickelt und trug eine imposante, goldene Maske ... der Häuptling oder König, wie auch immer, auf jeden Fall der Anführer. Nachdem sie von den Jägern vor ihren König geführt worden waren, erhob sich dieser und verbeugte sich vor seinen Gästen. Aeron tat es ihm gleich, Matthew folgte, dann Jackob; Alicia konnte sich aufgrund ihrer Wunde nur wenige Zentimeter nach vorne beugen. Ihre Begleiter verließen den Saal, sodass sie nun mit dem König und seinen acht Wächtern allein waren. Was würde er ihnen sagen? Was sollten sie ihm antworten? Doch zu ihrer aller Überraschung sprach der König sie auf unsicherem Basic an.

"Wer seid ihr?", fragte der König mit tiefer und dennoch lauter Stimme.

"Wir sind Jedi ... Menschen.", antwortete Aeron vorsichtig.

"Jedi? Ihr seid Zauberer ... oder Götter?", fragte der König und sah einen nach dem anderen an.

Alicia musste ein Lachen unterdrücken. Die Sprache des Königs, wenn auch richtig, klang unbeholfen wie die eines Kleinkindes.

"Nein, wir sind keine Götter."

Matthew und Jackob stöhnten bei dieser Aussage unmerklich auf; auch Alicia fragte sich, was Aeron damit bezweckte.

"Dennoch habt ihr euch verdient gemacht!, meinte er mit Bestimmtheit,

"Ein großer Krieger", er zeigte auf Jackob,

"Ein großer Heiler", dieses Mal meinte er Aeron,

"Ein großer Jäger", er zeigte auf Matthew, " ... und du, das richtige Weib für meine Nachkommen!"

"Oh nein, Kumpel! Du lässt deine Finger von meiner Freundin!"
, warf Jackob ein und trat einen Schritt vor.

"Jackob, reiß dich am Riemen!", flüsterte Aeron.

"Aeron, du willst sie diesem ... diesem DING überlassen!?" In seiner Stimme lag Zorn; seine zur Faust geballte Hand zitterte.

"Nein, natürlich nicht", antwortete Aeron ihm, "Aber wir müssen ihn lange genug zufrieden stimmen, bis wir eine Chance zur Flucht bekommen ..."

"... dafür kann ich sorgen!"
, meinte Jackob mit gefletschten Zähnen.

"Nein! Du weißt, was das letzte Mal passiert ist ... solange ist das noch nicht her! Hör zu: Alicia kann auf sich aufpassen. Ich werde mir das Vertrauen des Königs erschwindeln und uns hier rausholen, okay?"

Jackob schien mit Aeron's Plan nicht zufrieden zu sein; dennoch nickte er stumm.

"Das Gleiche gilt für Euch, Matt. Stellt keine Dummheiten an und veranstaltet bitte kein Masssaker!"

"Ruhe jetzt!"
, schrie der König der Wüstenjäger, "Der Jäger soll auf die Jagd, auf ein Schiff, der Heiler auf ein anderes Schiff, um Verletzte zu heilen. Der Krieger soll zu den Kriegern. Das Weib zu mir! Alatuc!"

Damit beendete der König seine Ansprache, vier der acht Wächter traten vor und führten Aeron und Matthew durch eine Tür zu ihrer Linken, Jackob wurde durch eine weitere Tür auf der rechten Seite geführt. Dann zerrte man Alicia vor den Thron und überließ sie dem König. Ich muss unbedingt einen Weg aus dieser Situation finden, dachte sie, als ihr eine Idee kam.

"Mein König, Ihr habt doch sicherlich eine Schatzkammer ..."

* * *

Mit einem Knarren öffneten sich die massiven Tore aus dem holzigen Material, das überall in dieser Festung Verwendung fand. Sonnenlicht flutete den Raum und wurde von unzähligen Gegenständen reflektiert ... dies war wahrhaftig eine Schatzkammer! Goldene Armreife, Truhen voll Schmuck, Berge von Credits, kunstvoll geschwungene Klingen und andere Waffen ... diese Kammer musste im Laufe von Generationen entstanden sein. Alicia betrat vorsichtig den Raum und berührte beim Vorbeigehen einige der Objekte, spürte die Anziehungskraft, die die prunkvollen Gegenstände auf sie ausübten. Während sie mit großen Augen einen Fuß vor den anderen setzte, hielt sie heimlich Ausschau nach ihrem eigentlichen Ziel ... den Lichtschwertern. Jedes Mal, wenn sie etwas silbernes aufblitzen sah, bewegte sie sich unbemerkt in die Richtung der Ursache; doch es schien erfolglos. Vielleicht hatte man die Lichtschwerter auch woanders untergebracht? Vielleicht wussten die Wüstenjäger um die Macht der zylindrischen Waffen? Sie war gerade im Begriff, ihre Suche einzustellen, als sie eine kleine Truhe entdeckte, der, die Aeron bekommen hatte, ganz ähnlich. Rasch und dennoch darauf bedacht, nicht eilig zu wirken, näherte sie sich der Holztruhe und öffnete sie ... und dort waren sie: vier silberne Zylinder, jeder anders gefertigt, jeder einzigartig und schön. Darunter konnte sie die Gürtelclips sehen. Dunkelgraue, leicht bläuliche Rechtecke, die man mit einer Klemme an dem Gürtel befestigen konnte. In ein kleines, rundes Loch in der Mitte konnte das Lichtschwert eingehakt werden. Alicia setzte ein unbeteiligtes Gesicht auf, schloss die Truhe und drehte sich zu dem König um.

"Dies soll mein Verlobungsgeschenk von Euch an mich sein."

Der Wüstenjäger-König, des Basics nur ansatzweise mächtig, sah sie verwirrt an. "Was ist ein Vealohbunksgescheenk?"

"Oh, das gehört zu meiner Kultur."
Sie warf ihm ein falsches Lächeln zu. "Wenn ein Mann um die Hand einer Frau anhalten oder sich mit ihr paaren will, so übergibt er ihr als Zeichen seines Respekts ein Geschenk, das sie sich selber aussuchen darf."

Der König schien einverstanden und nickte zustimmend. "Wenn das so ist, nehmt dies als ... Moment!?"

Das frische Gefühl des Sieges wich aus Alicia's Körper und machte der Angst Platz. Hatte er Verdacht geschöpft?

"Was sind das für ... Dinger!?", der König zeigte auf die Truhe, in der sich die Lichtschwerter befanden.

"Das ist ... Schmuck.", log sie und öffnete die Kiste. "Seht her: man hängt sie sich an den Gürtel als Zeichen der Ehe, damit jeder Mann weiß, dass ich vergeben bin."

Sie war sich nicht sicher, ob er ihrer Aussage glaubte; doch er nickte zustimmend. "So soll es sein."

Während der König seinen Wächtern einige unverständliche Befehle zurief, öffnete Alicia die Truhe ein zweites Mal und strich über ihr Lichtschwert. Sie konnte die Energie, die Macht, in dem kleinen silbernen Zylinder spüren und die Kraft, die ihr von ihrer Wunde entzogen worden war, kehrte allmählich zurück. Noch war sie zu schwach, um es mit den fünf Wüstenjägern aufzunehmen, doch schon bald würde sie bereit sein. Sie war eine Jedi-Hüterin, hatte sich in ihrer gesamten Entwicklung auf den Lichtschwertkampf konzentriert. Wenn sie Lichtschwert aktivierte und ein fester Wille ihre Hand führte, war sie unbesiegbar. Nur wenige wussten von ihrem Talent, nur wenige hatten sie je auf offenem Terrain kämpfen sehen, wo sie die Lichtschwertform SOKAN, die sie zu der ihren gemacht hatte, voll ausnutzen konnte.

"Hier spricht Gen... kann mich jem... hören?", konnte sie eine Männerstimme hören. Sie war technisch verzerrt und wurde teils von Statikgeräuschen unterbrochen.

Die vier Wächter erhoben sofort ihre Speere und richteten sie auf den Krimskrams in der Schatzkammer. Alicia sah sich rasch um, suchte nach der Quelle ... und fand sie schließlich: ein Comlink. Nachdem sie den Antwort-Knopf gefunden und ihn betätigt hatte, sprach sie in das Com: "Hier spricht Jedi-Meisterin Alicia Crunx ... können Sie mich hören?"

"Der Macht sei Da... ich brauche Hilf... Speeder defekt, deshalb ... und ... helfen?"


Die Wüstenjäger hatten ihre Perplexität überwunden und waren an sie heran geschritten, um ihr das Com aus der Hand zu reißen und es auf dem Boden zu zertreten. Betrübt musste sie einsehen, dass sie dem fremden Mann nicht helfen konnte; doch in dem Moment, in dem sich die Wüstenjäger umdrehten, um den Raum zu verlassen, rief sie die Trümmer des Comlinks mithilfe der Macht in ihre Hand und versteckte sie unter ihrem Gewand. Kaum hatte sie die Schatzkammer hinter sich gelassen, da kam ihnen auch schon ein weiterer Wüstenjäger entgegen; er war wesentlich jünger als die anderen anwesenden und er schien besorgt ... ja fast verängstigt. Vor dem König angekommen, keuchte er: "Tcha kretuum!"

Was auch immer der junge Jäger gesagt hatte, es schien dem König zu missfallen. Dieser erteilte dem Botschafter einen neuen Befehl, übergab seinen Wächtern die Lichtschwerttruhe und schickte sie ebenfalls fort. Dann wandte er sich Alicia zu, packte sie an der Schulter und zerrte sie durch den Flur. Sie erreichten eine große Holztür und betraten den dahinter liegenden Raum ... es war das Gemach des Königs. Alicia's Augen weiteten sich. Wollte er es JETZT tun? Seine Nachkommen zeugen? Angstschweiß rann ihren Nacken hinunter, als der König sie zu dem übergroßen Bett zerrte und sie auf dieses warf. Doch zu ihrer Überraschung folgte er ihr nicht. Stattdessen hielt er einen Zeigefinger in ihre Richtung und sagte: "Du wartest hier! Ich kann mich jetzt nicht um dich kümmern; ein anderer Stamm hat soeben den Waffenstillstand beendet. Wenn ich zurückkomme, wirst du bereit sein!"

Er verließ den Raum ohne ein weiteres Wort und verschloss die Tür. Der König hatte nicht gesagt, WOFÜR sie bereit sein sollte, doch sie wusste es bereits ... und es gefiel ihr überhaupt nicht. Als sie sich sicher war, dass niemand hereinkommen würde, holte sie die Teile des Comlinks aus ihrem Gewand hervor und begutachtete ihren Zustand. Zwar sah es aus, als hätte ein Rancor auf dem Com herumgekaut, doch es bestand die Chance, es zu reparieren. Vorsichtig streckte sie die vor Anstrengung kribbelnden Beine aus und erzeugte mit ihrem Gewand eine glatte Oberfläche in ihrem Schoss, wo sie die Trümmerstücke verteilen und sortieren konnte.

An die Arbeit ...


[Alicia Crunx]
[Taran - Festung der Wüstenjäger - Gemach des Königs]

__________________
Alicia Crunx
Jedi-Hüterin (ohne Padawan)


23.06.2006 19:38 Alicia Crunx ist offline E-Mail an Alicia Crunx senden Charakterprofil von Alicia Crunx öffnen Beiträge von Alicia Crunx suchen Nehmen Sie Alicia Crunx in Ihre Freundesliste auf
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Geschlecht: Jackob Anderson ist männlich
Beiträge: 11

Die Wüstenjäger (4) Auf diesen Beitrag antworten Zitatantwort auf diesen Beitrag erstellen Diesen Beitrag editieren/löschen Diesen Beitrag einem Moderator melden       Zum Anfang der Seite springen

[Taran - Festung der Wüstenjäger]
[Jackob Anderson]

Jackob wurde von drei Wüstenjägern geführt. Zwei von ihnen gingen links und rechts von ihm. Der andere ging vor. Er trug dieselben Leinentücher, wie die anderen, nur seine Schulterplatten unterschieden sich von den gewöhnlichen. Sie waren üppiger und wirkten um einiges bedrohlicher. Sie gingen durch mehrere Gänge und Jackob hatte Zeit sich die Festung etwas genauer anzusehen. Das durch die Seitenfenster hereinströmende Licht, ließ die Schulterplatten in einem blutroten Ton erstrahlen. Die zwei Wüstenjäger zu seiner Seite schienen gewöhnliche Wachen oder einfache Krieger zu sein. Doch der Wüstenjäger vor ihm hatte einen höheren Rang. Das spielte jetzt jedoch keine Rolle und er widmete sich wieder seiner Umgebung. An den Wänden hingen Waffen, sonstige Dekoration oder auch mal Wandmalereien, die Szenen aus großen Schlachten zeigten. Sie erreichten eine weitere Tür vor der sie stehen blieben. Der ranghöhere Wüstenjäger drehte sich um.

"[…]" er sagte etwas in seiner Muttersprache.

Ein kleiner Übersetzungsdroide, der um den Hals des Wüstenjägers gebunden war, sprang nach einigen Sekunden an. Es war vermutlich ein etwas älteres Modell, jedenfalls erklärte Jackob sich so die Verzögerung.

"Ich stelle dich dem Heerführer vor. Er wird entscheiden was mit dir geschieht. Mach keine Dummheiten, verstanden?" Der Wüstenjäger sprach in einem deutlichen Ton aber Jackob spürte auch den Respekt oder war es viel mehr die Angst des Kriegers.

Jackob nickte knapp.

***

Der Raum, den sie betraten, war gigantisch. Überall waren Waffen deponiert, einige Tische mit dazugehörigen Bänken und sehr viele Krieger. Sie gingen auf die gegenüberliegende Seite des Raumes zu. Jackob erkannte den Heerführer sofort. Er trug zwar dieselben Leinentücher, doch seine waren reich verziert und darunter schien eine Art Plattenrüstung zu sein. Die Schulterplatten waren noch gewaltiger als bei dem Wüstenjäger, der Jackob hergeführt hatte. Die bloße Präsenz des Heerführers wirkte selbst auf Jackob bedrückend. Er sah gleich den Übersetzungsdroiden an seinem Hals.

"[…]" der Wüstenjäger, der ihn hergebracht hatte, sprach zum Heerführer.

"Der König wünscht, dass du in seine Armee aufgenommen wirst." fing der Heerführer an.

"Wenn das der Wunsch des Königs ist, werde ich mich diesem Wunsch beugen müssen." Antwortete Jackob etwas widerwillig. Er musste mitspielen, jedenfalls für den Moment.

Der Heerführer stand auf und ging auf Jackob zu.

"Knie nieder!" befahl er

"Ich bin Kriegsfürst Chrak Sal Tech'ak." Er zog seinen verzierten Krummsäbel und hielt ihn mit beiden Händen über Jackob’s Kopf.

"Ich ernenne dich zu einem Krieger unseres Stammes. Du wirst leben wie einer von uns, du wirst kämpfen wie einer von uns und du wirst auch sterben wie einer von uns. Ab Heute dienst du unserem König. Erhebe dich, als einer von uns. Erhebe dich, Grakh Cholagh."

Der Kriegsfürst hatte in einer majestätisch klingenden Stimme gesprochen, die den ganzen Raum erfüllte und jeden Einzelnen erstarren ließ. Jeden bis auf einen. Die einzige Person, die von der Rede des Kriegsfürsten nicht beeindruckt war, ist Jackob gewesen. Er zeigte keinerlei Regung und stand wortlos auf. In seinem Blick war immer noch die tief empfundene Verachtung gegen diesen Stamm. Sie hatten ihn und seine Freunde gefangen genommen, zwang sie jetzt mit und für sie zu kämpfen und am schlimmsten war dass sie versucht hatten die Liebe seines Lebens umzubringen. Jackob wollte gar nicht daran denken, was der König mit Alicia machte. Sollte er es wagen sie anzufassen, würde er ihn umbringen und dabei nicht mal einen Hauch von Mitleid empfinden. Es war vielleicht gegen die Ideale der Jedi aber das spielte keine Rolle.

Die Ideale der Jedi können mir jetzt auch nicht hier raushelfen...

***

Lok'tar führte ihn in der Kaserne herum, es war derselbe ranghohe Wüstenjäger, der ihn dem Heerführer vorgestellt hatte. Der Stamm kämpfte hauptsächlich mit Krummsäbeln und jeder Krieger wurde von klein auf ausgebildet. Sie bewegten sich weiter durch die Räume. Lok'tar führte ihn zu seinem Quartier. Es war klein und spärlich eingerichtet aber immer noch besser als die Zelle, in der er das erste Mal hier erwachte.

"Dort liegen deine Uniform und deine Waffe. Kleide dich nun wie einer von uns und triff mich auf dem Hauptplatz." Lok'tar nickte ihm kurz zu und verschwand wieder. Jackob schloss die Tür und bewegte sich auf seine Sachen zu.

"Na großartig, das hatte mir gerade gefehlt." murmelte er vor sich hin. Etwas mühsam hatte er die Leinentücher umgewickelt und den Krummsäbel an seiner Seite befestigt. Er entschied sich aber dagegen Leinentücher um sein Gesicht zu wickeln. Die Wüstenjäger sollten sehen wem sie gegenüberstanden und ihn nicht für einen von ihnen halten. Schlimm genug, dass er für sie kämpfen musste, jetzt musste er sich noch wie sie kleiden. Jackob öffnete die Tür und verließ sein Zimmer.

***

Lok'tar wartete bereits auf dem Hauptplatz aber er hatte Jackob noch nicht gesehen. Er war noch etliche Meter entfernt. Jackob ging auf ihn zu und wurde dabei immer langsamer. Ein Gedanke kam ihm in den Sinn...keiner achtete auf ihn, es war der perfekte Moment für eine Flucht. Jackob wendete wieder und schaute sich erstmal in Ruhe um. Wie konnte er fliehen? Seine Augen tasteten die Umgebung ab. Er war gefangen...der einzige Weg nach draußen war das große Tor, das immer verschlossen war wenn nicht geraden jemand...
Plötzlich setzte sich das Tor in Bewegung und öffnete sich mit einen lauten knattern. Jackob setzte ein leichtes Lächeln auf und ging los.

Das wird einfacher als ich gedacht habe...

So schnell wie das triumphierende Siegesgefühl gekommen war, war es auch wieder verschwunden. Ein Wüstenjäger rannte durch das Tor und schrie wild in seiner Muttersprache herum. Das Tor wurde sofort geschlossen. Die Kleidung des Wüstenjägers war von Blut getränkt und Jackob erkannte die Furcht in seinen Augen. Plötzlich spürte er es...
Lok'tar war an seine Seite getreten, doch seine Bemerkung war überflüssig, denn Jackob wusste schon bescheid.

"Ein anderer Stamm hat die Waffenruhe gebrochen. Wir befinden uns im Krieg. Mach dich bereit zu kämpfen, Grakh Cholagh!"

Der ganze Stamm war plötzlich wie ausgewechselt. Es kamen Krieger aus allen Ecken und versammelten sich auf dem Hauptplatz. Jackob hatte befürchtet für den Stamm kämpfen zu müssen aber er hätte niemals gedacht, dass diese Befürchtung so schnell eintritt. Der König trat aus seinem Palast. Er war nicht wie sonst gekleidet, sondern trug eine Art Schlachtrüstung, wie Jackob vermutete. Die Menge wurde still. Der König begann mit einer Ansprache und versetzte die Krieger in Euphorie. Die Menge jubelte und hielt die Krummsäbel gen Himmel. Jackob stand ein wenig entfernt und verschränkte die Arme vor der Brust. Er war nicht bereit sein Leben für diesen Stamm zu riskieren und begab sich daher in sein Quartier.
Jackob legte sich auf sein Bett und schaute zur Decke. Er musste über einiges Nachdenken. Einige Zeit verging. Jackob starrte immer noch Gedankenverloren auf die Decke bis sich ein wenig davon löste und wie Staub auf seinem Gesicht landete...und noch mal...erst jetzt wurde er aus seiner Trance gerissen. Der Boden bebte und wieder löste sich etwas von der Decke. Die Schlacht hatte begonnen. Aber das war ihm egal, es war nicht seine Schlacht. Er stand auf um sich den Deckenputz von der Kleidung zu klopfen. Das nächste Beben riss ihn von den Füßen. Jackob landete auf dem harten Felsboden. Er hatte gedacht, der Kampf würde irgendwo in der Wüste ausgetragen werden aber hier befand er sich mitten im Geschehen. Plötzlich sah er sich und seine Freunde in Gefahr. Er musste sich die aktuelle Situation ansehen. Schnellen Schrittes verließ er sein Zimmer. In der Kaserne waren Frauen und Kinder die sich schützend versteckten. Jackob hielt einen Moment inne, schüttelte kurz den Kopf und ging weiter.
Die Tür stand schon offen und Jackob erblickte die Schlacht. Es war ein einziges Blutbad. Jackob stand immer noch im Türrahmen. Die feindlichen Krieger waren durch ihre Uniform deutlich gekennzeichnet und Jackob erkannte ihre Überzahl mit einem Blick. Viele Krieger fielen der Schlacht zum Opfer aber das war ihm egal. Er hasste diesen Stamm. Sein Blick wanderte weiter über das Schlachtfeld. Ein feindlicher Krieger stürmte auf ein kleines Kind zu und tötete auf dem Weg dutzende Frauen. Die ganze Schlacht schien auf einmal in Zeitlupe abzulaufen. Die Angreifer konnte ruhig so viele Krieger umbringen wie sie wollten, aber doch nicht Kinder und Frauen...Unschuldige. Jackob's Hände ballten sich zu Fäusten. Das Massaker ging weiter. Der Krieger tötete alles und jeden, was sich ihm in den Weg stellte. Jedes Mal wenn er ein Kind tötete, sah Jackob ein aufblitzen in seinen Augen. Der Krieger fand Gefallen an der Sache. Wie erbärmlich diese Kreaturen doch waren. Dieser Krieg war so sinnlos. Ein Machtkampf unter den Königen, der mit dem Blut von Unschuldigen bezahlt wurde. Es gab tausende Kriege in der Galaxis und alle waren sinnlos. Jackob's Fäusten fingen an leicht zu beben. Der Krieger war nun bei dem kleinen Kind angelangt und holte zum Schlag aus. Eine Frau warf sich vor das Kind und schützte es mit ihrem Körper. Doch der Krieger ließ sich nicht davon abhalten. Sein Säbel sauste hinunter, tödlich und präzise. Stumm und starr stand Jackob im Türrahmen, unfähig auch nur eine Bewegung auszuführen. Der Säbel des Kriegers schnitt sich zuerst durch den Körper der Frau und enthauptete letztendlich auch das Kind. Jackob's Pupillen weiteten sich. Es ging nicht mehr darum, Widerstand gegen einen Versklavung zu leisten. Er wollte nicht für die Wüstenjäger kämpfen, es war ihr Krieg. Doch es ging nicht mehr um den Krieg, es ging nicht mehr um den Machtkampf den die zwei Stämme ausübten und es ging nicht mehr um irgendeine Form der Versklavung, der Jackob trotzen musste. Das alles verlor seine Bedeutung und stellte sich in den Hintergrund. Eine andere Sache drängte sich viel mehr in den Vordergrund. Die Unschuldigen Opfer. Jackob ging langsam los, der Krummsäbel hing seinen Arm hinunter. Jackob musste kämpfen. Nicht für den König oder für die Wüstenjäger, die er so sehr hasste. Er musste für sich, seine Freunde und die Unschuldigen kämpfen. Er war kein Krieger des Stammes, er war Jedi und als Jedi musste er nun handeln.
Der Krieger schaute sich um und suchte die Umgebung nach weiteren Unschuldigen ab. Er wurde fündig und stürmte wieder los. Jackob bewegte sich weiter auf ihn zu. Der Krummsäbel nahm nun Kurs auf weitere Unschuldige die angsterfüllt auf dem Boden hockten. Jackob riss den Arm hoch und schleuderte den Krieger mit einer gewaltigen Kraft gegen eine Wand. Der Krieger war völlig überrascht und schüttelte seinen Kopf. Er taumelte etwas benommen bevor Jackob ihn durch einen Macht-Griff zu sich riss. Er rammte dem ankommenden Körper sein Knie in den Magen und schnitt ihm abschließend die Kehle durch. Jackob schloss die Augen. Das war seine erste Tat in diesem Krieg. Das musste aufhören aber das konnte es nur wenn alle Feinde tot waren. Jackob öffnete die Augen wieder, atmete noch einmal kurz durch und stürmte dann los.
Er wütete durch die Reihen der Feinde, seine Klinge wurde zu einem Teil von ihm. Er ließ sich von der Macht leiten und gab sich ihr hin. Allem außer dem Kampf schenkte er keine Aufmerksamkeit. Sein Eingreifen veränderte die gesamte Schlacht zu ihren Gunsten. Die anderen Krieger fanden neue Kampfeslust und die Überzahl der Gegner schrumpfte immer weiter bis nur noch vereinzelte Feinde anzutreffen waren, die aber auch schnell besiegt waren. Der Tod des letzten Feindes holte ihn in die Gegenwart zurück. Erst jetzt erkannte er, dass sie gesiegt hatten. Der gesamte Hauptplatz war voller Leichen und Blut. Jackob atmete schwer. Sein weißes Leinengewand war überall mit Blutspritzern versehen. Er schloss die Augen und holte kurz Luft. Die Stammeskrieger formierten sich wieder. Einige Frauen liefen aus der Kaserne um die Verletzten zu verarzten und die Toten wegzutragen. Diese Schlacht hatte viel gefordert. Viel vom Stamm und auch viel von Jackob selbst. Er wurde zwar nicht verletzt aber die Schlacht hatte an seinen Kraftreserven genagt. Ein leises Stöhnen zu seiner Linken ließ in kurz erschrecken. Jackob blickte zur Seite und sah den verwundeten Krieger von dem das Stöhnen ausging. Er hatte offenbar eine Tiefe Bauchwunde. Nach kurzer Zeit war Jackob bei ihm und legte seine Hände auf die Wunde. Er konzentrierte sich darauf dem Krieger zu helfen, ihn zu heilen. Jackob sah diese Krieger zwar immer noch als seine Feinde an aber er konnte es einfach nicht ertragen einen Verletzten verbluten zu lassen. Aufmerksam konzentrierte er sich auf seine Umwelt, spürte die Macht alles durchdringen. Er gab sich der Macht hin und bündelte sie in seinen Handflächen. Ein helles Leuchten an seinen Händen zeigte Jackob, dass er Erfolg hatte. Die Wunde war aber zu tief als das er sie hätte ganz schließen können. Jedenfalls hatte er ihm den Tod erspart. Es dauerte nicht lange bis auch die letzten Verwundeten versorgt und Toten weggetragen waren. Jackob gönnte sich einen Moment Ruhe. Er lehnte sich an eine Hauswand und schloss die Augen.
Einige Trommeln in der Ferne erklangen...
Jackob öffnete die Augen wieder und schaute sich um. Die Stammes Krieger setzten sich in Bewegung und marschierten aus der Festung hinaus. Lok'tar ging als Letzter.

"Was hat das zu bedeuten?" rief Jackob ihm zu

"Geh aus der Festung und sieh selbst, Grakh Cholagh" antwortet er. Jackob stutzte kurz setzte sich dann aber doch in Bewegung.

Kurz darauf erreichte er das Tor, welches aber nur noch in Trümmern vor ihm lag. Der Anblick der sich ihm bot, ließ ihn erzittern. Schlagartig wurde ihm bewusst, dass die Schlacht auf dem Hauptplatz nur ein bitterer Vorgeschmack dessen war, was noch auf sie zukommen würde. Überall waren feindliche Truppen zu sehen. Nach einem kurzen Blick über das Heer der Feinde, konnte er mit Gewissheit sagen, dass die feindlichen Truppen die ihren um ein zwei- wenn nicht sogar dreifaches überstiegen. Jackob sah aber nicht nur einfache Krieger sondern auch einige merkwürdige Maschinen aus Holz oder etwas ähnlichem. Die beiden Armeen standen sich nun gegenüber. Der alles entscheidende Moment war gekommen.
Die Schlacht war schon in vollem Gange. Beide Parteien schlugen wild aufeinander ein und schenkten sich nichts. Jackob kämpfte sich, Seite an Seite mit den Wüstenjägern, durch die feindlichen Reihen. Jeder Tod, den er verursachte tat ihm Leid aber irgendwie empfand er auch eine Art Genugtuung. Mit jedem Leben, das er auslöschte rettete er das dutzender Unschuldiger aber war er in der Position über Leben und Tod zu richten? Auf große Macht folgt große Verantwortung. Er tötete weiter ohne Rücksicht auf das Leben. Den Gedanken schüttelte er schnell wieder ab, es war nicht die Zeit zum Nachdenken über sein Handeln. Nicht jetzt.
Eine Druckwelle riss ihn beinahe von den Füßen und ließ seinen Blick verschwimmen. Der allgemeine Lärm dämpfte sich und Jackob taumelte nur orientierungslos umher. Neben ihm war etwas eingeschlagen. Jackob blickte weiter in die Ferne und sah die seltsamen Maschinen wieder. Einige eifrige Wüstenjäger machten sich daran zu schaffen und stellten anscheinend die Schussentfernung ein. Es war eine Art Katapult. Das nächste Geschoss wurde geladen und kurze Zeit später abgefeuert. Jackob verfolgte es mit seinem Blick doch dieses Mal flog es deutlich weiter.

"NEIN!" schrie Jackob plötzlich auf und drehte sich um.

Das Geschoss nahm Kurs auf die Festung der Wüstenjäger und schlug ungefähr dort ein wo sich die Unschuldigen Frauen und Kinder versteckt hielten. Jackob's Stimmung schlug schlagartig um, von Wut zu einem tief empfundenen Gefühl des Hasses und dem unendlichen Wunsch alles und jeden, der dafür verantwortlich war, zu töten. Ein stechender Schmerz an der Seite riss ihn aus seinen Gedanken. Ein feindlicher Krieger hatte ihn gestriffen und hinterließ eine blutende Wunde. Jackob blickte ihm in die Augen. Im nächsten Moment zertrümmerte er seinen Schädel mit dem Schwertknauf. Die Feinde waren jetzt egal. Er musste diese Maschinen zerstören. Jackob rannte los. Die Feinde, die ihm im Weg standen metzelte er erbarmungslos nieder. Das nächste Geschoss wurde schon geladen. Zwei Krieger trugen es zur Maschine. Jackob war fast da, nur noch wenige Schritte trennten ihn und die Maschine. In seinem Wahn hatte Jackob nicht auf seine Umwelt geachtet und fiel nun über einen Leichnam. War alles verloren? Nein er durfte nicht aufgeben. Er sprang auf und sah noch wie das Geschoss bereits geladen war und nun abgefeuert wurde. Er musste etwas tun. Jetzt!
Ein plötzlicher Machtfluss durchströmte ihn und gab ihm neue Kraft. Das Geschoss war bereits in der Luft und hatte seinen Kurs eingeschlagen. Jackob riss beide Arme hoch und spannte all seine Muskeln an. Er musste es schaffen. Das Geschoss verlor an Geschwindigkeit bis es letztendlich in der Luft stehen blieb. Jackob kam eine Idee. Er schleuderte das Geschoss nun zurück zum Katapult. Die Wüstenjäger versuchten noch vergeblich dem ankommenden Geschoss auszuweichen bevor sie von der gewaltigen Explosion erfasst und getötet wurden.
Die Felsbrocken waren mit Sprengstoff versehen und ergaben eine tödliche Waffe. So primitiv diese Wüstenjäger doch waren, war Jackob über diese Katapulte überrascht. Die Schlacht hatte sich etwas weiter zurück verlagert in Richtung Wüstenjägerfestung. Um Jackob herum waren kaum noch Feinde, nur eine große Rauchschwade, die durch die Explosion entstanden ist, vor ihm. Er atmete kurz durch und presste seine Hand auf die Wunde an seiner Seite. Es schmerzte etwas. Ein blaues Funkeln in Mitten der Rauchschwade zog seine Aufmerksamkeit auf sich. Jackob hatte keine Zeit auch nur einen Gedanken daran zu verschwenden was dieses blaue Funkeln war, denn ein hochgewachsener Wünstenjäger trat aus der Rauchschwade und blickte ihm direkt in die Augen. Er hatte mächtige Schulterplatten und einen Speer, der scheinbar elektrisch aufgeladen war. Jackob ging in Kampfstellung und schwang seinen Krummsäbel herausfordernd. Sein Gegenüber hielt den Speer in Jackob's Richtung. Plötzlich schoss eine Energie Kugel in Jackob's Richtung, der er im letzten Moment auswich. Der Angreifer nutzte das aus und war schon bei ihm angelangt als dieser sich aufrappelte. Der Speer traf ihn am Kinn und betäubte sein gesamtes Gesicht. Jackob wurde schwarz vor Augen. Der nächste Schlag traf ihn hart an der Schläfe und ließ ihn zu Boden fallen. Der Angreifer ließ ihm etwas Zeit und lachte siegessicher. Langsam stand Jackob wieder auf und murmelte etwas vor sich hin.

"Na gut, wenn du mit miesen Tricks kämpfst, kann ich das auch."

Der Angreifer stieß seinen Speer nach Jackob. Er parierte den Schlag jedoch, ließ den Speer an seinem Säbel seitlich entlang gleiten und nutzte den Schwung um seinem Gegenüber mit dem Handrücken ins Gesicht zu schlagen. Sein Schlag war scheinbar so stark gewesen, dass er ihm einige Knochen gebrochen hatte. Der Angreifer riss seine Hände vors Gesicht. Jackob ließ ihm etwas Zeit sich wieder zu besinnen. Der Wüstenjäger spuckte Blut auf den heißen Wüstenboden und nahm seinen Speer wieder auf. Der Kampf ging weiter. Die beiden Kämpfer waren beinahe ebenbürtig. Minuten vergingen und immer noch war kein Ende in Sicht. Plötzlich rammte der Wüstenjäger seinen Speer in den Boden. Die folgende Schockwelle machte Jackob Handlungsunfähig. Der Angreifer holte zum finalen Schlag aus. Zentimeter für Zentimeter kam die Klinge seinem Hals näher. War es vorbei? Jackob sah das Schlachtfeld. Die Situation war ausweglos. Der feindliche Stamm hatte jetzt noch eine größere Überzahl als zu Beginn und jeder Tod war ein Schritt weiter in Richtung Niederlage. Jackob hatte sich entschieden für die Unschuldigen zu kämpfen um ihren Tod zu vermeiden, doch jetzt forderte diese Entscheidung sein Leben.

[Jackob Anderson]
[Taran - Wüste]

__________________
Jackob Anderson
Jedi-Ritter


28.07.2006 20:45 Jackob Anderson ist offline E-Mail an Jackob Anderson senden Charakterprofil von Jackob Anderson öffnen Beiträge von Jackob Anderson suchen Nehmen Sie Jackob Anderson in Ihre Freundesliste auf Fügen Sie Jackob Anderson in Ihre Kontaktliste ein
- Matthew Ramius -



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[Taran - Festung der Wüstenjäger]
[Matthew Ramius]

    Die Ketten hatte man ihm abgenommen und dennoch fühlte er sich wie ein gefangener. Vier Wüstenjäger eskortierten ihn durch die Gänge und Höhlen, dieser Wüstenstadt, bis sie zu einer reich verzierten und massiv anmutenden Tür kamen. Unzählige Tierdarstellungen und Jagdszenen waren in sie eingearbeitet worden. Seine vier Begleiter verharrten vor der Tür und schienen darauf zu warten, dass er sie öffnete. Er trat näher an sie heran und betastete mit seinen Fingern die wundervoll gearbeiteten Schnitzereien. Die Schnitzereien waren viel filigraner und detailreicher, als er erwartet hatte.

    Wie lange es wohl gedauert hat diese zu fertigen.

    Er war beeindruckt vom handwerklichen Geschick dieser doch noch sehr jungen Kultur. Er wollte gerade etwas druck auf die Tür ausüben als diese sich zu öffnen begann. Der Anblick der sich ihm hinter der Tür offenbarte, verschlug ihm den Atem. Es war ein gigantischer Raum, angefüllt mit Kunstvoll verzierten Waffen und Trophäen, welche entweder über der Feuerstelle hingen oder den Boden auf dem man lief zierte. Kunstvoll gearbeitete Tische, von deren Plattformen der wunderbare duft des frisch gebratenen herüberströmte, standen wie zu einem U angeordnet da. Viele der Jäger tranken und unterhielten sich, andere wiederum schienen einen sorgfältig eingeübten Tanz aufzuführen. Es schien nicht nur eine reine Jägerbehausung zu sein den ein Teil der anwesenden Wüstenbewohner kümmerte sich um die, die bei der Jagd Verletzungen davon getragen hatten. All dies hatte er lange nicht mehr erlebet, nicht mehr seitdem er von zu Hause weg war. Er stand nur da und wollte das ganze noch ein wenig genießen, doch einer der Wüstenjäger die ihn eskortiert hatten, gab ihm einen leichten Stoß, um ihm zu verdeutlichen das er endlich eintreten solle. Er tat wie man es ihm geheißen hatte und trat ein. Die Jäger führten ihn bis zur Mitte des Raumes und wandten sich dann von ihm ab. Erst jetzt bemerkte er das die so ausgelassene kleine Feier, die er noch vor wenigen Augenblicken beobachten konnte, schlagartig verstummt war und sich nun alle Augen auf ihn richteten.

    Wie bin ich bloß in diese Lage gekommen. fragte er sich zum wiederholten male.

    Einer der Wüstenjäger am mittleren Tisch erhob sich und begann in einer Sprache zu sprechen, die er weder verstehen, noch übersetzen konnte. Der Wüstenjäger welcher die Ansprache hielt, schien einen sehr hohen Rang innerhalb der Jäger zu haben, jedenfalls vermutete er dies, da dieser ein aufwendig gefärbtes und verziertes Gewand trug. Auf ein Zeichen des Sprechers hin, trat ein weiterer Wüstenjäger aus den reihen und kam mit gezogenem Schwert auf ihn zu. Als dieser vor ihm Stand vollführte er ein paar fließende Bewegungen mit dem Schwert und setzte es danach mit der Spitze auf den Teil seiner Brust, in dem sein Herz schlug. Wollte man ihn etwa in einem grausamen Ritual das leben nehmen um irgendeinem Gott zu gefallen oder diente dieser Ritus der Initiation des vor ihm stehenden jungen Jägers? Er war nicht gewillt länger zu warten um dies heraus zu finden. Er schlug dem Wüstenjäger direkt ins Gesicht, wodurch dieser sein Gleichgewicht verlor. Er nutzte die Gunst des Augenblicks und ergriff das Schwert, welches noch vor Sekunden direkt auf sein Herz gerichtet war. Eine leichte Drehung brachte ihn in die unmittelbare nähe des Jägers. Die klinge seines Schwertes wanderte zur Kehle des Jägers, welcher daraufhin in seinen Bewegungen inne hielt.

    “Wenn einer von euch auch nur daran denkt, sich mir zu nähren verliert euer Freund hier sein Leben.“

    Einige der Wüstenjäger zogen ihre Waffen und begannen ihn einzukreisen. Um ihnen allen verständlicher zu machen was er wollte hob er einen Arm und schnitt leicht in das Fleisch seines jungen Gefangenen. Verzweifelt sah er sich um und suchte nach einer Fluchtmöglichkeit als der Wüstenjäger, welcher die Ansprache gehalten hatte sich noch einmal an alle wandte und ihnen ein Befehl erteilte. Seine Angreifer wichen zurück, hielten ihre Waffen jedoch Kampfbereit.

    * * *

    Er versuchte so ruhig zu bleiben wie es nur möglich war anhand dieser Situation. Sein Blick wanderte über die Gesichter seiner Gegner, als sich mit lautem Knarren eine Tür, am anderen Ende der Halle öffnete. Er konnte eine starke Präsens in der Macht wahrnehmen, weshalb er sich kurz von den Jägern abwandte. Er erkannte die Person sofort doch es wunderte ihn wie schnell sie sich verändert hatte. Aeron!

    “Matt, was macht Ihr? Hatte ich dir nicht gesagt das du nicht zu solchen mitteln greifen sollst?“

    “Verdammt, Meister Aeron, die Bastarde wollten mich abschlachten ich bin ihnen nur zuvor gekommen.“

    Aeron wandte sich an den Jäger welche die Ansprache gehalten hatte. Die beiden unterhielten sich eine weile, obwohl Matthew den Eindruck bekam als müsste Aeron bei manchen Wörtern oder lauten, welche der Jäger von sich gab, überlegen was sie bedeuten. Aeron schien erstaunt zu sein, über das was der Jäger zu ihm sagte. Er wandte sich von dem Jäger ab und kam langsam auf ihn zu.

    “Matt, leg bitte dein Schwert zur Seite. Sie wollten dir nichts tun, sie wollten dich nur in ihre reihen aufnehmen und dir wurde sogar eine Grosse ehre zuteil….“ er deute auf das Schwert welches er in der Hand hielt.

    “… da nur ihren größten und besten Jägern solch ein Schwert überreicht wird.“

    Es überzeugte ihn nicht im Mindesten aber es war ein Anfang.

    “Sagt ihnen Sie sollen ihre Schwerter zuerst ablegen.“ er deutete auf die Gruppe Jäger, welche sich zum angriff bereithielten. Aeron wandte sich um und rief ihnen etwas in ihrer Sprache zu, woraufhin sie ihre Waffen, wieder unter den langen Gewändern verbargen.

    Erst nachdem auch der letzte von ihnen, seine Waffe wieder sicher verstaut hatte, ließ er von dem junge Jäger ab und gab ihm das Schwert zurück, welches Augenblicke zuvor aus seinen Händen gerissen hatte.

    “So und was nun?“ fragte er Aeron.

    “Sie werden dir einen Stammnahmen geben, dich in ihre Reihen aufnehmen und wenn ich es richtig verstanden habe sollst du mit ein paar anderen die Nahrung für die kommenden Wochen beschaffen.“

    * * *

    Die Jagt auf die man ihn und die anderen Wüstenjäger geschickt hatte war erfolgreich verlaufen und sie hatten mindestens 12 dieser Wesen, was sie auch immer sie sein mochten, getötet. Der Stamm würde von ihnen einige Wochen gut leben können, allerdings hatten auch sie durch die hohe Angriffslust dieser Bestien einige Verluste hinnehmen müssen. Er stand direkt über einem Wüstenjäger dem eines dieser Wesen, er wusste immer noch nicht was sie waren, noch wie er sie Beschreiben sollte, den Bauch aufgerissen hatte, wodurch all seine Gedärme aus ihm quollen. Der Jäger war zwar bemüht sich zusammen zu halten doch er schien zu wissen, dass seine Zeit gekommen war. Die verzweifelten Augen des Jägers sahen ihn Hilfe suchend an. Der Jäger wandte sich mit zittrig klingender Stimme an ihn. Es war unnötig dies für ihn zu übersetzen, es war eindeutig was er wollte. Matthew zog das Schwert welches man ihm bei seiner Jägerweihe überreicht hatte und richtete es auf ihn. Ein kurzer streich und das leiden des Jägers war beendet. Er begann zu zittern und kalter Schweiß lief ihm den Nacken hinunter, als er zusammenbrach.

    Aeron, hilf mir.

    * * *

    Das Dorf der Wüstenjäger lag vor ihm, doch war nur noch Schutt und Asche davon übrig. Er wanderte durch die Trümmer und sah sich alles sehr genau an. Im innern schien es als hätte sich der Stamm gut geschlagen doch als er den Türbogen durchquerte, welcher ins Freie führte, erkannte er das der Stamm geschlagen worden war. Er schritt langsam über das Schlachtfeld. Nichts was er hier sah war interessant für ihn, er hatte solche Szenen schon dutzende Male gesehen, doch irgendetwas zog ihn tiefer auf das Schlachtfeld. Nachdem er geraume Zeit über das Schlachtfeld gewandert war, erreichte er eine Belagerungswaffe, welche in sich zusammengebrochen war. Irgendetwas an ihr war merkwürdig. Er schob die Trümmer der Maschine zur Seite und das was er darunter fand ließ ihm den Atem stocken. Jackobs Leiche lag direkt zu seinen Füssen. Er beugte sich hinab zu Jackob und berührte die Todbringende wunde.

    Was ist hier nur geschehen. fragte er sich, als die Zeit plötzlich begann rückwärts zu laufen.

    Er beobachtete die ganze Szenerie gebannt. Erst als ein in blau gekleideter Wüstenjäger vor Jackob stand und mit einem Speer auf seinen Hals zielte, gefror die Schlacht zu einem Makaberem Standbild. Einem Standbild aus dem er nicht entkommen konnte. Er griff nach dem Hals des blau gekleideten Jägers…


    “Matt, Matt...“

    Er öffnete seine Augen und sah, dass er nach Aerons Hals gegriffen hatte. War dies alles nur eine Vision gewesen? Er hatte lange Zeit keine Visionen mehr gehabt und hatte schon gehofft nie wieder eine zu bekommen doch diese war realer gewesen als alle vorhergehenden.

    “Jackob, wir müssen ihm helfen.“

[Matthew Ramius - Aeron Gates - Wüstenjäger]
[Taran - Wüste]

__________________
Matthew Ramius
Jedi-Padawan (von Zeaver Aellor)


06.08.2006 15:29 Matthew Ramius ist offline E-Mail an Matthew Ramius senden Charakterprofil von Matthew Ramius öffnen Beiträge von Matthew Ramius suchen Nehmen Sie Matthew Ramius in Ihre Freundesliste auf
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[Taran - Wüste]
[Aeron Gates - Matthew Ramius]

Sengende Hitze ging von der Sonne Tarans aus, die beinahe die Hälfte des wolkenlosen Himmels einnahm, und zehrte an den Kräften der Besatzung. Aeron, der es - im Gegensatz zu dem Rest der Crew - nicht gewohnt war, unter solchen Umständen harte Arbeit zu verrichten, hatte sich in eine der wenigen schattigen Ecken des Schiffs verkrochen. Dicke, salzige Schweißperlen liefen sein Gesicht hinunter und verstärkten sein Unwohlbefinden nur noch weiter. Den ganzen Tag waren sie nun schon in dieser gottverlassenen Wüste unterwegs und hatten dabei gelegentlich eines der Tiere erlegt, die in dieser Wüste heimisch waren. Aerons Aufgabe hatte darin bestanden, die verletzten Wüstenjäger zu behandeln - dies stellte sich allerdings als äußerst kompliziert heraus, da die Jäger eine vollkommen andere Anatomie aufwiesen und Aerons Heilerkenntnisse nicht über das Grundwissen hinausgingen, das man jedem Jedi in der Grundausbildung näher brachte.
Matthew hatte indes mehr Glück bei der Aufgabenverteilung gehabt; als ehemaliger Soldat fiel ihm das Dasein eines Jägers relativ leicht - obschon ihm seine Klienten deutlich missfielen. Letztendlich war es Aeron dennoch gelungen, ihn von der Notwendigkeit der kurzzeitigen Untergebenheit zu überzeugen. Widerwillig hatte er die Wüstenjäger in ihrem Kampf gegen echsenartige Wüstentiere unterstützt, was ihm - so unglaublich es auch war - einige Komplimente seitens seiner Mitstreiter einbrachte; die Feindschaft, die Matthew an den Tag legte, schien nicht auf Gegenseitigkeit zu beruhen. Ein Lächeln stahl sich bei diesem Gedanken auf Aerons Gesicht, wurde jedoch sofort von der unerträglichen Hitze abgeschwächt.

"Sie scheinen Euch zu mögen, Matthew. Das könnte uns noch zum Vorteil gereichen."

"Ach ja?"
Die Missgunst in seiner Stimme war nicht zu überhören. "Dann wird ihre Enttäuschung umso größer sein, wenn ich ihnen zeige, was ich von IHNEN halte."

"Ich spüre sehr viel Zorn in Euch, Matt"
, stellte Aeron fest. "Zorn und Trauer."

Dann fiel ihm ein, worüber er eigentlich mit Matthew reden wollte, wenn sie wieder auf Eskalon waren; der Absturz auf Taran war jedoch dazwischen gekommen. "Als ich mich in den Höhlen von Natria auf die Suche nach Euch begab, fand ich ein kleines Holo ..."

Matthews Haltung verkrampfte sich plötzlich. "Ach ... hast du das, ja?"

"Es war eine Nachricht"
, erwiderte er und ignorierte die rhetorische Frage. "Eine Frau sprach über beendete Hochzeitsvorbereitungen ... und diese Nachricht war an Euch gerichtet."

Stille. Matthew schwieg und schien die richtigen Worte zu suchen. Aeron bedrängte ihn nicht, sondern räumte ihm die Zeit ein, die er brauchte. Als er schon fast die Hoffnung auf eine Antwort aufgegeben hatte, meldete sich Matthew zu Wort.

"Sie war die einzige Frau, die ich je geliebt habe." Matthew hielt für einen Moment inne. Dann sprach er weiter: "Wir wollten auf Coruscant heiraten - auf einem der fliegenden Gärten. Als sie mir diese Nachricht zukommen ließ, befand ich mich gerade im Einsatz. Ich hatte mich schon auf die Rückkehr gefreut, doch irgendwie lief alles schief. Mein Einsatz scheiterte und als ich wieder auf Coruscant ankam ..."

Aeron wartete schweigend darauf, dass Matthew fortfuhr, doch dieser verblieb still.

"Das tut mir Leid ... ich weiß, wie das ist." Die Worte hatten seinen Mund verlassen, ehe er realisierte, welche Folgen sie haben konnten.

"Wie meinst du das?", fragte Matthew verwirrt. "Du bist doch ein Jedi und ... Du meinst doch nicht etwa ... Nein ... oder?"

"Ich ..."
Ihr Gespräch wurde jäh unterbrochen, als sie einen Mark erschütternden Schrei vernahmen.

Sofort rannten die beiden Jedi zum Ort des Geschehens und entdeckten die Ursache des Geschreis: drei Wüstenjäger waren gerade dabei gewesen, das zuletzt gejagte Echsenwesen ins Schiff zu verfrachten, als dieses ganz unerwartet ins Reich der Lebenden zurückgekehrt war. Zu perplex, um zu reagieren, war einem der Jäger von dem Wüstenwesen der Bauch aufgeschlitzt worden; Gedärme quollen wie übergroße Maden aus der Wunde. Während die beiden unversehrten Jäger das Echsenwesen erledigten, wandte sich der Verletzte an Matthew. Aeron hatte kein Wort verstanden, doch Matthew schien zu wissen, was der Jäger von ihm wollte. Dieser griff nach seinem Schwert, näherte sich dem wimmernden Wüstenjäger und versetzte ihm einen Schlag, der sein Leiden beendete.

Igitt, jetzt kenne ich den Vorteil von Lichtschwertern ... weniger Blut!

Kaum hatte Matthew sein Schwert zurück an seinen Gürtel gehängt, da kippte er plötzlich vornüber und landete mit dem Gesicht im Sand. Aeron konnte sich trotz der ernsten Situation ein Lächeln nicht verkneifen, doch als der Jedi-Padawan reglos liegen blieb, kniete er sich besorgt neben ihn.

"Matthew, macht keinen Unsinn! Ihr werdet noch genug Zeit zum Schlafen haben ... Matthew!"

Neugierig näherten sich einige der Wüstenjäger und diskutierten in ihrer Muttersprache über die möglichen Gründe der Ohnmacht, die Matthew so überraschend ereilt hatte. Aeron hob ihn vorsichtig an und lehnte ihn an einen der Schiffsrümpfe.

"Matt, Matt ..."

Plötzlich schnellte Matthews Hand nach vorne und umklammerte Aerons Hals - der Griff wurde von Sekunde zu Sekunde fester. Im nächsten Moment öffnete er die Augen und betrachtete ungläubig seine Hand. Als er zu der Erkenntnis gekommen war, dass Aeron nicht der war, für den er ihn hielt, lockerte er den Griff und ließ schließlich los.

"Jackob ... wir müssen ihm helfen!"

"Bist du sicher? Wie kommst du darauf?"

"Ich hatte einen Flash"
, erklärte Matthew, erkannte jedoch, dass Aeron ihn nicht verstand. "Oh, ich meine eine Vision."

"Nun gut, ich werde versuchen, die Wüstenjäger davon zu überzeugen, dass wir zurückkehren müssen."


Aeron wandte sich an den Jagdführer Clak'rek Apacch und versuchte, ihm die Situation zu erklären - ein schweres Unterfangen, da Aeron die Sprache der Wüstenjäger nur bruchstückhaft beherrschte. Doch schließlich schien er verstanden zu haben und begann, seinen Untergebenen Befehle zuzurufen.

"Und? Was sagt er?", fragte Matthew und ließ dabei seinen Blick auf dem Jagdführer ruhen.

"Er hat eingesehen, dass die Festung gefährdet sein könnte, und daher die Rückkehr angeordnet ... allerdings werde ich mit einem Teil der Besatzung hier bleiben müssen, um die Jagd fortzuführen. Ihr werdet mit Eurem Schiff zur Festung gebracht. Rettet Jackob! Ich werde nachkommen, sobald sich die Möglichkeit dazu ergibt."

"Ich ... okay!"
Ohne ein weiteres Wort begab sich Matthew auf sein Schiff und verschwand damit am Horizont.

Jetzt bin ich auf mich allein gestellt ...

* * *

Das Geräusch von Blasterfeuer riss Aeron aus seinem Mittagsschläfchen. War es wirklich Blasterfeuer gewesen? Die Wüstenjäger besaßen - oder verwendeten jedenfalls - keine Blasterwaffen; es musste also Einbildung gewesen sein. Es sei denn ... Aeron rannte aus seiner Kabine aufs Deck, schaute über die Reling und begriff, dass er wirklich Blasterfeuer gehört hatte. Auf einer nahen Düne standen, lagen und knieten zehn Individuen - die meisten waren Menschen - und deckten die Wüstenjäger mit Blasterfeuer ein. Auf einer Düne hinter den zehn Personen konnte er einen Gleiter erkennen und ein Gedanke drängte sich in Aerons Verstand: War dies die Möglichkeit zur Flucht? Doch im nächsten Moment bekam er eine ernüchternde Antwort ... das Gleiter explodierte! Die Wüstenjäger waren primitiv, doch ihre Intelligenz reichte aus, um gestohlenen Sprengstoff zu benutzen. Aerons Hoffnungen verblassten genauso schnell, wie sie gekommen waren. Augenblicke später versperrte ihm ein zweites Wüstenschiff die Sicht auf das rauchende Wrack - die zehn Individuen waren umzingelt. Doch egal, wie viel Intelligenz Aeron den Wüstenjägern zugestand, der folgende Zug überraschte ihn dennoch: aus unzähligen Scharten, die in die Rümpfe der Schiffe eingelassen waren, flogen Pfeile kreuz und quer auf die kleine Gruppe zu. Erstaunlicherweise traf keiner der Pfeile die Personen auf der Düne; stattdessen bohrten sie sich tief in den Wüstensand. An jedem dieser Pfeile war ein Seil befestigt, so dass sich langsam aber sicher ein undurchdringliches Netz aus Seilen bildete, aus dem die Opfer nicht entfliehen konnten. Noch bevor die Opfer wussten, wie ihnen geschah, waren sie gefangen - ein genialer Schachzug!
Als Nächstes wandte sich Clak'rek Apacch an Aeron und gab ihm Instruktionen. Der Jedi-Meister streckte die rechte Hand vor sich aus und ballte sie zur Faust; dann hob er sie über seinen Kopf. Synchron zu diesen Bewegungen wurden den Gefangenen die Blasterwaffen von unsichtbaren Mächten aus den Händen gerissen und hoch in die Luft gehoben. Aeron ließ sie zu sich heran und in eine Kiste schweben, die sofort von zwei Wüstenjägern weggetragen wurde.
Nun fiel es den Jägern nicht schwer, ihre Gefangenen in die Zellen zu sperren. Heimlich zückte der Jedi-Wächter das Messer, das man ihm für den Notfall gegeben hatte und näherte sich dem Anführer der Gefangenen. Dieser schien mehr als überrascht zu sein, einen Menschen in den Diensten der Wüstenjäger zu sehen. Aeron beugte sich zu ihm vor und hauchte ein "Vertrau mir!" in sein Ohr, ehe er ihm mit dem Messer unbemerkt kleinere Wunden zufügte.

"Spinnst du!", beschwerte sich der betroffene Mensch

Doch Aeron ließ sich nicht beirren und erklärte den Wüstenjägern, er habe ihn einen Verräter genannt. Diese nickten und setzten gerade dazu an, den Verletzten in die Zelle zu schleppen, als Aeron sie aufhielt. Er machte sie darauf aufmerksam, dass dieser Mensch verletzt sei und er sich darum kümmern müsse. Wieder nickten die Wüstenjäger und wandten sich einem anderen Gefangenen zu. Aeron brachte den Anführer in seine Heilerkabine und platzierte ihn auf dem einzigen Bett.

"Tut mir echt Leid, aber es war die einzige Möglichkeit, mit Euch zu sprechen", erklärte er ihm schließlich.

"Wer seid Ihr und warum arbeitet ihr für diese Typen?"

"Ich bin Jedi-Meister Aeron Gates und - zusammen mit drei weiteren Jedi - ein Gefangener der Wüstenjäger."

"DREI weitere Jedi?"
Der Gefangene war fassungslos. "Ihr meint, dass VIER Jedi nicht gegen diese Primitivlinge ankommen?"

"Naja, wir sind ETWAS erschöpft."
Und so erzählte Aeron ihm die ganze Geschichte: angefangen bei dem Vorfall im Miracle Plasa, hin zu den Kristallhöhlen, dem darauf folgenden Raumgefecht und dem Absturz auf Taran, bis hin zu dem Kampf in der Festung der Wüstenjäger.

"Und wieso wollt Ihr mit mir sprechen?", fragte der Gefangene schließlich und betrachtete seine oberflächlichen Wunden. "Ganz nebenbei: nennt mich Sisk."

"Liegt das nicht auf der Hand? Ich brauche Eure Hilfe bei meiner Flucht."

"Aha!"
Sisk stützte seine Ellenbögen auf die Knie und beugte sich vor. "Habt Ihr einen Plan? So ein Fußmarsch durch die Wüste könnte sehr anstrengend sein."

"Wir kapern ein Schiff"
, erklärte Aeron und vergewisserte sich erneut, dass sie niemand belauschte.

"Ah, genau so habe ich mir eine Begegnung mit einem Jedi vorgestellt! Okay, wie lautet der Plan?"

"Ich kümmere mich um die Besatzung auf DIESEM Schiff, während Ihr mit Eurer Mannschaft dafür sorgt, dass uns das ANDERE Schiff keine Schwierigkeiten mehr macht."

"Und wie sollen wir das anstellen?"
, fragte Sisk zweifelnd. "Sollen wir sie mit Sandkörnern bewerfen?"

Anstatt zu antworten, trat Aeron gegen eine Kiste an der Wand, welche sofort aufsprang und mehrere Reihen Blasterwaffen darbot. "Noch Fragen?"

* * *

Mithilfe der Macht fiel es Aeron nicht sonderlich schwer, die ohnehin schon geschwächte Crew unschädlich zu machen. Der Jedi-Meister bahnte sich einen Weg durch das Schiff und warf jeden Wüstenjäger, der ihm begegnete, über Bord; der Sand federte dabei ihren Sturz ab. Sisks Mannschaft positionierte sich unter Deck und benutzte die Schießscharten, um ihre Gewehre auf das andere Schiff zu richten. Schon bald hatte das Geschrei der über Bord Geworfenen die Aufmerksamkeit der anderen Schiffscrew auf sich gezogen. Gerade als diese ihr Schiff wenden und ihren Stammesbrüdern zu Hilfe kommen wollte, eröffnete Sisks Mannschaft das Feuer auf ihr Heck. Die heißen Plasmastrahlen bohrten sich durch das holzige Material und zerfetzten das Heck des anderen Schiffs. Wenig später konnten sie eine Explosion sehen, die das Schiff in der Mitte aufbrechen ließ; manövrierunfähig sank es langsam auf die Dünen. Selbst auf diese Entfernung konnten sie die zornigen Stimmen der Wüstenjäger fluchen hören.

"Gute Arbeit", lobte Aeron Sisk, als dieser auf das Deck trat.

"Ihr aber auch", erwiderte dieser und nickte in Richtung der Wüstenjäger, die überall auf den Dünen verteilt standen und ihnen mit geballten Fäusten drohten. "Wo geht es jetzt hin?"

"Zu ihrer Festung"
, erklärte Aeron ihm lächelnd - er konnte Sisks Reaktion vorhersehen.

"Was!? Seid Ihr verrückt geworden?"

Aeron klärte ihn über seine Absicht auf, seine drei Freunde zu retten - deren Existenz Sisk bereits vergessen zu haben schien. Der Gedanke an drei weitere Jedi-Kameraden brachte ihn jedoch schließlich dazu, seine Zweifel und Ängste zu begraben und einzuwilligen. "Oh Junge, das werde ich noch bereuen!"

Während Aeron das Schiff steuerte, suchten Sisk und seine Begleiter das Schiff nach weiteren Waffen ab. Nun stand der Jedi-Wächter allein an Deck und begrüßte den kühlen Wind, der ihm um die Ohren pfiff; die Sonne hatte ihren Höhepunkt bereits am Mittag erreicht und war nun auf dem Weg gen Horizont. Die konturlose Gegend und die ungewohnte Stille machten es ihm schwer, die Augen aufzuhalten. Nur gelegentlich hörte er etwas von den anderen - wie "Oh yes, ein Repetirgewehr!" oder "Hey, Corly, meinst du, ich sollte mir dieses Schwert als Souvenir einpacken lassen?". Langsam driftete Aeron in die Welt der Träume ab, als ihn plötzlich ein Ohren betäubendes Geräusch aufschrecken ließ; jedwede Müdigkeit fiel von ihm ab.

Sofort kam Sisk aufs Deck gestürmt. "Verdammt, was war ...", begann er, doch die Ursache war nicht zu übersehen.

Direkt vor ihnen tobte eine Schlacht! Zwei Armeen, die man an ihrer Kleidung problemlos unterscheiden konnte, bekämpften sich unerbitterlich - der eine Stamm trug die sandfarbenen Roben der Wüstenfestung, der andere Stamm hatte seine Roben schwarz getönt und mit roter Farbe verziert, bei der Aeron sofort an Blut dachte. Ein kurzer Blick genügte, um zu erkennen, dass die Schwarzen weit in der Überzahl waren. Zudem benutzten sie grotesk anmutende Katapulte, die ihnen noch mehr Zerstörungskraft boten. Von überall stiegen Rauchschwaden auf und färbten den Himmel schwarz - obwohl es noch früher Abend war, hätte man meinen können, es sei Nacht. Eine große Flammensäule loderte über der Festung und tauchte das Schlachtfeld in ein bedrohliches Rot. Man hätte einen Taschenrechner benötigt, um die Leichen zu zählen, die den Wüstenboden pflasterten; es war ein Gemetzel.
Aeron erhaschte einen Blick auf einen der heimischen Krieger, der sich gegen fünf feindliche Krieger gleichzeitig verteidigte. Seine Waffe war eine metallene Lanze, an deren Ende blaue Energieblitze aufleuchteten. Aeron kannte diese Waffe nicht, doch er kannte die Person, die sie führte ... Jackob!

"Was machen wir nun?", fragte Sisk, ohne den Blick von der Schlacht zu nehmen.

"Stellt Euch zusammen mit Eurer Mannschaft an der vorderen Reling auf und richtet die Gewehre auf die Typen in Schwarz!"

"Wieso die Schwarzen?"
, fragte Sisk verständnislos. "Die sind doch in der Überzahl! Wenn wir die anderen platt machen, können wir diese Schlacht beenden."

"Ganz einfach: weil die Sandfarbenen auf unserer Seite sind, solange wir die Schwarzen bekämpfen. Andersherum wird dies nicht der Fall sein."


Aeron beschleunigte das Schiff und näherte sich der Schlacht; je näher sie kamen, umso erschreckender wurden die Details. Dies war kein Gemetzel ... es war ein Blutbad! Wieder war das Ohren betäubende Geräusch zu hören - es kam von dem Katapult. Ein Magma-ähnliches Geschoss flog auf die Festung zu und riss ein großes Loch in das holzige Material, aus dem die Wüstenjäger so gut wie alles bauten. Ein Bild von Alicia blitzte in ihm auf: sie sitzt in einem Zimmer, todkrank und schwach, und plötzlich bricht das Geschoss durch die Wand und zermalmt sie samt der Zimmereinrichtung. Er hoffte inständig, dass es nur ein Trugbild seiner Angst war, und keine Vision. Als Sisks Mannschaft Anstalten machte, das Feuer zu eröffnen, rief er: "Wartet noch ... auf mein Zeichen!"
Sie kamen der Schlacht immer näher, doch niemand schien sie zu bemerken oder ihnen Beachtung zu schenken - das Überraschungsmoment war noch auf ihrer Seite. Aeron konnte nun den Gestank von verbranntem Fleisch riechen und rümpte angewidert die Nase. In dem Moment, indem sie die Grenze des Schlachtfelds erreichten, schrie er: "Feuer!"
Alle zehn Blastergewehre - darunter auch ein Repetirgewehr - erwachten im selben Moment zum Leben und spuckten ihre tödlichen Salven auf die unvorbereiteten Wüstenkrieger in Schwarz. Jeder Schuss saß, jeder Schuss tötete! Verängstigt wichen einige der Krieger zurück, doch gegen die Geschwindigkeit der Plasmasalven konnten sie nichts ausrichten. Als die Festungsbewohner erkannten, dass die Opfer zu hundert Prozent schwarz gekleidete Krieger waren, erhoben sie die Hände und feuerten ihre neuen Verbündeten mit Schlachtrufen an. Aeron konnte es sich nicht erklären, doch die Situation erzeugte in ihm ein ungewohntes Gefühl der Zugehörigkeit ... es fühlte sich gut an. Sisks Leute hatten sich nun zu beiden Seiten an der Reling aufgestellt und feuerten weiter auf die Schwarzen. Nachdem er einige Runden über dem Schlachtfeld gedreht hatte, fand er endlich, wonach er gesucht hatte: Jackob. Der Jedi-Ritter war erneut mit mehreren Kriegern zugange, als er das sich nähernde Schiff und dessen Steuermann bemerkte. Sofort rammte er seine Energielanze in die Erde und erzeugte damit eine Druckwelle, die seine Gegner auf Abstand brachte. Dann ging er in die Hocke und stieß sich vom Boden ab, vollführte einen Rückwärtssalto und landete sicher neben Aeron auf dem Deck.

"Wo warst du so lange?", stachelte Jackob. "Einkaufen? Matt meinte, du würdest nachkommen."

"Ich habe mein Versprechen eingehalten, oder etwa nicht?"
, verteidigte sich Aeron scherzhaft. "Wo ist denn unser Matty?"

"Ach, der tanzt dahinten mit den Men in Black. Er schien es kaum erwarten zu können, den Typen die Schädel einzuschlagen."

"Er sagte, du seist in Gefahr ..."
, erinnerte Aeron sich an Matthews Vision.

"Ja, war ich. Habe es mit einem der feindlichen Berserker aufgenommen und mich dabei ETWAS überschätzt."

"Darin seid ihr Jedi doch Profis"
, mischte sich Sisk ein, wandte sich jedoch sofort wieder der Schlacht zu.

"Na ja, Matthew kam und hat mir geholfen, den Berserker auszuschalten." Er hielt Aeron die Energielanze unter die Nase. "Das hier war der Hauptgewinn."

Aeron ließ seinen Blick über das Schlachtfeld wandern und erkannte, dass sie sich auf dem einzig intakten Wüstenschiff befanden.

"Was ist mit Matthews Schiff geschehen?"

"Oh, als Matthew hier ankam, suchte er eine Möglichkeit, die Katapulte zu zerstören. Eines ist nun kaputt."


Jackob deutete auf einen Trümmerhaufen, der sowohl aus Teilen des Katapults als auch aus Teilen eines Wüstenschiffs bestand.

"Verstehe", entgegnete Aeron trocken. "Wir werden erst einmal Matthew aufgabeln. Wo ist Alicia?"

"Keine Ahnung"
, antwortete Jackob bedrückt. "Ich habe sie seit unserer Anhörung beim König nicht mehr gesehen."

"Keine Sorge, Jackob, wir werden sie finden ... dort ist Matthew!"
Aeron streckte seinen Zeigefinger in die entsprechende Richtung.

Als er ihn sah, lachte Jackob so herzhaft, wie er es nur selten getan hatte; auch Aeron kicherte verhalten. Sisk sah den bärtigen Mann ungläubig an, schüttelte dann den Kopf.

"DAS ist euer Freund? Ihr Jedi seid doch alle verrückt ..."

Matthew stand auf einer niedrigen Düne, die von unzähligen Schwertern, welche er seinen Gegnern abgenommen zu haben schien, bedeckt war. Jedes Mal, wenn er angegriffen wurde, erstach er den Angreifer, machte sich aber nicht die Mühe, die Klinge wieder herauszuziehen, sondern nahm sich einfach die nächste Waffe vom Boden - es waren ja genug vorhanden. Die Krieger kamen, wurden erstochen und purzelten die Düne hinunter ... ein abstruser Rhythmus. Die Leichen stapelten sich bereits am Fuße der Düne. Das Ganze wirkte eher, wie eine Holo-Komödie mit schlechten Schauspielern - die eigentlich so ernste Lage brachte die gesamte Mannschaft zum Lachen. Als Matthew das Gelächter vernahm, hob er den Blick und erkannte Aeron auf dem Schiff. Wenige Augenblicke später befand auch er sich an Deck. Nun fehlte nur noch Alicia ...

"Alicia ist sicherlich noch in der Festung", stellte Aeron fest. "Jackob und ich werden reingehen und sie suchen. Matthew, Sisk, ihr achtet darauf, dass unser Schiffchen intakt bleibt. Wir sind gleich zurück."

Die beiden Jedi sprangen aus dem Schiff und landeten vor dem großen Tor der Wüstenfestung. Rasch traten sie ein, und der Lärm der Schlacht stumpfte ab. Aeron konnte seinen Augen nicht trauen; das imposante, wenn auch nicht sehr stabil anmutende Gebäude hatte sich in der kurzen Zeit von weniger als einem Tag in eine Ruine verwandelt. Die Etagenkonstruktion war von den feindlichen Geschossen zertrümmert worden und anschließend abgebrannt. Ein kühler Wind pfiff durch das Gebäudeskelett und trug den Gestank von Kohlenmonoxid durch die Luft. Der Anblick, der sich ihm nun bot, bewegte Aeron unerwartet tief - er empfand Trauer und Mitgefühl für die ehemaligen Bewohner dieser Festung. Die Schlacht hatte die Wüstenjäger zu Obdachlosen gemacht. Jackob schien - trotz seiner Abneigung gegenüber den Wüstenjägern - dasselbe zu empfinden.

"Bist du sicher, dass sie noch hier ist, Aeron?", fragte Jackob zweifelnd und durchquerte den Innenhof - oder was davon übrig war.

Jeder Schritt knirschte und hallte an den kahlen Wänden wider. Aeron schloss die Augen und verharrte einen Augenblick in der Bewegung.

"Ja, sie muss hier irgendwo sein", meinte er schließlich mit Bestimmtheit. "Ich spüre ihre Gegenwart."

"Alicia!"
, rief Jackob, doch die einzige Antwort, die er erhielt, war das Echo seiner Stimme. "Ich ..."

"Psst"
, unterbrach Aeron ihn. "Hast du das gehört?"

"Was gehört?"
Jackob sah ihn fragend an.

Ein dumpfes und sehr leises Geräusch war zu hören; es klang wie jemand, der mit Holz gegen einen Stein schlägt.

"Im dritten Stock", rief Aeron Jackob zu und suchte nach einer Treppe.

Als er sich jedoch umdrehte, war Jackob verschwunden. "Jackob?"

"Ich bin hier oben - im dritten Stock. Du bist ein Jedi, Aeron. Vergessen?"


Im nächsten Moment stand Aeron direkt neben Jackob. Das dumpfe Geräusch wiederholte sich in einem steten Rhythmus. Jackob deutete in eine der vier Ecken des dritten Stocks; an dieser Stelle war das Gebäude zusammengesunken und hatte die Räume dahinter verschüttet. Er legte ein Ohr an das steinige Baumaterial und horchte; dann nickte er Aeron zu.

"Das Geräusch kommt eindeutig aus diesem Raum."

Jackob hob seine Energielanze an und stieß sie in das Geröll. Die daraus resultierende Druckwelle schleuderte die Brocken zur Seite und erzeugte einen kleinen Durchgang. Vorsichtig begaben sich die beiden Jedi in den Raum dahinter, und ihnen stockte der Atem. Dieser Raum war angefüllt mit unzähligen Körperteilen: Arme, Beine, Köpfe ... Übelkeit überkam die beiden. Ungewöhnlicherweise konnte Aeron kein Blut entdecken; die Schnittstellen der Körperteile waren kauterisiert!

"Diese Jäger wurden durch ein Lichtschwert getötet", erklärte er Jackob.

Als sie sich weiter durch den Raum kämpften, stieß Aeron mit dem Fuß gegen etwas Hartes. Es handelte sich um die Truhe, die man ihm geschenkt hatte - sie war noch immer ungeöffnet.

"Aeron!", hörte er Jackob schreien - er klang wie jemand, der soeben erfahren hatte, dass seine gesamte Familie getötet worden war.

Als Aeron ihn erreichte, war jede Frage nach dem Warum unnötig - er konnte es sehen: in der hinteren Ecke des Raumes, auf einem anderthalb Meter hohen Geröllhaufen, lag eine Frau. Ihre Haut war blass, Arme und Beine hingen regungslos von ihr herab, ihre blutige Kleidung bestand nur noch aus schmalen Fetzen, ihr Körper war von Wunden bedeckt, Blut rann aus einer Wunde an ihrem Bauch. Jackob rannte an ihre Seite, während sich seine Brust unkontrolliert auf und ab bewegte; Tränen liefen über sein Gesicht.

"Wieso!?", schrie er die Decke an. "Wieso!?"

"Sie ist nicht tot, Jackob"
, versuchte Aeron ihn zu beruhigen. "Sie lebt noch ..."

"Sie wird es nicht überleben! Es ist meine Schuld!"
Er sank auf die Knie und schlug mit der Faust ein Loch in den Boden. "Ich hätte sie nicht allein lassen dürfen!"

Jackobs von Trauer verzerrtes Gesicht schnürte Aeron die Kehle zu; wieso mussten die beiden ständig in diese Situation kommen? Oder würde es dieses Mal endgültig sein? Würde es das letzte Mal sein? Aeron legte seinem Freund eine Hand auf die Schulter und ließ ihm durch die Macht ein wenig Zuversicht zukommen.

"Wir müssen sie von hier fortbringen, Jackob.", sprach er im ruhigen Ton.

Jackob nickte abgehackt und richtete sich langsam auf. Dann strich er Alicia die von Schweiß verklebten Haarsträhnen aus dem Gesicht. Sein Blick wirkte glasig, wie man es sonst nur bei Blinden zu sehen bekam. Dann überraschte er Aeron damit, dass er sich vorbeugte und sie küsste, als ob sein Leben daran hinge. Eine plötzliche Bewegung in der Macht ließ Aeron taumeln. Jackob transferierte seine gesamte Energie in Alicias Körper. Ihre Augenlider begannen zu flattern, während Jackobs Beine immer heftiger bebten. Aeron klingelten die Ohren und schwarze Schemen erschienen vor seinen Augen; um sich wieder zu sammeln, hielt er sich mit beiden Händen den Kopf. Da fiel ihm ein glänzendes Objekt auf dem Fussboden auf - ein silberner Zylinder ... ein Lichtschwert. Und daneben eine kleine Truhe mit drei weiteren Lichtschwertern. Er legte Alicias Schwert zu den anderen, schloss die Truhe und klemmte sie unter den rechten Arm (unter dem linken befand sich bereits die geschenkte Truhe). Als er sich zu Jackob umdrehte, brach dieser über Alicia zusammen.

"Na klasse!", stöhnte Aeron auf.

Er schloss die Augen und konzentrierte sich auf die Macht, stellte sie sich als große Faust vor und ließ sie nach vorne schnellen. Im nächsten Moment wurde ein großes Stück aus der Wand gerissen und auf das Schlachtfeld geschleudert, wo es einen feindlichen Krieger begrub. Dann sandte er Matthew ein // Kommt hierher! //. Wenig später parkte das Wüstenschiff unter dem provisorischen Ausgang. Zuerst ließ Aeron die beiden Kisten hinunterschweben, dann Jackob, und schließlich Alicia. Als alles an Bord war, sprang er aus der Öffnung und landete wie eine Feder auf dem knarrenden Deck.

"Es kann losgehen - nichts wie weg hier!

Matthew beschleunigte das Schiff und manövrierte es aus dem Schlachtfeld, hinaus in die Wüste. Die Dämmerung hatte bereits eingesetzt und es wurde etwas kühler. Aufgrund der hohen Geschwindigkeit zog ihr Schiff einen Sandschweif hinter sich her - wie eine Sternschnuppe. Sisk grinste breit.

"Wir haben es geschafft!" Er klatschte in die Hände. "Ich liebe euch Jedi!"

Auch der Rest der Mannschaft feierte: manche sangen, andere erzählten von ihren besten Abschüssen in der vorangegangenen Schlacht, andere wiederum genehmigten sich einen kleinen Schluck Alkohol, den sie im Schiff entdeckt hatten. Alle waren ausgelassen ... alle außer Corly, einer von Sisks Männern. Er starrte nach Achtern in den Sandschweif, den sie hinter sich herzogen.

"Es ist noch nicht zu Ende", flüsterte er.

Es wurde still, und alle folgten seinem Blick, konnten jedoch nichts erkennen. Doch als sie ein etwas härteres Gelände erreichten und nicht so viel Sand aufgewirbelt wurde, sahen sie es, und es verschlug ihnen den Atem.

Wüstenschiffe ...


[Aeron Gates - Matthew Ramius - Jackob Anderson - Alicia Crunx - Sisk - Corly]
[Taran - Wüste]

__________________
Aeron Gates
Jedi-Wächter (ohne Padawan)


07.08.2006 20:29 Aeron Gates ist offline E-Mail an Aeron Gates senden Charakterprofil von Aeron Gates öffnen Beiträge von Aeron Gates suchen Nehmen Sie Aeron Gates in Ihre Freundesliste auf
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Die Wüstenjäger (Ende) Auf diesen Beitrag antworten Zitatantwort auf diesen Beitrag erstellen Diesen Beitrag editieren/löschen Diesen Beitrag einem Moderator melden       Zum Anfang der Seite springen

[Taran - Wüste]
[Alicia Crunx - Aeron Gates - Matthew Ramius - Jackob Anderson - Sisk - Corly]

Der Tag neigte sich dem Ende; die erdrückende Hitze, die den ganzen Tag angehalten hatte, nahm allmählich ab. Die Sonne war bereits zur Hälfte hinter dem Horizont verschwunden und tauchte die Wüste in ein warmes Gold. Ein Wüstenschiff fegte über den Sand und wirbelte ihn auf; drei weitere Schiffe näherten sich dem ersten unaufhörlich. Alicia stand unsicher neben dem bewusstlosen Körper Jackobs auf dem Deck und beobachtete ihre Verfolger, die aus unergründlichen Gründen schneller zu sein schienen.

"Sie kommen näher", meinte Sisk, ein neuer Verbündeter der Jedi-Gruppe, im ruhigen Tonfall.

"Was sollen wir tun?", erwiderte Corly, einer von Sisk's Männern. "Könnt Ihr sie aufhalten, Meister Gates?"

Als Aeron's Name fiel, wandte Alicia ihren Blick von den Verfolgern ab und besah sich den Rest der Crew. Die Mannschaft bestand aus zehn bewaffneten Personen - einschließlich Sisk und Corly. Zwei Jedi-Meister, ein Padawan und zehn Männer; dreizehn geschwächte Personen gegen eine Streitmacht von sechzig Wüstenjägern, das würde knapp werden. Doch Alicia rief sich ins Gedächtnis, dass sie schon schlimmere Situationen gemeistert hatten.

"Wir werden uns aufteilen", sprach sie zu den anderen. "Sisk, drei Eurer Leute kommen mit mir, drei weitere mit Aeron, Ihr und der Rest Eurer Mannschaft geht mit Matthew. Jede Gruppe übernimmt ein Schiff."

"Vier gegen zwanzig?"
, fragte Corly unsicher. "Das werden wir nicht überleben!"

"Vergesst nicht: ihr könnt sie mit euren Blastergewehren beschießen, bevor sie überhaupt an den Angriff DENKEN."

"Möge die Macht mit uns sein"
, warf Matthew ein. "... und unsere Lichtschwerter ebenfalls!"

Ihre Verfolger hatten sie nun schon so weit aufgeholt, dass man ihre Kriegsschreie hören konnte; Sisk's Männer eröffneten sofort das Feuer - immer drei Personen auf ein Schiff. Eines der feindlichen Schiffe setzte sich direkt rechts neben das ihre. Sofort sprang Alicia ab und landete auf dem feindlichen Deck; ihre eisblaue Klinge erwachte zischend zum Leben. Ihr Bauch schien bei jeder Bewegung zu explodieren, doch sie ignorierte den Schmerz, linderte ihn mit der Macht. Die Dünen ließen das Schiff in unregelmäßigen Abständen erbeben, und Alicia hatte schwer damit zu kämpfen, nicht das Gleichgewicht zu verlieren. Nun stand sie ganz allein auf dem feindlichen Schiff - umzingelt von Wüstenjägern, die es gar nicht erwarten konnten, ihr ein spitzes Stück Metall in den ohnehin schon verwundeten Bauch zu rammen. Ihre summende Lichtschwertklinge warf einen bläulichen, flackernden Lichtkreis auf das Deck, der die brüllenden Wüstenjäger auf Abstand hielt. Niemand bewegte sich, da jeder darauf wartete, dass der andere einen Fehler machte. Vollkommen unerwartet sprang einer der Krieger auf sie zu und machte einen Ausfall. Alicia trat einen Schritt zur Seite, ließ ihr Handgelenk kreisen und trennte dem Angreifer damit gekonnt den Arm ab. Die anderen Wüstenjäger schrien erschrocken auf, deuteten auf den abgeschlagenen Arm am Boden und sahen die Jedi-Hüterin mit aufgerissenen Augen an. In dem folgenden Augenblick der Stille war ein schabendes Geräusch zu hören, als würde man zwei raue Durastahlplatten gegeneinander reiben. Alicia sah zu Sisk und seinen Leuten hinüber und erkannte, dass die Männer entgeistert auf die Bordwand des Schiffs starrten, auf dem sich Alicia in diesem Moment befand. Ohne auf die zurückweichenden Krieger zu achten, lief sie nach Backbord und warf einen Blick über die Reling. Unzählige metallene Spitzen ragten aus der Bordwand heraus.

"Was ist das?", fragte Sisk laut, ohne den Blick von den Spitzen zu nehmen. "Wollen sie uns rammen?"

"Nein"
, antwortete Aeron emotionslos, wechselte jedoch plötzlich zu einem hektischen Tonfall: "Alle Mann festhalten!"

Im nächsten Moment schossen die Spitzen aus der Bordwand, rasten scheinbar ohne System auf das gegenüber liegende Schiff zu und durchbohrten dessen Rumpf. Splitter verteilten sich auf dem Wüstenboden und wurden in der Ferne immer kleiner. Die Seile, die an den großen Metallpfeilen befestigt waren, bildeten nun ein undurchdringliches Netz zwischen den beiden Schiffen.

"Was zum ...?", begann Sisk. Er starrte ungläubig auf das Seilgeflecht und beugte sich über die Reling, um sein Gewehr auf eines der Seile zu richten. Eine Düne brachte sein Schiff zum Erbeben und ließ ihn über Bord fallen. Sisk verfing sich in dem wirren Netz, sein Gewehr verschwand in der Ferne.

Alicia wollte ihm gerade zu Hilfe eilen, als sie durch die Macht eine Warnung empfing. Sie ließ das Lichtschwert in ihrer Hand kreisen, so dass die Klinge nun nach unten zeigte, und rammte es mit aller Kraft nach hinten. Ein Zischen und ein darauf folgendes Stöhnen verrieten ihr, dass sie getroffen hatte. Sie ließ ihr Lichtschwert erneut kreisen und brachte es so wieder in die richtige Position, um dem nächsten Angreifer einen Hieb gegen die Schulter zu verpassen, wodurch sein Oberarmknochen mit dem Schultergelenk verschmolz. Ein Hilfeschrei zwang Alicia zur Eile; sie hob die Hand, schloss die Augen und konzentrierte sich, ließ die Macht durch sich hindurch in ihre Hand fließen, wo sie sie zu einer mentalen Faust formte und den Wüstenjägern entgegen schleuderte. Wie durch Zauberei flogen die jolenden Krieger auf die gegenüber liegende Reling zu - einige fielen über Bord. Rasch deaktivierte sie ihr Lichtschwert und drehte sich zu Sisk um. Dieser hing wehrlos in dem Netz und versuchte, sich nicht zu bewegen. Bei der Geschwindigkeit, die die Schiffe erreicht hatten, pfiff der Wind unangenehm um ihre Ohren; Strähnen fielen Alicia ins Gesicht und versperrten ihr die Sicht.

"Sisk, nehmt meine Hand!", rief sie dem hängenden Mann zu und streckte ihm ihre Hand entgegen.

Als Sisk seinen Oberkörper in ihre Richtung drehte und seine Hand nach der ihren ausstreckte, begann er zu rutschen und verfing sich in dem Netz. Panisch zappelte er herum und versuchte vergeblich, sich aus dem Griff der zolldicken Seile zu befreien. Wieder sprangen die Schiffe über eine Düne, wodurch Sisk entgültig den Halt verlor und hilflos auf den sandigen Boden zu fiel. Im letzten Augenblick wickelte sich eines der Seile um seinen Fuß und rettete ihn vor seinem Schicksal als menschlicher Radiergummi. Sein Gesicht war nur noch Zentimeter von dem vorbeirasenden Wüstensand entfernt, der bei dieser Geschwindigkeit die Eigenschaften von Schmiergelpapier besaß. Alicia konzentrierte sich auf die Macht und versuchte, Sisk zu stabilisieren oder ihn durch Levitation auf das Deck seines Schiffs zurückzubringen, doch dazu war sie noch zu schwach. Also hielt sie Ausschau nach den anderen: Aeron und Matthew waren auf eines der feindlichen Schiffe gesprungen, Sisk Männer feuerten auf das andere - das dritte - Schiff. Soviel zum Thema AUFTEILEN, dachte sie, als eine Bewegung ihre Aufmerksamkeit erhaschte: Jackob war erwacht. Er rieb sich die Müdigkeit aus den Augen und sah sich um. Als sein Blick den ihren traf, weiteten sich seine Augen, die Energielanze, die vor ihm auf dem Deck lag, sprang wie durch Zauberei in seine Hand; dann schleuderte er die Lanze in ihre Richtung. Alicia befürchtete schon, er hätte vergessen, auf wessen Seite er stand, doch der Speer flog an ihrem Kopf vorbei und blieb dort plötzlich in der Luft stehen. Verwirrt drehte sie sich um und sah einem Krieger mit erhobenem Säbel entgegen, aus dessen Brust die Energie spuckende Lanze ragte. Da kam ihr plötzlich eine Idee: sie riss dem Krieger die Lanze aus der Brust, bedankte sich höflich bei ihm - er kippte sofort vornüber - und wandte sich wieder dem hängenden Sisk zu. Nachdem sie sich davon überzeugt hatte, dass sie die Lanze deaktiviert hatte, reichte Alicia sie ihm nach unten.

"Versucht euch hieran festzuhalten!", rief sie ihm zu und ergriff das Geländer, um nicht ebenfalls von Bord geworfen zu werden.

Sisk streckte die Arme nach dem Stab aus, doch die Entfernung war zu groß. "Ich komme nicht heran!"

Als Jackob das Geschrei jenseits des Schiffs hörte, lehnte er sich über die Reling und entdeckte Sisk in dem Seilgewirr. "Oh Mann, was macht Ihr denn da?"

Sisk verzog gespielt beleidigt das Gesicht und verschränkte die Arme, was aufgrund der Tatsache, dass er mit dem Kopf nach unten hing, sehr komisch rüberkam. "Ich relaxe! Solltet Ihr übrigens auch einmal probieren ... in einer lebensgefährlichen Situation auf dem Kopf hängen; och, ist das entspannend. Noch entspannter, und ich bin tot!"

"Yeah, okay, dumme Frage ... aber ich habe da eine Idee"
, rief Jackob von der anderen Seite des Netzes. "Sisk, haltet Euch an diesem Strick dort fest!"

"An diesem hier?" Sisk deutete auf eines der Seile.

"Nein, das andere ... dort ... ja, genau das. Haltet Euch gut fest. Ich werde nun mehrere Seile kappen, so dass ihr Euch zu Alicia hinüber schwingen könnt."

Jackob's saphirblaue Klinge flammte auf und zertrennte eines der Seile. Sofort sackte Sisk weiter nach unten, doch da er sich zuvor an einem Strick hochgezogen hatte, verfehlte er den dahin rasenden Wüstensand um wenige Zentimeter. Nachdem er sich wieder etwas nach oben gezogen hatte, durchschnitt Jackob das nächste Seil. Sie wiederholten den Vorgang, bis Sisk die Lanze erreichte, die Alicia ihm hinhielt. Doch in dem Moment, indem er die Lanze ergriff, flammte ein unbeschreiblicher Schmerz in Alicia's Rücken auf, der sie dazu veranlasste, die Energiewaffe loszulassen. Langsam breitete sich der Schmerz in ihrem Körper aus, ließ ihre Glieder taub werden. Als sie sich umdrehte, sah sie einen Wüstenkrieger vor sich stehen, der einen Blut verschmierten Säbel in Händen hielt. Er war damit über ihren entblößten Rücken gefahren und hatte eine tiefe Wunde hinterlassen. Wut vermischte sich mit ihren Schmerzen und benebelten ihre Sinne, ihre Vernunft. Sie hob die Hand, richtete sie auf den Feind und riss ihn mit der Macht entzwei; Blut spritzte über das Deck und färbte es rot.

"Alicia!", rief Jackob. Zuerst dachte sie, er wolle sie ermahnen oder vor schlimmeren Taten bewahren, doch er schien es gar nicht bemerkt zu haben. Stattdessen wies er mit dem Zeigefinger in die Richtung, in die ihr Schiff flog. Als sie seinem Blick folgte, entdeckte sie eine kleine Beule auf dem Horizont ... nein, es war nicht der Horizont - dafür war die Sichtgrenze fiel zu nah. Nun verstand sie, warum Jackob so aufgeregt war: es war ein Abgrund! Und die Beule, die sie dort sah, war ein kleiner Fels, der sich genau vor ihnen befand.

"Heilige Wombratte", stieß Sisk aus, als auch er den Abgrund erkannte. Dann schien ihn die Hektik zu überkommen. "Holt mich hier raus! Schnell!"

Jackob streckte die Hand aus, schloss die Augen und schien auf die Macht zuzugreifen. Sisk wurde angehoben, bis er über dem Netz schwebte; sein Fuß war noch immer von einem Seil gefesselt, doch Jackob warf sein Lichtschwert und durchtrennte es an beiden Enden. Dann ließ er Sisk vorsichtig auf das Deck sinken.

"Das wurde aber auch Zeit!", beschwerte sich dieser scherzhaft und dennoch ernst. "Warum nicht gleich so?"

"Nun, ich würde sagen ... in Deckung!"
Jackob hatte den herannahenden Felsbrocken rechtzeitig gesehen und rettete sich in letzter Sekunde, indem er von Bord sprang - mitten im Flug ergriff er den verwirrten Sisk und zerrte ihn mit sich. Die beiden verbundenen Schiffe rasten ungehindert auf den Felsen zu, das Netz verfing sich in dem Gesteinsbrocken und schmetterte die beiden Wüstenschiffe aufgrund der auftretenden Fliehkräfte gegeneinander. Im nächsten Moment war die Luft erfüllt von Splittern aus einem holzigen Material, Alicia und die Wüstenjäger wurden von Bord geschleudert und flogen im hohen Bogen in die Schlucht. Alicia schlug hart mit dem Rücken auf den trockenen Wüstenboden auf, und sie hatte das Gefühl, dass eine ihrer Rippen gebrochen war. Die Wüstenjäger landeten überall um sie herum, einige hatten sich einen Arm oder ein Bein gebrochen, andere torkelten unsicher auf sie zu, einer lag etwas entfernt mit einem großen Bruchstück des Schiffs in der Brust. Alicia fasste sich an den Kopf und spürte ein kleines Blutrinnsal an ihrer Schläfe. Vorsichtig versuchte sie sich aufzurichten, doch sofort überkam sie ein Schwindelanfall, ihre Beine zitterten, Bauch und Rücken schienen zu explodieren, Mund und Augen waren total ausgetrocknet ... und ihr Lichtschwert war verschwunden.

"Jackob! Sisk?", rief sie mit heiserer Stimme, doch sie bekam keine Antwort. "Aeron! Matthew!"

Hinter sich hörte sie ein metallisches Schaben und sprang gerade noch rechtzeitig zur Seite, um dem Hieb eines Wüstenjägers auszuweichen. Allerdings brachte sie sich damit ins Straucheln und fiel rücklings in den durch die Sonne gehärteten Sand. Der Krieger nutzte die Gelegenheit und warf sich mit dem Säbel im Anschlag in ihre Richtung. Im letzten Augenblick rollte sie sich weg und entging seiner Klinge. Sie versetzte ihm einen Tritt ins Gesicht und brachte sich durch eine Rückwärtsrolle in die aufrechte Position. Ein rascher Blick sagte ihr, dass drei weitere Wüstenjäger in ihre Richtung unterwegs waren - sie brauchte ihr Lichtschwert! Rasch verpasste sie dem am Boden liegenden Krieger einen weiteren Tritt, bevor sie die Augen schloss und die Umgebung nach ihrer Waffe sondierte. Sie konnte den Sand spüren, die Individuen in ihrer Nähe, die meisten davon waren primitiv und wild, doch sie konnte noch etwas anderes ausmachen, eine enorme Intelligenz, etwas Großes ... und da war ihr Lichtschwert - nicht weit von ihr entfernt, einige Zentimeter unter dem Sand. Alicia streckte die Hand aus und der silberner Zylinder landete darin, wie ein abgerichteter Vogel auf der Schulter seines Besitzers. Sofort spürte sie die pulsierende Energie, die von ihrer Waffe ausging - gleichmäßig und beruhigend - und Erinnerungen überfluteten ihren Geist ...

* * *

Die achtzehnjährige Alicia fummelte nervös an dem Schaltpaneel einer Tür herum. Seit fünf Jahren hatte sie nun schon den Rang eines Ritters inne und war dennoch nicht in der Lage, diesen simplen Türmechanismus zu umgehen. Unzufrieden verzog sie das Gesicht und betrachtete den Kabelsalat vor sich, der aufgrund der Dunkelheit in der Fabrikruine nur schwer zu erkennen war. Konnte sie es wagen, ihr Lichtschwert für einen kurzen Augenblick zu aktivieren? Sie sah sich noch einmal forschend um, bevor sie den Intensitätsregler auf die niedrigste Stufe drehte und die Klinge ausfuhr, um diese in das zerfledderte Kontrollfeld zu rammen. Die Tür öffnete sich mit einem Zischen, das Alicia kurz zusammenzucken ließ. Sei nicht so nervös, ermahnte sie sich und betrat den nächsten Raum - es schien die Überwachungszentrale der ehemaligen Fabrik zu sein. Vom Boden bis zur Decke waren die Wände mit Monitoren bedeckt. Auf der rechten Seite unterbrach ein großes Sichtfenster die Displayreihen. Alicia trat an die dicke Duraglasscheibe heran und sah hinaus - obwohl es eher ein hineinsehen war, denn das Fenster zeigte das Innere einer großen Fabrikhalle. Beruhigt darüber, dass sie in der finsteren Halle keine Bewegung hatte ausmachen können, schaltete sie einige Displays an und überprüfte verschiedene Kamera-Einstellungen in dem gesamten Komplex ... nichts, keine Spur von Leben, gleichsam ein gutes und schlechtes Zeichen. Während ihres Daseins als Jedi hatte sie unzählige Gegner bekämpft und besiegt; wieso war sie also nun so unruhig? Weil sie ihren Gegner für stärker, schneller oder erfahrener hielt? Nein, das konnte es nicht sein! Allein ihr perfekter Umgang mit dem Lichtschwert hatte ihr ein so frühes Rittertum ermöglicht. Das und ihre stark ausgebildeten, telekinetischen Fähigkeiten. Wollte sie ihren Gegner nicht verletzen? War es das, was ihr Sorgen bereitete? Eine Person zu verletzen, die sie gut kannte? Dein Gegner weiß genau, worauf er sich einlässt, argumentierte sie in Gedanken mit sich selbst. Plötzlich entdeckte sie eine Bewegung auf dem Bildschirm; es war nur ganz kurz gewesen - wie das Vorbeiwehen einer Robe - doch Alicia war sich sicher, was beziehungsweise wer es gewesen war. Sie festigte den Griff um ihr deaktiviertes Lichtschwert und öffnete die Tür auf der anderen Seite des Raumes, welche in einen Flur führte. In einem der vielen Räume, durch die sie nun schon gekommen war, hatte sie eine Karte des Gebäudekomplexes entdeckt, die ihr nun half, den Weg zu der Stelle zu finden, an der sie die Bewegung gesehen hatten. Es handelte sich dabei um eine mittelgroße Montagehalle für Speeder verschiedener Modelle. Es war dunkel und still, doch die Luft schien zu vibrieren. Irgendwo versteckte sich ihr Gegner, das spürte sie. Vorsichtig schlich sie durch die Reihen aus unfertigen Speedern, das Lichtschwert defensiv erhoben. Ein vertrautes, wenn auch unerwartetes Zischen erklang und eine saphirblaue Klinge fiel auf sie herab. Im letzten Augenblich entkam Alicia dem tödlichen Hieb mit einem Hechtsprung und zündete ihr eigenes Lichtschwert. Der Kampf hatte begonnen!

Der Angreifer trat aus den Schatten hervor und entpuppte sich als weibliche Humanoidin. Sie war groß, schlank und breitschultrig. Ihre Haare wiesen sowohl blonde als auch blaue und violette Haarsträhnen auf, ihre ärmellose Kleidung unterstrich ihr bedrohliches Auftreten. Jeder andere Gegner hätte an dieser Stelle ein paar höhnische Sprüche von sich gegeben, doch diese Frau verblieb stumm. Ohne Vorwarnung warf sie sich auf die wesentlich kleinere Alicia, die jedoch gekonnt auswich und der Angreiferin ihr Lichtschwert entgegen warf. Die Frau mit den bunten Haaren vollführte einen Salto und entwich so der vibrierenden Klinge.

Ein finsteres Lächeln machte sich auf ihrem Gesicht breit. "Ist das schon alles? Wie armselig!"

"Du müsstest es besser wissen, Lilina"
, erwiderte Alicia. "Das war erst der Anfang!"

Sie setze vom Boden ab, wirbelte durch die Luft und vollführte dabei eine horizontale 360-Grad-Drehung, was ihr genug Stoßkraft gab, um Lilina von ihren Füßen zu fegen und gegen eine Speeder zu schmettern. Diese Aktion hatte sie sichtlich überrascht, was Alicia zum Grinsen veranlasste. Als sich ihre Gegnerin erhob, breitete Alicia die Arme aus und rief die Macht dazu auf, die nächst gelegegen Speeder zusammen zu ziehen, um Lilina den Weg zu versperren. Dann vollführte sie einen Rückwärtssalto und landete in einem weiteren Speeder, der sofort zum Leben erwachte und abhob. Lilina ließ nicht lange auf sich warten und hechtete ihr bereits Sekunden später hinterher. Die beiden blauen Lichtschwertklingen summten leise vor sich hin, während sich die Kontrahenten gegenüber standen. Gleichzeitig gingen sie auf den anderen zu und griffen ihn an; die Klingen knackten und zischten, sprühten Funken und flackerten. Als Lilina ihr Lichtschwert nach unten wandern ließ, um Alicia's Beine zu attackieren, stieß diese sich von dem Gleiter ab und katapultierte sich mithilfe der Macht bis an die Decke der Montagehalle, wo sie sich an einem mechanischen Greifarm festhielt. Alicia schloss die Augen und konzentrierte sich auf den Speeder, machte sich an der Elektronik zu schaffen und brachte ihn zum Absturz. Noch bevor sich das Gefährt in Bewegung setzte, stieß sich Lilina ab und ergriff ebenfalls einen Greifarm. Sich nur mit einer Hand festhaltend duellierten sich die beiden fünfzehn Meter über dem Hallenboden. Da kam Alicia eine Idee: sie warf ihr Lichtschwert gegen die Halterung des Greifarms, an dem sich Lilina festhielt, sodass diese gen Boden stürzte. Sofort stieß sich Alicia von ihrem Greifarm ab, flog ihrer Gegnerin entgegen und verpasste ihr im Flug einen Tritt. Lilina landete scheppernd in einem Schrotthaufen, während Alicia sanft auf dem Boden aufkam. Die Jedi-Ritterin näherte sich dem Schrotthaufen und richtete ihr Lichtschwert auf Lilina's Kehle.

"Schon gut, schon gut, du hast gewonnen, Alica." Lilina hob als Geste der Ergebung die Hände und lächelte dabei zufrieden, ja sogar stolz. "Ich habe in meinem ganzen Dasein als Jedi noch nie eine Person gesehen, die den Sokan so gut beherrscht wie du. Du hast deine Prüfung mit Bravour bestanden!"


* * *

Die eisblaue Klinge ihres Lichtschwerts erwachte zischend zum Leben, während sie die Luft verbrannte - es roch nach Ozon, doch es war der Geruch der Hoffnung, des Lebens und des Erfolgs ... manifestierte Macht. Neue Kraft durchfloss sie, stärkte ihren Körper, schärfte ihre Sinne, festigte ihren Geist. Alicia musste sich nicht umsehen, um zu wissen, dass die Wüstenjäger stehen geblieben waren, um metallene Wurfsterne nach ihr zu werfen. Ein Lächeln stahl sich auf ihr Gesicht, bevor sie sich vom Boden abstieß und sich damit in die Lüfte katapultierte, wodurch sie den herannahenden Wurfsternen entging - der einzelne Krieger, der ihr gefährlich nahe gekommen war, hatte indes nicht so viel Glück und wurde mehrfach durchbohrt. Im nächsten Moment landete sie inmitten der Wüstenjäger, die mehrere Sekundenbruchteile brauchten, um ihre Perplexität zu überwinden. Ohne zu zögern schwang Alicia ihr Lichtschwert einem der Krieger entgegen, der ihren Schlag jedoch gekonnt abzuwehren wusste. Diese Wüstenjäger mochten primitiv sein, doch sie waren auch extrem gute Kämpfer, das musste sie ihnen lassen. Durch die Macht konnte sie sehen, wie sich ihr eine Klinge von hinten näherte; sie wirbelte herum und fing sie ab, schwang ihr Lichtschwert über den Kopf und wehrte eine weitere Attacke eines anderen Kriegers ab. Es wird Zeit, dass ich meinen Vorteil ausnutze, dachte sie und setzte zum Sprint an - die Wüstenjäger nahmen sofort die Verfolgung auf. Alicia nahm Kurs auf die steile Felswand der Schlucht, die sie für ihr erstes Manöver ausnutzen wollte - als Sokan-Meisterin hatte sie gelernt, die ihr zur Verfügung stehende Umgebung zu nutzen, um ihre Feinde zu überraschen und deren Schwächen ausfindig zu machen. Sie spürte die Krieger in ihrem Nacken, doch in diesem Moment war ihr das Gefühl der Furcht genauso fremd, wie der ithorianische Begriff für ebendieses Gefühl. Als sie die Felswand erreichte, stoppte sie nicht, sondern rannte weiterhin darauf zu, um an ihr hinaufzulaufen und sich in einer Höhe von vier Metern abzustoßen. Sie landete hinter der feindlichen Horde und streckte im selben Moment die Arme aus, wodurch sie den Fußknöchel eines Kriegers durchtrennte.

Das Manöver hatte ihr eine Schwäche der Wüstenjäger offenbart: sie konnten ihren Kopf nicht sonderlich weit nach oben bewegen - das bedeutete, dass Angriffe aus der Luft mit weniger Widerstand zu rechnen hatten. Alicia fuhr mit ihrem Lichtschwert durch den sandigen Boden und verschmolz ihn zu einem festen Etwas, von dem sie erneut in die Lüfte springen konnte, um ihre Gegner von oben zu attackieren. Ungehindert fiel sie über ihre Opfer her und brannte ihnen Löcher in die Leiber. Doch sie hatte es mit Ganzzeitkriegern zu tun, die ihre Strategie in kurzer Zeit entdeckten und sich darauf vorbrereiteten. Schon bald strich Alicia nur noch mäßige Erfolge ein - eine neue Taktik musste her. Sie rannte los, löste sich von der Horde und rannte auf einen kleinen Felsen zu. Als sie diesen erreichte, stieß sie sich von ihm ab, vollführte eine Pirouette und erwischte dabei drei Krieger am Hals. Noch bevor die Wüstenjäger auf die neue Attacke reagieren konnten, vollzog sie einen Rückwärtssalto und landete hoch oben auf dem Felsen. Die Krieger erhoben drohend ihre Klingen und brüllten Alicia wilde Schlachtrufe entgegen. Sie wussten, dass sie den Felsbrocken nicht erklimmen konnten - jedenfalls nicht ohne hohe Verluste. Ein verhaltenes Lächeln stahl sich auf ihr Gesicht; sie hatte nun die Dominanz in diesem Kampf inne. Es wurde Zeit, das Ganze zu beenden. Doch da bemerkte sie plötzlich eine Veränderung an dem Verhalten der Wüstenjäger: zwar wusste sie dessen Mimik nicht richtig zu deuten, doch irgendetwas schien sie zu beunruhigen. Noch bevor sie sich umsehen und nach der Ursache ihrer Verunsicherung suchen konnte, hörte Alicia ein dröhnendes Geräusch hinter sich. Sie kannte dieses Geräusch ... es bedeutete Gefahr! Zwei Wüstenjäger murmelten ein "Antacch" und traten langsam zurück; die übrigen Krieger schienen vor Furcht paralysiert zu sein. Ein Schauder lief Alicia über den Rücken und sie spürte die Macht in sich aufschreien. Etwas war absolut nicht in Ordnung, und dieses Etwas befand sich direkt hinter ihr. Zitternd wandte sie sich um und sah sich einem reptoiden Insekt gegenüber stehen, welches um die dreimal so groß war wie sie selbst. Zwei rötliche Augenpaare blickten auf sie herab, während das Wesen aufgeregt mit den Schneidewerkzeugen klackte. Um sich zu beruhigen, rief Alicia sich ins Gedächtnis, dass sie ihr Lichtschwert bei sich hatte, als dieses flackernd den Geist aufgab; nach tagelanger Aktivität waren die Batterien verbraucht - kein gutes Omen. Die spinnenartige Echse nutzte diesen kurzen Augenblick der Abgelenktheit, um der Jedi-Hüterin einen Stoß mit ihren langen Gliedern zu versetzen und sie so von dem Felsbrocken zu schleudern. Alicia musste enttäuscht feststellen, dass der Wüstenboden seit ihrem letzten Sturz nicht weicher geworden war; die Wüstenjäger waren verschwunden - hinter dem Felsbrocken, so vermutete sie. Der vibrierende Boden verriet ihr, dass ihr das Biest soeben hinterher gesprungen war, und das plötzliche Schwinden des Sonnenlichts erklärte sie sich dadurch, dass sich das Wesen nun genau über ihr befand. Eines stand fest: sie befand sich nicht gerade in einer akzeptablen Situation. Die Macht blitzte in ihr auf und zeigte ihr einen schuppigen Arm, der die Form eines corellianischen Surfbretts hatte und von seinem Besitzer erhoben wurde. Ohne sich von der Echtheit dieser Vision zu überzeugen, rappelte sie sich auf und sprang mithilfe der Macht fünf Meter nach vorne; Sekundenbruchteile später hörte sie, wie sich etwas Schweres an der Stelle in den Sand grub, an der sie kurz zuvor noch gelegen hatte. Als sie sich nun aufzurichten versuchte, spürte sie, wie die Schwäche zurückkehrte und ihre Beine zu zittern begannen - sie konnte kaum aufrecht stehen, geschweige denn dieses Ungeheuer bekämpfen.

Hilfe, schrie sie in Gedanken, denn ihre Lippen waren zu trocken, um die Worte zu formen. Das Reptilienwesen kam unaufhörlich auf sie zu, klackte mit den scharfen Klauen und gab ein summendes Geräusch von sich. In einem Akt der Verzweifelung hob Alicia die Hände, lenkte ihre Gedanken in die Richtung des angreifenden Wesens und bespannte sie mit der unendlichen Glut der Macht, die sie dem Wesen entgegen schleudern konnte. Weiße Blitze schossen aus ihren Handflächen auf die Bestie zu, überwanden die wenigen Meter zwischen ihnen, erreichten die schuppige Haut ... und prallten von dieser ab, als seien sie nichts als heiße Luft. Das Ungeheuer stieß einen grellen Schrei aus und beschleunigte seine Schritte. Im allerletzten Augenblick sprang Alicia zur Seite und entging dem garantiert tödlichen Angriff. Ihr bloßer Rücken prallte erneut auf den harten Felsboden, der Sand grub sich tief in die lange Wunde, die ihr ein Krieger auf dem Wüstenschiff zugefügt hatte, und ließ ihre Nervenbahnen explodieren; Alicia kämpfte mit der Bewusstlosigkeit, spürte einige Bereiche ihres Körpers nicht mehr und hatte die Kontrolle über die restlichen verloren. Hilflos musste sie mitansehen, wie sich das Echsenwesen ihr zuwandte und euphorisch auf sie zukrabbelte. Nachdem es sie erreicht hatte, beugte es sich über ihren Körper - die klackenden Kieferzangen näherten sich ihrem Hals gefährlich nahe. Wie oft war sie nun schon in solchen Situationen gewesen? Irgendwann hatte sie zu zählen aufgehört; jedes Mal war sie dem Tode nahe gewesen, und jedes Mal war Jackob gekommen, um sie zu retten. Würde er kommen? Würde er sie erneut retten? Bevor sie sich die Chancen errechnen konnte, erschien auch schon ein Schemen am Rande der Schlucht - es war Jackob, und er hatte sein Lichtschwert bei sich. Alles würde gut ausgehen ... doch im nächsten Moment fielen die Wüstenjäger, die vor dem Echsenwesen geflohen waren, über den Jedi-Ritter her, bildeten ein Knäuel aus sandfarbenem Stoff, stachen immer wieder mit ihren gebogenen Klingen auf Jackob ein. Alicias Augen weiteten sich, ihr stockte der Atem.

"Nein!", schrie sie, und das Wesen über ihr gab einen entsetzlichen Schrei von sich, der den ihren übertönte. Der Kopf der Bestie - und damit auch die Kieferzangen - zuckten ruckartig nach vorne und zielten auf ihren Hals, doch bevor sie diesen erreichten, erfüllte Repetirfeuer die Luft und brannte tiefe Löcher in die Brust des spinnenartigen Ungeheuers. Mit letzter Kraft drehte Alicia ihren Kopf in Richtung der Ursache des Feuers und erblickte einen hochgewachsenen Mann mit breiten Schultern, der mitten in der Schlucht stand, einen Repetirblaster im Anschlag, hinter sich ein Gleiter und weitere bewaffnete Personen. Nachdem der Reptoide rauchend zusammengebrochen war, kam der Hüne auf sie zugeeilt.

"Geht es Euch gut, schöne Frau?", fragte er und reichte ihr eine Hand. "Mein Name ist Gentis O'Gall."

"Gentis ..."
, keuchte Alicia. Sie erinnerte sich an diesen Namen: sie hatte sich mit Gentis O'Gall über Com unterhalten, nachdem sie das Gerät in der Festung der Wüstenjäger repariert hatte. "Alicia ..."

"IHR seid es? Alicia, die Jedi-Meisterin?"
, er betrachtete sie von oben bis unten und stieß einen leisen Pfiff aus. "Wow, was ein Wunder, dass ich Euch gefunden habe!"

Seine Leute kümmerten sich um die übrigen Wüstenjäger und brachten Sisk, seine Mannschaft und die Jedi zu dem Gleiter; Aeron und Matthew waren relativ unversehrt davon gekommen, und auch Jackob hatte sich lediglich einige kleinere Wunden eingehandelt. Mit einem Ruck setzte sich der Gleiter in Bewegung und schoss durch das abendliche Zwielicht. Während des Flugs verhielten sich alle sehr still. Schließlich konnten sie einige Gebäude am Horizont ausmachen, die schnell größer wurden und sich letztendlich als Raststätten für Piloten herausstellten - dieser Ort erinnerte Alicia stark an die Raumhäfen auf Tatooine. Nachdem sie Sisk und seine Männer an einem Hotel-ähnlichen Gebäude abgesetzt hatten, steuerten sie eine Garage an, die man durch eine schmale Gasse erreichte und parkten dort den Gleiter - die Tore der Garage schlossen sich beinahe lautlos, doch Alicia hätte in ihrem Zustand sowieso nicht viel mitbekommen. Die Gruppe stieg aus - Gentis' Männer schienen im Vergleich zu den kraftlosen Jedi noch einigermaßen fit. Endlich ist es vorbei, dachte Alicia und stellte sich vor, wie sie in einem gemütlichen Bett lag und all ihre Sorgen vergaß. Ihre Wunden würden verheilen, die Kraft würde in ihre Glieder zurückkehren und Jackob wäre wieder an ihrer Seite. Trotz ihrer Kraftlosigkeit stahl sich ein zufriedenes Lächeln auf ihr Gesicht, als Gentis und seine Männer plötzlich herum wirbelten und all ihre Waffen auf die perplexen Jedi richteten.

"Endstation, meine Jedi-Freunde", meinte er in einem trockenen Tonfall und ließ die Energiezelle seiner Pistole bedrohlich aufheulen. Aeron und Matthew klappten die Kinnladen herunter, Jackob fletschte die Zähne, doch für Alicia war dies einfach zu viel. Sie spürte, wie die Bewusstlosigkeit ihren Verstand umhüllte und ihr Sichtfeld immer schmaler werden ließ; das letzte, was sie wahrnahm, war der Schmerz, der von ihrem Hinterkopf ausging, als sie auf dem Boden aufkam.


[Alicia Crunx - Aeron Gates - Matthew Ramius - Jackob Anderson - Gentis O'Gall]
[Taran - Raumhafen]

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Alicia Crunx
Jedi-Hüterin (ohne Padawan)


15.09.2006 19:43 Alicia Crunx ist offline E-Mail an Alicia Crunx senden Charakterprofil von Alicia Crunx öffnen Beiträge von Alicia Crunx suchen Nehmen Sie Alicia Crunx in Ihre Freundesliste auf
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